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Mordfall Hinterkaifeck

51.979 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

25.05.2022 um 22:29
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:2. Über den Dachboden ( Überhalb der Futterkammer ) hinunter in die Durchfahrt und über Tor 1 hinaus in den Hof-Innenhof.
Die zeitnahen Aussagen der Auffindungszeugen:
Wir fanden alle Türen mit Ausnahme der zum Maschinenhaus führende Türe verschlossen. Vom Maschinenhaus aus führte eine Scheunentür in die Tenne. Dieses Tor war verschlossen u. zwar von innen aus in der Weise, dass in der Innenseite des Tores eine Stange vom Tor zum Balken fest angebracht war.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Schlittenbauer_Lorenz
Im Haus des Gabriels angekommen fanden wir alle Türen verschlossen vor, nur das zum Maschinenhaus führende Tor, war unversperrt.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_P%C3%B6ll_Michael
Gegen 5 Uhr nachm. kamen wir dann am Hause an, fanden alle Türen, mit Ausnahme des zum Maschinenhaus führenden, verschlossen vor. Wir begaben uns dann in das Maschinenhaus u. sprengten dort gewaltsam das Scheunentor auf.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Sigl_Jakob

Mal angenommen, alle 3 Auffinder hätten den Zugang zum Heuboden/Dachboden übersehen, hätten das Tor 2 in der verlinkten Darstellung mit Mühe, Not und Gewalt aufgebrochen, nicht ahnend, dass es auch einen "einfacheren" Weg bspw. mittels Leiter, die man allerdings erst hätte finden müssen, oder mittels Seil, gegeben hätte.

Wie gelingt die Sicherung des Maschinenhauses, wenn der Dachboden nicht vom Maschinenhaus zugänglich ist, sondern von der Durchfahrt?

Ich nahm es immer so wahr, wie auch in der verlinkten Darstellung mEn. abgebildet, dass das Maschinenhaus und die Durchfahrt durch eine Wand voneinander getrennt waren.

Mit einem Zugang zum Dachboden in der Durchfahrt und einem nicht von innen, sondern nur von außen zustämmbaren Tor 1 wäre der gesamte Dachboden bis hinüber zur Treppe in der Vorkammer, von da ab bis einschließlich Stall und Durchfahrt, auch der Keller, ungesichert gewesen. Wenn es keine Wand zwischen Durchfahrt und Maschinenhaus gab, dann wäre auch das Maschinenhaus ungesichert gewesen.

Von angebrachten Schlössern habe ich im Innenbereich noch nichts gelesen.

Dass ein Gutsherr, seine Maschinen, seine Tiere, sein ökonomisches Hab und Gut so ungesichert lässt, wäre für mich schwer vorstellbar.

Der einzig abriegelbare Bereich wäre dann der Wohnbereich gewesen, wie ein abriegelbarer Trakt für sich.


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Mordfall Hinterkaifeck

25.05.2022 um 22:56
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Die zeitnahen Aussagen der Auffindungszeugen:
Verstehe ich nicht. Was willst damit jetzt sagen ?
Sie beschreiben es doch so wie ich es versucht habe dir aufzumalen.
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Wie gelingt die Sicherung des Maschinenhauses, wenn der Dachboden nicht vom Maschinenhaus zugänglich ist, sondern von der Durchfahrt?
Wer sagt denn, dass der Dachboden überhaupt via Maschinenhaus betreten werden konnte.
Es reicht doch wenn er nur über die Futterkammer und das Wohnhaus erreichbar gewesen wäre.
Und da diese Türe der Futterkammer bei Auffindung verschlossen war, ist auch alles andere gesichert.
In der Durchfahrt gab es vermutlich nur ein "Loch" im Dachboden.
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Ich nahm es immer so wahr, wie auch in der verlinkten Darstellung mEn. abgebildet, dass das Maschinenhaus und die Durchfahrt durch eine Wand voneinander getrennt waren.
Das wissen wir nicht genau. Muss nicht so gewesen sein.
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Von angebrachten Schlössern habe ich im Innenbereich noch nichts gelesen.
Hatte man vermutlich auch nicht. Ein alter Holzverschluss/Riegel reicht aus.
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Dass ein Gutsherr, seine Maschinen, seine Tiere, sein ökonomisches Hab und Gut so ungesichert lässt, wäre für mich schwer vorstellbar.
Warum ? Es war doch nur ein Tor ungesichert. Meinst nicht, dass es die Hofbewohner mitbekommen hätten wenn da jemand versucht etwas herauszuziehen ?
Bzgl Tiere. DIe Tiere sind eigentlich die beste Alarmanlage.
Zudem vergisst du den Hund, der immer im Stall eingesperrt war.


