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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2008 um 22:48
Mir fehlt einfach der Sinn und Zweck für sowas, sowohl beim LTV also auch bei den G`s.
Diesen Blutrausch oder Adrenalinrausch von hier oft gesprochen wird, ich versuche ständig mir das vorzustellen, ich meine Erwachsene sind eines, aber in das Gesicht einer siebenjährigen zu gucken, und dann noch ein Kleinstkind so brutal erschlagen, das ist etwas anderes.

Das traue ich nur jemandem zu der wirklich von ganzem Herzen hasst, oder diverse psychische Schäden hat, oder aber einfach wirklich irgendwelchen herumziehenden Plünderern denen ein Leben absolut nichts wert ist.

Wenn es aus Hass passiert ist muss ich aber keine vier Tage dort verweilen.
Und wenn etwas gesucht wurde, bzw der Mord passierte weil die HK`ler etwas hatten das eventuell das ganze Leben von jemandem zerstört hätte, müssen da ja Vorgänge/Verstrickungen gewesen sein von denen wir nichts ahnen, geschweige denn wissen.


LG
Lesmona


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 00:45
Hulla, deswegen würde ichs ja Tannenöde nennen, da gibts dann keine Copyright-Probleme.

kcefiak, ganz ernst zu nehmen war es aber nicht, denn ich weiß, dass man auf dieser landw. Nutzfläche wohl kaum die Baubgenehmigung für eine Imbissbude bekäme. Von so kostenintensiven Nebensächlichkeiten wie Kanalanschluss mal ganz zu schweigen.

Bernstein - es ist doch aber nur eine der Frauen gewürgt worden. Und wer sollte es gewesen sein, der sich ins Ausland abgesetzt hat - der hätte doch dann hier vermisst worden sein müssen. Du gehst ja selber davon aus, dass der Täter Familie hatte. Also das kann ich mir nicht vorstellen - der Täter war bestimmt immer "vor Ort".
Dass unterschiedliche Verletzungen vorhanden waren, war mir gar nicht so präsent, das wäre ja tatsächlich der Beweis für mindestens zwei Täter.


Dew - NOCH war ja AG nicht zu alt für die Arbeit. Und mit dem Hof im Hintergrund hätte Vic ruckizucki einen Mann zum Heiraten gefunden - spart ja auch das Geld für den Knecht, wird sie wohl von ihrer Mutter gelernt haben.

Bei dem Geldleihen wundert mich eben, dass erst ein Betrag für - ich glaube - einen neuen Motor geliehen wurde, der war noch nicht angeschafft und dann leiht sich Vic nochmal Geld für eine Dreschmaschine - oder hat sie das Geld noch gar nicht bekommen gehabt, sonder nur darüber mit ihrer Schwester gesprochen?

Woher das "Stammtischzitat" stammte, weiß ich jetzt leider auch nicht mehr.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 10:46
@topfsekret,
ich habe eine Quelle, in der AUCH von Würgemerkmalen bei der alten Caezilia gesprochen wird. Andere Quellen sprechen von Würgemerkmalen NUR bei der Viktoria. Dass Viktoria gewürgt wurde, darf als sicher angenommen werden, bei der alten Caezilia steht hier wohl ein "möglicherweise".
Dieser Umstand wurde schon eingehend diskutiert, aber definitiv lässt es sich wohl nicht klären.
Aufgrund des Würgens der Viktoria, das eine stark emotionale Beziehung verrät, steht Viktoria für mich ziemlich klar am Beginn der Opferkette.
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 11:16
@Bernie: Danke für die Aufklärung bzgl. der genauen Kopfverletzungen!
Was mir immer noch nicht klar ist, ist die Opferreihenfolge von Victoria und ihrer Mutter. Gehe aber mit Dir konform, dass die Frau mit den Würgemalen wohl das erste Opfer war, bevor die Sache dann außer Kontrolle geriet und die Reuthaue zum Einsatz kam.
Dass Du das Bandeisen als stumpfe Waffe ansiehst, überrascht mich. Ich kenne nur Metallbänder, an deren Tand man sich leicht schneidet, weshalb ich z.B. die Schnittwunde bei der kleinen Cilli eher dem Eisen zugeordnet hätte als stumpfe Verletzungen.
Grüße
Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 11:46
@topfsekret,
Du verweisst sehr richtig auf diese Problematik, dass ortsnahe Täter beim Absetzen hätten in der örtlichen "Statitik" hätten fehlen und demnach umgehend auffallen müssen.

