Mordfall Hinterkaifeck
02.11.2022 um 14:04Hathora schrieb:Das kleine angebaute Motorenhäuschen muss aber ein Dach gehabt haben, da sind wir uns doch einig, oder? Und es ist anzunehmen, dass man auf das einfache Häuschen kein aufwendiges Walmdach oder Spitzdach gesetzt hat. Es wurde wohl mit einem einfachen Flachdach gedeckt.So ist es bzw. war es. Die Motorenhütte wurde im Vorfeld der Mordtat aufgebrochen, es fanden sich Schneespuren von den Schuhen zweier Personen darin und hineinführend. Dann per "Rauberleiter" der 1. hoch auf das flache Dach, von wo aus der entweder dem 2. hinauf hilft oder über das Scheunendach das Fensterchen im Spitzboden erreichen konnte und seinem Diebes- und späteren Mordkumpan über eines der Tore einzulassen.
Allerdings müssten bei diesem Hergang Spuren im Schnee auf dem Dach zu sehen gewesen sein. Wenn auch nicht unbedingt durch A.G. der seine Aufmerksamt auf die Spuren am Boden gerichtet hatte, so doch von den anderen Personen, die weiter entfernt standen und einen anderen Blickwinkel darauf hatten.
Oder es war doch alles ganz anders, das Dach der Motorenhütte nicht schräg nach einer Seite neigend vom Gebäude abgewandt, sondern vollkommen plan, folgedem von unten gar nichts gesehen werden konnte.
Hathora schrieb:Ich erinnere mich, dass irgendwo beschrieben ist, dass zwei ehemalige Knechte mittels einer langen Stange in das gartenseitige Giebelfensterchen eindrangen"Fast" richtig: Es wurde ein Ehemaliger von Kreszenz Rieger - Georg Siegl - des Diebstahl beschuldigt, der jedoch von einem anderen ehemaligen Knecht begangen wurde:
Nicht ich, sondern der breits genannte Josef Hartl von Waidhofen hat den Einsteigdiebstahl verübt.Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-27_Siegl_Georg
Der Einbruchsdiebstahl für den zunächst Georg Siegl verantwortlich gemacht wurde, wurde von Josef Hartl begangen. Er ist dabei an der Frontseite des Hauses an einer Stange bis zum offenen Fenster im 1. Stock hinaufgeklettert, hat dann auf dem Stroh übernachtet und am nächsten Tage unter Mitnahme eines viertel Schinkens und etwas Brot davon gelaufen.Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sonstiges:_Tatverd%C3%A4chtige
Wegen schlechter Behandlung sei er davongelaufen, habe aber nicht sich zu seinen Eltern nach Waidhofen begeben, sondern sei an der vorderen Frontseite des Hauses an einer Stange bis zum offenen Fenster im 1. Stock hinaufgeklettert und habe dann auf dem Stroh übernachtet und sei dann am nächsten Tage unter Mitnahme eines viertel Schinkens und etwas Brot davon. Richtig sei es, daß er damals gegen den Wald zugelaufen wäre. Kleidungsstücke hätte er nicht entwendet.Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1922-05-02_Bericht_Neuss
Wenn er im Heu oder Stroh übernachtet hatte, muss er die Stange zuvor entfernt haben. Oder Nachts eingestiegen sein.
An anderer Stelle wird jedoch beschrieben dass die Hinterkaifecker auf einem Feld in der Nähe arbeiteten, die Stange am Giebel bemerkten und herbei liefen, aber der Dieb Richtung Hexenholzwald entlief. Vermutlich "Hörensagen". :cat: