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Der Yogtze-Fall

14.853 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

14.10.2019 um 21:08
@mattschwarz
@Slaterator

Ich verstehe, was Ihr meint...

Und dennoch überzeugt mich das nicht. Wenn Frau Hellfritz wirklich GS's Tante war (was ich immer noch nicht als zwingenden Fakt ansehe), dann ist ihre Reaktion seltsam.

Ich finde, es ist aber schon ein Unterschied, ob jemand lallend/gröhlend/alkoholierst nachts irgendwo auftaucht oder ob jemand einen engen Verwandten mit Ängsten wie "es passiert in dieser Nacht etwas ganz fürchterliches" konfrontiert.


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14.10.2019 um 22:34
Zitat von Mc_ManusMc_Manus schrieb:Und dennoch überzeugt mich das nicht. Wenn Frau Hellfritz wirklich GS's Tante war (was ich immer noch nicht als zwingenden Fakt ansehe), dann ist ihre Reaktion seltsam.

Ich finde, es ist aber schon ein Unterschied, ob jemand lallend/gröhlend/alkoholierst nachts irgendwo auftaucht oder ob jemand einen engen Verwandten mit Ängsten wie "es passiert in dieser Nacht etwas ganz fürchterliches" konfrontiert.
Dein Gedankengang ist nachvollziehbar. Das dürfte auch der Grund sein, warum später nicht mehr davon die Rede war, das Frau Hellfritz die Tante des Stoll ist. Wahrscheinlich heisst sie auch gar nicht Helfritz. Die Dame musste geschützt werden, weil ja der Gedanke nahe liegt, dass sie hätte helfen können. Ich möchte gar nicht wissen, wie die alte Dame darunter gelitten hat, dass sie nicht geöffnet hat. Sicherlich hat sie sich eine Mitschuld an dem Drama gegeben, obwohl sie nicht ahnen konnte, wie schlimm die Lage ist. Und das ganze dann noch innerhalb der eigenen Familie, wobei alle in der Nähe wohnen. Ich meine fast, dass die alte Dame ein weiteres Opfer der Geschehnisse wurde. Nur diese musste mit dem Schuldgefühl weiter leben.


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Der Yogtze-Fall

15.10.2019 um 14:53
Zitat von Mc_ManusMc_Manus schrieb:Ich finde, es ist aber schon ein Unterschied, ob jemand lallend/gröhlend/alkoholierst nachts irgendwo auftaucht oder ob jemand einen engen Verwandten mit Ängsten wie "es passiert in dieser Nacht etwas ganz fürchterliches" konfrontiert.
Ja, natürlich ist das seltsam. Aber die Reaktion GS abzuweisen, ist dennoch nicht abwegig. Wie gesagt, wir kennen die Familienverhältnisse, speziell auch das Verhältnis zwischen GS und Hellfritz nicht. Möglicherweise war sie sogar vorgewarnt, weil sie im Vorfeld von Stolls Ängsten erfahren hatte und ihn niemand wirklich ernstnahm. Wir wissen es nicht.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:(...) Ich möchte gar nicht wissen, wie die alte Dame darunter gelitten hat, dass sie nicht geöffnet hat. Sicherlich hat sie sich eine Mitschuld an dem Drama gegeben, obwohl sie nicht ahnen konnte, wie schlimm die Lage ist.
Das nehme ich auch an. Die ganze Geschichte ist ein echtes Drama. Wenn die Verursacher "nur" eine missglückte Rettungsaktion mit anschließender Fahrerflucht auf dem Kerbholz hätten, kann ich deren Schweigen nach all den Jahren nicht mehr nachvollziehen. Sie hätten ja auch anonym zur Aufklärung beitragen können und der Sachverhalt ist längst verjährt. Ein Anhaltspunkt mehr für ein Verbrechen.


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20.10.2019 um 21:57
@all:

Könnte jemand bitte noch mal den Link einstellen, wo genannt wird das G.S. und Hellfritz miteiander verwandt sind?
Konnte trotz intensiver Recherche nichts finden.


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21.10.2019 um 07:05
@sakuro
Ich habe die alten Ausschnitte aus der Siegener Zeitung hochgeladen. Leider wurden alle aus urhebeberrechtlichen Gründen gelöscht. Dort wurde das Verwandtschaftsverhältnis erwähnt.


