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Mordfall Hinterkaifeck

51.952 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2024 um 17:29
Zitat von Orion07Orion07 schrieb:Der Saustall war ( ist ) zumindest früher, im Kuhstall integriert.
Ja, und wenn ich den dort einbaue, was passiert dann? Richtig, ich muss den Kuhstall verkleinern. Oder die Scheune. Das aber wieder führt dann dazu, dass mir anderer Platz (für Kühe oder Futter) fehlt. Daher würde ein Anbau schon Sinn machen.


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14.07.2024 um 22:16
@brigittsche
Ein Saustall war mit Sicherheit von Anfang an mit im Stall vorhanden. Jeder Bauer hatte ein/zwei Säue ( Küchenabfälle, Kartoffelschalen Kartoffeln usw.) wurden bei meiner Großmutter auf dem Hof zu einem ,, Trangal " auch mit einer Handvoll Getreide für die Säue verkocht, roch nicht mal schlecht. Die Bauern brauchten das Fleisch ja für den Winter. Und so kofortabel war ein Saustall,nicht daß er nicht noch leicht in den Stall gepasst hätte. Auch meiner Großmutter ihr Hof hatte ungefähr die Größe von HK. Es standen 6 Kühe und ein bis zwei Säue im Stall,zu Schluß groß wie Bären (Saubären). Hüner natürlich auch. Für den Bau eines Saustalls hätten die keinen so großen Aufwand betrieben. Es war nicht wie heute, wo man für den Bau eines Hasenstalls einen genehmigten Bauplan braucht. Geschlachtet wurde im Spätherbst, war es noch zu warm wäre die Pökellauge gekippt und das Fleisch verdorben. Hätte der Gruber erst nach so langer Zeit an den Bau eines Saustalls gedacht, hätte Er das Fleisch kaufen müssen und das hätte der Geizkragen sicher nicht getan.


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2024 um 22:29
Zitat von Orion07Orion07 schrieb:Ein Saustall war mit Sicherheit von Anfang an mit im Stall vorhanden. J
Natürlich, aber weiter oben haben andere User (nicht ich!) vom Bau eines Schweinstalls angefangen. Dass die auf HK schon immer einen hatten ist anzunehmen.

Es ging ja um die Frage, was er bauen wollte und ob er dazu Holz gebraucht hätte. Und wenn er einen neuen Stall hätte bauen wollen oder einen Anbau machen, dann hätte er für das Dach Holz gebraucht. Wenn er dagegen im bestehenden Gebäude den Stall erweitern wollte, wäre kein Holz (oder nur wenig) nötig gewesen.

Dafür wäre ein solcher Umbau aber auf Kosten anderer Räume gegangen (Saustall größer=Kuhstall oder Scheune kleiner). Deshalb denke ich, dass eher ein Anbau nach außen geplant war. Dafür würden z. B. die beiden Eisensäulen sprechen, die man verwenden könnte, wenn man die Außenwand teilweise ausbricht und dann die Decke abstützen muss.


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14.07.2024 um 22:39
@brigittsche
Laut Inventarverzeichnis waren über der Wagenremise 4 neue Metallfensterstöcke und ein neuer Futterdämpfer gelagert was auf einen An oder Neubau hinweist.


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14.07.2024 um 22:45
Es wurden bestimmt auch keine Architekten oder Statiker beauftragt. Da wurde einfach mal was um oder angebaut. Aber hat ja alles nichts mit den Morden zu tun.


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15.07.2024 um 00:33
Zitat von Orion07Orion07 schrieb:Aber hat ja alles nichts mit den Morden zu tun.
Bedingt, wenn man davon ausgeht, dass jemand wusste, dass sowas geplant war, könnte er gedacht haben: "Hm, die wollen etwas bauen, dann haben die bestimmt auch Geld im Haus, um das Material und die Handwerker zu bezahlen....."

