Nightrider64 schrieb:Hinweise für eine real Verwicklung des Stoll in irgen welche Verbrecherkreise, die ihm, warum auch immer an den Kragen wollten gibt es nun so gar keine.
Richtig. Darüber wurde seitens der Ermittler nicht berichtet.
Aber.
Es ist erkennbar, dass die Ermittler seinerzeit ein Tötungsdelikt in Betracht gezogen haben. Dieser Fakt, muss also auch durch Ermittlungsergebnisse unterfüttert gewesen sein.
xydeza schrieb:Ich frage mich, warum Stoll kreuz und quer durch die Nacht düste und gegen 1 Uhr früh die alte Nachbarin seiner Eltern aufsuchte
Ich habe mich nochmals mit den örtlichen und zeitlichen Eckpunkten der nächtlichen Fahrt befasst.
Und komme zu dem Ergebnis, dass die Fahrt so "kreuz und quer" eigentlich gar nicht verlaufen sein kann.
Das will ich auch begründen:
Abfahrt des GS aus dem Papillon gegen 23:15 Uhr bis 23:30 Uhr.
Die Strecke nach Haiger-Seelbach führt ihn über eine Fahrtstrecke von ca. 13 km in einer Fahrtzeit von ca.15 min zu Frau Hellfritz.
Da er dort aber erst um 1:00 Uhr ankam, verbleibt eine Zeit von deutlich über einer Stunde, die er anderweitig genutzt hat.
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Abfahrt Haiger Seelbach zwischen 1:05 Uhr und 1:10 Uhr
Um 3 Uhr wird er im verunfallten Golf gefunden.
Die Fahrtstrecke zum Unfallort, beträgt ca. 100 km, bei einer Fahrtzeit von ca. 1 Stunde und 10 Minuten.
Damit haben wir ein Zeitfenster von ca. 45 Minuten für alle anderen Geschehnisse. ( Aufeinandertreffen mit den Personen, die ihn zum Unfallort brachten, Überrollvorgang usw.)
Jetzt kommt aber der "Knackpunkt"...Diese Zeitberechnung gilt nur, wenn er sich ausschließlich auf der A 45 zügig gen Hagen bewegt hat.
Ich habe mir bei Google eine Alternativstrecke angeschaut und habe ihn nach der Hälfte der Strecke von der A 45 abfahren lassen und eine Weiterfahrt auf einer Landesstraße angenommen.
Dafür erhielt ich dann eine Fahrtzeit von 1 Stunde und 40 Minuten, bis zum Unfallort in Hagen.
In einem solchen Szenario verblieben dann nur noch 20 Minuten, für das verhängnisvolle Aufeinandertreffen, den Überrollvorgang usw., was meiner Ansicht nach dann doch relativ knapp bemessen wäre.
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Mein Fazit:
Für den Zeitraum zwischen der Abfahrt aus dem Papillon und der Ankunft bei Frau Hellfritz erscheint mir GS durchaus nicht zielorientiert und "vertrödelt" eine Menge Zeit.
Für den Zeitraum zwischen der Abfahrt bei Frau Hellfritz und dem Auffinden an der Autobahn, erscheint er mir eher zielorientiert. Er scheint ein Ziel angesteuert zu haben, dass er mit einer zügigen Fahrt gen Norden in Richtung Hagen ansteuerte. Er muss einen erheblichen Teil der Fahrstrecke auf der A45 zurückgelegt haben, um gegen 3 Uhr am Unfallort in seinem Wagen aufgefunden werden zu können.