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21.10.2019 um 21:51
Mal schauen, ob sich evtl. in den kommenden Tagen etwas bewegt. Der Fall ist dann 35. Jahre her. Es wäre womöglich ein guter Zeitpunkt noch mal etwas zu versuchen. Wobei es ziemlich schwierig wird, da jahrzehntelang immer wieder das selbe von den Medien über den Fall berichtet wird. Eine erhöhte Aufmerksamkeit würde man wenn überhaupt durch bislang nicht veröffentlichte Fakten (sofern es solche überhaupt gibt) oder neue Ergebnisse erlangen.


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21.10.2019 um 23:17
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb:Mal schauen, ob sich evtl. in den kommenden Tagen etwas bewegt. Der Fall ist dann 35. Jahre her. Es wäre womöglich ein guter Zeitpunkt noch mal etwas zu versuchen. Wobei es ziemlich schwierig wird, da jahrzehntelang immer wieder das selbe von den Medien über den Fall berichtet wird. Eine erhöhte Aufmerksamkeit würde man wenn überhaupt durch bislang nicht veröffentlichte Fakten (sofern es solche überhaupt gibt) oder neue Ergebnisse erlangen.
Ganz ehrlich ? Ich wundere mich sehr darüber, dass all die Jahre kein neuerlicher öffentlicher Versuch dazu unternommen wurde. Die Informationen aus dem Filmfall können längst nicht alles sein, was die Kripo in den Akten hat. Gerade weil der Ablauf der Geschehnisse so seltsam ist und möglicherweise gleich vier Personen in das Ableben des Hr. Stoll involviert sind, hätte ich zwischenzeitlich eine erneute Öffentlichkeitsarbeit erwartet. Damit der Fall überhaupt noch gelöst werden kann, sollte man jetzt wirklich dringend über eine Preisgabe von vlt. bisher zurückgehaltenen Informationen nachdenken, sofern keine rechtlichen Gründe dagegen sprechen.


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22.10.2019 um 11:03
@Slaterator
Ich gebe dir recht dass Informationen auf den Tisch gehören...nur...wer hat jenige welche?


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22.10.2019 um 12:50
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Damit der Fall überhaupt noch gelöst werden kann, sollte man jetzt wirklich dringend über eine Preisgabe von vlt. bisher zurückgehaltenen Informationen nachdenken,
Zitat von BergschafBergschaf schrieb:Ich gebe dir recht dass Informationen auf den Tisch gehören
Ich stimme Euch natürlich insoweit völlig zu, als mich auch brennend interessieren würde, was die Staatsanwaltschaft bzw. die Polizei für nichtveröffentlichte Informationen so hat. Besonders, weil ich den Verlautbarungen der Kommissare entnehmen muss, dass diese überhaupt gar keinen Zweifel daran haben, dass hier ein Verbrechen und keine Fahrerflucht vorliegt. Daraus schließe ich, dass hier ganz klare Beweise vorhanden sind, dass Stoll nicht aus Versehen überrollt wurde und dann irgendwelche Rettungsbuben bei dem Versuch Stoll in eine Krankenhaus zu bringen kläglich gescheitert sind.

Aber: so groß der Wunsch nach mehr Informationen auch ist, so sehr muss man berücksichtigen, dass es einer Behörde nicht freisteht, irgendwelche Informationen nach Belieben oder gar zu einem "Jahrestag" herauszugeben. Das wäre nur dann möglich, wenn Stoll eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens wäre, d.h. ein berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit an Informationen bestehen würde (dies ist hier nicht der Fall). Ein anderer Grund wäre nur der, wenn die Weitergabe der Information tatsächlich dazu führen würde, dass damit eine Aufklärung noch möglich wäre. Ganz offensichtlich gehen die Strafverfolgungsbehörden aber davon aus, dass auch die Preisgabe solcher Informationen nicht zu einer Überführung der Täter führen kann.

Es ist müßig darüber zu Diskutieren, welche Informationen intern bekannt sind und inwieweit diese zur Täteridentifizierung beitragen könnten. Wir wissen einfach nicht, was noch vorliegt. Nur ein Beispiel: nehmen wir mal an, die Staatsanwaltschaft hätte (aus meiner Sicht hat sie dies in jedem Fall auch zwingend getan) ein unfallanalytisches, ein biomechanisches und ein medizinisches Sachverständigengutachten in Auftrag gegeben.