Natürlich muss nicht wirklich Geld für eine Baumaßnahme im Haus gewesen sein, aber es könnte immerhin möglich gewesen sein, dass solche Gerüchte die Runde machten.

Und letztlich muss das natürlich noch nicht mal etwas mit den Morden zu tun gehabt haben, aber es könnte die Beobachtung des alten Bauern erklären, der irgendwie glaubte, es würden sich Leute rund um sein Anwesen herumtreiben. Und dann hätten diese Beobachtungen wiederum nichts mit dem späteren Mord zu tun sondern mit einem geplanten (aber nicht ausgeführten) Einbruch.

Das ist ja ein generelles Problem bei diesem Fall: Man versucht instinktiv irgendwie jede Information die man hat auch mit den Morden in Verbindung zu bringen. Aber womöglich gehört eben nicht alles, was an merkwürdigen Dingen dort passiert sein soll, auch zwangsläufig zu der Tat die am Ende steht.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.07.2024 um 08:07
ok, um da mal zu präzisieren:

Der leitende Ermittler Georg Reingruber erwähnte in seinem Bericht vom Tag nach der Entdeckung des Sechsfachmordes einen geplanten Stall-Neubau.


Bericht Reingruber, 06. April 1922
https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Berichte:_1922-04-06_Reingruber_Georg
Papiergeld dürfte dem Täter in ansehnlichem Betrage in die Hände gefallen sein. Es wurde u.a. die Vermutung laut, dass die Ermordeten möglicherweise 100 000 Mark Bar besessen haben. Sie hatten vor, einen Stall zu bauen.
Am nächsten Tag griff die Münchner Zeitung dieselbe Information auf, präzisierte allerdings ein wenig:


Münchner Zeitung, 07. April 1922
https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Zeitungsartikel:_1922-04-07_M%C3%BCnchner_Zeitung
Die Leute hatten das Bauen vor, wie aus Äußerungen gegenüber einem Bauunternehmer deutlich hervorging und wie das im Hofraum liegende Bauholz besagte. Die Frau Gabriel hatte auch den genannten Bauunternehmer geäußert, daß sie "in bar bezahlen werde".
Welche Art Stall da geplant war ist schlicht nicht bekannt.
Dass ein Stallneubau im Raum stand ist sehr wahrscheinlich.

@Markus1985
Zitat von Markus1985Markus1985 schrieb:Bauholz wurde auch keines geschlagen.
Weil es nicht explizit erwähnt wurde? Oder wie kommst Du drauf?


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15.07.2024 um 09:35
Zitat von jaskajaska schrieb:Die Leute hatten das Bauen vor, wie aus Äußerungen gegenüber einem Bauunternehmer deutlich hervorging und wie das im Hofraum liegende Bauholz besagte. Die Frau Gabriel hatte auch den genannten Bauunternehmer geäußert, daß sie "in bar bezahlen werde".
Wobei man nicht weiß, ob Stall oder Stadel!


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Mordfall Hinterkaifeck

20.07.2024 um 14:17
Zitat von jaskajaska schrieb am 15.07.2024:Dass ein Stallneubau im Raum stand ist sehr wahrscheinlich.
Danke für das Raussuchen.
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb am 15.07.2024:Wobei man nicht weiß, ob Stall oder Stadel!
Ein Stadel kommt ohne Eisenträger aus, dafür benötigt man Holzbalken.
Zitat von DukiDuki schrieb am 14.07.2024:4 neue Metallfensterstöcke und ein neuer Futterdämpfer gelagert was auf einen An oder Neubau hinweist.
Im Futterdämpfer wurden Kartoffeln gedämpft, das bevorzugte Futter für Schweine!
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 14.07.2024:vom Bau eines Schweinstalls angefangen. Dass die auf HK schon immer einen hatten ist anzunehmen.
Grubers Schweine waren im Kuhstall untergebracht.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 14.07.2024:für einen Dachstuhl braucht man nun mal Holz.
Nicht zwingend. Diese gelagerten Stahlträger halten auch ein gemauertes Flachdach. Ich kenne auch einen Bauernhof, dessen Schweinestall ein Gewölbedach aus Ziegeln hat. Ich glaube, das nennt man ein Tonnengewölbe.

