Der Yogtze-Fall
11.11.2018 um 23:37@mattschwarz
die beste tatvertuschung ist immer noch, zu verhindern, dass überhaupt eine straftat angenommen wird, und somit die ermittlungen von vornherein zu verhindern. das ganze darf dann aber auch nicht zu überinszeniert sein, sonst wird es wieder auffällig.
von daher gehe ich völlig d'accord damit, dass ein inszenierter Unfall in Form des Abkommens von der Autobahn, durchaus diesem Zweck dienlich gewesen sein kann. Hätte man es noch geschafft, Stoll auf den Fahrersitz umzulagern, so wäre das Bild eines Unfalls oder absichtlichen Suizid(versuchs) nicht ins Wanken gekommen. Hat ja anfänglich sogar mit dieser fehlerhaften Inszenierung geklappt, sodass der Ermittlungsbeginn deutlich verzögert wurde (hier würde mich auch der zeitliche Zusammenhang zum nachgereichten Brief der Ehefrau interessieren) und man tatsächlich erst einmal vom Unfallgeschehen ausging.
Wenn man dann noch davon ausgeht, dass evtl. gar keine direkte Tötungsabsicht vorlag, sondern man sich sicher war, dass Stoll trotz des ihm zugefügten Leids anschließend selbst nach Genesung schweigen würde, z.B. aus Angst um sich oder seine Familie, dann wäre das Szenario perfekt gewesen.
Eine zusätzliche Brandstiftung hingegen hätte sicherlich zu viel Aufmerksamkeit erregt und es wäre ein Gutachter eingeschaltet worden, der sehr schnell die Manipulation erkannt hätte. Somit hat man wohl auf die Überinszenierung verzichtet...
Für mich auch ein wichtiger Punkt, dass Stoll von zuhause aus in seine angebliche Stammkneipe fuhr, die jedoch über sechs kilomter entfernt südlich von anzhausen lag, und von dort dann die nächtliche irrfahrt in seinen heimatort haigerseelbach, nochmal fünfzehn kilometer weiter südlich fortsetzte, währen das sicherlich an nachtleben reichere siegen nur zwölf kilometer westlich seines wohnorts lag. normalerweise such man sich doch seine stammkneipe ohnehin möglichst ortsnah, um nicht für ein bierchen noch über land fahren zu müssen. und dass diese kneipe noch favorit aus seiner zeit bei den eltern in haigerseelbach war, halte ich ebenfalls angesichts der entfernung für nicht ganz logisch. ist aber alles nur meine bescheidene einschätzung und mehr bauchgefühl, als hartes indiz...
@Winterella
da bin ich auch weitestgehend deiner meinung. stoll wollte weg. also nahm er die situation, bzw. den damit für ihn verknüpften ort als bedrohlich oder zumindest unangenehm, sicherlich aber als nicht von ihm erwünscht, wahr; er will von dort fliehen.
dass einzig auf den verletzungsbedingten stress zurückzuführen halte ich zumindest für anzweifelbar und diskussionswürdig.
die beste tatvertuschung ist immer noch, zu verhindern, dass überhaupt eine straftat angenommen wird, und somit die ermittlungen von vornherein zu verhindern. das ganze darf dann aber auch nicht zu überinszeniert sein, sonst wird es wieder auffällig.
von daher gehe ich völlig d'accord damit, dass ein inszenierter Unfall in Form des Abkommens von der Autobahn, durchaus diesem Zweck dienlich gewesen sein kann. Hätte man es noch geschafft, Stoll auf den Fahrersitz umzulagern, so wäre das Bild eines Unfalls oder absichtlichen Suizid(versuchs) nicht ins Wanken gekommen. Hat ja anfänglich sogar mit dieser fehlerhaften Inszenierung geklappt, sodass der Ermittlungsbeginn deutlich verzögert wurde (hier würde mich auch der zeitliche Zusammenhang zum nachgereichten Brief der Ehefrau interessieren) und man tatsächlich erst einmal vom Unfallgeschehen ausging.
Wenn man dann noch davon ausgeht, dass evtl. gar keine direkte Tötungsabsicht vorlag, sondern man sich sicher war, dass Stoll trotz des ihm zugefügten Leids anschließend selbst nach Genesung schweigen würde, z.B. aus Angst um sich oder seine Familie, dann wäre das Szenario perfekt gewesen.
Eine zusätzliche Brandstiftung hingegen hätte sicherlich zu viel Aufmerksamkeit erregt und es wäre ein Gutachter eingeschaltet worden, der sehr schnell die Manipulation erkannt hätte. Somit hat man wohl auf die Überinszenierung verzichtet...
Für mich auch ein wichtiger Punkt, dass Stoll von zuhause aus in seine angebliche Stammkneipe fuhr, die jedoch über sechs kilomter entfernt südlich von anzhausen lag, und von dort dann die nächtliche irrfahrt in seinen heimatort haigerseelbach, nochmal fünfzehn kilometer weiter südlich fortsetzte, währen das sicherlich an nachtleben reichere siegen nur zwölf kilometer westlich seines wohnorts lag. normalerweise such man sich doch seine stammkneipe ohnehin möglichst ortsnah, um nicht für ein bierchen noch über land fahren zu müssen. und dass diese kneipe noch favorit aus seiner zeit bei den eltern in haigerseelbach war, halte ich ebenfalls angesichts der entfernung für nicht ganz logisch. ist aber alles nur meine bescheidene einschätzung und mehr bauchgefühl, als hartes indiz...
@Winterella
da bin ich auch weitestgehend deiner meinung. stoll wollte weg. also nahm er die situation, bzw. den damit für ihn verknüpften ort als bedrohlich oder zumindest unangenehm, sicherlich aber als nicht von ihm erwünscht, wahr; er will von dort fliehen.
dass einzig auf den verletzungsbedingten stress zurückzuführen halte ich zumindest für anzweifelbar und diskussionswürdig.