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Der Yogtze-Fall

15.105 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 12:38
@Adebar
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Ich würde nichtmal zwingend davon ausgehen, dass derjenige, der Stoll am Unfallort zurückließ, etwas mit dem Überrollen zu tun hatte.
Ja, die Idee hatte ich auch schon vor Jahren. Die Verbringer müssen nicht zwingend auch die Überroller gewesen sein.


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Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 13:39
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Ja, die Idee hatte ich auch schon vor Jahren. Die Verbringer müssen nicht zwingend auch die Überroller gewesen sein.
Es wäre zumindest eine logische Erklärung dafür, warum Stoll nach dem Überrollen nochmal in (s)ein Auto gesetzt wurde.
Wenn ich mit Stoll was böses vorhabe, dann setze ich ihn doch nicht neben mich ungefesselt auf den Beifahrersitz, wo er mich womöglich während der Fahrt angreift, mit dem intakten linken Arm jederzeit ins Steuer fassen oder die Beifahrertür öffnen könnte, sondern hinten auf die Rückbank und rechts und links noch jemanden der ihn festhält oder gleich ab in den Kofferraum.
Wenn ich Stoll vorher absichtlich etwas angetan habe, dann kann ich doch nicht davon ausgehen, dass er während der Fahrt ruhig und friedlich bleibt. Ich setze so jemanden nur neben mich, wenn ich genau darauf vertrauen kann. Selbst wenn man ihm von hinten eine Knarre an den Hinterkopf gehalten hätte: Ein kurzer Griff ins Lenkrad und der Wagen wäre nicht mehr zu kontrollieren gewesen und stürzt womöglich eine der vielen A45-Talbrücken hinab, landet vor einem Brückenpfeiler oder crasht den Nebenmann. So schnell könnte man mit der Wumme gar nicht abdrücken.
Wenn jemand dafür eine Erklärung hat, würde ich sie gerne lesen.


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Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 14:56
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Wenn ich Stoll vorher absichtlich etwas angetan habe, dann kann ich doch nicht davon ausgehen, dass er während der Fahrt ruhig und friedlich bleibt.
Außer ich denke, dass er bereits tot ist …


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Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 15:06
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Wenn ich mit Stoll was böses vorhabe, dann setze ich ihn doch nicht neben mich ungefesselt auf den Beifahrersitz, wo er mich womöglich während der Fahrt angreift, mit dem intakten linken Arm jederzeit ins Steuer fassen oder die Beifahrertür öffnen könnte, sondern hinten auf die Rückbank und rechts und links noch jemanden der ihn festhält oder gleich ab in den Kofferraum.
Volle Zustimmung
Da fährt man nicht mit dem Mann, den man zuvor vorsätzlich lebensgefährlich verletzt hat auf dem Beifahrersitz eine Strecke bei der in der Nacht das Entdeckungsrisiko am größten ist.

Vor allem aber lässt man ihn als Zeugen dann nicht am Leben. Er hätte ja noch mehr erzählen können wie er schließlich dann noch hat.
Das macht die ganze "Kriminellentheorie", die davon ausgeht, das Stoll in was auch immer verwickelt ist, doch total unglaubwürdig.
Der Transport auf dem Beifahrersitz spricht dafür, das man ihm mit dem Abtransport nichts böses wollte, sondern das so schonend wie möglich bewerkstelligen wollte.

@mattschwarz
Dann hätte man ihn wohl erst recht in den Kofferraum gepackt. Ich fahr doch nicht mit ner nackten Leiche über die Autobahn und setze mich dem Risiko aus, das das Jemanden auffällt, wenn die nahe liegenste Möglichkeit der Kofferraum ist.


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Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 15:47
@Adebar
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Wenn ich mit Stoll was böses vorhabe, dann setze ich ihn doch nicht neben mich ungefesselt auf den Beifahrersitz, wo er mich womöglich während der Fahrt angreift, mit dem intakten linken Arm jederzeit ins Steuer fassen oder die Beifahrertür öffnen könnte, sondern hinten auf die Rückbank und rechts und links noch jemanden der ihn festhält oder gleich ab in den Kofferraum.
Sehe ich aus so. Aber das gilt natürlich auch für den Fall, dass die Verbringer ihn vorher aus Versehen überrollt hätten. Es gilt eigentlich für jeden, der Stoll nichts Böses wollte.

Die Überlegung, andere hätten ihn gefunden, lässt natürlich noch andere Möglicheiten zu. Wie zB Fahrerflucht des eigentlichen Überrollers.


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Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 15:55
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Dann hätte man ihn wohl erst recht in den Kofferraum gepackt. Ich fahr doch nicht mit ner nackten Leiche über die Autobahn und setze mich dem Risiko aus, das das Jemanden auffällt, wenn die nahe liegenste Möglichkeit der Kofferraum ist.
Ich weiß nicht wie groß Stoll war. Aber Golf I Kofferraum und Leiche passt nicht wirklich ideal. Daher also gar nicht naheliegend. Lieber Beifahrersitz und von mir aus noch ne Jacke drüber geschmissen und weg, anstatt Tetris im Kofferraum zu spielen.


