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Mordfall Hinterkaifeck

51.979 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

09.10.2022 um 21:48
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ich hab mir lange überlegt, ob ich diesen Gedanken einbringen soll. Hierauf ein Antwort zu finden wäre die Gliche Spekulation wer der Vater von Josef war. Aber gut machen wir das mal. Da bekäme der Einbruch in Maschienhäuschen und die Sichtung von unbekannten Personen am Waldrand erheblich Bedeutung zu.
Wenn man alles zusammennimmt, könnte es schon sein, das z.B. die Gebrüder Bichler das Anwesen über einen längeren Zeitraum ausspionierten und dabei auch die damalige Magd KR ausfragten. Hier wäre das Motiv v.a. in der Geldgier der Täter und ggf. Rache für vergangene Demütigungen zu suchen.

Die Frage ist hier eher: Stehen die diversen Beobachtungen und Ereignisse überhaupt im Zusammenhang? Zeitung am Waldrand, Spuren im Schnee, Einbruch, Ausfragen der Magd, usw. Das muss ja nicht zwingend etwas miteinander zu tun haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

10.10.2022 um 06:58
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Sehe bei Schlittenbauer kein Tatmotiv. Und auch keine Nutzen.
Ist doch nicht dein ernst?!

Du gibst doch nicht mehr auf Zeugenaussagen, die es nicht gibt, als auf solche, die es gibt?


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Mordfall Hinterkaifeck

10.10.2022 um 07:18
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Der Polizeischülerbericht behauptet auch nicht,
Aber du behauptest, dass er das behauptet.

Ist langsam müßig, mit dir zu diskutieren.


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Mordfall Hinterkaifeck

10.10.2022 um 16:41
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Aber du behauptest, dass er das behauptet.
Das ist ein Behauptung deiner Seite.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Der Polizeischülerbericht behauptet auch nicht, dass Schlittenbauer der Täter war.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ein Beispiel wäre da Schlittenbauer welcher von den Polizeischülern als Täter gesehen wird.
Es ist schon eine Behauptung deiner Seite obiges in Frage zu stellen. Und das auch noch als Behauptung hinzustellen.
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Ist doch nicht dein ernst?!
Doch das ist mein ernst.
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Du gibst doch nicht mehr auf Zeugenaussagen, die es nicht gibt, als auf solche, die es gibt?
Doch etwas verwirrt. Wie mir scheint. Von daher trifft zu:
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Ist langsam müßig, mit dir zu diskutieren.



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Mordfall Hinterkaifeck

10.10.2022 um 21:20
Raub- oder/und Rachemord von ehemaligen Knechten oder der Familie von Karl Gabriel (sein eigener Tod 1914 an der Front ist ja hinreichend belegt) ist natürlich nicht auszuschließen. Aber warum sollten sie noch mehrere Tage auf dem Hof geblieben und das Vieh versorgt haben? Die wären doch sofort geflüchtet um nicht entdeckt zu werden.

Außerdem hätten sie doch eine Tatwaffe mitgebracht und auch wieder mitgenommen und ggf. weit entfernt vom Tatort in das Flüsschen Paar geworfen. Und auch das Abdecken der Leichen spricht für einen Täter, der die Opfer gut kannte und regelmäßig Kontakt mit ihnen hatte (siehe dazu auch die sehr gute ZDF-Doku "Die wahre Geschichte hinter Tannöd" und das sehr gute Buch "Hinterkaifeck: Autopsie eines Sechsfachmordes" von Dr. Guido Gollmer).

Und konnte die Wut auf die HK-ler auch noch nach Jahren so groß gewesen sein für diese Wahnsinnstat? Auch die größte Wut vergeht ja mit der Zeit, wenn man mit den Verhassten keinen Kontakt mehr hat.

M. E. liegt der Schlüssel für das Verständnis dieser äußerst brutalen und bestialischen Tat schon in der Sache mit dem kleinen Josef. Die Aussage über die Kutschenfahrt der Viktoria Gabriel ca. 14 Tage vor der Tat mit dem Gastwirt Thomas Schwaiger nach Schrobenhausen (wo sie ihm offenbarte, dass sie "reinen Tisch" machen und Unterhalt einklagen wolle) ist zwar erst 1952 von Jakob Sigl gemacht worden, aber dennoch glaubwürdig. Wahrscheinlich hat er es von Schwaiger erst viel später erfahren, weil der den mutmaßlichen Täter nicht belasten wollte (Schwaiger soll ja mal gesagt haben, wenn er von der Kripo zu dem Fall befragt würde, werde er schon sagen was er weiß, aber er würde nicht von sich heraus zur Kripo gehen und aussagen).

