@MissHudson MissHudson schrieb:Der Zeuge Johann Freudl gibt an, dass der Gruber wenige Jahre vor Kriegsausbruch sein Haus instandsetzen ließ.
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1951-12-17_Freundl_Johann
Ist es bekannt, was er instandsetzen ließ? Nur einen Teil des Hofes, z.B. den Wohntrakt?
Ich vermute ja, dass zu dieser Zeit das zumindest das Motorenhäuschen an das Gebäude gebaut wurde.
Erstens, weil es in Freundls Aussage heisst:
Die Tochter Viktoria hatte damals mit mir Mörtel und Steine getragen, genauso wie ein Mann, so dass sie als kräftige und arbeitsame Frau bezeichnet werden muss.
Und zweitens, weil ich vermute, dass er deswegen die Position des Eingangstors in diesem Bereich Nordtor/ Motorenhäuschen durcheinander gebracht haben dürfte:
Das Motorenhaus war im Stadel eingebaut. Es war gemauert und hatte zwei Eingangstüren. Die eine führte zum Stadel, die andere ins Freie, an der Rückseite des Hauses.
Er wird die Nordseite in beiden Varianten gekannt haben. Mit und ohne Motorenhäuschen.
MissHudson schrieb:Die Informationen rund um den Werteverfall der Mark haben wir @Blaubeeren zu verdanken.
Eher den Machern von hk.net und den Leuten, die die Informationen dort zusammen gestellt haben.
Ich mich muss mich zudem noch korrigieren. Sorry.
Blaubeeren schrieb:Die 3000 Mark von Karl Gabriel (mehr als halbes Anwesen wert) aus 1914 wären auf eine Kaufkraft von 214 Mark in 1921 gefallen. Also auf den Wert eines Huts!
Die 3000 Mark von Karl Gabriel aus dem Jahr 1914 (mehr als halbes Anwesen) wären
bis 1921 auf eine Kaufkraft von 214 Mark
des Bezugszeitraums 1914 gefallen.
Im Reichsdurchschnitt durfte in 1914 für 220 Mark 1 Tonne Roggen seitens der Landwirte verkauft werden.
So durften z.B. die Landwirte in den Bezirken München und Stuttgart 237 Mark pro Tonne Roggen verlangen, ihre Kollegen in den ostelbischen Gebieten jedoch lediglich 209 Mark. Berlin lag mit 220 Mark pro Tonne im Reichsdurchschnitt.
Quelle:
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/alltagsleben/hoechstpreis-fuer-lebensmittel.htmlUnd in 1921 konnte man sich für 3000 Mark 1 Nähmaschine, 1 Mantel und 1 Hut leisten. Steht ja so in der Übersicht. Also doch etwas mehr als nur einen Hut.
Nähmaschine: 2300 MarkHut: 230 MarkMantel: 470 Mark
Ein Hut hätte in 1921 ja nur 230 Mark gekostet.
Quelle:
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Wissen:_GeldZwar hatte man 1921 noch keine Hyperinflation, trotzdem war der Werteverfall natürlich extrem. Und während der Hyperinflation fernab jeglichen Mengen- und monetären Wertgefühls, da sie einer Exponentialfunktion folgte.
Dass der Fall HK ausgerechnet in diese extreme Zeit der schweren Inflation fallen musste, war ja fast klar. Anyway, zusammen mit den Geldleihen von Cäzilia Starringer und Bürgermeister Frey lässt mich das fast vermuten, dass die Hinterkaifecker Familie Familie zwar monetär unter Bedrängnis und Stress gestanden haben müsste, sie das aber nicht dazu veranlasst hat, ihre Goldreserven (Goldmark) anzutasten. So groß kann die Not also rein monetär gesehen, nicht gewesen sein. Für den oder die Täter offenbar auch nicht. Haben sie doch die Zimmer nicht intensiv durchsucht und das Goldgeld unentdeckt zurückgelassen.