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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

04.06.2022 um 14:47
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Ist es nicht total irrelevant wie die Täter in den Hof gelangten wenn sich danach alle Berichte einig sind dass er komplett verschlossen war ?
War er aber nicht.
Erstens wird zbsp in Wiessner's Bericht von einem schräg angespreizten Holzstück berichtet (und nicht von verschlossen):
Man konnte in das Haus nur durch die westliche Türe des Maschinenhäuschens gelangen. Diese Türe ist auf der Planskizze grün bezeichnet. Bei der Ankunft der Kommission war diese Türe von innen nicht verschlossen, sie wurde nur durch ein außen schräg angespreiztes Holzstück zugehalten.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1922-04-06_Wiessner_Konrad,_Oberamtsrichter

Was aber viel relevanter ist, ist der Zustand des Tors in der Zeit unmittelbar nach der Tat bzw die Tage bis Auffindung.

Die Schirovsky Kaffeehändler berichteten sehr zeitnah am 5.4.22 auf klare Weise von einem offen stehenden Tor.
Alle Türen waren verschlossen, mit Ausnahme des Tores am Maschinenhaus, welches offen stand.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Schirovsky_Hans_u._Eduard

Zur Interimszeit zwischen Tat und Auffindung hatte @pensionär übrigens mal einen interessanten Beitrag gepostet:
Beitrag von pensionär (Seite 2.449)

Bei der Auffindung wurde der Zustand des Tors von den Auffindezeugen leider lediglich als unverschlossen bzw unversperrt beschrieben:
Schlittenbauer:
Wir fanden alle Türen mit Ausnahme der zum Maschinenhaus führende Türe verschlossen. Vom Maschinenhaus aus führte eine Scheunentür in die Tenne. Dieses Tor war verschlossen u. zwar von innen aus in der Weise, dass in der Innenseite des Tores eine Stange vom Tor zum Balken fest angebracht war.
Quelle:
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Schlittenbauer_Lorenz

Sigl:
Gegen 5 Uhr nachm. kamen wir dann am Hause an, fanden alle Türen, mit Ausnahme des zum Maschinenhaus führenden, verschlossen vor. Wir begaben uns dann in das Maschinenhaus u. sprengten dort gewaltsam das Scheunentor auf.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Sigl_Jakob

Pöll:
Im Haus des Gabriels angekommen fanden wir alle Türen verschlossen vor, nur das zum Maschinenhaus führende Tor, war unversperrt.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_P%C3%B6ll_Michael


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04.06.2022 um 15:03
Danke für Deinen Beitrag @Blaubeeren, daraus geht deutlich hervor, dass der/die Täter das Anwesen ohne Probleme verlassen konnten.

Nebenbei: früher waren die Schlösser keine Sicherheitsschlösser, wie wir sie heute kennen, sondern ziemlich leicht mit einem Dietrich zu knacken, das Verschließen ging auf umgekehrten Weg, man mußte den Dietrich nur in die andere Richtung drehen. Deswegen gab es an den Türen, egal welcher Art, zusätzlich Riegel oder auch Sperrketten. Auf den Höfen zusätzlich einen scharfen Hund.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.06.2022 um 15:56
Frage: wieso sollte der oder die Täter einen umständlichen Weg wählen, wenn man auch ganz einfach zur Haustür hätte rausgehen können? Wieso immer das komplizierte annehmen/ einschließen, wenn eine sehr wahrscheinliche, einfache Lösung nahe liegt?


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Mordfall Hinterkaifeck

04.06.2022 um 16:41
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Frage: wieso sollte der oder die Täter einen umständlichen Weg wählen, wenn man auch ganz einfach zur Haustür hätte rausgehen können? Wieso immer das komplizierte annehmen/ einschließen, wenn eine sehr wahrscheinliche, einfache Lösung nahe liegt?
Wenn man annimmt, dass der oder die Täter nach der Tat noch einige Zeit in dem Gebäude verweilten, stellt sich der Flur als ad hoc Fluchtausgang taktisch und strategisch m. E. als ungünstig heraus.
Eine Sitzgelegenheit direkt an der Tür ist nicht dokumentiert. Eine Liegemöglichkeit auch nicht. Man hätte also im Flur verweilen müssen.
Außerdem wäre man an diesem Ort wie auf dem Präsentierteller gewesen.