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Mordfall Hinterkaifeck

25.05.2022 um 23:01
Auf die Nacht.

Nicht nur, wie gezeigt, etwa in der Schwäbischen Neuen Presse [1971] - sondern auch schon in der frühen Hecker-Serie (hier die Nr. 04) [1951] unter dem Titel "Der Unsichtbare", wird das bereits vor der Tat im Anwesen Hinterkaifeck sich aufhaltende Unheil beschrieben. In der weitgehend noch fernseh- und Durbridgelosen Zeit werden die Zeitungen mit der Hecker Serie, (die fast bei jedem Kapitel mit einem cliffhanger abschloß), sicher reißenden Absatz gefunden haben.
(Danke @jaska für den Link auf die Zeitungssammlung im WiKi und die von Vielen zusammengetragene riesige Sammlung von Zeitungsartikeln).

Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem 4. Kapitel der Hecker-Serie.

Spoiler
DER UNSICHTBARE
............
............
Und da steht er nun und lauscht, und von Zeit zu Zeit bückt er sich und tut einen Blick durchs Schlüsselloch. Er sieht nichts weiter als die Lehne eines Stuhles und dahinter den schwingenden Perpendikel einer kleinen Wanduhr.
Die Unterhaltung, deren Zeuge er wird, dreht sich zunächst um höchst alltägliche Dinge, dann beklagt sich die junge Bäuerin über ihren Jüngsten, der zuweilen einen so eigensinnigen Kopf aufsetze. Nun ist es der alte Gruber, der lacht. Er sagt ein paar Worte und lacht wieder, seine Tochter erwidert etwas und lacht gleichfalls, dann ist es still in der Küche. Nur der Perpendikel der Uhr schwingt blechern und draußen, vor der Tür, steht einer und hat das Empfinden, als wirbelte ihm mit hochströmenden Blut der Wahnsinn ins Hirn.

Er geht und vergißt, daß ihn niemand hören darf. Derb stößt er gegen die an der Wand lehnenden Geräte, die mit lautem Gepolter zu Boden fallen. Der Lärm bringt den Mann jäh zur Besinnung. Mit einem Sprung erreicht er die Stalltür. Augenblicke später hat er eines der Stallfenster aufgerissen, dann läuft er in die Futterkammer. Er schließt die Tür hinter sich, durchquert den Stadel und hastet die Leiter im Heustock empor.

https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Zeitungsartikel:_1951_Hecker_Serie_04



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26.05.2022 um 08:45
@all

Bezüglich der wie ich finde sehr interessanten und relevanten Diskussion um Zugangsmöglichkeiten zum Haus, nur ein Gedanke, der mir kam: die Zeugen beschreiben den Zustand bei Auffindung. Das muss nicht der Zustand bei oder (kurz) vor Tatausführung gewesen sein. Ein Täter hätte da schon über einen ggf. offenen Zugang zw. Motorenhaus und Futterkammer gelangen können. Den Zustand bei Auffindung hätte theoretisch denkbar auch vom Täter hergestellt worden sein. Das nur als Gedanke. Ob ein Verlassen des Hauses mit innen steckendem Schlüssel möglich ist wäre auch interessant, oder musste die Haustüre von innen verschlossen sein, damit sie von außen !nicht geöffnet werden kann? Heutige klinkenlose Haustüren schließen ohne von innen verschlossen zu sein, aber damals?


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26.05.2022 um 11:28
Aus meiner Sicht hat der spätere Täter ohne Mordabsicht, nur um wichtige Angelegenheiten zu erledigen, das Anwesen durch das Tor von der Durchfahrt zur Tenne betreten; dem Tor, durch das die drei Auffinder – allerdings gewaltsam - ins Gebäude gelangten.
Ob überhaupt und zu welcher Zeit das Tennen Tor abends mit einem Querbalken verschlossen wurde, wird dem Täter wohl bekannt gewesen sein. Er wäre dabei auf Victoria Gabriel getroffen, die nach getaner Stallarbeit den Querbalken herunterlassen wollte, oder vielleicht war man sogar verabredet. Man konnte sich nicht einigen und es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung in deren Verlauf Victoria Gariel gewürgt/erwürgt wurde.
Alles Weitere ist als ein dynamisches Geschehen erklärbar.