Nehmen wir nun mal weiter theoretisch an, das unfallanalytische Sachverständigengutachten wäre zu dem Ergebnis gelangt, dass der Unfall bei Hagen Süd insoweit nicht nachvollziehbar ist, weil hier die tatsächlichen Spuren und festgestellten Geschwindigkeiten nicht zu einem erwartenden Unfallvermeidungsverhalten des Fahrers passen. Oder das medizinische Gutachten käme zu dem Ergebnis, dass Stoll mit Schrittgeschwindigkeit ohne jede Bremsung überrollt würde. Das wären hochinteressante Erkenntnisse.

Nur leider wären diese Erkenntnisse nicht geeignet, durch einen Öffentlichkeitsaufruf neue Zeugen zu finden. Im Gegenteil: es würde ohne jede Not Täterwissen preisgegeben . Sollte sich also doch noch irgendwann einmal jemand melden, der erklärt, er sei dabei gewesen, könnte man durch Ablauffragen nicht mehr klären, ob es sich um einen Wichtigtuer handelt, der seine Informationen aus der Presse hat, oder, ob er tatsächlich Wissen hat, dass nur jemand haben kann, der tatsächlich dabei war.

Auch ein anderer guter Grund spricht dafür, nicht (ohne, dass dadurch neue Erkenntnisse zu erwarten sind) erneut an die Öffentlichkeit zu treten: bitte vergessen wir nicht, dass es Angehörige gibt, die ein Recht auf "Vergessen" haben. Wenn man den Fall "am Jahrestag" quasi als Jubiläum ("verpassen sie nicht: 35 Jahre Yogtze, wer rätselt mit? Und verpassen Sie nicht unser Gewinnspiel, zu gewinnen gibt es ein Modell des verunfallten Stollgolf") wieder auftischt, wäre das nicht nur pietätstlos sondern würde auch die Angehörigen wieder grundlos belasten. Es würde wieder alles wieder aufgewärmt. Im schlimmsten Fall machen sich dann noch Hobbyermittler nach Haigerseslbach auf und "befragen" noch dort lebende Angehörige. Das gilt es im Interesse der Angehörigen zu verhindern.

Naja und ich kann auch gut verstehen, dass die Polizei keine Lust mehr auf Leute hat, die ihnen die Bedeutung des "Yogtze" Wortes erklären ("Ich weis es, echt, Yogtze steht ganz klar für Koordinaten einer Kleinstadt in Negeria. man muss nur die Worte in Zahlen umwandeln, dann jeweils alternierend 3 und 7 dazuzählen und durch pi teilen, schon hat man die Längen- und Breitengrade genau jener Stadt!" oder "Yogtze ist der Bibel entnommen und bedeutet eindeutig, Rache, weil man im 23 Kapitel die Anfangsbuchstaben der jeweils dritten Sätze …")

So schade es ist, ich kann verstehen, dass der Fall von den Behörden nur dann nocheinmal in der Öffentlichkeit thematisiert wird, wenn man sich davon einen Aufklärungserfolg verspricht, was offenbar nicht der Fall ist.


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22.10.2019 um 16:10
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Das wäre nur dann möglich, wenn Stoll eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens wäre, d.h. ein berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit an Informationen bestehen würde (dies ist hier nicht der Fall).
Na ja, sagen wir's mal so, ich verweise mal auf mein Posting v. 28.06.2019

Beitrag von Mc_Manus (Seite 384)

wo der FOCUS den YOGTZE-Fall zu den 70 größten Geheimnissen der Bundesrepublik zählt. Und ich finde offen gesagt, dass da nicht wirklich ein Witz/Sarkasmus etc. dahinter steckt und man das schon durchaus als "öffentliches Interesse" bezeichnen könnte.


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22.10.2019 um 16:45
Zitat von Mc_ManusMc_Manus schrieb:Und ich finde offen gesagt, dass da nicht wirklich ein Witz/Sarkasmus etc. dahinter steckt und man das schon durchaus als "öffentliches Interesse" bezeichnen könnte.
Da verwechselst Du glaube ich etwas. Es geht darum, ob die betreffende Person eine Person des öffentlichen Lebens oder besser noch eine "Person der Zeitgeschichte" ist. Das ist bei Stoll erkennbar nicht der Fall. Dieser bekleidete keine herausragenden öffentlichen Ämter o.Ä., sondern war "nur" ein stellungsloser Lebensmitteltechniker aus dem beschaulichen Anzhausen. Kein Grund also der breiten Öffentlichkeit Interna aus den Ermittlungsakten mitzuteilen. Und schon gar kein Grund stellt ein "Jubiläum" der Ereignisse dar. Das grundgesetzlich geschützte allgemeine Persönlichkeitsrecht gilt auch postmortal. Dazu tritt das Recht der Angehörigen "in Ruhe gelassen zu werden" und v.a. übergeordnete Interessen, die sich aus ermittlungstaktischen Gründen ergeben.