Ein Verweilen im Bereich der Durchfahrt/ Maschinenhaus mit 3 Außentoren in 3 Himmelsrichtungen, wenn man nicht an den Leichen vorbeigehen wollte (notfalls aber doch, dann 4 Himmelsrichtungen), als Fluchtmöglichkeiten ergibt Flexibilität.

Das Verweilen im Bereich Durchfahrt/ Maschinenhaus könnte evtl mit den Heukuhlen auf dem kleinen Dachboden irgendwo da zusammenhängen.

Das ist der Grund, warum es so kompliziert ist.
(Für uns zusätzlich erschwerend, die fehlende Skizze des OAR Wiessners, wenn diese überhaupt bzgl der Himmelsrichtungen gestimmt hatte.)


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Mordfall Hinterkaifeck

04.06.2022 um 17:12
Nachtrag.
Außerdem war die Haustür von innen verschlossen. S. Aussagen der Aussagezeugen, die ich oben verlinkte. Alles verschlossen, nur das eine Tor zum Maschinenhaus/ Durchfahrt nicht.


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04.06.2022 um 17:12
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Wenn man annimmt, dass der oder die Täter nach der Tat noch einige Zeit in dem Gebäude verweilten, stellt sich der Flur als ad hoc Fluchtausgang taktisch und strategisch m. E. als ungünstig heraus.
Das klingt logisch und ist für mich vom Grundsatz nachvollziehbar. Aber ein Täter der länger (eine Nacht) bleibt, wird im Haus ja umhergehen, wir wissen, dass ja das Zimmer der VG durchwühlt war. Der länger vor Ort verweilende Täter muss trinken und was essen. Es gäbe also immer wieder die Gelegenheit vom entlegene
Schlafort in den Wohnbereich zu gehen und von dort wäre das verlassen durch die Haustüre dann wieder naheliegend.


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04.06.2022 um 17:16
@Blaubeeren
P.s. bei einem Täter der sofort nach der Tat verschwindet würde ich mit größer Wahrscheinlichkeit annehmen, dass er den gleichen Weg nimmt, den er hinein genommen hat. Aber selbst da wäre die Tat ja von außen nach innen (aus Sicht des Wohnbereichs gesehen) ausgeführt worden sein, der Täter stünde also am Ende seiner Tag direkt vor der Haustür. Schwer vorzustellen, dass man dann nicht da raus ginge. Aber da ist ja nur Hypothese, wir können davon ausgehen, dass der Täter nicht unmittelbar nach der Tag ging.


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04.06.2022 um 19:16
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Frage: wieso sollte der oder die Täter einen umständlichen Weg wählen, wenn man auch ganz einfach zur Haustür hätte rausgehen können?
So kann es sein und das denkbar einfach:
Die Nord-Türe genannte, eigentliche Haustüre, hatte an ihrer Aussenseite keine Klinke, nur innen.

Davor aussen verlief zwar die Wasserkonstruktion vom alten Gruber, um das Saufwasser für die Tiere bequem Richtung Stall leiten zu können, ohne der Hände Arbeit, mit Eimern und Kübeln. Doch diese Konstruktion konnte beiseite geschoben werden, wie in der Aussage von Postschaffner Albert Hofer nachzulesen ist, dass für ihn im Kontakt mit den Hofmenschen diese Türe die Haupttüre gewesen wäre.

Die Täter fütterten weder das Vieh noch tränkten sie es. Mit Leichtigkeit kann man nach Verlassen des Hofes die Wasserrine wieder an den gewohnten Platz schieben. Zudem hatte man von dort einen guten Blick auf den Weg rechts nach Gröbern und links in die weite Welt.

Es ist - soweit mir bekannt - nirgends eine Silbe der Rede über diese Tür in den Ermittlungskaten, in der Form, ob sie abgeschlossen oder nicht abgeschlossen war. Diese Türe war ja von aussen nicht zu öffnen und wurde vielleicht auch einfach deshalb nicht beachtet


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Mordfall Hinterkaifeck

04.06.2022 um 21:15
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:War er aber nicht.
Erstens wird zbsp in Wiessner's Bericht von einem schräg angespreizten Holzstück berichtet (und nicht von verschlossen):
Ja das stimmt. Das Tor am Maschinenhaus war unverschlossen. Und ? Wie ging es dann weiter ?
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Danke für Deinen Beitrag @Blaubeeren, daraus geht deutlich hervor, dass der/die Täter das Anwesen ohne Probleme verlassen konnten.
Falsch ! Alle Türen (mit Ausnahme des o.g. Tores) waren verschlossen.
Es gab nur eine Möglichkeit den Hof zu verlassen.