Der Täter hatte das Anwesen von innen vollständig verriegelt und die südliche Haustüre war ebenfalls verschlossen. Wie konnte also der Täter den Tatort verlassen haben und vor allem, wie konnte Schlittenbauer bei der Auffindung die südliche Haustüre von innen aufschließen. Hier kam nun wie aus heiteren Himmel (1 Tag verspätet) das Heuseil ins Spiel. Diese abenteuerliche Idee mit dem Heuseil haben die sog. Ermittler unbeanstandet als Fakt übernommen, obwohl die Idee schon ohnehin mehr als skuril war und noch dazu ein herabhängendes Seil weder von den Auffindern erwähnt wurde und der Helfer des Amtsarztes, der die Obduktion durchführte, klar und deutlich zu Protokoll gab, dass am ersten Tag seiner Anwesenheit kein Seil vom Dachboden herunterhing, sie seien deshalb zu Tode erschrocken. Auch der U-Richter hat erst am zweiten Tag seiner Anwesenheit in Hinterkaifeck das Heuseil bemerkt.
Wie lässt sich das Ganze erklären:
Der Täter hatte das Haus komplett verriegelt und die die südliche Haustüre beim Verlassen des Hofes von außen abgesperrt und den Schlüssel mitgenommen.
Bei der Auffindung hat dann Schlittenbauer unvorsichtiger weise die südliche Haustüre von innen mit einem Schlüssel aufgesperrt. Einer der Auffinder hat daraufhin gemeint, dass Schlittenbauer den Schlüssel ja im Hosensack mitgebrach haben musste.
Schlittenbauer war klar, dass im da ein Riesenfehler passiert war und hat tags darauf das Heuseil als Ausgang aus seinem Dilemmas installiert.


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26.05.2022 um 11:36
Man kann auch alles verkomplizieren. Wenn AG alle erschlagen hat ist der Hof und seine Türen ziemlich irrelevant ;)


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26.05.2022 um 11:54
@pensionär
Grüss Dich und danke fürs verlinken. Lese immer noch gerne mit!
@totto
@EdgarH
@Tron42
Wie der/die Täter herauskamen lässt sich mehrfach erklären, genauso wie er/sie hineinkamen. Und vielleicht hat die Familie sie ja sogar hereingelassen zum Übernachten. Es ging in den Frühling, und da waren sicher schon viele Störarbeiter unterwegs. Das würde dann auch die Mulden und Hinterlassenschaften im Heu erklären und alles wäre räumlich sogar auf einer Linie: Hereinlassen unten im Erdgeschoss. Streit und Morde noch am Abend unten. Dann über die Haustreppe auf den Dachboden. Am Kamin Verpflegung abgeschnitten und Reuthaue versteckt. Ins Heulager oben und ausgeruht bis Morgengrauen, dann über das Heuseil oder das Spitzbodenfensterchen fort.
Meiner Meinung nach spielt dieses „wie kamen die Mörder aus dem Anwesen raus?“ und der Haustürschlüssel nur für die User eine Rolle, die unbedingt L.S. als Täter sehen wollen. Sie blenden alle anderen Möglichkeiten aus. Wer sich aber auf keinen Verdächtigen festlegt, der sieht auch andere Möglichkeiten.

@Tron42
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Stimmt, es war der AG 😎
Der war es auf keinen Fall!


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Mordfall Hinterkaifeck

26.05.2022 um 12:15
Zitat von HathoraHathora schrieb:Und vielleicht hat die Familie sie ja sogar hereingelassen zum Übernachten
Die Familie war ja bekannt für ihre tolle Gastfreundschaft. ;)
Zitat von HathoraHathora schrieb:Ins Heulager oben und ausgeruht bis Morgengrauen, dann über das Heuseil oder das Spitzbodenfensterchen fort.
Warum nicht einfach zur Türe hinaus ? Wen stört es ob die dann offen ist ?
Es ist total sinnlos den Hof zu versperren. Selbst wenn man wollte, dass die Tat nicht sofort entdeckt werden soll, hätte es gereicht das Hofhaus zuverschliessen.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.05.2022 um 12:24
@totto
Zitat von tottototto schrieb:Ob überhaupt und zu welcher Zeit das Tennen Tor abends mit einem Querbalken verschlossen wurde, wird dem Täter wohl bekannt gewesen sein. Er wäre dabei auf Victoria Gabriel getroffen, die nach getaner Stallarbeit den Querbalken herunterlassen wollte,
Worauf fußt diese Annahme?


