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Mordfall Hinterkaifeck

51.979 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

14.06.2022 um 18:02
Zitat von DonislDonisl schrieb:Der Gruber hatte seinen eigenen Dreschwagen, was aus der Pielmayer-Liste (Vermögensverzeichnis) und der Aussage vom Hofner hervorgeht. Und er schaffte sich in Form des Stationärmotors seinen eigenen Antrieb dafür an. Mit 4PS.
PS = Pferdestärken, eine pysikalische Masseinheit.
Das ist mir allerdings anders in Erinnerung.

Es wurde doch kolportiert, dass bei der Geburt des kleinen Josef am 07.09.1919 in Hinterkaifeck am 07.09.1919 der Dreschwagen in HK gewesen, der alte Gruber rausgerannt sei und geschrieben habe, dass ihm Jeder lieber gewesen wäre, als der Körbezäuner.


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14.06.2022 um 18:12
@arschimedes
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:Es wurde doch kolportiert, dass bei der Geburt des kleinen Josef am 07.09.1919 in Hinterkaifeck am 07.09.1919 der Dreschwagen in HK gewesen, der alte Gruber rausgerannt sei und geschrieben habe, dass ihm Jeder lieber gewesen wäre, als der Körbezäuner.
Aber wäre das was @Donisl alles erläuterte, nicht eine Annäherung dszu, dass der Motor eben doch erst nach dieser Zeit 1919 angeschafft wurde, bzw konkret so wie von Cäcilia Starringer am 5.4.22 ausgesagt, dass die Gabriels/ Gruber sich einen neuen Motor für die entliehenen 5000 Mark anschaffen wollten?
Von mir hat Andreas Gruber im Oktober 21, 5000 M entlehnt. Ich will mich dahin berichtigen, dass ich die besagten 5000 M der Frau Gabriel auf Ansuchen zwecks Ankauf eine Motors übergab.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Starringer_C%C3%A4zilia


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14.06.2022 um 18:17
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Von mir hat Andreas Gruber im Oktober 21, 5000 M entlehnt. Ich will mich dahin berichtigen, dass ich die besagten 5000 M der Frau Gabriel auf Ansuchen zwecks Ankauf eine Motors übergab.
Das sagt allerdings auch nicht aus, dass eine Dreschmaschine angeschafft werden sollt. Wer weiß denn, wie alt der alte Motoir schon war bzw. welche Macken Dieser hatte. Vielleicht sollte er ja nur ersetzt werden. Ich halte den Ersatz wesentlich wahrscheinlichber als das Anschaffen einer Dreschmaschine, denn diese war ja in der gemeinschaft vorhanden und es war mit Sicherheit wesentlich billiger Diese auszuleihen, als eine neue zu Kaufen, die dann mindestens 10 Monate im Jahr ungenutzt rum steht und Platz wegnimmt.


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14.06.2022 um 18:47
Allerdings sieht es tatsächlich so aus, als dass die Gruber/Gabriels sich 1921 mit Hardware eindecken wollten, was zu Beginn der Inflation m. E. gar kein schlechter Gedanke war. Wenn man sich das Geld aber mindestens teilweise als Verwandtendarlehen ausleihen muß/will ? ... dann hätte ich mich schon für die Laufzeit und Rückzahlungsbedingungen interessiert. Zum Nennwert ?

Aber wer dachte damals bereits an die kommende Hyperinflation.
Dabei ist nicht unerwähnt zu lassen, dass Frau Gabriel im Oktober 1921 5000 Mark zum Ankauf eines Motors und im Februar 1922 3000 Mark zur Bezahlung eines Dreschwagens von ihrer Stiefschwester Frau Zäzilie Starringer in Gerentshausen entlehnt hat.

https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1922-04-06_Reingruber_Georg
Von mir hat Andreas Gruber im Oktober 21, 5000 M entlehnt. Ich will mich dahin berichtigen, dass ich die besagten 5000 M der Frau Gabriel auf Ansuchen zwecks Ankauf eine Motors übergab.

https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Starringer_C%C3%A4zilia
Das Wort "neuen" Motors kommt in dem Protokoll/dem Bericht allerdings nicht vor.