Und warum dann dieser täglich von den (alten) HK-lern erwartete Brief nicht gekommen ist (und auch keine Akten beim Amtsgericht Schrobenhausen über eine Unterhaltsklage von V. G. vorhanden waren), erkläre ich mir so:

V. G. wurde von ihren unvorstellbar geizigen und habgierigen Eltern zu der (erneuten) Unterhaltsklage gezwungen. Vor dem Amtsgericht hat sie dann Gewissensbisse bekommen und wollte den ganzen Streit nicht erneut hochkochen lassen, nachdem die Sache ja schon längst befriedet war (L. S. hat mit Andreas Gruber wieder geredet, nicht aber mit den beiden Frauen). Sie hat also in Wirklichkeit KEINE Klage erhoben.

Und am Abend des Tages vor der Tat hat sie das ihren Eltern offenbart, was der Auslöser für den heftigen Streit und die Flucht in den Wald an der Paar gewesen sein könnte, wo man sie am nächsten Morgen auf einem Baumstumpf sitzend fand.

Das ist ca. 1/2 Std. Fußweg, und das bei Schneematsch und Temperaturen um den Gefrierpunkt! Das muss also ein extrem heftiger Streit gewesen sein, evtl. wollte sie sich sogar das Leben nehmen oder aus ihrem goldenen Käfig ausbrechen, was aber unmöglich war. Evtl. hatte es auch noch etwas mit den 700 Goldmark zu tun, die sie in den Tagen/Wochen davor den Beichtstuhl gelegt haben soll.

Und der Täter ist m. E. nicht mehrere Tage auf dem Hof GEBLIEBEN, sondern am Samstag dorthin zurückgekehrt, um bei Tageslicht die Tatwaffe (besser) zu verstecken, Spuren zu verwischen und evtl. für ihn wichtige Dokumente zu suchen (z. B. Schreiben vom Amtsgericht wegen Unterhaltszahlungen für den kleinen Josef).

Dabei hat das Vieh gebrüllt und er hat es gefüttert, damit die Tat nicht entdeckt wird. Und das hat er auch noch die nächsten Tage gemacht, um die Auffindung der Tat weiter hinauszuzögern und sie für ihn emotional rückgängig zu machen (es ist nichts passiert, solange keiner was merkt).

Ok, das war jetzt ein bisschen viel auf einmal, aber zu diesem Fall kann man ja noch 1000 weitere Seiten schreiben...


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Mordfall Hinterkaifeck

10.10.2022 um 21:58
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Doch etwas verwirrt. Wie mir scheint. Von daher trifft zu:
Erkläre mir, wieso LS kein Motiv und keinen Nutzen hatte! Und jetzt komm mir nicht mit der ausgelutschten Asthma-Story!


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11.10.2022 um 00:15
@SomertonMan

Habe ich doch schon angedeutet:
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Da Schlittenbauer wieder geheiratet hat und selbst kurz vor der Tat sein Kind dem Grabe übergeben musst, halte ich ein Interesse an einem neuen Konflikt mit den Gabriels Gruber für sehr unwahrscheinlich.
Im Weiteren schliesse ich mich im weitesten dem an:
Zitat von kommisarkommisar schrieb:Und konnte die Wut auf die HK-ler auch noch nach Jahren so groß gewesen sein für diese Wahnsinnstat? Auch die größte Wut vergeht ja mit der Zeit, wenn man mit den Verhassten keinen Kontakt mehr hat.
Zitat von kommisarkommisar schrieb:nachdem die Sache ja schon längst befriedet war (L. S. hat mit Andreas Gruber wieder geredet, nicht aber mit den beiden Frauen).
Weiter ergibt sich mir nicht, warum Schlittenbauer ausgerechnet am besagten Freitagabend bei aufkommendem Sturm in Hinterkaifeck erscheinen soll um einen sechsfach Mord zu begehen. Und setze auch ein grosses Fragezeichen, ob er wirklich fähig gewesen wäre klein Josef zu erschlagen. Bzw. ob er überhaupt fähig gewesen wäre eine solch brutale Tat zu verüben. Jedenfalls ist mir nichts bekannt, dass Schlittenbauer als jäzornig rechthaberisch beschrieben wird. Und blieb auch nach der Tat noch Ortvorsteher.