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26.05.2022 um 12:25
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Warum nicht einfach zur Türe hinaus ? Wen stört es ob die dann offen ist ?
Es ist total sinnlos den Hof zu versperren.
Da ist was dran. Der Täter hätte die Hofhaustür ja auch von Außen absperren können und dann den Schlüssel mitnehmen und im nächsten Bach versenken können. Wozu eine umständliche Flucht übers Heuseil? Das erschließt sich mir nicht sofort.
Wenn man nun bedenkt, dass AG den Schlüssel selbst vermisst hatte, dann kann man sich die Anwesenheit des einzigen Schlüssels bei Auffindung nur sehr schwer erklären. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass der Schlüssel wieder aufgetaucht ist, also irgendwo verlegt war. Aber dann hätte der Täter dennoch wie o.b. verfahren können und den Schlüssel nach Abschluss im Bach versenken können o.ä.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.05.2022 um 12:31
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Der Täter hätte die Hofhaustür ja auch von Außen absperren können und dann den Schlüssel mitnehmen und im nächsten Bach versenken können.
Genau ! Das wäre auch eine Möglichkeit gewesen.

Genau so sinnlos ist es dem LS in die Schuhe zu schieben. Warum hätte er den Schlüssel mitnehmen und die Türe von innen aufsperren sollen ?

Und weil es soviele Fragen gibt, ist die einfachste und zugleich auch schwierigste Antwort der AG selbst.
Ockhams Rasiermesser ;)


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26.05.2022 um 12:57
Zitat von tottototto schrieb:Der Täter hatte das Anwesen von innen vollständig verriegelt und die südliche Haustüre war ebenfalls verschlossen. Wie konnte also der Täter den Tatort verlassen haben und vor allem, wie konnte Schlittenbauer bei der Auffindung die südliche Haustüre von innen aufschließen.
Durch das Durchfahrtstor hinaus, nachdem man sich irgendwo dort abgeseilt hat.
Oder über ein Fenster an der Nordseite des Gebäudes hinaus über das "Flachdach" oder flachgeneigte, offenbar als betretbar wahrgenommene Dach raus aus dem Anwesen (wie auch u.a. @Hathora schrieb).
Zitat von tottototto schrieb:Ob überhaupt und zu welcher Zeit das Tennen Tor abends mit einem Querbalken verschlossen wurde, wird dem Täter wohl bekannt gewesen sein. Er wäre dabei auf Victoria Gabriel getroffen, die nach getaner Stallarbeit den Querbalken herunterlassen wollte, oder vielleicht war man sogar verabredet.
Dann hätten die von AGr offenbar mehreren Zeugen geschilderten Einbruchsversuche null Relevanz. An 2 Bereichen der Nordseite wurde ein Einbruchsversuch wahrgenommen. Hier zu lesen:
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aktencheck_Einbruchsversuch_/Fu%C3%9Fspuren
Zitat von HathoraHathora schrieb:Wie der/die Täter herauskamen lässt sich mehrfach erklären, genauso wie er/sie hineinkamen. Und vielleicht hat die Familie sie ja sogar hereingelassen zum Übernachten.
Zitat von HathoraHathora schrieb:alles wäre räumlich sogar auf einer Linie: Hereinlassen unten im Erdgeschoss. Streit und Morde noch am Abend unten. Dann über die Haustreppe auf den Dachboden. Am Kamin Verpflegung abgeschnitten und Reuthaue versteckt. Ins Heulager oben und ausgeruht bis Morgengrauen, dann über das Heuseil oder das Spitzbodenfensterchen fort
Dann wären die Einbruchsspuren 2 Tage vor der Tat irrelevant? AG soll sich ja besorgt gezeigt haben, als er die Einbruchsspuren bemerkte. Das widerspricht ja dem, dass noch am gleichen Abend des Einlasses ins Gebäude der Mord stattgefunden haben könnte.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Ob ein Verlassen des Hauses mit innen steckendem Schlüssel möglich ist wäre auch interessant, oder musste die Haustüre von innen verschlossen sein, damit sie von außen !nicht geöffnet werden kann? Heutige klinkenlose Haustüren schließen ohne von innen verschlossen zu sein, aber damals?
Im Detail wäre das sicher interessant gewesen zu wissen.
Im Groben war es seitens des Vernehmers und seitens LS wohl unmöglich, das Haus durch die Haustüre zu verlassen, während der Schlüssel von innen steckte, weil der Vernehmer genau dafür eine Erklärung verlangte, die auch Schlittenbauer nicht anders zu beantworten wusste, als durch das Verlassen mittels Seil:
Frage: Sie haben erklärt, sie hätten die vordere Haustür dann von innen geöffnet und zwar mit dem Schlüssel, der innen gesteckt habe. Wie erklären sie sich das, nachdem der alte Gruber erzählt hatte, daß ihm der Hausschlüssel weggekommen sei und daß er nun nur noch mit dem Riegel absperren könne?
Antwort: Das ist mir selbst ein Rätsel, denn ich weiß bestimmt, daß nur ein Schlüssel da war.