@alle
*****
kleiner Überblick der EIN-Täter-Varianten ( ohne Nebentäter ) :
**********************************************
a) EIN Täter - ORTSFREMD ---- könnte sich absetzen, fiele nicht auf,
aber hielt er sich mehrere Tage auf HK auf, verpflegte die Tiere --- warum ???
Wie kommt ein Ortsfremder zu emotionalen Verstrickung mit der Viktoria oder
Irgendjemand von den Hk'lern

b) Ein Täter - ORTSFREMD --- könnte sich absetzen, fiele nicht auf,
hat einen ORTSNAHEN HELFER/Mitwisser, der tagelang den Hof besucht, und die
Tiere verpflegt, evtl. Spuren verwischt und falsche Spuren legt !
Warum tut sich ein Ortsnaher Helfer dieses enorme Risiko an ??
Welche brennende emotionale Bindung könnte ein Ortsfremder zu Viktoria
gehabt haben !??
Derart, dass ein Ortsnaher (LTV?) ihn dennoch deckt ??? Bei 6-fach Mord !

c) Ein Täter - ORTSFREMD mit ORTSFREMDEN Helfer ist unwahrscheinlich , hätte
in der Praxis wohl nicht funktioniert, dennoch die Tiere auf HK zu versorgen
Könnten sich absetzen, warum dann aber tagelang auf HK verbleiben, den Hof
und die Tiere bewahren.

d) Ein Täter - ORTSNAHE --- könnte sich zwar absetzen, sein Fehlen fällt aber
umgehend auf !!! Und warum sollte er die Tiere pflegen, riskieren erwischt zu
werden, bei einem 6-fach Mord ! Wenn eine Flucht ins AUSLAND angesagt
war, dann ist keine drei Tage Zeit zu verlieren bzw. u.a. die Tiere zu verpflegen !

e) Ein Täter - ORTSNAHE -- ohne Helfer/Mitwisser ----
setzt sich NICHT AB , sondern ist in der Umgebung daheim. Fällt nicht auf.
Er spielt wieder den Normalbürger im normalen ländlichen Alltag !
Warum sollte Er aber dieses enorme Risiko eingehen, tagelang immer wieder
nach HK zu gelangen, um dort die Tiere zu pflegen resp. Spuren-trallalal !?
Als Ortsnaher hätte er problemlos den Hof abfackeln können, sich in der allg.
Aufregung an den sicherlich erfolglosen Löscharbeiten beteiligen können.
Wenn ER jedoch Als Ortsnaher am Bestand des Hofes und der Tiere interessiert
gewesen wäre, hätte Er die "zufällige" Entdeckung der Tat "forcieren" können.
Warum also dieses Hinauszögen" der Entdeckung !?

f) Ein Täter --- ORTSNAHE -- mit Helfer ORTSNAHE ---
Denkbar, aber ebenfalls etwas grotesk ! Waren sie beide tagelang wiederholt auf
HK, abwechselnd oder zusammen !? Warum setzen sich BEIDE, evtl. mit Familie
im Hintergrund, dem enoremen Risiko der Entdeckung bzw. Mordverdachts aus ?
In dem Fall gelten die Argumente und Fargwürdigkeiten unter e) erst recht !!

****************
Bis hierin im Moment !
****************
Komplexer wirds dann bei der Mehr-Täter-Variante mit/ohne Helfer,
weil bei den Tätern eine Mischung von Ortsnahe und Ortsfremd aufteten könnte !?
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 11:55
@jaska,
es gibt m.E. auch unaufgerollte Bandstahl/eisen, mehrere Meter lang bei Lieferung, paar cm ( 2-3cm?) breit, die man sich dann auf beliebige Länge abschneiden kann. So ein Stück , sagen wir mal 50cm lang, ist ein recht "passables" Schlagwerkzeug, das ich wirklich nicht mit Wucht ins Gesicht oder auf den Schädel kriegen möchte.

