@Prinzregent Wer der Vater des Josef nun wirklich war läßt sich wohl nie mehr klären. Es ist m.E. nicht ausgeschlossen, dass es der Gump war. Der Lorenz Schl. sagte ja selbst, dass die Viktoria ihn bat, den Vater zu „machen“. Also, sie nagelte ihn nicht fest mit der Behauptung „ du bist der Vater“, sondern sie sagte „ mach den Vater“. Sie gab dem Schlittenbauer das Geld für die Alimentenabfindung, schenkte ihm einen Pfandbrief oder eine Aktie zum Dank und versprach ihm außerdem die Hochzeit. Daraufhin „machte“ der Schlittenbauer den Vater vor dem Gericht. Das und das darauffolgenden Hickhack vor Gericht hätte sie sich sparen können, wenn sie dem Schlittenbauer gesagt hätte: „ du bist der Vater“. Aber anscheinend wußte sie das selbst nicht, denn sie gab vor Schlittenbauer zu, dass auch ihr eigener Vater als Erzeuger in Frage käme. Der alte Gruber tätigte diese Aussage über den Körbelzeuner am Tag nach der Geburt des Josef. Warum hat er das gesagt? Aus dem Blauen heraus? Sicherlich nicht. Der Verdacht des Gruber wird wohl durch etwas begründet gewesen sein. Die einfachste Antwort darauf: der Gump war zum fraglichen Zeitpunkt auf Hinterkaifeck oder im Dorf und hat sich mit Viktoria getroffen und der Gruber hat es mitgekriegt. Das hat ihm anscheinend gar nicht gepasst, so dass er 9 Monate so gehässig sagte“ wenn’s nur nicht der Körbelzeuner wär“.
pensionär schrieb:Ich denke wenn A.G. verantwortlich wäre für den Mord in Hinterkaifeck, wären dort keine Wertsachen liegen geblieben.
Ich denke, egal wer es gewesen ist — derjenige hat vor Schreck, Grauen und Schock über sich selbst gar nicht gründlich nach Geld gesucht (es war nirgends etwas durchwühlt). Er war ja nicht wegen Raub dort und hat auch nicht gemordet um des Geldes Willen. Das Motiv war ein anderes. Und auch das bringt mich auf den Gump als Täter. Gump war nie auf Reichtum und Luxus und gut bezahlte Arbeit aus. Er war gerne im Wirtshaus, um zu trinken und zu raufen. Er war ein brutaler Schlägertyp, liebte den Krieg, war in Schlesien wahrscheinlich bei einem Mord dabei und vielleicht sogar beim Gahreis—Mord beteiligt und war auf seiner letzten Anstellung nicht beliebt. Er war ein Schlagetot, , Maulheld und Schürzenjäger. Aber es ging ihm nie ums Geld.
Der Hinterkaifeckmörder hat sich, so denke ich, mit Brot und Geräuchertem die Taschen vollgemacht. In der schlechten Zeit damals hatten Lebensmittel einen höheren Wert als Goldstücke. Zumal man mit plötzlichem Reichtum aufgefallen wäre.