Aus meiner Sicht sass Schlittenbauer in der Falle. Die klappte schon halbwegs zu wie Viktoria bei ihm erschein und es zum Sex kam. Schlittenbauer muss gewusst haben, dass der Gruber nie und nimmer einer Heirat zustimmen würde. Nun aber wurde ein Kind gezeugt. Und Viktoria nannte Schlittenbauer als Erzeuger. Da klappte die Falle ein weiters Stück zu. Und endgültig war die Falle zu, als Schlittenbauer die Vaterschaft anerkannte. Als Pech kommt noch hinzu, dass er zu den Aufindern gehörte. Und er Sigl schnell mal den Schlittenbauer beschuldigt.

Letztlich bin auch von der Unschuld Schlittenbauer überzeugt, weil ihm die Anwaltschaft die Tat nicht nachweisen konnte.

Zurück zum Motiv und Nutzen. Da Schlittenbauer die Vaterschaft anerkannt, war ihm auch klar, dass da Forderungen auf ihn zukommen würden. Daraus ein Tatmotiv zu folgern, dessen Nutzen sofern man einen sehen will, würde ich eher als Schaden bezeichnen. Es versteht sich doch von selbst, dass Schlittenbauer klar war, dass er sich mit der Tat ins eigen Fleisch schneiten würde.

@kommisar

Sehr interessanter Gedanke.
Aber nach meiner Auffassung hackt das schon ein wenig.
Zitat von kommisarkommisar schrieb:M. E. liegt der Schlüssel für das Verständnis dieser äußerst brutalen und bestialischen Tat schon in der Sache mit dem kleinen Josef. Die Aussage über die Kutschenfahrt der Viktoria Gabriel ca. 14 Tage vor der Tat mit dem Gastwirt Thomas Schwaiger nach Schrobenhausen (wo sie ihm offenbarte, dass sie "reinen Tisch" machen und Unterhalt einklagen wolle) ist zwar erst 1952 von Jakob Sigl gemacht worden, aber dennoch glaubwürdig. Wahrscheinlich hat er es von Schwaiger erst viel später erfahren, weil der den mutmaßlichen Täter nicht belasten wollte (Schwaiger soll ja mal gesagt haben, wenn er von der Kripo zu dem Fall befragt würde, werde er schon sagen was er weiß, aber er würde nicht von sich heraus zur Kripo gehen und aussagen).



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Mordfall Hinterkaifeck

11.10.2022 um 06:52
@schluesselbund

Du zählst hier massenweise Indizien auf, die gegen LS sprechen, aber nutzt diese für seine Entlastung.

Die Logik muss mir mal jemand erklären.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.10.2022 um 13:53
.
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Du zählst hier massenweise Indizien auf, die gegen LS sprechen, aber nutzt diese für seine Entlastung.
Allgemein macht man das genau so oder ?


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Mordfall Hinterkaifeck

11.10.2022 um 14:00
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Du zählst hier massenweise Indizien auf, die gegen LS sprechen, aber nutzt diese für seine Entlastung.
Richtig. Ich zähle massenweise "Indizien" auf die gegen LS als Täter sprechen. Folgerichtig dienen diese zur Entlastung.

Hab ich dir die Logik hinreichen Erklärt?


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11.10.2022 um 14:02
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Allgemein macht man das genau so oder ?
Nur wenn man LS für den Täter hält.


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12.10.2022 um 09:51
GEGEN LS = Die gegen LS als Täter sprechen

GEGEN LS = Indizien, die LS belasten


Was jetzt?


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18.10.2022 um 11:47
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 11.10.2022:Nur wenn man LS für den Täter hält.
Ich wage mal kurz und bündig die These, dass dies auch auf einen großen Teil der User hier zutrifft, die sich intensiv mit dem Fall beschäftig(t)en.


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18.10.2022 um 12:23
Zitat von GoggoGoggo schrieb:Ich wage mal kurz und bündig die These, dass dies auch auf einen großen Teil der User hier zutrifft, die sich intensiv mit dem Fall beschäftig(t)en.

Kommt drauf an welche Art und Weise ihn zum Täter macht ;)
Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass die Mehrheit eher die Raubtheorie von bösen Buben bevorzugt.