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Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 16:17
@mattschwarz
Das hatten wir schon. Ja Stoll hätte in den Kofferraum gepasst.
Wäre er über 1,90 hätte man auch aus Bequemlichkeit die Rückbank umklappen können.
Alles besser als auf dem Beifahrersitz wo jeder überholte LKW die Leiche hätte sehen können.


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Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 16:46
Mal vom andern Ende her gedacht:

Was gibt gibt es für mögliche/plausible Gründe, nachts mit einem nacktem Schwerverletzten mit dessen Auto herumzukurven? Inkl. abhauen nach dem höchstwahrscheinlich nicht gewollten Abflug in die Botanik?
Das alles vor dem Hintergrund, dass sich die Geschichte im Vor-Handyzeitalter erreignet hat (Hilfe holen daher mitunter schwierig..)

1) man fand ihn als unbeteiligter Verletzt neben seinem Auto, weit und breit kein Arzt oder Spital, also ab ins Auto und zu einem Spital.. vielleicht hatte der Helfer Alkohol im Blut und wollte nach dem Unfall nicht als alkoholisierter Crashfahrer belangt werden.. es war schliesslich Spät, da ist die Chance , relativ gross, dass da einer mit Alkohol im Blut unterwegs gewesen ist...

2)-man war selbst Täter (gewollt oder ungewollt), wollte G.S nicht töten und daher „anonym“ Hilfe organisieren.
Sprich, wie oben: Grund = Fahrt ins Spital

Andere halbwegs logische Gründe, ausser „anonyme Fahrt zum Arzt“, fallen mir keine ein...
Oder fallen euch noch weitere Gründe für die Fahrt in dieser Konstellation ein?


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Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 16:50
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das hatten wir schon
Stimmt.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Stoll hätte in den Kofferraum gepasst.
Stimmt nicht: Bitte beachte, der ganze Golf I war nur 1,63 breit. Die Nutzfläche im Kofferraum noch viel weniger. Da passt kein Stoll rein, jedenfalls nicht ohne ihn zu falten.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:hätte man auch aus Bequemlichkeit die Rückbank umklappen können
Ach ja, hätte man das? Dann hatte Stoll aber einen ziemlich fortschrittlichen Golf I und war seiner Zeit voraus.


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24.07.2019 um 16:53
In meine beiden Golf I hätte ein Mann gepasst in den Kofferraum. Der war recht tief.
Ist aber auch irrelevant, denn er saß auf dem Beifahrersitz und lebte auch noch


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Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 16:56
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:In meine beiden Golf I hätte ein Mann gepasst in den Kofferraum
Waren Deine beiden 1er Gölfe breiter als die anderen 6 Millionen? Hatten die auch umklappbare Rückbänke?


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Der Yogtze-Fall

24.07.2019 um 16:59
Ja , das war ja gerade die Innovation umklappbare Rückbank. Leider nicht getrennt.
Ich bin damit ausliefern gefahren . Man glaubt gar nicht, was da alles hineingepasst hat im Gegensatz zu meinem Kadett Citty

Worauf willst Du überhaupt hinaus?
Stoll saß oder lag auf dem Beifahersitz und war zumindest zeitweise noch ansprechbar.


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24.07.2019 um 17:07
Zitat von mike_Nmike_N schrieb:Andere halbwegs logische Gründe, ausser „anonyme Fahrt zum Arzt“, fallen mir keine ein...
Oder fallen euch noch weitere Gründe für die Fahrt in dieser Konstellation ein?
Meine Rede. Alle anderen Szenarien sind nicht stimmig.
da kann man sich hinstellen und aufzeigen, das es noch andere Möglichkeiten gegeben hätte, wie Notrufsäulen oder Telefonzellen im nächsten Ort.
Man hat halt so gehandelt und ich, als seinerzeit schon junger Autofahrer ,kann das auch absolut nachvollziehen.

Das Ganze wurde erst dann zur Fahrerflucht, als man sich vom Unfallort an der BAB entfernte und sich auch danach nicht meldete


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24.07.2019 um 19:24
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Volle Zustimmung
Da fährt man nicht mit dem Mann, den man zuvor vorsätzlich lebensgefährlich verletzt hat auf dem Beifahrersitz eine Strecke bei der in der Nacht das Entdeckungsrisiko am größten ist.
Na ja, das bekannteste Gegenbeispiel (dass Täter dieses hohe Risiko doch eingehen) finden wir ja im prominenten Nachbar-Thread mit dem Wohnmobil-Doppelmord von Litzlwalchen.
Da wurden sogar 270 km mit 2 Leichen im Auto zurückgelegt. Zugegeben - die lagen nicht auf dem Beifahrersitz, dennoch sehr hohes Risiko auf sehr langer Strecke der A9.

Überhaupt scheinen Mörder ja fast magisch von den Opferfahrzeugen angezogen zu sein und gehen völlig unlogische und irrationale Risiken ein. Imo keinesfalls ein Zufall - neben YOGTZE und Litzlwalchen haben wir als bekanntestes Beispiel ja auch noch die Göhrde-Morde.