Auch vorstellbar, dass der/die "unheimlichen" Besucher sicherheitshalber sowas wie einen Totschläger mitgenommen hatten.
Jedem war wohl klar, dass bei einem Andreas Gruber auf dem Hof, ein Besuch in einer delikaten Angelegenheit mit Fokus auf die Viktoria, etwas Hilfreiches zur Selbstverteidigung im Notfall angesagt war, der/die Täter demnach zumindest eine Schlagwaffe mitgeführt haben. Die anderen "Waffen" standen/lagen herum, bsp. die Reuthaue !
Auf einem Bauernhof findet sich immer genug, was sich zum Dreinschlagen eignet !

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 12:01
@jaska,
der Fachbegriff für diesen vielseitig verwendbaren Stahl ist: FLACHBANDSTAHL
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 12:15
@jaska + @Badesalz:
Ich bin, durch Euch angeregt ( danke ), mal in die Vergangenheit getaucht und habe mich dafür interessiert, was so um die Zeit 1900 - 1930 so ging, bei blutigen und haarigen Angelegenheiten.

BLUT:
-Nachweis:
Was die Erkennung von Blutanhaftungen auf Gegenständen angeht, hatte man damals schon eine ganze Reihe von Möglichkeiten.
Getrocknete Blutspuren konnten unter dem Mikroskop an den Häminkristallen erkannt werden.
Des weiteren standen verschiedene chemische Nachweismethoden zur Verfügung, fast alle aus medizinischen Untersuchungsverfahren entlehnt, die, wie z. B. der Phenolphtaleintest, zum Nachweis von Blut im Stuhlgang o. ä. dienten.
Und, man höre und staune, sogar spektroskopisch konnte Blut nachgewiesen werden. Wenn man die Bilder von Hof und Stadel sieht, vergisst man mitunter schonmal, wie weit die Wissenschaft doch schon war.
Die chemischen Nachweismethoden basieren auf der Reaktion der Testreagenzien mit dem Eisenanteil im Blutfarbstoff Hämoglobin.
Der Benzidintest führt z. B. zu einer Blaufärbung, beim Wasserstoffperoxidtest wird Sauerstoff frei und es schäumt sichtbar um nur mal zwei gängige Methoden zu nennen.

-Herkunft der Blutspuren:
a.) Mensch oder Tier?
Die beschriebene Methode basiert auf der Antigen-Antikörper-Reaktion im Blutserum. Wenn man, wie hier beschrieben, einem gesunden Kaninchen eine geringe Menge Blut einer anderen Spezies ( z. B. Mensch ) injiziert, wird die Immunabwehr des Kaninchens auf dieses Antigen reagieren. Es wird neutralisiert und es werden Antikörper speziell dagegen gebildet, sodass die Reaktion beim nächsten Kontakt mit dem Antigen ganz spezifisch und schnell abläuft.
Wenn nun das klare Blutserum des Kaninchens mit dem Serum der zu ermittelnden Spezies vermischt wird, bilden sich Antigen-Antikörper-Komplexe, die man makroskopisch als Trübung wahrnehmen kann.
Lag eine Mischblutprobe vor, lässt sich anhand der Reaktionen feststellen aus welchen Blutsorten die Probe bestand.

b.) Blutgruppenidentifikation?
Blutgruppen und ihre Vererbung waren bekannt, m. E. hätte man sogar feststellen können, von welchen Familienmitgliedern das Blut stammte. Der Mechanismus, der zugrunde liegt ist ebenfalls durch die Immunreaktion bedingt.

-Limits:
Der Nachweis von Blut ist relativ unspezifisch und einfach. Die Probe kann schon alt sein, das Häm ist recht unempfindlich.

Bei der Bestimmung der Herkunft wird es schon schwieriger. Die relevanten Eiweisse sind empfindliche Moleküle, die unter ungünstigen Lagerbedingungen "denaturieren", d. h. zerfallen, umgesetzt werden etc., was die Testergebnisse immer weniger spezifisch macht.

-Fazit für unsere Fragestellung:
Wenn die Tatwaffe mit genug Blut behaftet war, dass man das Blut an sich nachweisen UND die Unterscheidung Mensch/Tier eindeutig vornehmen konnte, hätte man höchstwahrscheinlich sogar nocheinmal zusätzlich die Opfer bestimmen können. Vorraussetzung hierfür wären Vergleichsproben gewesen, die man den Opfern entnehmen und sichern hätte müssen.
Das waren damals noch recht neue Methoden in der Medizin, aber die Konsequenzen ( z. B. der Ausschluss einer Vaterschaft anhand der Vererbung der Blutgruppenmerkmale ) waren durchaus bekannt.
Warum in einem extremen Fall wie dem vorliegenden nicht ALLE zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ( und man ist verblüfft, was da alles schon gegangen wäre ) genutzt wurden, ist eines der Rätsel, die den Fall "Hinterkaifeck" so interessant machen. Es geht ja aus der vorliegenden Aussage noch nichteinmal hervor, ob AUSCHLIESSLICH menschliches Blut an der Reuthaue klebte.