Über den Dachboden und das Heuseil hinunter in die Durchfahrt.

Und jetzt darfst mir erklären, welcher Täter so doof ist und den Hof so verlassen würde
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Wenn man annimmt, dass der oder die Täter nach der Tat noch einige Zeit in dem Gebäude verweilten, stellt sich der Flur als ad hoc Fluchtausgang taktisch und strategisch m. E. als ungünstig heraus.
Es ist strategisch schon ein ziemliches Wagnis überhaupt auf dem Hof zu verweilen oder ? ( Es ist auch nicht bewiesen, dass jemand auf dem Hof verweilte ..wenn wir schon dabei sind )
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Frage: wieso sollte der oder die Täter einen umständlichen Weg wählen, wenn man auch ganz einfach zur Haustür hätte rausgehen können? Wieso immer das komplizierte annehmen/ einschließen, wenn eine sehr wahrscheinliche, einfache Lösung nahe liegt?
Genau so ist es.

Ich würde ja gerne mal die Frage stellen wann die Täter über das Heuseil geflüchtet sein sollen ?
Nachdem jemand am Hof war ? Nach den Kaffehändlern ? Hatten Sie Angst es könne jemand kommen ?
Als die dann weg waren ist das Risiko entdeckt zu werden immer noch das Gleiche. Egal ob man durch die Scheunendurchfahrt rausgeht oder durch die Türe.
Das würde doch nur Sinn machen, wenn jeman zur Haustüre hinein geht. Dann würde ich diesen Weg vll sogar auch wählen.
So.. und wer soll das dann sein ?
Sorry.. ich finde es immer noch total sinnlos.
Ein überzeugendes Argument kontne ich immer noch nciht lesen.
Aber wer weiss.. Vll kommt noch eines.
Zitat von EchoM1EchoM1 schrieb:Die Täter fütterten weder das Vieh noch tränkten sie es. Mit Leichtigkeit kann man nach Verlassen des Hofes die Wasserrine wieder an den gewohnten Platz schieben. Zudem hatte man von dort einen guten Blick auf den Weg rechts nach Gröbern und links in die weite Welt.
Immer wieder die gleiche Frage. Warum sollte man diesen Weg nehmen ? Lag die Haustüre doch im Hofinneren viel günstiger um nicht entdeckt zu werden.
Warum dann noch alles am Weg ab und wieder aufbauen ? .. ziemlich sinnlos. Aber nur meine Meinung.


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04.06.2022 um 23:21
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Falsch ! Alle Türen (mit Ausnahme des o.g. Tores) waren verschlossen.
Es gab nur eine Möglichkeit den Hof zu verlassen.

Über den Dachboden und das Heuseil hinunter in die Durchfahrt.

Und jetzt darfst mir erklären, welcher Täter so doof ist und den Hof so verlassen würde
Die oder der Täter hätten ja eigentlich bei den vielen Toren und den Türen viele Möglichkeiten gehabt den Hof einfach zu verlassen. Meinetwegen auch über eine Heuluke.
Ihn aber so zu verlassen, dass das Gebäude von außen möglichst verschlossen zurückgelassen wird, u.a. das Innentor zum Stadel war ja von innen verriegelt, lässt dann eben die Vermutung zu, dass ein ungehindertes Betreten des Gebäudes bzw die Auffindung verzögert werden sollte.
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Es ist strategisch schon ein ziemliches Wagnis überhaupt auf dem Hof zu verweilen oder ? ( Es ist auch nicht bewiesen, dass jemand auf dem Hof verweilte ..wenn wir schon dabei sind )
Ja, das ist ein Wagnis. Dem oder den Tätern, unter der Annahme sie hätten den Tatort nicht unmittelbar nach der Tat verlassen, wäre dann dieses Wagnis dem dortigen Verbleiben wert gewesen.
Warum und weshalb, weiss ja kein Mensch.
Eine Möglichkeit könnte sein, nur als Beispiel, er oder sie wären ebenfalls während der Tatausführung verletzt worden. Und die bräunlich verfärbte Spitzhacke im Futtertrog, die von dem Vieh abgeleckt wurde, stand da ja auch noch rum..
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Ich würde ja gerne mal die Frage stellen wann die Täter über das Heuseil geflüchtet sein sollen ?
Nachdem jemand am Hof war ? Nach den Kaffehändlern ? Hatten Sie Angst es könne jemand kommen ?
Als die dann weg waren ist das Risiko entdeckt zu werden immer noch das Gleiche.
Das Risiko entdeckt zu werden wäre sogar gestiegen. Bis dann letztendlich Hofner kam, die Bewohner vermisste, und die Tat schlussendlich aufflog.