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18.10.2022 um 12:57
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Kommt drauf an welche Art und Weise ihn zum Täter macht
Das wurde hier seit 2006 schon unzählige Male vorgebracht. Meine Überzeugung ist die, dass L.S. zumindest (!!) nicht unwissend war bzw. dass er in irgendeiner Art und Weise in das Geschehen involviert war.


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Mordfall Hinterkaifeck

18.10.2022 um 16:20
@Goggo
Zitat von GoggoGoggo schrieb:dass er in irgendeiner Art und Weise in das Geschehen involviert war.
Welches wissen soll dann LS gehabt haben, wenn er in irgendeiner Art in das Geschehen involviert war?
Involviert deutet auf einen oder mehrere Täter hin. Wer waren diese Personen?


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18.10.2022 um 18:10
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Involviert deutet auf einen oder mehrere Täter hin. Wer waren diese Personen?[

Tja, wenn ich das wüsste, dann wäre ich auch schlauer...
Meine (!) Ansicht bzgl. LS beruht auf den Fakten bzw. was belegt und zeitnah dokumentiert wurde, z.B. sein Verhalten vor und nach der Tat, was hier auf zwischenzeitlich über 2.500 Seiten gefühlt schon hunderte Male diskutiert wurde. Sein Name zieht sich doch wie ein roter Faden quer durch`s Forum. Aussagen der Zeitgenossen sind doch relevanter als jene von Angehörigen, die erst Jahre nach dem Mord das Licht der Welterblickten. Die meisten Bücher, Filme dazu und sogar die langwährenden Ermittlungen der Polizeischüler kommen zum selben "Schluss", auch wenn kein Namen genannt wird.



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18.10.2022 um 19:28
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Meine (!) Ansicht bzgl. LS beruht auf den Fakten bzw. was belegt und zeitnah dokumentiert wurde,
Was ich auch mache.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:z.B. sein Verhalten vor und nach der Tat,
Da wüsste ich mal gerne welches Verhalten von LS einen 6 Fach Mord begünstigt hätte.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:was hier auf zwischenzeitlich über 2.500 Seiten gefühlt schon hunderte Male diskutiert wurde.
Aber ergebnislos. Und Beweislos.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:ein Name zieht sich doch wie ein roter Faden quer durch`s Forum.
Altbauer Gruber und Viktoria Gabriel nicht auch?
Zitat von GoggoGoggo schrieb:Ich wage mal kurz und bündig die These, dass dies auch auf einen großen Teil der User hier zutrifft,
Gehen wir mal in der Annahme, dem sei so. Sich einfach der Schwarmmeinung anschliessen ist nicht weniger verzwickt als Ls als Täter zusehen.
Zitat von GoggoGoggo schrieb:die sich intensiv mit dem Fall beschäftig(t)en.
Gerade diese Gruppe müsste zum Ergebnis kommen, dass eben LS nicht der Täter sein kann. Wovon ich hier voraussetze, dass sich diese Gruppe intensiv mit Kriminalistik und Forensik beschäftigt haben. Aber auch mit Tatanalysen. Damit will ich nicht sagen, dass ich das gemacht habe.

Aus der Faktenlage ergibt sich mir höchstens noch, dass eventuell Alimentenforderungen von Seiten Viktoria ausstehen gewesen sein könnten. Für einen 6 Fach Mord als Motiv ist das einfach nur zu verwerfen.


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18.10.2022 um 21:25
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Aus der Faktenlage ergibt sich mir höchstens noch, dass eventuell Alimentenforderungen von Seiten Viktoria ausstehen gewesen sein könnten. Für einen 6 Fach Mord als Motiv ist das einfach nur zu verwerfen.
Also laut den Aussagen von L. S. hatte ihm ja V. G. das Geld für die Vorschuss-Alimente gegeben, damit er den Vater macht, damit A. G. und sie nicht wieder wegen Blutschande ins Gefängnis kommen. Das könnte aber auch eine Schutzbehauptung von L. S. gewesen sein, um sein Motiv zu entkräften (Rache wegen ungerechtfertigter Anerkennung der Vaterschaft und Zahlung der Alimente). Er hat also evtl. gar kein Geld von V. G. erhalten oder sie hat es zurückgefordert.