Frage: Wie stellen Sie sich denn vor, wie die Täter aus dem Hause heraus gekommen sind, wenn der Schlüssel innen gesteckt hat?
Antwort: Im Wagenhaus ist ein Seil von oben heruntergehängt und ich glaube, daß die Mörder oben im Heuboden bis zur Wagenremise gegangen sind, man konnte nämlich oben durchgehen, und sich dann an diesem Seil heruntergelassen haben.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1931-03-30_Schlittenbauer_Lorenz


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Mordfall Hinterkaifeck

26.05.2022 um 14:06
@Blaubeeren
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Dann wären die Einbruchsspuren 2 Tage vor der Tat irrelevant? AG soll sich ja besorgt gezeigt haben, als er die Einbruchsspuren bemerkte. Das widerspricht ja dem, dass noch am gleichen Abend des Einlasses ins Gebäude der Mord stattgefunden haben könnte.
Nein, wären sie nicht. Sie fügen sich auch gut ein. Die Täter wollten eventuell unbemerkt ins Anwesen gelangen. Aber vom Motorenhäuschen aus gibt es keinen Zugang zum Inneren des Stadels. Dass die Täter schon Tage zuvor um das Anwesen schlichen und einer sogar Viktoria nach der Singstunde belästigte, zeigen uns ja die Vorkommnisse vor dem Mord. Das sagt mir auch, dass es für die Familie keine gänzlich Unbekannten waren! Deshalb ist es möglich, dass sie vom Gruber Nachtquartier bekamen. Viktoria war es vielleicht gar nicht recht, denn sie hat einen davon schliesslich abgewatscht. Folglich war es in meinen Überlegungen weder Gruber noch Schlittenbauer!
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Und weil es soviele Fragen gibt, ist die einfachste und zugleich auch schwierigste Antwort der AG selbst.
Ockhams Rasiermesser ;)
Und wer hat dann den Gruber gemetzelt? Übrigens wäre dessen Mörder dann vor demselben Problem des Rauskommens gestanden!


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26.05.2022 um 17:29
Zitat von HathoraHathora schrieb:Und wer hat dann den Gruber gemetzelt? Übrigens wäre dessen Mörder dann vor demselben Problem des Rauskommens gestanden!
Eine Frau aus der Familie ? Er wurde nicht gemetzelt, aber er hat voll eine ins Gesicht bekommen.
Daran starb er erst viel später. Womöglich an einer Blutergiftung.
Dann hat sich der 2te Teil deines Satzes auch erledigt ;)


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26.05.2022 um 21:38
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Eine Frau aus der Familie ? Er wurde nicht gemetzelt, aber er hat voll eine ins Gesicht bekommen.
Daran starb er erst viel später. Womöglich an einer Blutergiftung.
Dann hat sich der 2te Teil deines Satzes auch erledigt ;)
@Tron42
Wie gings dann weiter? AG lag bäuchlings auf dem Leichenstapel, mit Heu bedeckt und einer Holztüre. Derjenige der dies dann getan hat, muss ja auch irgendwie aus dem Haus raus gekommen sein. Wie ist da deine Idee? Ich kann nicht recht glauben, dass er da selbst noch druntergekrochen ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.05.2022 um 22:42
Zitat von OrangerieOrangerie schrieb:Wie gings dann weiter? AG lag bäuchlings auf dem Leichenstapel, mit Heu bedeckt und einer Holztüre. Derjenige der dies dann getan hat, muss ja auch irgendwie aus dem Haus raus gekommen sein. Wie ist da deine Idee? Ich kann nicht recht glauben, dass er da selbst noch druntergekrochen ist.
Vorab. Ich bezweifel das eine Türe auf ihm lag. In der Futterkammer war es dunkel.
Maximal lag da ein Brett rum und die Auffinder könnten nur den Eindruck gehabt haben, dass alle auf einem Haufen lagen.
Es war in der Kammer vermutlich sehr dunkel. Sie haben es ja auch nicht gleich gesehen.

