Nightrider64 schrieb:Stimmt schon, aber in wie große Geschäfte soll denn Stoll verwickelt worden sein, ohne je Spuren hinterlassen zu haben ?
Und Zwar so intensiv verwickelt, das er annähmen musste , man trachte ihm nach dem Leben. Kein kleiner Dealer oder auch Konsument wird gleich mit dem Tod bedroht, wenn er z.B. DM 500,- Schulden dort gehabt hätte.
1) sofern wir annehmen, dass es in der Tat eine reale Bedrohung gegen GS gab und tatsächlich dort "böse Buben" ihn überrollt haben, so bin ich mir dennoch absolut sicher, dass diese GS nicht nach dem Leben getrachtet haben, nicht ihn töten wollten, dass es auch keine "professionellen Auftragskiller" waren.
Wenn da wirklich jemand GS hätte töten wollen, hätte er es auch getan und nicht riskiert, dass der verletzte GS noch die Täter verrät. Wenn wir von "bösen Buben" ausgehen, dann müssen wir davon ausgehen, dass die GS drohen, ihm Angst machen, ihn einschüchtern wollten und dass das Überrollen oder zumindest die Folgen des Überrollens so nicht beabsichtigt waren, dass das möglicherweise ein Unfall war.
Mein Gedanke: mit dem Ausziehen wollten sie GS erstmal demütigen und noch wehrloser machen. Dann haben sie ihm gedroht "Wenn Du nicht <was auch immer sie wollten> machst, dann töten wir dich!" Und zwecks Demonstration dessen haben sie ihn "schein-exekutieren" wollen "Wir meinen es ernst". Aber es waren unerfahrene, aufgeregte Buben und der Fahrer hat versehentlich tatsächlich auf Gas statt auf Bremse getreten und schon war es passiert, GS bei geringer Geschwindigkeit überrollt. Was nun? Erstmal weg hier... "Wir sind doch keine Mörder. Dafür will ich nicht in den Bau"... Gedanke "Wir stellen GS in seinem Auto in die Einfahrt des nächsten Krankenhaus. Dort wird sich schon jemand um ihn kümmern", "Wir drohen ihm, wenn er plaudert, werden wir seine Frau und Tochter uns schnappen, dann sagt er schon nichts"
2) allerdings sind schon für ebenso geringe Summe Konsumenten getötet worden. In meinem (Zweit-)Wohnort Dessau zB. gab es erst kürzlich diesen Fall, in dem vier Jugendliche einen anderen Jugendlichen wegen einer recht geringen Schuld aus Drogenkonsum in eine Falle gelockt und ermordet haben:
https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/dessau-rosslau/urteil-getoeteter-mann-aus-dessau-100.html (Archiv-Version vom 05.06.2019)Daher denke ich, dass man die "Gangstergeschichte", eine Verwicklung von GS in kriminelle Dinge keineswegs ausschliessen.
Nightrider64 schrieb:Dabei berücksichtigst Du nicht, daß der Motor die ganze Nacht über warm gelaufen ist. Es blieb dem Motor schlichtweg physikalisch keine Möglichkeit fühlbar zu erkalten. Nach 1,6 km muss der Wagen warm gewesen sein als er dann die Böschung hoch schleuderte.
Es sei denn sie wurde später erst festgestellt, als der Wagen schon eine Weile am Unfallort stand.
Die Frage wäre dann, wer das wann festgestellt hat und dazu haben wir hier keine Info.
1) ja, absolut eiskalt kann der Wagen unter keinen Umständen gewesen sein.
2) aber wenn der Motor zuvor eine halbe Stunde beispielsweise abgekühlt war, dann hätte er in 1,6km nicht gleich wieder volle Temperatur erreicht, und wäre dann anschliessend schneller wieder abgekühlt. Der Zeitpunkt, zu dem dann also die Feststellung des kalten Motors gemacht werden konnte, könnte dann also entsprechend früher, näher am Auffindezeitpunkt gewesen sein.
3) im Grunde gibt es drei Varianten:
Var 1: gleich um die Ecke, hinter den Büschen bei Frau Hellfritz standen die "bösen Buben", sie haben gleich im Anschluss GS in der Nähe entkleidet und überrollt, sind dann mit GS auf dem Beifahrersitz Richtung Dortmund gefahren, aber bei Hagen Süd verunfallt, wo sie von den LKW Fahrern entdeckt wurden.
Das würde bedeuten, es gab erstmal einen längeren Zeitraum noch in Haigerseelbach oder Umgebung, dann die Fahrt nach Hagen und dort gleich die Entdeckung. Dann wäre der Wagen aber noch lange warm gewesen.
Var. 2: ähnlich wie 1, aber das ging alles erstmal schneller ab, es gab keinen längeren Aufenthalt in Haigerseelbach mehr, stattdessen die Fahrt nach Hagen, wo der Wagen dann aber längere Zeit nach dem Unfall noch unentdeckt blieb. Das würde zwar einen kalten Motor erklären, widerspricht aber der Tatsache, dass die Autobahn vielbefahren ist und zwei LKW Fahrer kurz nacheinander und unabhängig voneinander den verunglückten Wagen erkannten. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass vorher beispielsweise eine halbe Stunde lang keiner den Wagen sah. Ausserdem würde es in dieser Theorie irritieren, warum noch bei Annäherung des ersten LKW einer der Täter sich am Wagen befand. Wenn der Wagen schon zB eine halbe Stunde dort stand, wären die doch längst abgehauen gewesen.
Var. 3: GS fuhr aus eigenem Antrieb und gezwungen bis nahe an Hagen, zB. eben auf den genannten Autobahnparkplatz, erst dort fand das Überrollen statt, in der Zeit der Auseinandersetzung und des Entkleidens/Überrollens kühlte der Wagen etwas ab, von dem Ort fuhren die Täter kurz los, verunfallten aber schon nach 1,6km und flüchteten dann gleich, als sie vom LKW Fahrer gesehen wurden.
Ich halte die dritte Variante für die plausibelste.