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14.06.2022 um 23:00
Zitat von pensionärpensionär schrieb:Das Wort "neuen" Motors kommt in dem Protokoll/dem Bericht allerdings nicht vor.
Danke, für die Korrektur. Da habe ich versehentlich
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:einen neuen Motor
in Cäcilia Starringers Aussage eingebaut.

Insgesamt finde ich den zeitlichen Ablauf der seitens Cazilia Starringer erwähnten geplanten Anschaffungen eines Motors im Okt 21 (unmittelbar nach der Erntesaison, nach welcher man einen erhöhten Verkauf gebrauchter landwirtschaftlicher Maschinen auf dem Markt erwarten dürfte) und eines evtl hierzu angedachten Dreschwagens später im Feb 22 als Laie eigentlich stimmig.

Mit Anschaffung eines Dreschwagens hätte man als eher zurückgezogen geltender Mensch wohl gut von der Gemeinschaft unabhängiger seine Arbeiten verrichten können, ganz ohne Abstimmungen oder Reibungsverluste mit den anderen Landwirten. Dann hätte man seine Ruhe, so vielleicht der Gedanke.

Anschließend die Zylinderabdichtung des Motors reparieren zu lassen, bzw in Auftrag zu geben, ergibt auch Sinn. Man würde ja sichergehen wollen, dass das Ganze zur nächsten Ernte auch funktioniert.

Die Laufzeit könnte dann vielleicht mit der Halbschwester auf Abschluss der Ernte 22, bzw der erwarteten Rückflüsse, vereinbart worden sein.
Zitat von DonislDonisl schrieb:Dazu verfügt die Scheune über ein grosses Tor nach Nordwest, was auch auf einem Tatortfoto rechts von den erschlagenen Opfern gut erkennbar ist.

Von dort den Dreschwagen in die Scheune zu verbringen halte ich für einleuchtend. Der V-förmige Durchbruch in der Aussenwand, der auf dem selben Foto zu sehen ist, diente naheliegenderweise zur Durchführung des Transmissions-Riemens.
Leider sehe ich den V-förmigen Durchbruch nicht auf dem Tatortfoto mit den Opfern im Stadel. Wenn das das korrekte Bild ist, wo ist der V-förmige Durchbruch genau zu sehen?

hinterkaifeck stadl 2 sOriginal anzeigen (0,1 MB)

(Ich hoffe die Verlinkung des Bildes klappt diesmal, Danke nochmal für Hinweis und Hilfestellung)


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14.06.2022 um 23:14
Nachtrag. Hier noch die Quelle zum Bild.
https://www.hinterkaifeck.net/die-tatortfotos/


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14.06.2022 um 23:16
Der Mauerdurchbruch für die Transmission befindet sich im markierten Bereich.
Screenshot 20220614-2305572Original anzeigen (1,2 MB)
Wurde hier auch schon unter zuhilfenahme der exakten Ziegelsteingrösse vermessen, nicht zuletzt deshalb, ob dort eine Person durchsteigen hätte können.


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14.06.2022 um 23:49
Liebe Forenteilnehmer-In der Grundrisszeichnung von Schwaiger 1952 ist in der Maschinenhalle ein Göppel Eingezeichnet-Mühevoller Antrieb erfolgt mit Ochsen oder Pferden-Der Benützungszeitraum ist wohl Unbekannt?


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15.06.2022 um 07:39
Zitat von DonislDonisl schrieb:Der Mauerdurchbruch für die Transmission befindet sich im markierten Bereich.
Vielen Dank.
Auf mich wirkt das wieder optisch täuschend. Ich hielt das bislang immer für einen Mauervorsprung, dass die Ziegel an dieser Stelle eher hervorstanden und nicht fehlten, wie es es beim Durchbruch der Fall wäre.
Ein Durchbruch ergibt hinsichtlich eines Transmissionsriemens sicher wesentlich mehr Sinn.


