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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

30.05.2022 um 11:41
Berichte: 1922-09-09 Renner Ferdinand, Staatsanwalt

Neuburg a. D. den 9, September 1922.

.................
Jn einem Falle wurde ein Brüderpaar Andreas und Karl Schreier von Sattelberg ( 2 Stunden südl- Schrobenhausen) in Haft genommen, von diesen war Andreas schon von einem früheren Mitgefangenen verdächtigt worden, dann soll auch nach Mitteilung einer Nachbarin die Mutter der Brüder bei einer Mission einem Pater gebeichtet haben, ihre Söhne, insbesondere Andreas wäre beteiligt gewesen. Allein die Erhebungen ergaben keinerlei sichere Verdachtsmomente. Im Gegenteil muss der Alibibeweis, freilich meist auf grund von Verwandtenausagen, als erbracht angesehen werden. Es handelt sich auch hier wohl um Weiber- und Gefangenengeschwätz. Der Haftbefehl musste mangels dringender Verdachtsgründe aufgehoben werden. Das Ermittlungsverfahren wird noch weiter geführt.
..............
..............
I.V.
Unterschrift
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1922-09-09_Renner_Ferdinand,_Staatsanwalt
Ob das
I.V. Unterschrift
im Klartext bedeutet, dass der I. Staatsanwalt Renner den Bericht verfaßt hatte und an der Unterzeichnung verhindert war, weshalb ihn der II. Staatsanwalt gesichtet und bloß unterschrieben hat - oder sogar der II. Staatsanwalt Hensold den Bericht zur Gänze selbst verfasst und unterzeichnet hat - das ist für mich unklar.

Jedenfalls enthält er eine immerhin erwartbare Minimalbegründung bei -wie hier- einem (erwartbar) erhobenen und wohl als wackelig angesehenen Alibibeweis durch Verwandte.

Ich vermisse allerdings vergleichbares in Bezug auf LS in den sonstigen Berichten des I. Staatsanwalts Renner, die sich mit LS befassen. Alle seine sonstigen Erwägungen plus ein (wie oben) auch nur kursorisch begründetes Verwandtenalibi wäre doch bejahendenfalls valider gewesen. So bleibt, weil nichts darüber in den Berichten erscheint, bekanntlich sogar die Frage offen, ob überhaupt Alibierhebungen stattgefunden haben, oder sie ungünstig ausgegangen sein könnten.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.05.2022 um 11:51
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Befremdlich finde ich schon, dass man mit den persönlichen Eigenschaften des LS argumentiert, so wie es Staatsanwalt R. tut, um einen pot. Tatverdacht zu zerstreuen.
Ich glaube nicht, daß er damit einen möglichen Tatverdacht zerstreuen wollte.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Als sich der Verdacht, der ja über Jahre im Raum stehen bleibt, aber nicht erhärten lässt (aber auch nicht wegwischen), werden persönliche Eigenschaften ("hilfsbereit", "wohlwollend", "allerseits geachtet") als Argumente herangezogen, um diesen Tatverdacht zu zerstreuen.
Warum gehst Du davon aus das man mit diesen Eigenschaften den Tatverdacht zerstreuen wollte? Es ist doch auch heute noch gängige Praxis, daß man bei potent. Tatverdächtigen deren Leumund irgendwie mit erwähnt („einschlägig bekannt“, „bislang unauffällig“, „Nachbarn/Bekannte beschreiben ihn/sie als…“, usw. usf).
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Ich denke ich trete da niemandem, auch den historischen Ermittlern nicht zu nahe, wenn ich sage, dass eine solche Argumentation sogar für die damalige Polizeiarbeit kein Standard war, sondern schon sehr speziell für diese Ermittlung in HK zu sehen ist.
Schau mal: Durch die Berichte das Staatsanwaltes Renners ist bekannt, daß es zwei Ermittlungsverfahren gegen ihn gegeben hat, leider ist davon halt genausowenig wie vom EV gegen die Gebrüder Schreier erhalten geblieben. Was wir aber zum vergleichen haben, ist der Komplex gegen die tatverdächtigen Brüder Anton und Karl Bichler und wie man diesem Verdacht nachgegangen ist um deren Schuld nachzuweisen, bzw. sie am Ende auszuschließen.