Aussage LS :
Ich habe dann angeordnet, das Tor aufzureißen, was uns auch gelungen ist. In der Mitte der Tenne stand eine Häckselmaschine mit Handbetrieb. Die von der Tenne aus links in die Stallung führende Tür war offen und es schaute aus der selben ein junges Rind. Ich ging voran gegen die Stalltüre. Vor dieser war Heu gelagert. Ich trat auf das selbe und stolperte dabei gegen die Tür. Das Rind ist unterdessen in den Stallgang zurück gegangen, wie es von der Kette los war. Mein Stolpern beachtete ich nicht weiter. Dagegen rief der hinter mir gehende Pöll: „Da ist ja ein Fuß“. Ich erwiderte daraufhin: „Das wäre ja noch schöner“. Ich wendete mich um und griff nach dem Fuß, zog ihn zur Ecke und erkannte dabei, dass dies der Andreas Gruber sei.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Schlittenbauer_Lorenz

Er spricht nur von der Stalltüre. Also die Türe die man auf dem Foto der Leichen sieht gegen welche er stolperte.

Aussage Pöll
Ich sah ihn dabei etwas stolpern. Ich folgte ihm unmittelbar u. suchte mit meinen Füssen am Boden, weil es schon etwas finster war. Ich stoss dabei an etwas an u. sagte dann zu den beiden Begleitern: „ da liegt schon was.“ Schlittenbauer ging dann etwas zurück u. hob glaublich zuerst ein Brett auf u. griff dann an einen frei sichtbaren Fuß. Er zog diesen weiter hervor u. erkannten wir in dieser Person den Andreas Gruber. Wir haben dann noch weiter 3 Personen unter dem Heu liegen sehen. Das Mädchen lag an der Wand neben der Stalltür
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_P%C3%B6ll_Michael

Aussage Sigl
Schlittenbauer stieg über ein Brett zur Stalltür. Ich folgte ihm unmittelbar nach u. stieß mit meinem Fuß an etwas an. Ich glaubte es war ein Fuß von einem am Boden liegenden Kalbe. Daraufhin erklärte Pöll: „Da habt´s ihn schon, das ist der Gruber.“ Auf dieses hin ging Schlittenbauer wieder zurück, packt den Fuß an u. zog ihn hervor, Schlittenbauer nahm das Brett, welches über die am Boden liegenden Leichen gebreitet und mit Heu zugedeckt war, weg u. gewahrten nun, dass 4 Leichen am Boden lagen.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Sigl_Jakob

So soll der Haufen ausgesehen haben :
tda224f5d752e hit12
Wo soll das Brett sein ? Bzw die Türe unter der alle lagen ?
Wie soll man da wie genau stolpern ? Da fliegt man in den Leichenhaufen. Stolpert aber nicht.

Ich denke das es so wie auf folgendem Bild schon eher hinkommt. Vll lag Gruber noch etwas weiter vorne und die Auffinder hatten nur den Eindruck als wäre er auch im Haufen.
mt313451173168930Bild 1

Also lange Rede kurzer Sinn. Das was wir uns bei diesen Berichten vorstellen, muss nicht richtig sein.

In meiner Version hat AG die Leichen tatsächlich versucht zu stapeln. Er konnte vermutlich ihren Blick nicht mehr ertragen.
Dies könnte ihn so angestrengt haben, dass er direkt dort zusammen gebrochen ist und seinen Verletzungen vll auch durch eine Blutvergiftung an Ort und Stelle erlag.
Vll brach er sogar noch mit einer Leiche in Händen zusammen.
Die Auffinder haben ja am Fuss gezogen und erst später festgestellt, dass da noch mehr lagen.