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23.10.2019 um 00:02
Zitat von BergschafBergschaf schrieb:Ich gebe dir recht dass Informationen auf den Tisch gehören...nur...wer hat jenige welche?
Ernsthaft ? Alle Informationen sollten in den Ermittlungsakten stehen. Klar also, wer da etwas entnehmen und veröffentlichen könnte.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Ich stimme Euch natürlich insoweit völlig zu, als mich auch brennend interessieren würde, was die Staatsanwaltschaft bzw. die Polizei für nichtveröffentlichte Informationen so hat. Besonders, weil ich den Verlautbarungen der Kommissare entnehmen muss, dass diese überhaupt gar keinen Zweifel daran haben, dass hier ein Verbrechen und keine Fahrerflucht vorliegt. Daraus schließe ich, dass hier ganz klare Beweise vorhanden sind, dass Stoll nicht aus Versehen überrollt wurde und dann irgendwelche Rettungsbuben bei dem Versuch Stoll in eine Krankenhaus zu bringen kläglich gescheitert sind.
Durch das unterstellte, weil innerhalb der Rettungstheorie nötige, völlig abstruse Verhalten der Verursacher, disqualifiziert sich die Theorie ja schon quasi von selbst. Aus meiner persönlichen Sicht ist da ein Verbrechen schon per se naheliegender und bedarf keines definitiven Beweises. Dennoch ist es nicht unwahrscheinlich, dass mögliche Gutachten, Spurensicherung, Obduktionsergebnis usw. auch eindeutige Indizien oder vlt. sogar Beweise für ein Verbrechen hervorgebracht haben könnten, auch wenn diese Festlegung im XY-Beitrag fehlt. Doch diese Indizien/Beweise sind mMn nicht überhaupt nicht wichtig für die Öffentlichkeit. Es fehlen diejenigen Informationen, welche potenziell neue Zeugenaussagen generieren oder Verursacher zu einer Aussage bewegen könnten.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:(...) Grund wäre nur der, wenn die Weitergabe der Information tatsächlich dazu führen würde, dass damit eine Aufklärung noch möglich wäre. Ganz offensichtlich gehen die Strafverfolgungsbehörden aber davon aus, dass auch die Preisgabe solcher Informationen nicht zu einer Überführung der Täter führen kann.
Natürlich geht es um Informationsgewinn/Aufklärung. Dieser Fall ist real und hat ein Menschenleben gekostet. Ein neuerlicher Beitrag/eine Veröffentlichung dient daher natürlich nicht der Volksbelustigung. Doch die Behörden müssen eben abwägen, welche Informationen der Sache dienlich sein könnten, welche möglicherweise sogar das Gegenteil bewirken und/oder aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden dürfen. Dort scheint mir eher das Problem zu liegen. Denn nur weil das Aufklärungspotenzial einer Information von der Behörde nicht eingeschätzt werden kann oder eher als "wenig dienlich" bewertet wird, sollte sie das nicht zwingend von Veröffentlichung abhalten. Manchmal kommt es auf den Versuch an. Gerade dann, wenn die Ermittlungen festgefahren sind und kaum Hoffnung auf Aufklärung besteht.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:(...) Sollte sich also doch noch irgendwann einmal jemand melden, der erklärt, er sei dabei gewesen, könnte man durch Ablauffragen nicht mehr klären, ob es sich um einen Wichtigtuer handelt, der seine Informationen aus der Presse hat, oder, ob er tatsächlich Wissen hat, dass nur jemand haben kann, der tatsächlich dabei war.
Wenn der Fall noch nicht allzu lange ausermittelt ist, gebe ich Dir Recht. Je mehr Täterwissen unveröffentlicht bleibt, desto größer die Chance, einen tatsächlichen Zeugen/Täter auch als solchen zu identifizieren. Im vorliegenden Fall sind jedoch schon 35 Jahre ohne neuerliche Erkenntnisse ins Land gegangen. Es stellt sich also die Frage, was wichtiger ist: Überhaupt noch Zeugen zu finden, die sich mithilfe neuer Details zum Fall äußern, oder weiter zu warten und dafür im Fall des Falles leichter die Spreu vom Weizen trennen zu können, sollte sich doch noch irgendwann vlt. ein Zeuge melden. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass Täterwissen oder Insiderwissen in genügendem Maß vorhanden sein sollte und deshalb die Preisgabe eines Teiles davon, nicht automatisch eine Identifizierung oder Überführung unmöglich macht. Deshalb sollte das generelle Aufklärungsinteresse nach so vielen Jahren wichtiger sein, als das vermeintliche Risiko, welches die Behörden durch Veröffentlichung neuer Infomationen eingehen.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Auch ein anderer guter Grund spricht dafür, nicht (ohne, dass dadurch neue Erkenntnisse zu erwarten sind) erneut an die Öffentlichkeit zu treten: bitte vergessen wir nicht, dass es Angehörige gibt, die ein Recht auf "Vergessen" haben. Wenn man den Fall "am Jahrestag" quasi als Jubiläum (...) wieder auftischt, wäre das nicht nur pietätstlos sondern würde auch die Angehörigen wieder grundlos belasten.
Mord verjährt nicht. Dafür gibt es sehr gute Gründe. Natürlich habe ich Verständnis für diejenigen, welche durch diesen Fall persönlich und direkt betroffen sind. Doch aus Rücksicht darauf den Fall auf sich beruhen zu lassen und damit von der Aufklärung eines möglichen Mordes abzusehen, wäre absolut fatal. Und auch für direkt betroffene Personen ist ein mutmaßlich ungesühntes Verbrechen schließlich eine andauernde Belastung, weil ein Abschluß fehlt. Es ist in meinen Augen ungünstig, wenn zwischen zwei Ermittlungsanläufen ganze Jahrzehnte liegen und es ist für mich keine Frage, dass diese Situation für das betroffene Umfeld nicht einfach wäre. Doch wäre dieser neue "Anlauf" schließlich von Erfolg gekrönt, würden endlich die Todesumstände aufgeklärt werden können, ich bin davon überzeugt, diese neuerliche Belastung für das Umfeld würde für selbiges nachvollziehbar sein und von ihm hingenommen werden.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Naja und ich kann auch gut verstehen, dass die Polizei keine Lust mehr auf Leute hat, die ihnen die Bedeutung des "Yogtze" Wortes erklären
Das steht aber quasi so in deren Stellenbeschreibung, weshalb sie damit umzugehen in der Lage sein müssten. Auf die möglichen, persönlichen Befindlichkeiten von Ermittlern kann bei einer Mordermittlung ohnehin kaum eingegangen werden. Dafür ist die Aufgabe zu wichtig.