Zum Wann.
Ich denke da kann man selbst mal versuchen, sich da anzutasten, zbsp. anhand der Zeugenaussagen, die sich zbsp auf den Zustand des Durchfahrtstors in der Zeit zwischen Tat und Auffindung oder Ermittlungsbeginn beziehen.
Tor auf = Täter noch im Gebäude, Tor von außen zugestämmt = Täter draussen. Nur mal so als möglicher Ansatz.
Fertige und treffsichere Antworten wirst Du hierzu niemals von jemandem bekommen.
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Sorry.. ich finde es immer noch total sinnlos.
Für Dich oder jemand anderen vielleicht.
Für jemanden der 6 Menschen erschlagen hat, der gleichzeitig vielleicht will, dass der Hof möglichst verschlossen verlassen wird oder bspweise auch möglichst wenig von dort mitnehmen will (zbsp Reuthaue oder Schlüssel verblieben dort) ergibt ein solcher von Dir als sinnlos erachteter Abgang vom Hof aber vielleicht Sinn.
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Ja das stimmt. Das Tor am Maschinenhaus war unverschlossen. Und ? Wie ging es dann weiter ?
Für den oder die Täter? Ja, wie gings weiter? Vermochten selbst Frl Bü und Jü nicht zu sagen.


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05.06.2022 um 07:06
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Die oder der Täter hätten ja eigentlich bei den vielen Toren und den Türen viele Möglichkeiten gehabt den Hof einfach zu verlassen. Meinetwegen auch über eine Heuluke.
Ihn aber so zu verlassen, dass das Gebäude von außen möglichst verschlossen zurückgelassen wird, u.a. das Innentor zum Stadel war ja von innen verriegelt, lässt dann eben die Vermutung zu, dass ein ungehindertes Betreten des Gebäudes bzw die Auffindung verzögert werden sollte.
Ok von mir aus. Aber es hätte genügt den Hof Nachts durch die Eingangstüre zu verlassen und den Schlüssel ( der ja angeblich steckte ) in die Güllegrube oder den Misthaufen zu werfen.
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Tor auf = Täter noch im Gebäude, Tor von außen zugestämmt = Täter draussen.
Welcher Bericht sagt aus, dass das Tor zum Maschinenhaus (Durchfahrt) von aus zugestämmt war ?
Waren doch alle der Auffassung, dass es offen war.
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Für den oder die Täter?
Ja.


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05.06.2022 um 09:42
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Ok von mir aus. Aber es hätte genügt den Hof Nachts durch die Eingangstüre zu verlassen und den Schlüssel ( der ja angeblich steckte ) in die Güllegrube oder den Misthaufen zu werfen.
Das meine ich auch. Die einfachste logistische Möglichkeit ist nachts raus aus der Haustür und von außen abschließen und dann den Schlüssel dann entsorgen. Alles andere ist unwahrscheinlicher, aufwändiger, setzt genauere Kenntnisse des Hofes voraus und ist auch gefährlicher bzgl. Entdeckung. Der Zweck den Hof abzusperren ist damit ebenso erreicht.


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05.06.2022 um 10:56
Womit ich mir schwer tue: weshalb sollte man ein Anwesen durch die komplizierteste
Möglichkeit verlassen, wenn man doch nur aus der Haustür hinaus gehen muss? Welchen Sinn ergibt das? Wenn mein Ziel (wir wissen das nicht, aber unterstellen wir es mal) als Täter wäre, die Auffindung (aus welchem Grund auch immer) zu verzögern, dann schließe ich den Hof so gut es geht ab. Dieses Ziel erreiche ich, wenn ich die Haustüre von außen absperre und den Schlüssel sonstwo entsorge. Ich sehe bei einer Alternative (Stichwort Heuseil) keinen erkennbaren Mehrwert um dieses Ziel besser zu erreichen. Im Gegenteil: die Variante birgt viel mehr Risiko. Diese Variante macht eigentlich nur Sinn, wenn man eine Erklärung für einen steckenden Schlüssel braucht. Das Nichtbenutzen eines steckenden Schlüssels durch den Täter ist aber aus o.b. Gründen unlogisch. Ich finde keine Erklärung, die das logisch erklären lässt. Vielleicht fehlt mir da die Fantasie.