Hinweise aus der Bevölkerung –Vernehmungen der Brüder Anton und Karl -Gegencheck bzw. Prüfung der Angaben zum gemachten Alibi beim Knechtkollegen Schneider und Vorarbeiter Huber

Es wird doch 1922 ein how to in Ermittlungsarbeit gegeben haben, und die Vorgehensweise beim selbstlosen und freundlichen Ortsführer im Rahmen der Ermittlungsverfahren ähnlich gelaufen sein wie bei den Bichler Brüdern!


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Mordfall Hinterkaifeck

30.05.2022 um 11:55
@pensionär
Zitat von pensionärpensionär schrieb:Ich vermisse allerdings vergleichbares in Bezug auf LS in den sonstigen Berichten des I. Staatsanwalts Renner, die sich mit LS befassen. Alle seine sonstigen Erwägungen plus ein (wie oben) auch nur kursorisch begründetes Verwandtenalibi wäre doch bejahendenfalls valider gewesen. So bleibt, weil nichts darüber in den Berichten erscheint, bekanntlich sogar die Frage offen, ob überhaupt Alibierhebungen stattgefunden haben, oder sie ungünstig ausgegangen sein könnten.
Dazu möchte ich nochmal auf den unvollständigen Aktenbestand hinweisen. Was wir wissen steht im Wiki: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Zur_Aktenlage_im_Mordfall_Hinterkaifeck

Innerhalb der vorhandenen Akten wird auf Dokumente verwiesen, die (noch) nicht bekannt sind: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Verlorene_Akten_-_Querverweise

Zweimal wird auf den Sonderakt Schlittenbauer verwiesen: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sonstiges:_Die_Sonderakte_Schlittenbauer

Ich denke, dass die konkreten Ermittlungen gegen Schlittenbauer und damit auch etwaige Alibiprüfungen dort gelandet wären. Da wir in den Akten innerhalb desselben Ermittlerkreises gleich mehrere Alibiprüfungen finden halte ich es für durchaus naheliegend, dass auch Schlittenbauers Alibi überprüft wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.05.2022 um 13:46
@jaska, Danke für den Hinweis.

Das Problem der fehlenden/verschwundenen/vernichteten Akten läuft bei mir ohnehin (gewissermaßen vor der Klammer) mit. In Bezug auf das in meinem obigen Beitrag Ausgeführte sehe ich es allerdings nicht.

Ich habe nochmals die Abfolge der Berichte geprüft:

Erster Staatsanwalt Renner hatte 1922
soweit für mich ersichtlich folgende schriftliche Berichtsfrequenz:

10.04.22
22.04.22
12.05.22
09.09.22
29.12.22
20.10.23 Auch die weiteren Erhebungen haben bisher keinerlei Anhaltspunkte zur Feststellung des Täters ergeben. Etwas neues haben nur insofern gebracht, als Ende Februar 1923 bei Abbrucharbeiten auf dem Hinterkaifeckerhofe das Mordwerkzeug gefunden wurde...
Quelle:https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?search=Renner&fulltext=Suchen

Die Berichte nehmen dabei teilweise sogar aufeinander Bezug. Ich kann keine Berichtslücke erkennen, die den Verdacht auf einen Fehlbestand durch verschwundene oder im Bombenhagel untergegangene Akten bei mir wecken konnte. Daß der letzte Bericht von 1923 vergleichsweise spät erfolgte, stellt aber offensichtlich auch keine Lücke dar, weil wie oben zitiert, darin auch erst der Reuthauenfund vom Februar 1923 auftaucht.

Alibiprüfungen hätten in Ermittlungen m. E. so früh wie möglich gemacht werden müssen. Nach Durchführung der Alibiprüfung hätte dies auch in den Berichten erwähnt werden müssen. Einen Beispielsfall dazu habe ich zitiert.