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23.10.2019 um 10:22
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das steht aber quasi so in deren Stellenbeschreibung, weshalb sie damit umzugehen in der Lage sein müssten. Auf die möglichen, persönlichen Befindlichkeiten von Ermittlern kann bei einer Mordermittlung ohnehin kaum eingegangen werden. Dafür ist die Aufgabe zu wichtig.
Völlig richtig. Der Name "Yogtze-Fall" war bzw. ist Segen und Fluch zugleich. Hierdurch erhielt die Sache zusätzlich erhebliche Aufmerksamkeit. Gleichzeitig rief der Begriff "Yogtze" aber auch zahlreiche "Dechiffrierer" auf den Plan, die mit aberwitzigen Thesen Kräfte banden.


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23.10.2019 um 11:16
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Völlig richtig. Der Name "Yogtze-Fall" war bzw. ist Segen und Fluch zugleich. Hierdurch erhielt die Sache zusätzlich erhebliche Aufmerksamkeit. Gleichzeitig rief der Begriff "Yogtze" aber auch zahlreiche "Dechiffrierer" auf den Plan, die mit aberwitzigen Thesen Kräfte banden.
Ebenso die schauspielerische Leistung des Darstellers. Natürlich wissen wir nicht, ob sich Stoll tatsächlich so verhielt und solch eine Gestik und Mimik zeigte, jedoch sind viele schnell durch die Darstellung verleitet alle anderen wichtigen Fakten völlig auszublenden bzw. diese zu verneinen damit es besser in das Bild eines psychisch kranken oder Suizidenten passt.