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05.06.2022 um 16:40
Richtig, welchen Sinn ergibt diese scheinbar sinnlose Aktion? Dasselbe könnte man fragen, wenn es um den Fundort der Reuthaue geht. Die hätte man nach dem Mord ganz einfach abwaschen können und zu den anderen Werkzeugen stellen.
Wer deckte den Kinderwagen mit dem Rock/Unterrock ab? Oder die erschlagene Magd? Angeblich wurde das gemacht, damit Neugierige, die durch das Fenster sahen, nichts auffälliges entdecken konnten. Man sollte in Betracht ziehen, dass vor den Fenstern zwar keine Vorhänge waren, aber die Zimmer klein und düster waren. Was wollte da man schon sehen?
Wer kam in Verdacht, als er die Tür öffnete, weil der Schlüssel steckte? Lorenz Schlittenbauer.
Wer kam bei der Entdeckung der Reuthaue in Verdacht? Die Familie Gabriel.


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05.06.2022 um 17:42
@MissHudson
Ich wiederhole nochmals meine Theorie zur Reuthaue:

Wenn ich davon ausgehe, dass im fehlboden nach Etwas gesucht wurde und die Reuthaue benutzt wurde, um die Bretter des Fehlbodens abzuhebeln (übrigens ganz leicht mit der flachen Seite der Haue), dann ist es absolut nicht sinnlos, wenn die Reuthaue im fehlboden zurück gelassen wird, wenn die Suchaktion beendet ist. Im gegenteil, wozu sollte man sie abwaschen, qwenn man sie einfach liegen lassen kann?

In diesem Fall, liegen lassen, Brett wieder drauf, festgetreten und Ende!


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2022 um 23:04
Man mag mir vielleicht verzeihen, dass ich als Neuling bei Allmystery keinesfalls 2.503 Seiten mit unzähligen hinterlegte Dokumenten per Smartphone (dazu ohne WLAN) nachlesen, oder besser gesagt komplett intensiv durcharbeiten kann.

Dennoch ist mir beim Durchschauen eines Teiles der Seiten und Dokumente etwas aufgefallen, was, soweit ich das feststellen konnte, hier bei den Betrachtungen nicht, oder nur kaum, berücksichtigt wurde.

Sollte es auf dem Hof Kühe, hiermit meine ich "Milchkühe", also Tiere die zur Gewinnung von Milch gehalten wurden, was mir für diese Zeit sehr als wahrscheinlich erscheint, gegeben haben, dann darf man eines keinesfalls außer acht lassen.

Milchkühe müssen regelmäßig zwei Mal am Tag gemolken werden. Erfolgt das nicht, bereitet das den Tiere große Schmerzen, was sich in lautem "Brüllen"/"Muhen" wieder spiegelt.

Das wiederum müsste sicher einem der "Zeitzeugen", welche den Hof besuchten, aber niemand mehr antrafen, oder auch den später dort eintreffenden Polizeikräften, aufgefallen sein. Da ein solches Verhalten, des Viehs, soweit ich das heraus lesen konnte, nirgends in den Akten (Zeugenaussagen) vermerkt ist, gehe ich davon aus, dass die Milchkühe jeden Tag, bis zum Auffinden der Opfer, ordentlich jeden Morgen und jeden Abend gemolken wurden. Höchstwahrscheinlich also auch ab einem gewissen Zeitpunkt von dem oder den Tätern.

Das gleiche Verhalten dürfte allerdings auch dann eintreten, wenn diese Tiere, die ja jahreszeitlichbedingt sich rund um die Uhr in Ihren Stall aufhielten, nicht regelmäßig gefüttert worden wären. Auch dann hätten diese sich lautstark gemeldet. Ich erlebte dies oft als direkter Nachbar eines Bauernhofes schon selbst dann, wenn sich die Fütterungszeit nur unwesentlich um 1 - 2 Stunden wegen laufender "Erntegroßeinsätze" verzögerte.

