Mordfall Hinterkaifeck

Hathora schrieb:Wer einmal so eine Magenschleimhautentzündung hatte, der weiss, was sie an Schmerzen bereit hält.

Da geb ich Dir völlig Recht, Patienten mit akuter Gastritis sind oft sehr schmerzgeplagt.
Die chronische Gastritis verläuft in der Regel milder. Ok, der NDR ist vielleicht nicht soooo eine tolle Quelle, aber es ist auch auf andern Websiten ähnlich beschrieben:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Gastritis-Symptome-erkennen-und-behandeln,gastritis100.html

Sorry, der Link funktioniert offensichtlich nicht richtig, hab folgende Stelke herauskopiert:

Symptome treten oft nur bei der akuten Gastritis auf

Eine akute Gastritis beginnt meist mit einem Brennen oder Druckgefühl in der Magengegend. Saures Aufstoßen, ein aufgeblähter Bauch, Magen- oder Rückenschmerzen können hinzukommen, auch Übelkeit und Erbrechen. Oft ist der Oberbauch druckempfindlich.

Die chronische Magenschleimhautentzündung bleibt symptomlos oder verursacht nur leichte Beschwerden nach den Mahlzeiten wie Aufstoßen oder Völlegefühl. Bei einer ausgeprägten Typ-A-Gastritis können durch die begleitende Blutarmut Müdigkeit, Kurzatmigkeit und Schwäche auftreten.

Quelle: Siehe oben

Es gibt keinen einzigen Hinweis in den Akten, der dem Schlittenbauer für 1922 auch nur ansatzweise eine gesundheitliche Einschränkung attestiert, die gegen eine körperliche Anstrengung bei der Tatausführung spricht.
Das wäre ein wichtiger Punkt gewesen, um ihn als Täter auszuschließen. Stattdessen kümmerte sich die Polizei 10 Jahre lang immer wieder um die Anschuldigungen, die gegen ihn an die Ermittler herangetragen wurden.
Im Verhör von 1931 wäre eine gute Gelegenheit gewesen, diesen Aspekt zu beleuchten. Dieses Verhör liegt uns vollständig vor und darin ist nichts zum Gesundheitszustand zu lesen. Daraus kann man durchaus schließen, dass er selbst 1931 gesundheitlich einigermaßen fit war.

Warum also jetzt Krankheiten diskutieren?
Gegen Schlittenbauer als Täter spricht so vieles anderes.

Schlittenbauer kommt alleine als Täter nicht in Frage. Diese Morde konnten nur von mehreren Personen verübt worden sein.

jaska schrieb:Warum also jetzt Krankheiten diskutieren?

@jaska
Das war doch naheliegend. Vom Thema Heuwachen (ja/nein) vor zwei Wochen zum Thema Asthma vor drei Tagen (ja/nein/vielleicht) ist doch für Wiedervorlagen kein weiter Weg.

@jaska
Du bist schon seit Jahren dabei und ich beim Einlesen erst auf Seite 560... Deshalb meine Frage an Dich: Wurde die 'natürliche' und rechtliche Erbfolge der Familie Gruber-Gabriel thematisiert und ausdiskutiert?

LG Hans

@Pol-John53
Ja, an etlichen Stellen hier im Forum. Die findest Du sicher, wenn Du oben über "Suchen" nach den Stichworten "Erbvertrag" oder "erben" suchst.
Aber ich kann Dich auf 2 Wiki-Seiten aufmerksam machen, die den Sachverhalt anhand der Akten zusammenfassen. Vielleicht ist das ein besserer Einstieg:
- die Seite "Wem gehörte Hinterkaifeck" zeigt die Besitzverhältnisse im Laufe der Zeit
- die Seite "Rumd ums Erbe" beleuchtet den Vorgang und die Entwicklungen nach der Tat, also wer wie viel erbte

pensionär schrieb:Ob man Bley und seinen vermutlichen Gewährsleuten Glauben schenkt oder ggf. allein schon wegen der zeitlichen Unstimmigkeit insgesamt nicht glaubt, bleibt jedem selbst überlassen. Man muß aber m. E. Pöll, Sigl und Bley hinsichtlich Glaubwürdigkeit und Glaubhaftigkeit im Fall Hinterkaifeck jeweils gesondert einschätzen.

Ja sorry. Ich konnte deinen ersten Post nur zur Hälfte lesen. Daher stellte ich mir die Frage wie das möglich sein soll. Pöll verstarb sehr bald nach den Morden.
Mein Fehler.
Ich stimme dir zu.


Mal was anderes in die Runde. Weiss jemand wie Pöll gestorben ist ? Bzw an was ?

Und da ich mich das gerade fragte.. ist mir das erste Mal aufgefallen wie alt unser Auffinder 1922 waren.

Pöll Geboren 1865 Gestorben 1924 = Er wurde 59 Jahre alt und war 1922 = 57 Jahre alt
Sigl Geborten 1891 Gestorben 1972 = Er wurde 81 Jahre alt und war 1922 = 31 Jahre alt
LS Geboren 1874 Gesroben 1941 = Er wurde 67 Jahre alt und war 1922 = 48 Jahre alt

Sigl war für mich irgendwie immer der Älteste :D Tja so kann man sich täuschen.