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30.05.2022 um 16:54
Zitat von pilvaxpilvax schrieb am 20.11.2010:""" Die Beziehungen zu der ermordeten Familie Gruber und Gabriel waren uns auch zu dieser Zeit (1922/23) noch nicht so gut bekannt. """.....
Zitat von pensionärpensionär schrieb:Die Beziehungen Schlittenbauer zu der ermordeten Familie Gabriel und Gruber waren uns auch zu dieser Zeit noch nicht so gut bekannt.
Spätestens am 7.4 war da schon etwas aufgeblitzt ("abgeschmiert"..), wenn auch ohne namentliche Benennung des Bauern....

Aussage Josef Betz, 7.4.1922:
Zu dem Kinde hat sich dann ein Bauer oder Bauernsohn als Vater bekannt und der Alte hat ihn mit 3 – 4000 M. abgeschmiert. Der Alte ist damals wegen Blutschande eingesperrt gewesen und daraufhin, weil sich der Bauer als Vater bekannt hat, aus der Haft entlassen worden.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-07_Betz_Josef


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Mordfall Hinterkaifeck

30.05.2022 um 20:39
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Ach so viele sind es doch gar nicht. Es gibt eigentlich nur ein Zufall. AG erlag seiner Verletzung bei den restlichen Leichen in der Futterkammer.
Und der, dass als Hofner am 4 Tage danach eintraf sich anscheinend immer noch jemand am Hof aufgehalten hat. Gruber müsste also 4 Tage mit schwersten Kopfverletzungen irgendwie überlebt haben und dann zufällig, kurz nachdem Hofner den Hof verlassen hat gestorben sein. Auch gab es anscheinend keinerlei Versuche, die eigenen Kopfverletzungen irgendwie zu verarzten. Wenigstens ein Tuch hätte er wohl darüber gebunden. Der einzige Punkt der allenfalls für die AG-Theorie sprechen würde, wäre, dass es ja anscheinend kurz davor irgendwelche Konflikte in der Familie gab, aufgrund deren Viktoria in den Wald geflüchtet ist.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Befremdlich finde ich schon, dass man mit den persönlichen Eigenschaften des LS argumentiert, so wie es Staatsanwalt R. tut, um einen pot. Tatverdacht zu zerstreuen.
"Unbescholten" ist auch in der heutigen Kriminalistik ein gängiges Kriterium, das eine Täterschaft relativ unwahrscheinlich macht. Tatsächlich gibt es nur wenige Gewaltverbrecher, die nicht auch in ihrer Vergangenheit durch Gewalttätigkeiten aufgefallen sind. Ja, es gibt solche Fälle, in denen es diese gewalttätige Vorgeschichte nicht gab, aber die sind eher die Ausnahme.

Das ist natürlich kein Beweis für die Unschuld Schlittenbauers, aber doch eher ein Indiz in die Richtung, dass er es nicht wahr. Was aber noch viel mehr gegen die LS-Theorie spricht, ist dasselbe, das auch gegen die AG-Theorie spricht: die seltsamen Vorkommnisse vor und nach der Tat. Warum sollte er Tage davor am Hof einbrechen und sich am Dachboden herumschleichen? Und warum sollte er sich noch tagelang an der Stätte des Grauens aufhalten oder immer wieder zu ihr zurückkehren? So handelt meiner Meinung nach nur ein Geistesgestörter.