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15.06.2022 um 09:40
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Auf mich wirkt das wieder optisch täuschend.
Über diese Stelle haben sich schon sehr viele Menschen Gedanken gemacht.
Und ja ich denke auch das es ein Loch ist.

Nur ob es für die Riemen gedacht war ? Keine Ahnung.
Die Türe scheint etwas höher als das untere Ende des Loches zu sein. D.h. bei geöffneter Türe wäre unten ein Riemen kaum vorstellbar.
Ergo hätte er oben am Loch entlang führen müssen.
Mir stellte sich bisher aber die Frage zur Sinnhaftigkeit. Warum sollte man das so bauen ?
Wenn das Motorenhäuschen direkt dahinter stand, dann müsste es so hoch wie der Stadl sein. Andernfalls wäre über dem Häuschen dieses Loch.
Dann wäre aber auch noch die Frage wohin dieses Tor führt. Die Türen scheinen sich nach aussen zu öffnen.
War dahinter vll das Motorenhäuschen ?


MotorhuetteOriginal anzeigen (0,4 MB)

Wenn dort ein Riemen verlaufen soll, stellen sich mir 2 Fragen.
Soll das so ausgesehen haben ? Und wenn ja warum erkennt man nichts auf den Tatortfotos ?
Motorhuette2Original anzeigen (0,4 MB)

Vll sah es aber auch so aus und das Tor auf den Tatortfotos führt in die Motorhütte.

Motorhuette3Original anzeigen (0,4 MB)


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15.06.2022 um 09:47
Zitat von DukiDuki schrieb:In der Grundrisszeichnung von Schwaiger 1952 ist in der Maschinenhalle ein Göppel Eingezeichnet-Mühevoller Antrieb erfolgt mit Ochsen oder Pferden-Der Benützungszeitraum ist wohl Unbekannt?
Willkommen @Duki - der Zeuge Freundl hat auch ein liegendes Göpelgetriebe beschrieben. Die gabs wohl in vielen Größen, verschiedenen Antriebsarten und Einsatzzwecken Wikipedia: Göpel
(Und da er die Aussage 1951 machte bezieht er sich mit "früher" wohl auf den Zeitpunkt als der Hof noch stand.)
Unter Maschinenhaus verstehe ich den Teil, an welchem früher im Stadel der Göppel war. Dies war im südlichen Teil vom Stadel, siehe Skizze. Bei dem Göppel handelte es sich um einen liegenden Göppel.
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1951-12-17_Freundl_Johann



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15.06.2022 um 10:37
@pensionär


Die Frage ist, ob sich die Hinterkaifecker tatsächlich mit Hardware eindecken wollten.

Ein (weiterer, neuer, zusätzlicher) Motor, für den die Starringer laut ihrer Aussage 5000 Mark rausrückte, wurde anscheinend nicht gekauft. Jedenfalls gibt es dafür keinen Anhaltspunkt.
Und wenn man sich ans Vermögensverzeichnis hält, existierte auch nur ein Dreschwagen, der laut Hofners Aussage mindestens ein oder zwei Jahre vorher im Bestand gewesen sein musste, weil er denselben reparierte.

Pielmayer-Liste:

"Im Stadel:
eine Gsottmaschine für Kraft, eine Gsottmaschine für Handbetrieb, eine Windmühle, ein Zwanziglitermaß, zwei Steigleitern, zwei Heuleitern, zwei Heuwagen, ein Dreschwagen, ein Odelfaß, 2 Ochsengeschirre, ein Düngerkarren, zwei hintere Kopfen, zwei Drahtkörbe, eine Getreidereuter"

Hofner-Aussage:

"Erwähnen möchte ich noch, dass ich etwa 1 oder 2 Jahre vorher bereits in Hinterkaifeck war und dort eine Reparatur glaublich an einem Dreschwagen ausgeführt habe. Und wurde ich wie ich mich noch erinnere in der Küche (?) empfangen."