HAARE:
-Nachweis:
Makroskopisch, man konnte sie sehen.

-Zuordnung:
Mikroskopisch, durch Vergleich, konnten menschliches Haar und Tierhaare festgestellt werden. Ein Jäger hätte schon eine grobe, ein Zoologe eine nähere Bestimmung vornehmen können ( übrigens auch in dem Fall mit dem "weitgereisten Rucksack" ).

-Fazit:
Auch hier wieder Details vernachlässigt, man mass den sonstigen Anhaftungen aber wohl deutlich weniger Bedeutung bei, als wir es heute tun.
M. E. wäre es schon von Bedeutung gewesen, zu bestimmen, was für Tierhaare das genau waren und wann die an die Reuthaue kamen.
Primär kann man @Badesalz´ Vermutung sicher folgen, dass es sich hierbei um die Überreste einer überzähligen Katze ( oder eines ganzen Wurfes ), derer man sich auf eine der damals üblichen Methoden entledigte, handelt.
Weiter kommen Marder und Iltis in Frage, die evtl. bei den Hühnern gestellt wurden.
Der in der Sasse überraschte Feldhase, den man mittels der Reuthaue zum Sonntagsessen "einlud", wäre ebenfalls ein möglicher Kandidat, dass jemand Kaninchen vor dem Schlachten mit der Reuthaue "weichklopft", erscheint eher unwahrscheinlich.
Alles harmlose Gelegenheiten bäuerlichen Alltags, die die Reuthaue als unverzichtbares Universalwerkzeug täglichen Gebrauchs dastehen und eine nähere Untersuchung der Haare unwichtig erscheinen lassen, da wir davon ausgehen, dass sie nach der Mordnacht nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wurde.

Eine Möglichkeit gibt´s aber noch, wenn auch eine kleine, aber wenn man nichts besseres hat?
Die Haare hätten NACH der Tat in das noch klebrige Blut gekommen sein können. Und zwar von der Kleidung des Täters, von einer eventuellen tarnenden Umwicklung der Haue oder vom Lagerort, an den man die Haue verbrachte ( ich gehe davon aus, dass die Haue nicht nach den Morden in den Fehlboden gelegt wurde, ein viel zu "übliches" Versteck ). Wenn man da ein bestimmtes Tier gefunden hätte, dass es auf HK nicht, wohl aber in anderen Haushalten gegeben hat?
Wie gesagt, eine kleine Möglichkeit und auch vertan.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 12:38
@Dew: Das nenn ich mal eine fundierte Antwort! Danke!
Also selbst, wenn die Technik der beteiligten Polizisten um einige Jahre zurück gewesen wäre (was ich eher nicht glaube, da die Polizei eigentlich immer Vorreiter für neue Analysetechniken und -Gerätschaften war), selbst dann hätte man mit sorgfältiger Polizeiarbeit noch die ein oder andere Frage beantworten können.
Wissen wir eigentlich, ob entsprechende Proben doch vielleicht genommen und aufbewahrt wurden?
Grüße
Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 12:43
@AngRa, 30.05; 13:00:
Danke für die Korrektur zu dem Sigl/LTV & Sohn-Komplex, da hatte ich was durcheinandergeworfen. Auch den zeitlichen Rahmen.

Was nach gründlichem Nachdenken darüber davon übrigbleibt, ist immerhin auch nicht "nichts":

Vor den Morden scheint das Verhältnis LTV-Sigl neutral-nachbarschaftlich, vielleicht sogar vertrauensvoll gewesen zu sein.
Denn zur Nachschau, was auf HK los sein könnte, nimmt der LTV den Sigl mit. Besonders, wenn man irgendwo mit drinhängt, nimmt man zu solchen Gelegenheiten niemand mit, der einem schon per sé am Zeuge flicken will.
Das Verhalten des LTV macht den Sigl sicher, dass der es gewesen ist. Und damit war´s vorbei mit der guten Nachbarschaft.
Und hier kann ich Dir zustimmen: neben so jemandem würde ich auch nicht wohnen bleiben, insbesondere wenn alle Bemühungen, die ich angeleiert habe, ihm die Tat anzulasten und das polizeilich feststellen zu lassen, fehlschlagen.
Immerhin, für das Unbehagen hat er´s dann noch bis 1933 ausgehalten. Und das waren bestimmt lange Jahre ständigen Kleinkrieges.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 13:00
@hauinolo, 30.05; 14:17:

Jep.