Ich bin kein Arzt : Sympthome einer Blutvergiftung :
Ein nie gekanntes schweres Krankheitsgefühl
Müdigkeit, Apathie
Plötzlich auftretende Verwirrtheit
Schnelle, schwere Atmung
Eine erhöhte Pulsrate
Stark gesunkener, bzw. niedriger Blutdruck
Kalte, fleckige Haut an Armen/Beinen
Quelle: https://sepsis-stiftung.de/sepsis/?gclid=CjwKCAjwyryUBhBSEiwAGN5OCEqxQ2Iga9DQP5f-GJZ9bOTJ7GV8ze3jOuk5h2E3Z41SBSA_hE_QfRoCs2QQAvD_BwE

Die Verwirrtheit könnte vll erklären warum er noch im Schlafanzug war.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.05.2022 um 22:54
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:In meiner Version hat AG die Leichen tatsächlich versucht zu stapeln. Er konnte vermutlich ihren Blick nicht mehr ertragen.
Dies könnte ihn so angestrengt haben, dass er direkt dort zusammen gebrochen ist und seinen Verletzungen vll auch durch eine Blutvergiftung an Ort und Stelle erlag.
Er müsste aber zuerst noch in den Wohnbereich gegangen sein, um die Magd und das Kleinkind zu ermorden. Wenn er den Anblick der Leichen nicht ertragen konnte, wieso sollte er dann extra noch einmal zurück zum ersten Tatort in der Futterkammer gegangen sein?


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Mordfall Hinterkaifeck

26.05.2022 um 23:15
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Er müsste aber zuerst noch in den Wohnbereich gegangen sein, um die Magd und das Kleinkind zu ermorden. Wenn er den Anblick der Leichen nicht ertragen konnte, wieso sollte er dann extra noch einmal zurück zum ersten Tatort in der Futterkammer gegangen sein?
Er muss auch noch die Tatwaffe im Fehlboden verstecken. Vll sogar noch das Vieh füttern und auch das Kalenderblatt auf "Morgen" umstellen.
In jedem Fall wird er am Freitag Abend irgendwann wieder zur Besinnung gekommen sein. Vll wurde ihm die Tat erst später bewusst.
Ich denke nicht dass sich das alles noch am selben Abend abspielte.
Vll legte er sich Freitag Abend ersteinmal mit seinen blutigen Klamotten auf den Dachboden ins Heu.
Vll verschob er am Samstag noch die Dachziegel und beobachtete die beiden Kaffeehändler.
Vll vernichtete er seine blutigen Klamotten am Samstag Abend noch im Ofen wie es angeblich der Plöckl sah.

Bei den ganzen Aktionen kam er natürlich immer mal wieder an einem der Tatorte vorbei.
Vll hat er sie nacheinander abgedeckt und kam erst am Sonntag Morgen auf die Idee die in der Futterkammer auch abzudecken... usw usw

Es gibt ettliche Möglichkeiten was er noch alles gemacht hat.

Belege zu dem Ganzen gibts natürlich nicht. Aber es könnte ettliche von den seltsamen Begebenheiten erklären.
Welche fällt dir ein ? Ich werde versuchen es mit dem Gruber als Täter zu erklären.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.05.2022 um 23:27
Welches Motiv soll er denn gehabt haben? Die Frauen, die Enkel, die Magd? Wäre umgekehrt eher verständlich, wenn sie den missbräuchlichen Tyrannen abgemurkst hätten, aber so wäre er ja schön dumm gewesen, das zu tun. Und wie sollte es danach weitergehen? Was wäre sein Plan gewesen? Ein erweiterter Suizid scheidet ja aus.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.05.2022 um 23:33
Zitat von nevereverneverever schrieb:Welches Motiv soll er denn gehabt haben? Die Frauen, die Enkel, die Magd? Wäre umgekehrt eher verständlich, wenn sie den missbräuchlichen Tyrannen abgemurkst hätten, aber so wäre er ja schön dumm gewesen, das zu tun. Und wie sollte es danach weitergehen? Was wäre sein Plan gewesen? Ein erweiterter Suizid scheidet ja aus.
Er hatte kein Motiv. Ich denke er wollte Celli in der Futterkammer missbrauchen und eine der älteren Frauen schlug ihm etwas von hinten ins Gesicht. ( Das machte ihn rasend und er tötete alle mit der Reuthaue)

Aber ein gescheiterter Mordplan der beiden Frauen hat auch was ;)


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