Interessant finde ich, dass offenbar nicht der Gruber, sondern Viktoria Gabriel ihrer Halbschwester Cäcilia Starringer im Zeitraum von Okt. 1921 bis Feb. 1922 gesamt 8000 Mark aus dem Ärmel leierte - ohne diese jedoch für die angegebenen Maschinen auszugeben.
Okay, beim Dreschwagen lässt sich nicht sagen, ob zum Beispiel ein alter gegen einen neuen ausgetauscht wurde, beim Motor dagegen ist es einigermassen klar.

Was hatte die Viktoria denn vor mit so viel Geld? Urlaub machen?


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15.06.2022 um 11:32
@Tron42

Schöne Darstellung! Die erste Version der Riemenführung erscheint zweckmässig, so habe ich es auch gemeint. Wenn die Stalltür offen steht, verdeckt sie einen Bereich von zwei Ziegelreihen. Da bleibt meiner Meinung nach genug Platz für den Treibriemen.

Wenn man die "Venus" Skizze heranzieht, macht die zweite Version natürlich auch Sinn. Gegen die Venus-Skizze an sich spricht allerdings, dass das Motorenhäuschen das nördliche Scheunentor (8) versperrt hätte. Und wozu dann die Wanddurchführung?



Screenshot 20220615-1116252Original anzeigen (1,2 MB)


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15.06.2022 um 12:13
Zitat von DonislDonisl schrieb:Gegen die Venus-Skizze an sich spricht allerdings, dass das Motorenhäuschen das nördliche Scheunentor (8) versperrt hätte.
Warum ? Dieses Tor könnte neben dem Tor das wir vom Foto kennen liegen.
So :
Motorhuette4Original anzeigen (0,6 MB)
Zitat von DonislDonisl schrieb:Und wozu dann die Wanddurchführung?
Das ist eine gute Frage.
Ehrlich gesagt keine Ahung warum das Loch dort ist.
Vll hat ja auch @Blaubeeren Recht und es ist ein Mauervorsprung. So genau lässt sich das eben nicht sagen.
Habs mir auch schon 100 mal angesehen. Manchmal sehe ich ein Loch und manchmal einen Vorsprung.


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15.06.2022 um 12:35
Zitat von DonislDonisl schrieb:Ein (weiterer, neuer, zusätzlicher) Motor, für den die Starringer laut ihrer Aussage 5000 Mark rausrückte, wurde anscheinend nicht gekauft. Jedenfalls gibt es dafür keinen Anhaltspunkt.
So in der Art steht es auch hier:
Laut Cäzilia Starringer, die (Halb-) Schwester der ermordeten Viktoria Gabriel, hatte sich Viktoria im Oktober 1921 5000 Mark bei ihr geliehen, um einen neuen Motor kaufen zu können. Sie hatte sich dafür aber kein "Quittung", welche die Schulden nachweisen konnten, aushändigen lassen.
Die Gruber-Gabriels haben keinen neuen Motor gekauft. Trotzdem wurde das Geld nicht zurück gezahlt.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Der_Motor_auf_Hinterkaifeck