Und selbst wenn er das Geld von V. G. erhalten hätte, so könnte er doch im Nachhinein zu der Überzeugung gelangt sein, dass er nicht der Erzeuger des kleinen Josef ist und deswegen aus der Sache nicht nur mit einem Nullsummenspiel herauskommen muss, sondern für die Gefälligkeit, den Vater zu machen und die HK-ler vor dem erneuten Zuchthaus zu bewahren, auch eine entsprechende Entlohnung zu bekommen.

Laut seinen Aussagen war er vermögend und nicht auf Geld anderer angewiesen, aber das könnte auch eine Schutzbehauptung gegen das Motiv Geldnot gewesen sein. Er hatte ein neues Haus gebaut und mehrere erwachsende Kinder, denen er eine ordentliche Aussteuer/Mitgift zahlen musste. Und Geld ist neben verschmähter Liebe usw. IMMER ein starkes Motiv für solche Taten, auch noch Jahre danach wenn man eigentlich denkt, jetzt müsste eigentlich Gras über die Sache gewachsen sein!

Meine Vermutungen sind also folgende:

- L. S. hat V. G. genötigt, ihm 700 Goldmark für die Anerkennung der Vaterschaft zu bezahlen, ansonsten würde er sie und A. G. wieder wegen Blutschande anzeigen.

- V. G. hat ihm das Geld nicht gegönnt und hat es stattdessen in den Beichtstuhl gelegt, um sich von ihren Sünden "freizukaufen"

- Als Retourkutsche haben die HK-ler erneut Vaterschaftsklage erhoben bzw. aufgrund der galoppierenden Inflation eine Erhöhung gefordert (es gab damals ein Musterurteil eines Gerichtes, von dem die HK-ler evtl. aus der Zeitung erfahren haben).

- L. S. hatte davon erfahren und das hat ihn extrem wütend gemacht. Er wollte 700 Goldmark für die Anerkennung der falschen Vaterschaft, stattdessen sollte er jetzt (noch mehr) dafür bezahlen. Und er hatte kein Gegenmittel mehr, weil ihm das Gericht wegen dem ständigen Hin und Her mit den mehrfachen Anerkennungen und Widerrufungen der Vaterschaft nicht mehr glaubte.

- V. G. hat bei der Kutschenfahrt nach Schrobenhausen dem Gastwirt Andreas Schweiger offenbart, (erneute) Vaterschaftsklage bzw. Erhöhung gegen L. S. erheben zu wollen. Diese Aussage wurde zwar erst 1952 bekannt, ist aber m. E. glaubhaft. Aber weil hier nichts aktenkundig ist, hat es wohl nicht stattgefunden. V. G. hat also wohl Gewissensbisse bekommen und die Klage NICHT erhoben, um den ganzen Streit nicht erneut hochkochen zu lassen.

- Das dürfte wohl - evtl. auch in Verbindung mit den 700 Goldmark im Beichtstuhl - zu dem extremen Streit zwischen A. G. und V. G. geführt haben, von dem die Klassenkameradin ? Fuchs von Cäzilie Gabriel viele Jahre später berichtet hat. Cillie war am Tag vor der Tat in der Schule eingeschlafen, weil man die ganze Nacht die geflüchtete Mutter V. G. gesucht und erst am Morgen an der 30 Gehminuten entfernten Paar auf einem Baumstumpf sitzend und weinend gefunden hat.

- Und das ganze bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schneematsch! Es kann hier eigentlich nur ums Geld gegangen sein. V. G. wollte den alten Streit nicht wieder hochkochen lassen und evtl. doch noch einen neuen Ehemann finden, aber den alten ging es nur ums Geld und A. G. wollte keinen einheiraten lassen.

- Und dieses ewige Hick-Hack und dass das ganze Thema nach 2 Jahren wieder hochgekocht ist, da sind dem L. S. dann die Sicherungen durchgebrannt. Was ja auch evtl. irgendwie verständlich ist...


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19.10.2022 um 00:39
@kommisar
Gut das ist eine These. Der ich zwar nicht viel abverlangen mag. Aber schauen wir und das mal etwas genauer an.