Was den "gemobbten" Sigl angeht, hat sich das durch @AngRa´s präzise Angaben etwas relativiert, vor allem der zeitliche Rahmen.
Immerhin hat der jahrelang versucht, dem LTV die Morde nachweisen zu lassen ( ich sag´ jetzt mal nicht "anzuhängen" ), weil ihm dessen Verhalten am Tatort so seltsam vorkam.

Naja, da bleibt mir der Fleischer noch erhalten, um die Mobbingtradition in Gröbern zu belegen. Bis zu eventuell gegenseitigem Haus- und Hofabfackeln erscheint ja immerhin alles möglich ( vor diesem Hintergrund ist die Zähigkeit des Sigl, bis 1933 neben dem von ihm angenommenen "Reuthauator" wohnen zu bleiben, schon fast heldenhaft zu nennen; scheint dort auch Tradition zu haben, die HKer mussten sie in Särgen wegtragen...).

Also weg von meiner Komplott-Theorie aus dem "Mobbing-Laager" bin ich nicht, da ging´s rund.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 13:11
@Bernie: Ich kenne solche Materialien. Ob die gleichzusetzen sind mit einem Bandeisen ist mir unbekannt. Jedenfalls sind die sehr scharf an den Rändern und werden nur mit Handschuhen gehandhabt, oder sprechen wir (noch) nicht von demselben Material? Die Frage ist ja, ob so ein Flachbandstahl-Teil nur stumpfe Wunden verursachen würde oder im ungeschützten Kopf-/Gesichtsbereich noch zusätzlich Schnittwunden...
LG, Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 13:22
@Dew,
Danke auch von meiner Seite her ! Interessante forensische Infos resp. Details ! Ganz richtig bemerkt: die mangelhaften Recherchen auf HK lassen ganz vergessen, dass die Kriminalistik incl. der Labormethoden damals schon eine weit bessere Qualität aufweisen konnten, als es uns die Ermittlungen und Ergebnisse im Fall Hinterkaifeck suggerieren mögen.
Wenn natürlich das kriminaltechnische Labor in München kein/kaum Material bekam, konnten die dort auch nicht mehr viel an Erkenntnissen "rauslutschen".

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 13:28
@jaska,
Ja, das hast Du durchaus treffend angemerkt. Die Kanten eines derartigen Stücks Flachbandstahl sind relativ scharf, falls nicht schon abgefeilt bzw. abgeschliffen. Unbearbeitet würden sich bei einem Schlag ins Gesicht markante scharfgezeichnete Schlag/Schnittspuren ergeben.

Denbar wäre nun als "stumpfes" Werkzeug bsp. ein Gewehrkolben, den man als "Stichwaffe" auch "gern" ins Gesicht stiess.

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 13:37
@Bernie: Auch denkbar: Die Stile der Reut- oder Kreuzhaue oder Bretter, die ja rumlagen... Und je nachdem wie großflächig die Verletzungen waren und welche Form sie genau hatten könnte ein Täter gar ohne "Werkzeug" mit dem Knie, einem Arm, der flachen Hand oder der Handkante mit viel Kraft schon heftige Verletzungen verursachen (und z.B. den Abdruck eines Metallknopfes o.Ä. hinterlassen...)
Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 14:01
@jaska:
Danke für die Blumen, ich war selbst etwas überrascht, was auf dem Gebiet schon alles bekannt war.

Zu den Gesichts und Schädelverletzungen:
Ich denke, dass da Werkzeuge zum Einsatz kamen, die wir nicht alle kennen.
Was das Bandeisen betrifft, bin ich nach wie vor der Ansicht, dass es da einfach nur rumgelegen hat und nachher diese teilweise kreisförmig umschriebene Blutspur im Stadel hinterliess, als das Blut eines der Opfer daran entlanglief. Ein Gegenstand wie eine Fassdaube. Im Zusammenhang der Untersuchung der beim Abbruch "gefundenen" Gegenstände wurde nicht als Tatwaffe in Frage kommend eingestuft, obwohl Blut dran war.