Allerdings ist mir leider nicht klar, warum angenommen wird, bzw geschrieben wird, dass letztendlich kein Motor gekauft wurde. Wenn die Zylinderkopfdichtung im FJ 22 gerichtet werden sollte, spricht das erstmal nicht gegen eine Anschaffung eines eventuell gebrauchten Motors im Oktober 21.
Eher gibt es erst mal die Aussage Cäzilia Starringers, die Gabriels/ Grubers hätten einen Motor anschaffen wollen, und Hofner setzte so einen dann am 4. April 22 in Stand. Es gab also einen. Erst mal als Grundinfo.
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Vll sah es aber auch so aus und das Tor auf den Tatortfotos führt in die Motorhütte.
Ich denke, Pielmayr hat das 1926 eindeutig erläutert, dass die Motorhütte nur einen Zugang eben in diese Hütte (von aussen), und nicht ins Haus hatte.
Da aber die Motorhütte nur einen Zugang von aussen und keinen Zugang zu den übrigen Räumen des Anwesens hat, konnten die Diebe von da aus nicht in das Anwesen gelangen und sollen ihr Heil dann an der ausseren Futterkammertüre, das ist an der äusseren Türe zu dem Raum, der an die Motorhütte und den Stadel stösst, versucht haben!
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1926-11-06_Zusammenstellung_des_Staatsanwaltes_Pielmayer

Oder auch hier erkennbar, s. 4.2 "Weitere Bilder vom Hof".
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sonstiges:_Der_Hof_Hinterkaifeck#Die_.28historischen.29_Hofskizzen

Ich versuch das Bild mal hier vorsichtig reinzusetzen.

Nordansicht1

Das Nordtor liegt hier links neben der Hütte.


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15.06.2022 um 12:52
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Ich versuch das Bild mal hier vorsichtig reinzusetzen.
Also das Bild kann schon mal nicht stimmen.
Hier gibt es einen Übergang (Mauer) vom Stall zur Futterkammer. ( Die Wand am Motorhäuschen)
Die gibts aber nicht wie man auf dem Hoffoto sieht.
Das Anbaudach geht in das des Maschinenhauses über. Ohne Mauern.
HofbildhinterkaifeckOriginal anzeigen (0,5 MB)
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Ich denke, Pielmayr hat das 1926 eindeutig erläutert, dass die Motorhütte nur einen Zugang eben in diese Hütte (von aussen), und nicht ins Haus hatte.

Da aber die Motorhütte nur einen Zugang von aussen und keinen Zugang zu den übrigen Räumen des Anwesens hat, konnten die Diebe von da aus nicht in das Anwesen gelangen und sollen ihr Heil dann an der ausseren Futterkammertüre, das ist an der äusseren Türe zu dem Raum, der an die Motorhütte und den Stadel stösst, versucht haben!
Könnte es sein, dass die Antriebswellen (Riemen) oder was auch immer den FUtterschneider oder die Schrotmühle antrieb,
im Boden versenkt wurde ?
Ich weiss mir nicht zu helfen aber so einen Riemenantrieb in Luftigerhöhe habe ich noch nie gesehen.
Hat jemand mal ein Foto ?

@Donisl


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15.06.2022 um 13:32
Zitat von DonislDonisl schrieb:Die Frage ist, ob sich die Hinterkaifecker tatsächlich mit Hardware eindecken wollten.
Richtig, deshalb habe ich mich da auch sehr vorsichtig ausgedrückt.
Zitat von pensionärpensionär schrieb:Allerdings sieht es tatsächlich so aus, als dass die Gruber/Gabriels sich 1921 mit Hardware eindecken wollten, was zu Beginn der Inflation m. E. gar kein schlechter Gedanke war. Wenn man sich das Geld aber mindestens teilweise als Verwandtendarlehen ausleihen muß/will ? ... dann hätte ich mich schon für die Laufzeit und Rückzahlungsbedingungen interessiert. Zum Nennwert ?
Über die finanziellen Transaktionen der Familien Gruber/Gabriel - Geldabhebungen bzw. fast Kontoräumungen bei Geldinstituten einerseits und die Versuche Geld aufzunehmen wie letztere Kriminaloberinspektor Reingruber geschildert hat, ist hier schon viel diskutiert worden.

