Nightrider64 schrieb:Wenn Stoll mehrfach überrollt wurde, so spricht das eher gegen einen Unfall, sondern für ein absichtliches Geschehen.
Ich bin kein Freund der "Rettungsbubentheorie". Deinem Statement muss ich hier aber kurz widersprechen. Ein mehrfaches Überrollen spricht für mich sogar eher dafür, dass ein Unfall vorlag.
Folgender (von mir allerdings nicht vertretener Gedankengang:
Stoll legt sich psychisch verwirrt nackt auf die Straße. Das erste Auto überrollt ihn. Der Fahrer oder die Fahrerin nimmt nur einen "Rumms" war und glaubt evtl. ein Tier überfahren zu haben. Er oder sie fährt weiter. Das ist zwar nicht die feine Art, weil man trotzdem nachschauen müsste was los ist, aber evtl. verständlich (vielleicht besonders bei einer Frau, die alleine durch die Nacht fährt) .
Fahrzeug Nummer 2 kommt an, er sieht Stoll noch, kann aber durch sein Bremsen das Überrollen auch nicht verhindern. Er ist aber so langsam, dass er kurz dahinter zum Stehen kommt. Er steigt mit seinen Insassen aus. Dann beginnt die total verpfuschte "Rettungsaktion". Man will unerkannt bleiben. Vielleicht war man alkoholisiert, vielleicht hat man keinen Führerschein, vielleicht wird man per Haftbefehl gesucht, vielleicht hat man aber auch einfach Angst für den Unfall belangt zu werden, auch, wenn man objektiv nichts oder kaum was falsch gemacht hat.
petersi schrieb:Unter diesem Aspekt erscheint die Aussage, dass er bei Frau Hellfritz sagte "sonst passiert heute Nacht etwas Schreckliches" gar nicht mehr so geheimnisvoll. Denn sollte er wieder nach Hause kommen, nach der Auseinandersetzung mit seiner Frau und gibt es möglicherweise Freunde, die Frau Stoll helfen, dann würde tatsächlich etwas Schreckliches passieren, wenn er wieder nach Hause fährt. Diese Freunde hätten ein Leichtes, ihn unterwegs aufzugabeln. Er geht in die Stammkneipe und fährt danach zu Frau Hellfritz, die im gleichen Ort wie die Eltern wohnen. Das entwürdigende Ausziehen und ihm ggf. Angst machen - vielleicht durch ein gezieltes Anfahren, um ihn zu verletzen und ihm zu zeigen, dass es das nächste mal anders ausgeht, was dann vielleicht zu übleren Verletzungen geführte als gedacht - kann durchaus zu einer solchen Racheaktion gehören. Am Ende die Aussage "Nicht meine Freunde. Sie sind abgehauen, weg. Ich will auch weg" würde auch passen. Wenn es nicht seine Freunde sind, sondern die seiner Frau.
Ja und nochmals ja. Alles richtig. Ergänzend noch, dass Stolls "Heiligtum" zerstört wurde.