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24.07.2019 um 22:51
Zitat von Mc_ManusMc_Manus schrieb:Überhaupt scheinen Mörder ja fast magisch von den Opferfahrzeugen angezogen zu sein und gehen völlig unlogische und irrationale Risiken ein.
Das stimmt schon. Praktisch und psychologisch bietet dieses Verhalten natürlich schon einen Vorteil. Soweit ein Täter das Opfer und sein Fahrzeug besitzt, bildet er sich zumindest ein, noch vollständig Herr des Geschehens zu sein. Lässt er eins von beiden zurück, verliert er ein Stück weit die Kontrolle. Er weiss eben nicht, ob Leiche oder Fahrzeug gefunden wurden und, welche Massnahmen ergriffen wurden. Aus meiner Sicht daher zumindest psychologisch nachvollziehbar, dass ein Täter im Zweifel beides gleichzeitig entsorgen will.


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24.07.2019 um 23:01
Zitat von Mc_ManusMc_Manus schrieb:Na ja, das bekannteste Gegenbeispiel (dass Täter dieses hohe Risiko doch eingehen) finden wir ja im prominenten Nachbar-Thread mit dem Wohnmobil-Doppelmord von Litzlwalchen.
Da sprichst Du ohnehin etwas ganz interessantes an. Die beiden Fälle haben natürlich nichts miteinander zu tun, weisen aber erstaunliche Parallelen auf. Zunächst passiert etwas an einer Strasse, bei der Personen schwer verletzt bzw. getötet werden. Dann wird mit den Opfern in ihren Autos gefahren. Im Anschluss ereignen sich kaum nachvollziehbare Entwicklungen.


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25.07.2019 um 01:40
Zitat von Mc_ManusMc_Manus schrieb:Na ja, das bekannteste Gegenbeispiel (dass Täter dieses hohe Risiko doch eingehen) finden wir ja im prominenten Nachbar-Thread mit dem Wohnmobil-Doppelmord von Litzlwalchen.
Da wurden sogar 270 km mit 2 Leichen im Auto zurückgelegt. Zugegeben - die lagen nicht auf dem Beifahrersitz, dennoch sehr hohes Risiko auf sehr langer Strecke der A9.
Obwohl Du im letzten Satz zurückruderst ist das doch eine völlig unsinnige Argumentation, deren Sinn sich mir nicht entschließt.

Stoll lebte und saß auf dem Sitz und in dem anderen Fall wurden Leichen in einem von außen nicht einsehbaren Wohnmobil transportiert..

Mich wundert, das Du jetzt nicht den Fall anführst der gerade Heute verhandelt wurde.
Da hat ein Sexualmörder sein Opfer in der Lastwagenkabine 3 Tage durch Europa gekarrt.
Das hat genauso wenig mit den Besonderheiten des hier diskutierten Falles zu tun wie das oben von Dir angeführte Beispiel.

Bei der Fahrt im Golf handelt es sich um keine Leichenverbringung, sondern um den Transport eines Schwerverletzten. Da gibt es nun nichts dran zu bezweifeln. Der hat ja sogar noch gestöhnt und gesprochen.


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25.07.2019 um 10:32
Stoll berichtete ja noch, dass er mitbekommen haben will, wie die "Anderen" abgehauen seien. Unabhängig davon, ob das wirklich so gewesen ist, war seine Wahrnehmung war also noch da, demzufolge sollte er umgedreht noch Lebenszeichen wie Atmung, Puls etc. von sich gegeben haben. Beim körperlichen Kontakt durch das Aufheben des Körpers vom Boden und dem Hiefen auf den Beifahrersitz sollte man zudem mitbekommen, ob derjenige tot oder lebendig ist. Ein Toter ohne Muskelanspannung fühlt sich einfach anders an. Das er sich trotz der großen Schmerzen glaubhaft tot stellen konnte, halte ich für ausgeschlossen.

Wenn wir nun davon ausgehen, dass der Fahrer gegenüber Stoll keine bösen Absichten hatte, dann bleibt eigentlich nur ein umgehender Transport ins nächste Krankenhaus, um den Arm vielleicht noch retten zu können. Vielleicht war der spätere Unfallfahrer doch solo unterwegs und der Fussweg bis zur Rettungssäule und zurück wäre zu lang gewesen, zudem wollte man ihn nicht schwerverletzt alleine auf dem kalten Boden liegen lassen.


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25.07.2019 um 12:34
Oder er war doch zwischenzeitlich bewusstlos? Kennt sich jemand hier medizinisch etwas aus? Kann es sein, dass er durch den enormen Schmerz bewusstlos wurde und später zu sich kam?


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25.07.2019 um 12:38
@Nightrider64
Unnötig hohes Risiko bleibt unnötig hohes Risiko. Da ist es quasi völlig unbedeutend, ob das (die) transportierte(n) Opfer tot oder „nur“ schwer verletzt ist - oder wie im Göhrde-Fall auch nicht im Auto transportiert wurden.
Ich rudere keinesfalls zurück - das einzige was ich zugestehe ist, dass es sich bei YOGTZE um eine Rettungsaktion gehandelt haben könnte. Ich glaube zwar nicht dran, aber ausschließen kann man es halt nicht...


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