Es ging da nicht nur um Verwandtendarlehen :
Dabei ist nicht unerwähnt zu lassen, dass Frau Gabriel im Oktober 1921 5000 Mark zum Ankauf eines Motors und im Februar 1922 3000 Mark zur Bezahlung eines Dreschwagens von ihrer Stiefschwester Frau Zäzilie Starringer in Gerentshausen entlehnt hat. Auch vom Bürgermeister Josef Frey in Waidhofen sollte Andreas Gruber in letzter Zeit 10 000 Mark aufzunehmen versucht haben.

https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1922-04-06_Reingruber_Georg
Auffallende finanzielle Bewegungen bei Opfern (und Tatverdächtigen) in tatnaher Zeit sind für die EB heute -und waren sicher auch damals- dringend klärungsbedürftig. Weitere Erhebungen bei Bürgermeister Frey hat Reingruber soweit für mich ersichtlich aber nicht veranlaßt, oder sie sind untergegangen. Falls der Vorgang stimmt, wäre das bei dem eher auf mich obrigkeitsscheu wirkenden Andreas Gruber ein allerdings buchenswerter Vorgang gewesen. Den Grund, den er Bürgermeister Frey damals genannt hatte, hätte ich gerne gewußt.

Immerhin haben wir noch einen weiteren Bürgermeister außer den Herren Bürgermeistern Greger und Frey, der Viktoria sogar gut gekannt hatte und sich auch so seine Gedanken gemacht hat.
Finanziell standen die Hinterkaifecker immer gut. Die Viktoria,verw. Bäuerin, habe ich gut gekannt. Diese hatte sehr viele Kleider und war immer modern gekleidet. Dagegen ist der alte Gruber immer mit dem gleichen Gewand umher gelaufen.Er hat für sich nie etwas neues gekauft. Zur Tatzeit waren noch ca.500 Ztr.Kartoffeln im Keller. Geld haben die Hinterkaifecker nie gebraucht, sie hat die Not nicht gedruckt. Es waren immer Geldreserven vorhanden. Ob sich die Hinterkaifecker kurze Zeit vor den Mordfall einen Dreschwagen gekauft haben weiß ich nicht genau, ich nehme dies aber an, weil Gruber einen schweren Benzinmotor hatte u. maschinell gut eingerichtet war. Ob die Stieftochter noch lebt,weiß ich nicht. Nach meiner Ansicht waren die Hinterkaifecker finanziell so gut gestellt, daß sie sich einen Dreschwagen kaufen und selbst bezahlen konnten. Es besteht aber die Möglichkeit, das sich Gruber sagte, er nehme etwas Geld auf, damit er weniger Steuern bezahlen mußte.

https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1951-11-26_Zusammenfassung_Gespr%C3%A4ch_Staatsanwalt_Dr._Popp_mit_B%C3%BCrgermeister_Gall



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15.06.2022 um 13:38
@Tron42

Wenn es sich nicht um eine Wanddurchführung, sondern um einen Vorsprung handeln würde, müsste die offene Tür an den unteren zwei Ziegelreihen desselben anstehen und könnte nicht an der Wand anliegen. Was sie aber meiner Meinung nach tut.


Zur Transmission im allgemeinen, hier war prinzipiell nichts unmöglich:



Screenshot 20220615-1305362Original anzeigen (1,3 MB)




Screenshot 20220615-1307182Original anzeigen (1,4 MB)



Auffällg ist aber beim Betrachten diverser historischer Transmissionsantriebe, dass nur selten der Treibriemen durch eine im Weg stehende Wand geführt wurde. Üblich war vielmehr, den Übergang von einem Raum zum nächsten mittels einer Transmissionswelle auszuführen.

Das wäre in Hinterkaifeck auch naheliegend, da die Wellen von Motor (aufgrund der Ausführung/Anordnung des Motorhäuschens angenommen) und jener einer Transmission parallel liegen würden. Also einfachste und kurze Riemenführung, die im Motorenhäuschen stattgefunden hätte.
Die Frage ist dann allerdings - wo befindet sich diese Transmissionswelle? Auf den Tatortbildern sowohl mit offener wie mit geschlossener Stalltür ist sie nicht zu sehen.

