hANSaLBERS schrieb:1922 war es absolut nicht üblich Objektive mit solch extrem unterschiedlichen Brennweiten zu benutzen.
Da war man froh wenn man ein Objektiv mit Normalbrennweite (heutzutage 50mm KB-Äquivalent) zu haben.
1922 war die angewandte Photographie etwa 70 Jahre alt, schon im Krimkrieg 1853 wurden ausgezeichnete Aufnahmen gemacht, von denen einige erhalten sind.
.... google.com krimkrieg photographie .....
In dieser Zeitspanne hat sich die Technik stetig weiterentwickelt. Wie nachstehend verlinkter Artikel zeigt, bot alleine die Fa. Zeiss für jeden (betuchten) Fotografen das richtige Objektiv.
"Bis 1930 hatte sich die Lichtstärke der Kleinbild-Tessare sukzessive auf f2.8 erhöht; das Grossformat musste mit 1:3.5 auskommen. Eine weitwinklige Variante mit 76° Bildwinkel stand zur Verfügung (Tessar 2.8 cm 1:8), und ab 1928 folgten lichtschwächere APO-Tessare mit bis zu 120 cm Brennweite für die Reproduktion."
http://www.artaphot.ch/114-zeiss/objektiveBeim Tatortfoto lässt sich schon ohne Messgerät die optische Verzerrung des Hausdaches erkennen, und das befindet sich nicht am Bildrand sondern im Zentrum (= kleinste Krümmung).
Damit das Ganze nicht bei einer Behauptung bleibt, hier nochmal der Vergleich.
Tatortfoto
und hier die Aufnahme aus der Weltbild, First und Traufe verlaufen annähernd parallel