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23.10.2019 um 11:52
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb:Ebenso die schauspielerische Leistung des Darstellers. Natürlich wissen wir nicht, ob sich Stoll tatsächlich so verhielt und solch eine Gestik und Mimik zeigte, jedoch sind viele schnell durch die Darstellung verleitet alle anderen wichtigen Fakten völlig auszublenden bzw. diese zu verneinen damit es besser in das Bild eines psychisch kranken oder Suizidenten passt.
Völlig richtig. Dazu kommt noch die aus meiner Sicht unglückliche Anmoderation durch Ede. Für mich jedenfalls steht nahezu mit Sicherheit fest, dass Stoll keinen Suizid begangen hat. Ganz im Gegenteil, er fürchtete sich vor dem Tod.


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23.10.2019 um 16:20
Sehe ich auch so...laut Berichten und Beiträgen wurde Stoll überrollt oder überfshren. Bei einem Selbstmord etwas schwer zu erklären


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24.10.2019 um 01:00
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Völlig richtig. Der Name "Yogtze-Fall" war bzw. ist Segen und Fluch zugleich. Hierdurch erhielt die Sache zusätzlich erhebliche Aufmerksamkeit. Gleichzeitig rief der Begriff "Yogtze" aber auch zahlreiche "Dechiffrierer" auf den Plan, die mit aberwitzigen Thesen Kräfte banden.
Leider ist dem so. Hier haben die Ermittler und auch die Urheber des XY-Beitrages mMn leider gezeigt, wie man es nicht machen sollte.
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb:Ebenso die schauspielerische Leistung des Darstellers. Natürlich wissen wir nicht, ob sich Stoll tatsächlich so verhielt und solch eine Gestik und Mimik zeigte, jedoch sind viele schnell durch die Darstellung verleitet alle anderen wichtigen Fakten völlig auszublenden bzw. diese zu verneinen damit es besser in das Bild eines psychisch kranken oder Suizidenten passt.
Das möchte ich auch explizit hervorheben. Wäre die Darstellung neutraler erfolgt, hätten auch die Indizien für ein Verbrechen mehr Gewicht erlangt. Das er wie ein durchgeknallter Psycho dargestellt wurde, entsprach -da bin ich mir sehr sicher- nicht der Realität. Wäre er im RL so aufgetreten wie im Film, hätten sich die Zeugen sicher anders über ihn geäußert.


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24.10.2019 um 07:15
Was ich noch ergänzend hinzufügen möchte:
In der Todesanzeige wird er von seiner Familie als ein sehr lieber und herzensguter Mensch beschrieben. Unter seinem Namen ist der Beruf "Lebensmitteltechnologe" vermerkt.


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24.10.2019 um 09:47
@petersi

Ein Vorschlag...

Schreib doch mal die Zeitung per Mail an, aus der die Artikel stammen. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die doch vor Jahrzehnten erschienen ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort etwas dagegen hat, wenn du sie hier abfotografiert veröffentlichst. Wenn dir die Zeitung die Freigabe erteilt, schickst du eine Kopie der Mail an die Moderatoren von Allmy. Danach kannst du die Auschnitte, dann für alle sichtbar einstellen.

Gerade die Passage mit dem mehrfachen Überfahren, finde ich sehr interessant. Damit wäre doch praktisch ausgeschlossen, dass sich Stoll aus eigenem Antrieb auf die Straße gelegt hätte und zufällig vom nächsten vorbeifahrenden Fahrzeug erfasst worden wäre. Denn das hätte ihn ja dann nur einmal überfahren.


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24.10.2019 um 12:26
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Gerade die Passage mit dem mehrfachen Überfahren, finde ich sehr interessant. Damit wäre doch praktisch ausgeschlossen, dass sich Stoll aus eigenem Antrieb auf die Straße gelegt hätte und zufällig vom nächsten vorbeifahrenden Fahrzeug erfasst worden wäre. Denn das hätte ihn ja dann nur einmal überfahren.
Jein, das kann man so mE nicht pauschal sagen. Natürlich könnte Stoll auch von verschiedenen Fahrzeugen überfahren worden sein. Das erste Fahrzeug überfahrt ihn. Der Fahrer denkt evtl. an ein Tier oder ähnliches und fährt weiter. Stoll liegt auf der Straße und wird liegend von anderen KFZ überfahren. Aber dann wären wohl gänzlich andere Verletzungen, d.h. nicht "nur" Arm, betroffen gewesen und Stoll hätte nicht mehr gelebt. V.a. aber müsste es dann immer mehr (voneinander unabhängige) Unfallflüchtige geben. Ist das wahrscheinlich? Nein!


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