Ich versuche mir noch einmal vorstellen, ob es nicht vielleicht doch auch so gewesen sein könnte:
der Sohn des LTV - zum Tatzeitpunkt 16 Jahre alt - verfolgt seit mehreren Jahren das Geschehen mit, das sich zwischen seinem Vater und den Grubers entspinnt. Möglicherweise wird er von anderen Dorfbewohnern damit aufgezogen, möglicherweise spielen noch andere Gründe eine Rolle (
@Badesalz hat sich dazu geäußert). Hinzu kommt, daß im Hause des LTV niemand gut auf die Grubers zu sprechen war, er also so etwas wie eine heimlichen Billigung gefühlt haben dürfte - vielleicht auch nur eine vermeintliche ... Ich weiß noch sehr gut aus eigener Erfahrung, daß 16 Jahre ein sehr problematisches Alter sein können! Aus den Gründen, die wir gestern abend und heute morgen eingehend diskutiert haben, begeht er schließlich die Tat.
Daß er die Opfer nur einzeln umbringen kann, wird ihm von Anfang an bewußt gewesen sein. Er spioniert deshalb eine gewisse Zeit auf dem Hof herum,veranstaltet möglicherweise auch ein bißchen Spuk, und legt sich nach und nach einen Mordplan zurecht. Diesen setzt er um, als irgendein nichtiger Anlaß das Faß zum Überlaufen gebracht hat.
Seine Tat gesteht er entweder seinem Vater - oder dieser bekommt es auf andere Weise heraus (verdächtiges Verhalten, Blutspuren, Abwesenheit u. dgl.). LTV selbst ist nun gezwungen, zugunsten seines Sohnes, an den Tatort zu laufen und die Spuren, so gut es geht, zu verwischen ... Als er anschließend, zusammen mit den anderen Zeugen, die Tat "entdeckt", muß er den Überraschten spielen, was ihm jedoch nicht so recht gelingt ...
Die ermittelnde Polizei bekommt heraus, was passiert ist. Um einen 16jährigen vor dem Galgen oder vor dem Zuchthaus zu retten (über das damalige Jugendstrafrecht bin ich leider nicht informiert), wird die Sache als Raubmord dargestellt, und werden Ermittlungen in alle möglichen Richtungen geführt. Möglicherweise kennen auch einige Leute im Dorf denwirklichen Hintergrund des Geschehens und helfen dem LTV dabei, die tragische Wirklichkeit zu verschleiern.
Alles in allem scheint mir die Sinnlosigkeit der Tat - insbesondere angesichts der unschuldigen Opfer - eher zu einem Jugendlichen zu passen als zu einem reifen Mann im fortgeschrittenen Alter, der noch dazu Ortsversteher, Großbauer und Familienoberhaupt ist.
Ich wiederhole es gern noch einmal: 16 ist ein sehr problematisches Alter ...