@totto totto schrieb:Die Einbruchspuren an der Futterkammer stammen höchst wahrscheinlich vom Monteur Hofner; der wollte in die Tenne, um die Belastbarkeit des reparierten Motors zu überprüfen.
Nun umfassen aber die Spuren deutlich auch die Spuren im Schnee, die, bedingt durch die Wetterlage, schon am 29/ 30.3.22 vorlagen.
Schlittenbauer hätte also in dem ganzen Chaos unmittelbar nach Auffindung geistesgegenwärtig blitzschnell die Ereignisse kombinieren müssen, dh die durch Hofner von Dir unterstellten Aufbruchspuren zu Einsbruchsspuren ummoderieren müssen und sich schnell in Erinnerung rufen müssen, dass es vor genau 5 bis 6 Tagen ja geschneit hatte, und sich darauf basierend die Schneespuren ausdenken müssen.
totto schrieb:Noch einmal: es ist verwunderlich, wie viele Spuren von wie vielen Leuten zum Zeitpunkt unmittelbar nach der Tat auftauchten.
Das ist normal, weil Erhebungen und Ermittlungen zu Ermittlungsbeginn das so mit sich bringen.
totto schrieb:Vor allem deshalb verwunderlich weil die Spurenhinweise, ausnahmslos in eine Richtung führten; zu Räuber/n von irgendwo her und weg von einer Beziehungstat.
Und wieder rein in den "confirmation bias".
totto schrieb:Auch hier ist zu überprüfen ob der Berichtende den Hinweis selbst erlebt hat und ob er diesen direkt zu Protokoll gegeben hat. Pielmaier hat z.B. seine Angaben ausschließlich vom Ortsvorsteher.
Er schrieb "nach den Erhebungen".
Nach den Erhebungen hat der Austrägler Andreas Gruber am 30.März 1922, ein Donnerstag, vormittags noch mit dem in der Nähe ackernden Landwirt Lorenz Schlittenbauer von Gröbern und später mit Landwirt Kaspar Stegmeier von Gröbern gesprochen und ihnen mitgeteilt, dass bei ihm in der Nacht nach den in dem leichten über Nacht gefallenen Schnee ersichtlichen Spuren ein Einbruch versucht worden sein soll, wobei die Diebe in die Motorhütte eingedrungen sein sollen, da sich in dieser noch Schneespuren fanden. Da aber die Motorhütte nur einen Zugang von aussen und keinen Zugang zu den übrigen Räumen des Anwesens hat, konnten die Diebe von da aus nicht in das Anwesen gelangen und sollen ihr Heil dann an der ausseren Futterkammertüre, das ist an der äusseren Türe zu dem Raum, der an die Motorhütte und den Stadel stösst, versucht haben! Auch soll Gruber nach den Angaben dieser Zeugen angegeben haben, dass ihm ein Hausschlüssel abgehe.
Quelle:
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1926-11-06_Zusammenstellung_des_Staatsanwaltes_PielmayerMan muss dem Hofner unterstellen, dass er später wahrheitswidrig ausgesagt hätte und das Tor zur Futterkammer selbst manipuliert hätte, um das Gebäude zu betreten. Weiterhin den Staatsanwälten, dass sie intellektuell und kognitiv nicht in der Lage waren, die Komplexität bzw mögliche Interdependenzen von Zeugenaussagen, ausgerechnet im Dorf, nicht zu erkennen. (Dass das schwer ist anzunehmen, zeigen die Ausführungen von
@margaretha, durch die man erkennen kann, wie eingehend und ausgeprägt gegen ihn ermittelt wurde/ worden sein muss).
Weiterhin muss man unterstellen, den Zeugen Stegmaier nicht vernommen zu haben.
Die restlichen Zeugen hätten die Unwahrheit gesagt, (selbst Sigl hätt dies nicht bemerkt und seinem Schwiegervater fälschlich geglaubt), und sogar im Sinne von Schlittenbauer über dessen Tod hinausgehend, und noch von diesem nachhaltig manipuliert, zu dessen Gunsten ausgesagt. Ich kann auch die hierfür zwingend notwenige vertraute und besondere Verbindung zwischen T Schwaiger, A Ritzl zu Schlittenbauer (noch) nicht erkennen.
Wenn Du sie erkennst, bitte ich um einen Beleg. Ich hab sie gesucht, bislang nicht gefunden.
Detailierte, konkrete und belegte Ausführungen Deinerseits fände ich ebenfalls hilfreich.