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30.05.2022 um 21:22
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Und der, dass als Hofner am 4 Tage danach eintraf sich anscheinend immer noch jemand am Hof aufgehalten hat. Gruber müsste also 4 Tage mit schwersten Kopfverletzungen irgendwie überlebt haben und dann zufällig, kurz nachdem Hofner den Hof verlassen hat gestorben sein.
Warum ? Nein muss er nicht. Als Hofer auf den Hof kam war er schon tot.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Auch gab es anscheinend keinerlei Versuche, die eigenen Kopfverletzungen irgendwie zu verarzten.
Interessanter Punkt.
Aber woher willst du das denn wissen?
Wissen wir was man für Stofffetzen im Heuhaufen fand ?
Wir wissen ja nicht einmal ob seine Verletzung sofort zum Tode führte.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Der einzige Punkt der allenfalls für die AG-Theorie sprechen würde, wäre, dass es ja anscheinend kurz davor irgendwelche Konflikte in der Familie gab, aufgrund deren Viktoria in den Wald geflüchtet ist.
Ja das könnte auch ausreichen oder ? Ich denke, dass es diese Konflikte schon seit längerem gab und sie sich an diesem Tag in eine Tragödie äusserten. ( Aber das ist nur meine Meinung)

Ich denke der einzige wirkliche Punkt der für eine AG Theorie sprechen würde ist der verschlossene Hof.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.05.2022 um 21:48
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Warum ? Nein muss er nicht. Als Hofer auf den Hof kam war er schon tot.
Als er zum Hof kam, hörte er den Hund im Inneren des Gebäudes bellen. Als er zum Abschluss eine erneute Runde drum herum machte, war der Hund plötzlich im Hof angebunden. Außerdem war das Scheunentor geöffnet. Später, als dann zunächst Schlittenbauers Söhne und dann später er selbst mit Nachbarn kam, war das Scheunentor geschlossen und der Hund in der Scheune angebunden. Daraus folgt: als Hofner das Gelände verließ, war noch jemand anwesend.


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30.05.2022 um 21:59
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Als er zum Hof kam, hörte er den Hund im Inneren des Gebäudes bellen. Als er zum Abschluss eine erneute Runde drum herum machte, war der Hund plötzlich im Hof angebunden. Außerdem war das Scheunentor geöffnet. Später, als dann zunächst Schlittenbauers Söhne und dann später er selbst mit Nachbarn kam, war das Scheunentor geschlossen und der Hund in der Scheune angebunden. Daraus folgt: als Hofner das Gelände verließ, war noch jemand anwesend.
Der Monteur machte 3 Jahre nach der Tat seine Zeugenaussage.
Könnte es sein, dass er den Hund gar nicht gesehen hat ?


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31.05.2022 um 07:31
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Der Monteur machte 3 Jahre nach der Tat seine Zeugenaussage.
Könnte es sein, dass er den Hund gar nicht gesehen hat ?
Möglich. Bliebe immer noch das geöffnete Scheunentor.


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31.05.2022 um 07:37
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Möglich. Bliebe immer noch das geöffnete Scheunentor.
Nein. Der Monteuer beschrieb es anders :
( Der Hund konnte nicht aus dem Gebäude. War ja alles verschlossen)
Ich ging dann dem Wohnhaus entlang und der Haustür zu. Vor der Haustür war der Hund angehängt, der fürchterlich bellte. Ich habe den Hund weiters nicht beachtet, da man schon gewöhnt ist, wenn man in einen Bauernhof geht, dass einem der Hund anbellt.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1925-05-15_Hofner_Albert

Der Hund soll angehängt gewesen sein.
Auch unsere Auffinder berichteten nicht, dass ihnen der Hund entgegen sprang.
Daraus kann man schliessen, dass er die ganze Zeit im Stall angehängt war.
Entweder Hofner hat sich das eingebildet und mit einem anderen Besuch verwechselt oder der Hund konnte irgendwie angekettet aus dem Stall bis zu Türe gelangen.
Ich kenne das von so manchen Höfen. Da waren die Hunde meist an einer ziemlich langen Kette angebunden. So mancher Stall hatte eine "Hunde"-Türe.
Das lässt sich aber vermutlich nicht mehr rekonstruieren.
Ich denke der Monteuer hat sich einfach geirrt.
Sonst wird die ganze Geschichte noch komplizierter. :D
Würde diese Geschichte stimmen wie soll es dann weitergegangen sein ?
Der Mörder band den Hund dann im Stall an und verschloss den gesamten Hof um über den Dachboden zu fliehen ?