Zu guter letzt noch ein dritter Aspekt, bei dem ich allerdings nicht weis, ob dieser auf alle Rinder-Rassen zutrifft.

Kühe (jetzt im weitesten Sinne gemeint) reagieren sehr oft "Ungewohntes" oder fremde Personen, die sich in der Nähe oder in Ihrem Stall aufhalten, ebenfalls mit Unruhe und/oder lautem Muhen, befinden Sie sich in diesem.

Ich lebte jahrelang in einem Ort neben einem für diese Zeit relativ großen Hof mit ca 80 Kühen und Rindern in einem etwas abseits liegenden Stall. Daher weiß ich, dass gut versorgte Kühe in der Nacht kaum einen laut von sich geben. Da hörte man, kennen die Kühe einen, selbst bei geöffnete Stalltier im Hochsommer, höchstens mal ein leises Kettenrasseln. Zu der Zeit waren diese Tiere in der Nacht in Ihren Ställen ja noch angebunden.

Nähert sich allerdings ein Fremder den Stallungen, ist das nicht zu überhören, dann fangen viele der Tiere sofort an sehr laut und intensiv zu "Muhen".

Für den Landwirt war das immer ein deutliches Zeichen, sofort zum Stall zu gehen und nach dem Rechten zu schauen. War er mal nicht nicht da, übernahmen diese Aufgabe sehr oft ich und/oder mein Vater und ich kann sagen, in der Regel war immer ein Grund für diese Unruhe festzustellen. Egal ob fremde Personen in der Nähe, ein fremdes Tier oder auch nur ein frei im Stall herum laufendes zur Herde gehörende Tier.

Sollten die Tiere der damals dort vorhandenen Rinderrasse genauso reagiert haben, wie die in meinem Wohnort, stellt sich wohl auch die Frage, wie es möglich sein kann, dass die Bewohner des Hofes offensichtlich über einen längeren Zeitraum nicht bemerkt haben sollen, dass in Ihrem Hof fremde sein müssen. Oder diese Fremde waren Personen, die dem Vieh nicht fremd waren.....

Ob das damals bei den Ermittlungen bedacht wurde weis ich natürlich nicht, aber es hätte nach meiner Meinung den möglichen Täterkreis zumindest einschränken können.......


Neue Fragen/Wisersprüche, die diese von Widersprüchen durchsetzte Tat noch wirrer erscheinen lässt. Ich denke allein die Frage, auf die es wohl keine belegbare Antwort gibt, dürfte sein, warum tun Täter so etwas und verschwinden nicht sofort nach der Tat???
Könnten Sie mit Ihrer Flucht auf irgendetwas gewartet haben/warten haben müssen??? Wenn ja, auf was??? Wen??? Warum???
Achtung Mutmaßung:
Vielleicht auf eine Bus-/Zugverbindung (abgehend in einem der benachbarten Ortschaften), die nur an gewissen Tagen möglich war????

Auch dürfte es bedeuten, dass der/die Täter Grundwissen zum Thema Viehhaltung gehabt haben müssen, dazu melken konnten. Eine Tätigkeit, die auch geübt sein muss. Okay, vielleicht war das Können zu dieser Zeit weitet verbreitet......

Vielleicht hilft Euch diese Info auch heute noch einwenig bei der Beurteilung der möglichen Täter/Verdächtigen weiter.

Ich hoffe mit diesen Äußerungen keine Regeln verletzt zu haben, auch wenn ich das beschriebene Verhalten von Kühen nur durch eigenes jahrelanges Erleben kenne, mir keine verlinkbare Quellen hierzu bekannt sind.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.06.2022 um 00:36
@OdinAndy

Vielen Dank für die Mitteilung Deiner eigenen Erfahrungen.

Ich will Dir fürs Erste aus dem HK.net WiKi verlinken, wie vielfältig die damaligen Einschätzungen zur Viehversorgung waren :

https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Wurde_zwischenzeitlich_das_Vieh_versorgt%3F

Glückwunsch zu Deinem ersten Beitrag und Willkommen.