Für wenig bestritten halte ich, dass Schlittenbauer immer mal wieder die Vaterschaft in Zweifle gezogen hat. Zumal VG eines Tages bei Schlittenbauer auftaucht und es zum Sex kam. Laut Darstellung von Schlittenbauer mit erheblichem zutun von VG. Dann kommt die nächste Auffälligkeit.
Zitat von kommisarkommisar schrieb:Also laut den Aussagen von L. S. hatte ihm ja V. G. das Geld für die Vorschuss-Alimente gegeben, damit er den Vater macht,


Was ja an sich schon ein sonderbares Verhalten von VG. ist. Und zeigt mir eben ein Bild, dass VG selbst nicht sicher war wer der Vater von Josef war.
Zitat von kommisarkommisar schrieb:- L. S. hat V. G. genötigt, ihm 700 Goldmark für die Anerkennung der Vaterschaft zu bezahlen, ansonsten würde er sie und A. G. wieder wegen Blutschande anzeigen.
Schon etwas weit hergeholt. VG soll Vorschuss-Alimente bezahlt haben, und im Nachgang soll LS VG genötigt haben ihm 700 Goldmarkt für die Vaterschaft zu bezahlen.

Ich persönlich glaube nicht, dass Schlittenbauer nach der Anerkennung der Vaterschaft mit einer weiteren Klage vor Gericht ziehen wollte. Da eine solche schon mal gescheitert ist. Und das Gericht die Vaterschaft wohl bestätigt hätte.
Zitat von kommisarkommisar schrieb:- V. G. hat ihm das Geld nicht gegönnt und hat es stattdessen in den Beichtstuhl gelegt, um sich von ihren Sünden "freizukaufen"

- Als Retourkutsche haben die HK-ler erneut Vaterschaftsklage erhoben bzw. aufgrund der galoppierenden Inflation eine Erhöhung gefordert (es gab damals ein Musterurteil eines Gerichtes, von dem die HK-ler evtl. aus der Zeitung erfahren haben).
Was haben wir dann da für ein wirr war. Zuerst Geld fordern. Dann in den Beichtstuhl legen. Und nachher auf Alimente bzw. eine Erhöhung der Alimentenzahlungen pochen. Hier sei grad mal angemerkt, dass es kein Gerichtsurteil bezüglich Alimente gegeben hat.
Zitat von kommisarkommisar schrieb:- L. S. hatte davon erfahren und das hat ihn extrem wütend gemacht.
Ich glaube eher, dass AG wütend geworden ist nach dem sein Tochter 700 Geldmarkt in den Beichtstuhl legte.
Zitat von kommisarkommisar schrieb:Das dürfte wohl - evtl. auch in Verbindung mit den 700 Goldmark im Beichtstuhl - zu dem extremen Streit zwischen A. G. und V. G. geführt
Was ich oben schon geschrieben habe. Man kann natürlich auch einen Grund suchen um LS als möglichen Täter hinzustellen.
Zitat von kommisarkommisar schrieb:- V. G. hat bei der Kutschenfahrt nach Schrobenhausen dem Gastwirt Andreas Schweiger offenbart, (erneute) Vaterschaftsklage bzw. Erhöhung gegen L. S. erheben zu wollen. Diese Aussage wurde zwar erst 1952 bekannt, ist aber m. E. glaubhaft. Aber weil hier nichts aktenkundig ist, hat es wohl nicht stattgefunden. V. G. hat also wohl Gewissensbisse bekommen und die Klage NICHT erhoben, um den ganzen Streit nicht erneut hochkochen zu lassen.
Also dass VG letztlich Alimente wollt will ich gar nicht verwerfen. Aber wie gesagt:
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Für einen 6 Fach Mord als Motiv ist das einfach nur zu verwerfen.
Zitat von kommisarkommisar schrieb:von dem die Klassenkameradin ? Fuchs von Cäzilie Gabriel viele Jahre später berichtet hat. Cillie war am Tag vor der Tat in der Schule eingeschlafen, weil man die ganze Nacht die geflüchtete Mutter V. G. gesucht und erst am Morgen an der 30 Gehminuten entfernten Paar auf einem Baumstumpf sitzend und weinend gefunden hat.
Das ist genau das Vorkommnis was Schlittenbauer endgültig entlastet. Die Frau muss doch Todesangst gehabt haben. Aber sicher nicht wegen Alimenten oder Schlittenbauer. Vielmehr vor ihrem eigenem Vater. Und was könnte das gewesen sein? Doch eigentlich nur, das VG ihrem Vater gesagt hat, dass der Vater von Josef ist. Tags darauf meuchelt der Altbauer die ganze Familie.


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