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31.05.2022 um 07:51
Da die auffinder davon berichten, dass der Hof verschlossen war, muss es so oder ähnlich gewesen sein:
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Der Mörder band den Hund dann im Stall an und verschloss den gesamten Hof um über den Dachboden zu fliehen ?
Ganz gleich wann der / die Täter den Hof verlassen haben.


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31.05.2022 um 08:03
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ganz gleich wann der / die Täter den Hof verlassen haben.
wie meinst du das ?


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31.05.2022 um 08:44
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:wie meinst du das ?
Was wie meist du das? Spätestens an dem Tag wo der Hof verlassen wurde, wurde er auch verschlossen. Ich glaube nicht, dass der /die Täter in einen verschlossenen Hof eingedrungen sind. Irgend jemand; vermutlich Viktoria wird die Tür geöffnet haben. Ob sie diese auch wieder verschloss?


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31.05.2022 um 08:58
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Was wie meist du das?
Naja du hattest meine Hundtextstelle zitiert. Und bei ihr gibt es nur eine Möglichkeit wann man den Hof verlassen hat.
Und zwar nachdem der Monteuer weg war. Danach kamen ja schon die Auffinder.
Da hilft kein "ganz gleich" ;)
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ich glaube nicht, dass der /die Täter in einen verschlossenen Hof eingedrungen sind. Irgend jemand; vermutlich Viktoria wird die Tür geöffnet haben
Ok ich lass mich mal darauf ein. Und wie kam genau dieser Täter wieder aus dem Hof ?
Ist er dann über den Dachboden oder über die Haustüre aus dem Hof gelangt ?
Haustüre = Kann es ja eigentlich nur der LS sein oder ?


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31.05.2022 um 10:58
Zitat von jaskajaska schrieb:Das ist mir zu einfach weil zu pauschal.
Was hätten deine Beispiele konkret zu Schlittenbauer geführt?
Zum Beispiel die Dachluken oder das Beisein? Das losgebundene Rind?
Im konkreten Fall sind die Schlüsselangelegenheit und das Heuseil zweifellos der Person des Täters zuzuordnen und Ausgangspunkt für alle weiteren Vorgänge; näheres dazu habe ich erst kürzlich beschrieben. (Seite 2496 – 26.05.22)

Es ist nun im Sinne der kausalen Zusammenhänge (Fakt/Indizien) zu überprüfen ob und mit welcher Motivation die Dachluken und das losgelassene Rind vom Täter oder auch von anderen Personen verursacht worden sein konnten.

Bei den Dachluken ist die Sachlage ziemlich eindeutig, denn welcher Fremdling steigt auf dem Dachboden um die Umgebung zu beobachten und A. Gruber oder V. Gabriel kamen als Verursacher des offenen Daches auch nicht in Frage; sie hätten die Luken mit Sicherheit sofort verschlossen, denn bei Regen wären die Futtervorräte (Heu, Stroh, Getreide) gefährdet gewesen. Bleibt also nur der Täter, der die Dachluken mit der Funktion des nachgereichten Heu Seils - als Trugschluss - in Verbindung bringen bzw. untermauern wollte.

Im Falle des losgelassenen Rindes verhält es sich ähnlich. Es wurde erzählt (von wem?) dass das Rind am Tattag losgelassen wurde, um die Hinterkaifecker nacheinander in die Tenne zu locken. Wäre nun das Rind 4 Tage lang im Stall herumgeirrt, dann hätte der Stallgang stark verdreckt sein müssen. Berichten zu Folge war der Stallgang aber sauber, u.z. so sauber, dass sogar Blutstropfen am Boden erkennbar waren.
Das Rind wurde demnach nicht am Tattag losgelassen, sondern unmittelbar vor der Auffindung.
Wer, außer dem Täter konnte zu einem späteren Zeitpunkt als dem zur Tatzeit, das Hinterkaifecker Gebäude betreten haben?

Wer hatte die Schlüsselgewalt? womit man wieder bei der Schlüsselangelegenheit gelandet ist!