Für stumpfe Gewalt bietet sich ein Gewehrkolben an, damit zu schlagen oder zu stossen gehörte zum "Standardrepertoire des Weltkriegsteilnehmers". In meiner Vorstellung hat ja der A. G. die Flinte mitgebracht.

Die blosse Hand oder Faust trägt bei einer Gewalteinwirkung, die dazu führt, dass man die blanken Knochen im Gesicht sehen kann, selbst deutliche Verletzungen davon, die auch nicht eben mal so in vier Tagen heilen. Kommt also als Schlagwerkzeug hier nicht in Frage.

Wenn schon Körperteile, dann Füsse in schweren Stiefeln. Hierfür gibt es aber keine Hinweise.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 14:09
@Dew,
man könnte die Wucht einer Faust durch den Einsatz eines Schlagrings verstärken, ein kleines Hilfsmittelchen zur "Intensivierung" der zwischenmenschlichen Kommunikation, was manche gerne in diesen unsicheren Zeiten in der (Mantel)-tasche hatten.
Denke, aber dass diese massive Verletzung des rechten Gesichtsschädels durch einen grösseren Gegenstand erzeugt wurde, als weiteres Beispiel dafür sei ein Stück massives Kantholz genannt !
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 14:22
Das wäre zum Beispiel auch eine Erklärung, weshalb der Reuthauen-Täter die Reuthaue bei AG nicht im Einsatz hatte. Der Täter wusste, dass AG mit der geladenen Flinte antraben wird und dass er der mit Abstand gefährlichste Gegner war. Deshalb musste der Täter so schnell wie möglich dem AG die Flinte entwinden.

In dem Zusammenhang noch eine andere Frage. Hat man den Stadel auch wenn kein Gewehr gefunden wurde nach Kugeleinschlägen abgesucht oder wurde auch dies versäumt?


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 14:40
@Mikelz,
hinsichtlich einer Absuche des Stadels/Tenne nach Kugeleinschlägen ist uns nichts bekannt. Angesichts dieses Groben, kaum verputzen Mauerwerks auch nicht gerade einfach.

Wenn jedoch keine Waffe (Gewehr/Flinte) gefunden wurde, haben die wohl eh gleich darauf verzichtet. Würde mich bei der "Qualität" dieser nur wenigen Stunden dauernden Vorort-Ermittlung am Mi, den 5.4.1922 nicht verwundern.
Diese Arbeit im Bezug auf eine "Einschlagssuche" im Mauerwerk ( Hülse/Patrone) hätte man auch ein/zwei Tage später noch machen können, dafür ein/zwei "Krizubis" ( Kripo-Azubis) abstellen können, aber nein: HK sah nie wieder ein Kripo-Team.

Es wurde auch mal thematisiert, auch von mir, ob evtl. der Täter/einer der Täter durch eine Schusswaffe oder irgendwie sonst im Handgemenge verletzt wurde, und die Täter es vorzogen, ein paar Tage auf HK zu verbringen, bis die Verletzung notdürftig versorgt war. Dabei auch die blutige Kleidung im Backofen "entsorgten".
In dieser Zeit musste man natürlich die Tiere versorgen bzw. allles tun, damit der Anschein einer relativen Normalität auf HK nach aussen hin gewahrt bliebe.

Dieses Unterfangen wäre zwar auf den ersten Blick verständlich, wäre aber weiterhin für den/die Täter hochriskant, umsomehr wenn es sich um Ortsfremde gehandelt hätte, dem die alltäglichen Abläufe und mnenschlichen Kontakte (zu den HK'lern) in diesem Ort Gröben unbekannt sein mussten. Ein Besuch von Freunden bzw. Nachbarn auf HK war an sich jederzeit zu befürchten, aus Sicht von Ortsfremden.

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2008 um 14:47
@Dew: ich hatte nicht an so starke Wunden gedacht, bei denen die Haut aufplatzt und man die Knochen sehen kann. Eher an starke Schläge, die zu einem Knochenbruch oder eventuell auch zu einer Platzwunde führen können. Grüße


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