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06.06.2022 um 09:57
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Richtig, welchen Sinn ergibt diese scheinbar sinnlose Aktion? Dasselbe könnte man fragen, wenn es um den Fundort der Reuthaue geht. Die hätte man nach dem Mord ganz einfach abwaschen können und zu den anderen Werkzeugen stellen.
Stimmt & guter Punkt. Aber immerhin ist es nachvollziehbar, dass der Täter sie los werden wollte.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Wer deckte den Kinderwagen mit dem Rock/Unterrock ab? Oder die erschlagene Magd? Angeblich wurde das gemacht, damit Neugierige, die durch das Fenster sahen, nichts auffälliges entdecken konnten
Klar auch möglich. Beim kleinen Jungen der im Kinderwagen lag in den toten in der Futterkammer machte das dann aber nicht sehr viel Sinn. Wie hätte man die sehen sollen ?
Ich denke es ist scho nso wie man in verschiedenen Theorien liesst, dass der Täter ihren Blick einfach nciht ertragen konnte.
Passt alles zum AG
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Wer kam in Verdacht, als er die Tür öffnete, weil der Schlüssel steckte? Lorenz Schlittenbauer.
Wer kam bei der Entdeckung der Reuthaue in Verdacht? Die Familie Gabriel.
Für mich auch klar. Es war beides mal der AG. Einfachste Antwort. Sein Haus, sein Versteck, seine Reuthhaue.
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:wenn die Suchaktion beendet ist. Im gegenteil, wozu sollte man sie abwaschen, qwenn man sie einfach liegen lassen kann?
War sie abgewaschen ? Man erkannte doch schon beim Fund das an ihr noch Blut klebte oder ?
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Das wiederum müsste sicher einem der "Zeitzeugen", welche den Hof besuchten,
Auf dieser Seite sind fast alle verfügbaren Berichte zu finden.
Hier haben ein paar fleissige Bienchen das Wichtigeste zusammengefasst
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Wurde_zwischenzeitlich_das_Vieh_versorgt%3F
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Sollten die Tiere der damals dort vorhandenen Rinderrasse genauso reagiert haben, wie die in meinem Wohnort, stellt sich wohl auch die Frage, wie es möglich sein kann, dass die Bewohner des Hofes offensichtlich über einen längeren Zeitraum nicht bemerkt haben sollen, dass in Ihrem Hof fremde sein müssen. Oder diese Fremde waren Personen, die dem Vieh nicht fremd waren....
Nicht jede Theorie geht von diesen fremden Personen aus.
Ich folge z.B. "der Hofbeitzer war es selbst - Theorie".


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06.06.2022 um 12:04
@Tron42
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Richtig, welchen Sinn ergibt diese scheinbar sinnlose Aktion? Dasselbe könnte man fragen, wenn es um den Fundort der Reuthaue geht. Die hätte man nach dem Mord ganz einfach abwaschen können und zu den anderen Werkzeugen stellen.
Wenn Du die vorhergehenden Beiträge aufmerksam gelesen hättest, hätte sich deiune Frage, ob die Haue abgewaschen war, erübrigt!


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06.06.2022 um 19:14
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Klar auch möglich. Beim kleinen Jungen der im Kinderwagen lag in den toten in der Futterkammer machte das dann aber nicht sehr viel Sinn. Wie hätte man die sehen sollen ?
Ich denke es ist scho nso wie man in verschiedenen Theorien liesst, dass der Täter ihren Blick einfach nciht ertragen konnte.
Passt alles zum AG
Würde das nicht auch auf jede andere Person zutreffen, die sich noch tagelang am Gehöft aufgehalten hätte?
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Wer kam in Verdacht, als er die Tür öffnete, weil der Schlüssel steckte? Lorenz Schlittenbauer.
Wer kam bei der Entdeckung der Reuthaue in Verdacht? Die Familie Gabriel.
Für mich auch klar. Es war beides mal der AG. Einfachste Antwort. Sein Haus, sein Versteck, seine Reuthhaue.
Macht aber irgendwie auch nicht richtig Sinn. Offenbar wäre es ja AG demnach nicht möglich gewesen, die Leichen verschwinden zu lassen, das altbekannte Problem jedes Mörders. Wieso sollte er also die Reuthaue verstecken? Sobald die Toten entdeckt geworden wären, wäre er doch ohnehin geliefert gewesen. Das erinnert mich eher an die Vorgehensweise, eines psychisch kranken Täters. Die Leichen abdecken, die Tatwaffe verschwinden lassen... aus den Augen, aus dem Sinn. Einfach so tun, als wäre es nicht passiert.


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