Allerdings sind zwei Transmissions-Stangen im Vermögensverzeichnis angegeben.

"Ueber der Wagenschupfe:
ein neuer Dampfer, eine Tafel Blech, vier neue eiserne Fensterstöcke, zwei Transmissionsstangen, ein Fuhrschlitten, eine Winde,"

Gemäss diesem "Wörterbuch" benennt der Begriff 'Wagenschupfe' eine Remise.

http://stadtfuehrer.krumbach.de/frame/glossary_sz.html

Das wäre in Hinterkaifeck das separat stehende Holzgebäude, womit die Stangen (Wellen) recht abseits gelegen hätten.



@Blaubeeren

Dagegen, dass im Oktober 1921 ein Motor gekauft wurde, spricht m.E. dass gemäss der Kreszenz Rieger bereits einer vorhanden war:

"Kurz nach meinem Dienstantritt im November 20 kam in die Behausung meiner Dienstgeberin Frau Gabriel der Fabrikarbeiter Anton Bichler -Hausname Verdy- von Waidhofen und stellte am mich Liebesanträge. Ich teilte dies den Eheleuten Gruber und der Familie Gabriel mit. Diesen haben mir aber davon abgeraten und zwar mit der Begründung, dass Bichler immer stehle. Sie hatten auch den Verdacht gegen Bichler ausgesprochen, dass dieser Hühner gestohlen hätte.
Wie ich selbst gesehen habe, hat Gruber den Bichler am ersten Sonntag meines dortigen Dienstes sein ganzes Anwesen, d.h. alle Räumlichkeiten, auch den Motor gezeigt.

https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-24_Rieger_Kreszenz


Paradox finde ich, dass der Gruber den Bichler als Dieb bezeichnet, ihm aber sein ganzes Anwesen zeigt ….


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2022 um 13:43
Zitat von DonislDonisl schrieb:Allerdings sind zwei Transmissions-Stangen im Vermögensverzeichnis angegeben.

"Ueber der Wagenschupfe:
ein neuer Dampfer, eine Tafel Blech, vier neue eiserne Fensterstöcke, zwei Transmissionsstangen, ein Fuhrschlitten, eine Winde,"

Gemäss diesem "Wörterbuch" benennt der Begriff 'Wagenschupfe' eine Remise.

http://stadtfuehrer.krumbach.de/frame/glossary_sz.html

Das wäre in Hinterkaifeck das separat stehende Holzgebäude, womit die Stangen (Wellen) recht abseits gelegen hätten.
Ich weiß nicht recht, ob damit wirklich Wellen gemeint sind. In einem alten Mühlebetrieb hier in der Gegend verläuft die Transmission ebenfalls unter der Decke. Um nun einzelne Maschinen bzw. Teile des Mahlwerks in Betrieb zu nehmen, muss der Riemen auf der Riemenscheibe verschoben werden, wozu man eine lange Holzstange benutzt.

Ob man wirklich eine schwere Welle aus Metall irgendwo oben gelagert hätte? Immerhin müsste die ja hochgetragen werden und der Boden muss es aushalten (wobei die Welle natürlich auch kurz gewesen sein kann).


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2022 um 13:52
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ob man wirklich eine schwere Welle aus Metall irgendwo oben gelagert hätte?
Anscheinend war das tatsächlich überall möglich. Oben angebracht war gar nicht so unüblich.
Danke @Donisl


800px-Dorfmuseum MC3B6nchhof 1190Original anzeigen (0,2 MB)
1280px-TransmissionenOriginal anzeigen (0,2 MB)
Zitat von DonislDonisl schrieb:Allerdings sind zwei Transmissions-Stangen im Vermögensverzeichnis angegeben
Die Frage ist dann allerdings - wo befindet sich diese Transmissionswelle?
Könnte es sein, dass man es auf und wieder abgebaut hat ? Zumindestnes für die Zeit als der Motor nicht funktionierte ?


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