Alles zusammengenommen:
Stahlträger, Sand oder Ziegel, Metallfenster, Kartoffeldämpfer, Kartoffeln, weisen auf einen geplanten Neubau für Schweinezucht im Frühjahr 1922 hin.
Zitat von Markus1985Markus1985 schrieb am 14.07.2024:Ich baue übrigens Kartoffeln an. Die halten sich bis April. dann wirds eng. Sie treiben dann aus.
Dann lagerst Du wahrscheinlich falsch. Kartoffeln treiben schnell aus, wenn es zu warm oder zu feucht für sie ist. Man darf sie auch nicht waschen. Wir haben immer ein paar Schaufeln Erde vom Acker zusätzlich zwischen die Kartoffeln geworfen. Das ist laut meinem Opa der beste Schutz für die Knollen. Und tatsächlich haben sie immer bis Juli/August ohne nennenswerten Austrieb und schön fest gehalten. Dann erst wurden sie schrumpelig. Die Setzkartoffeln fürs kommende Jahr haben bis ins nächste Frühjahr aushalten müssen.


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20.07.2024 um 14:29
@brigittsche
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 15.07.2024:Das ist ja ein generelles Problem bei diesem Fall: Man versucht instinktiv irgendwie jede Information die man hat auch mit den Morden in Verbindung zu bringen. Aber womöglich gehört eben nicht alles, was an merkwürdigen Dingen dort passiert sein soll, auch zwangsläufig zu der Tat die am Ende steht.
Damit hast Du vollkommen recht.
Außerdem sind manche Dinge erst im Nachhinein „mysterisiert“ worden. Vielleicht war der Mann am Waldrand nur ein Hamsterer, der die Münchener Zeitung verloren hat. In dieser sehr schlechten Zeit gingen viele Städter aufs Land um von den Bauern etwas einzutauschen.


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20.07.2024 um 14:35
Zitat von HathoraHathora schrieb:Ich glaube, das nennt man ein Tonnengewölbe.
Du meinst vermutlich ein Kappengewölbe: Wikipedia: Kappendecke

Dafür braucht man aber Stahlträger, das was auf HK lagerte waren Säulen, vermutlich aus Gusseisen.


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20.07.2024 um 15:29
@brigittsche
Es tut nichts zur Sache, wie genau so ein Stall ausschauen sollte. Maßgeblich für mich ist, dass ein solcher geplant war. Es waren auch noch keine Ziegel auf dem Hof gelagert, trotzdem sollte der Bau sicherlich auch Außenwände haben. Ziegel und Holzbalken wären vielleicht erst nach dem Frost angeliefert worden.
Es ging anfangs nur darum, warum Gruber so eine große Menge Kartoffeln lagerte und das versuchte ich zu erklären durch eine geplante Schweinezucht. Dafür ist es logisch, dass ein neuer Stall gebaut werden mußte und bereits Futtermittel eingelagert wurden.


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20.07.2024 um 16:20
Zitat von HathoraHathora schrieb:Es tut nichts zur Sache, wie genau so ein Stall ausschauen sollte.
Wenn man mit dem Baumaterial argumentiert schon.

Wobei ich in der Sache ja gar nicht gegen den geplanten Bau sprechen will, weil es mir nicht unlogisch erscheint.


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20.07.2024 um 17:25
@brigittsche
Nochmal zum mitschreiben
Es ging um 12 Tonnen Kartoffeln! Das Argument dafür war Futter für eine geplante Schweinehaltung in einem neuen Stall, der wohl in Planung war. Alles folgende mit nicht vorhandenem Baumaterial hast Du ,und andere User, daraus gemacht!
Und jetzt wird es langsam OT.