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31.05.2022 um 11:09
@totto
Zitat von tottototto schrieb:Im konkreten Fall sind die Schlüsselangelegenheit und das Heuseil zweifellos der Person des Täters zuzuordnen und Ausgangspunkt für alle weiteren Vorgänge
Nein. Das stimmt halt so wieder mal nicht.
Der Schlüssel könnte wieder aufgetaucht sein, er könnte ein neues/ersetztes Schloss gewesen sein. Das Seil könnte für die Bewohner zum Hochziehen von Lasten genutzt worden sein.
Das musst Du schon deutlich begründen, warum das für DICH der Person des Täters zuzuordnen ist.
Zitat von tottototto schrieb:Bleibt also nur der Täter, der die Dachluken mit der Funktion des nachgereichten Heu Seils - als Trugschluss - in Verbindung bringen bzw. untermauern wollte.
Was bedeutet "nachgereicht" in diesem Zusammenhang?
Zitat von tottototto schrieb:Das Rind wurde demnach nicht am Tattag losgelassen, sondern unmittelbar vor der Auffindung.
Das Rind könnte sich auch losgerissen haben.
Und wie soll Schlittenbauer "unmittelbar vor der Auffindung" nochmal kurz in Hinterkaifeck gewesen sein?


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31.05.2022 um 11:33
Zitat von jaskajaska schrieb:Der Schlüssel könnte wieder aufgetaucht sein, er könnte ein neues/ersetztes Schloss gewesen sein. Das Seil könnte für die Bewohner zum Hochziehen von Lasten genutzt worden sein.
Das musst Du schon deutlich begründen, warum das für DICH der Person des Täters zuzuordnen ist.
...könnte, müsste, sollte?

Lese meinen Beitrag auf Seite 2496 vom 26.05.22 - dort steht alles, was du dazu wissen solltest.
Zitat von jaskajaska schrieb:Was bedeutet "nachgereicht" in diesem Zusammenhang?
Auch hier gilt obiges.
Zitat von jaskajaska schrieb:Das Rind könnte sich auch losgerissen haben.
Und wie soll Schlittenbauer "unmittelbar vor der Auffindung" nochmal kurz in Hinterkaifeck gewesen sein?
Wieder: könnte...ja, das könnte ja alles auch nicht wahr sein.


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31.05.2022 um 11:47
@totto
Verlinke den Artikel anständig oder zitiere die relevante Passage. Ich mach hier keine Schnitzeljagd.


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31.05.2022 um 13:57
Zitat von jaskajaska schrieb:Das Seil könnte für die Bewohner zum Hochziehen von Lasten genutzt worden sein.
Das Seil, genauer Heuseil, wurde früher genutzt, um Heu von den Bergen ins Tal zu befördern. Auch heute wird es noch für schwer zugängliche Stellen genutzt, die mit Maschinen nicht erreichbar sind und mit der Hand gemäht werden muß. Sie waren zumeist aus Leder geflochten. Hier das Bild eines damals gebräuchlichen Heuseils:
https://www.ricardo.ch/de/a/antikes-heuseil-mit-trueegel-1157064064/

Hier im wiki das Heuseil:
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Das_Heuseil

Bei Hinterkaifeck sollte man evtl. vom Heuboden, statt vom Dachboden sprechen. Die Heuballen wurden mit Hilfe des Heuseils nach oben gezogen, auf dem Boden aufgeknüpft und ausgebreitet. Zum einen erleichterte das die Fütterung der Kühe, indem man das Heu durch eine Luke nach unten warf, zum anderen blieb das Heu dort oben trocken. Die Dach- bzw. Heuböden waren nicht isoliert, sondern luftig. Natürlich mußte man das Heu immer wieder wenden, damit es nicht schimmelte. Es hatte noch einen positiven Effekt: es isolierte die Zimmer, die unter dem Dach-/Heuboden lagen. Evtl. war das auch der Grund, warum man auf eine Brandmauer verzichtete.


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