Guten Morgen,
@Dew: Deinem Beitrag von gestern 18:28 kann ich nur zustimmen: die Tat muss nicht zwingend von einem guten Bekannten oder gar Verwandten des Hofes ausgeübt worden sein. Allerdings gehe ich nicht konform mit Deiner Vermutung, der oder die Täter wollten den normalen Hofbetrieb aufrecht erhalten.
Bei "Landstreichern" oder anderem "dunklen Gesindel" wären viele der genannten Probleme auf einen Schlag gelöst:
- die blutbesudelte Kleidung wurde von niemandem vermisst, da tats zur Not auch eine Garnitur von A.G.s Sachen
- die nie erfolgte Beichte eines Mittäters in Gröbern und Umgebung
- die Brutalität des Verbrechens an sich: das konnten auch fremde, vom Leben abgehärtete Menschen verübt haben, denen eine Menschenleben nicht viel wert war, ein aus persönlichen Beziehungen entstandener Hass muss nicht zwangsweise Auslöser der Tat gewesen sein. Je nach Menschenschlag hätte es vielleicht auch gereicht, nicht entdeckt werden zu wollen. Mit prägenden Erfahrungen aus dem Krieg könnte ich mir das jedenfalls vorstellen.
- der Aufenthalt auf dem Hof musste nicht unbedingt der Vortäuschung von Normalität dienen (was ja spätestens mit dem Nicht-Erscheinen der kl. Cilli in der Schule am nächsten Morgen nicht mehr gegeben war!!! Stell Dir vor, da wäre jemand gekommen um die fehlende Entschuldigung anzumahnen oder die Hausaufgaben zu bringen; auch dass die Familie nicht am Sonntagsgottesdienst teilnahm war nicht normal). Die Täter konnten nicht damit rechnen, dass die Dorfgemeinschaft sich so lange nicht blicken lässt. Für mich ist der lange Aufenthalt eher ein Zeichen dafür, dass die sich das so gemütlich wie möglich gemacht haben bei dem Sauwetter draußen. Mir bringt immer noch der Monatswechsel zum Nachdenken. Das klingt sehr nach einem Termingeschäft, irgend ein Deal sollte Ende des Monates oder Anfang April in der Nähe durchgezogen werden. Angst vor Entdeckung mussten sie nicht haben. Es reichte wenn einer Wache hielt und sie zum sofortigen Aufbruch bereit waren. Eine Flucht wäre in diesem Fall auch nach den ersten Erkundungsbesuchen der Schl.-Kinder noch möglich gewesen.
- die nicht mitgenommenen Geld- und Schmuckstücke: das war evtl. wirklch nur ein Transportproblem. Wegen des Gewichtes waren die Geldscheine für den (kurzen) Moment die einfachere Beute.
Ich möchte mit der Aufstellung nur Alternativen aufzeigen und sagen, dass es nicht zwangsweise ein Verbrechen innerhalb des Umfeldes der HKler gewesen sein muss.
Für eine persönlich motivierte Tat sprechen zusammengefasst doch lediglich die wirren Familienverhältnisse und Streitereien bzgl. des kleinen Josefs bzw. die Skepsis und die üble Nachrede der Dorfgemeinschaft. All dies dürfte aber zu dieser Zeit häufiger vorgekommen sein.
Vielleicht können wir die Argumente für und wider eine persönlich motivierte Tat mal auflisten?
@kcefiak: Es wäre schön, wenn wir Deine Vermutung über die Kleidung K.G.s noch aufklären könnten. Das würde ja auch das ganze Gerede über seinen Auszug und Rückkehr in sein Elternhaus und die geplante Scheidung in Frage stellen.
Grüße