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28.07.2024 um 19:49
Also ich konnte einen lokalen Landwirt mal befragen zu den noch vorhandenen Kartoffeln und den verfügbaren Flächen. Er meinte (zu meiner Überraschung), dass an dieser Menge überhaupt nichts Auffälliges ist. Das würde sich mit dem Verbrauch des Restwinters und der für die Aussaat benötigten Mengen absolut decken.

Vielleicht kann ja jemand mit landwirtschaftlichem Hintergrund das hier detaillierter einordnen. Für mich war diese Aussage in dieser Frage ein Gamechanger. Hat etwas geradegerückt, was für mich bis dato auffällig war.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.07.2024 um 23:45
@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb:Das würde sich mit dem Verbrauch des Restwinters
Verstehe ich nicht.
Wir waren 4Erwachsene und zwei Kinder und hatten 4 Schweine. Geerntet haben wir jedes Jahr gute 60 Zentner. Davon bekamen die Ernthelferinnen auch einige Zentner als Bezahlung. Die Kartoffeln haben uns immer bis zur nächsten Ernte im Folgejahr gereicht.
Zitat von jaskajaska schrieb:dass an dieser Menge überhaupt nichts Auffälliges ist
Diese Menge — 12 Tonnen entsprechen 240 Zentner für ein halbes Jahr — für 3Erwachsene, 2 Kinder und 2 Schweine.
Wenn daran nichts auffällig ist und für das restliche halbe Jahr normal ist, dann ist also für ein ganzes Jahr ein Verbrauch von 480 Zentner normal?
Oder hab ich jetzt einen Rechenfehler?


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Mordfall Hinterkaifeck

29.07.2024 um 18:13
Zitat von HathoraHathora schrieb:Oder hab ich jetzt einen Rechenfehler?
Ja.

Denn:

1 Zentner = 100 kg
1 t = 1000 kg = 10 Zentner
12 t = 12 000 kg = 120 Zentner (und nicht 240)


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29.07.2024 um 18:39
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:1 Zentner = 100 kg
In Deutschland ist aber ein Zentner traditionell 50 kg (so kenne ich es selbst auch aus dem Rheinland). In Österreich und der Schweiz 100 kg.

Liegt vielleicht hier das Missverständnis?

Wikipedia: Zentner


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29.07.2024 um 21:17
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:In Deutschland ist aber ein Zentner traditionell 50 kg (so kenne ich es selbst auch aus dem Rheinland).
Kann ich so bestätigen (Bayern).


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29.07.2024 um 23:18
@off-peak
Stinglwagner hat das doch eindeutig geschrieben:

Bericht Staatsanwalt Pielmayer, 06. November 1926
https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Dokumente:_1926-11-06_Zusammenstellung_des_Staatsanwaltes_Pielmayer
ungefähr zweihundertfünfzig Zentner Kartoffel
Das als Basis ergibt einfach 12,5t.


@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Wenn daran nichts auffällig ist und für das restliche halbe Jahr normal ist, dann ist also für ein ganzes Jahr ein Verbrauch von 480 Zentner normal?
Oder hab ich jetzt einen Rechenfehler?
Ich weiß es ja auch nicht.
Es werden einige Kartoffeln für die nächste Aussaat benötigt worden sein, dazu war der Winter noch nicht vorüber, die Schweine hätten noch einige Monate mit den alten Kartoffeln gefüttert werden können. Ich kann mir sogar vorstellen, dass einige Kartoffeln noch verkauft werden sollten und Schwarzbrennerei bzw. damit verbundene Käufe würde ich auch nicht ausschließen. Damals gab es im Bayerischen Landtag mal eine Brandrede gegen die Verwendung von Kartoffeln zum Schnapsbrennen. Vielleicht finde ich die mal wieder.
Was ich sagen mag: die Kartoffeln müssen ja nicht zwangsweise nur zum persönlichen Gebrauch verwendet worden sein bzw. verplant.


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