MissHudson schrieb am 28.04.2022:Der geschichtliche Hintergrund bietet eine gute Grundlage für die Fememordtheorie. Es herrschten damals in Deutschland Zustände wie, überspitzt ausgedrückt, im "Wilden Westen". Beinahe alles an Sicherheiten war weggebrochen und Soldaten hatten in der Hölle des I. Weltkrieges gelernt, dass man sich alles mit Gewalt holen darf und jeder ein Feind sein könnte. Schade, dass man diese Zeit noch nicht so gründlich aufgearbeitet hat, viele sehen nur die "Goldenen Zwanziger Jahre". Da gab es keine Moral mehr, dazu kam die Angst vor den Kommunisten. Emigranten aus der Sowjetunion, da herrschte ein blutiger Bürgerkrieg, wußten Entsetzliches zu berichten.

Viele sehen nur die "Goldenen 20er Jahre"? Das wage ich zu bezweifeln, auch bei den Bildungsfernen hat sich inzwischen sicherlich herumgesprochen, dass die Weimarer Republik kein lauschiges Paradies war. Spartakusaufstand, Kapp-Lüttwitz-Putsch, Separatismus, Ruhrkampf, Hyperinflation, Hitlerputsch - um nur die wichtigsten Stationen zu nennen. Ich glaube genau das Gegenteil, nämlich dass die bewegte Geschichte der WR einige hier zu der Annahme verleitet, JEDES Verbrechen müsse einen politischen Hintergrund gehabt haben. Wäre es so, wären alle Verbrechen im "Dritten Reich" von Nazis begangen worden und alle Verbrechen in der "DDR" von Kommunisten.

Es läuft seit letzter Woche die Serie : HINTERKAIFECK UND DIE REICHSWEHR. Was Herr Noack da in einer sehr plastischen Erzählform schreibt, klingt in sich stimmig. Nun denke ich, dass sich das niemand so aus den Fingern saugen kann. Wenn wie angekündigt alle offenen Fragen beantwortet werden, Herr Noack seine Beweise offenlegt, dann wäre es an der Zeit wieder sachlich zu argumentieren. Und ein Stück Heimatkunde bietet der Artikel hier allemal. Dann wäre es an uns viele Orte und Plätze an denen die Erzählungen des Oberleutnants spielen, einmal näher zu erforschen. - Sprengplatz in Schleissheim, - Prinz Leopold Kaserne, etc, etc...

Ghostrider60 schrieb:Nun denke ich, dass sich das niemand so aus den Fingern saugen kann. Wenn wie angekündigt alle offenen Fragen beantwortet werden, Herr Noack seine Beweise offenlegt, dann wäre es an der Zeit wieder sachlich zu argumentieren.

Wer sich mit der Zeit ganz gut auskennt, und das tut Herr Noack ja, ist durchaus in der Lage sich sowas auszudenken. Aber das muss noch nichts heißen, genausowenig wie die ziemlich erfunden klingende Geschichte mit der Entdeckung der besagten Unterlagen (wäre ja theoretisch möglich, dass dieser Teil der Geschichte erfunden ist, die Unterlagen aber wirklich existieren).

Nur darf man nicht erwarten, dass man ernst genommen wird, wenn man nach dem Motto vorgeht "ich habe Beweise, aber ich zeige sie euch nicht, glauben müsst ihr mir aber trotzdem". Das ist dann nämlich auch keine sachliche Diskussion.

Meines Wissens hatte er vor 13 Jahren mal einen Anfang in HK. Net gemacht, wurde aber gleich bedrängt. Wenn er jetzt einen Weg geht, der die Internetgemeinde auslässt..
Ok. Seine Sache. Ich bin auf jeden Fall gespannt. Ein Lügner scheint er ja nicht zu sein. So etwas zu fälschen und zu konstruieren halte ich für unwahrscheinlich. Aber wie gesagt.. Warten wir mal ab.

@Ghostrider60

Ghostrider60 schrieb:Meines Wissens hatte er vor 13 Jahren mal einen Anfang in HK. Net gemacht, wurde aber gleich bedrängt.

Das stimmt so nicht.
Er hat von sich aus den Kontakt aufgenommen. Wollte seine Beweise im kleinen Kreis offenlegen, was nicht passierte. Da sprach er Einladungen zu sich aus, um dort die Beweise gemeinsam sichten zu können und auch als ein Forumskollege dort war wurden die Beweise nicht vorgelegt.
Diese Versprechungen und dann der Rückzieher, sobald es ums Vorlegen der Unterlagen ging, gingen über Jahre und hatten sich dann außerhalb vom Forum mehrfach wiederholt. Wie man dem Donaukurier entnehmen kann liegen selbst jetzt nach Videointerview und Romanreihe die Unterlagen nicht vor, um unabhängig verifiziert werden zu können.

Das weiß ich nicht.

Ich denke dass Hr. Noack seriös ist und nicht auf irgendein Internetforum angewiesen ist. Vermute deshalb er hat einen Weg gefunden das Material so zu verwerten, daß niemand geschädigt wird. Das kann er z. Bsp. mit Hilfe von Historikern. Und ich bin gespannt was wir noch von ihm zu lesen bekommen. Drn Anfang hat er ja schon mit dem Artikel im DK gemacht. Zeugt von hohem Wissensstand. Ich bin gespannt.

@Ghostrider60

Ghostrider60 schrieb:Das kann er z. Bsp. mit Hilfe von Historikern.

Wird das denn gemacht?

Ghostrider60 schrieb:Vermute deshalb er hat einen Weg gefunden das Material so zu verwerten, daß niemand geschädigt wird. Das kann er z. Bsp. mit Hilfe von Historikern.

Nun, wenn er doch so seriös und angeblich ein renommierter Fachmann ist, dann kann er das genauso auch selbst. Und hätte es längst tun können, egal ob nun selbst oder mit Hilfe von Fachleuten. Und bis das Material nicht vorgelegt und geprüft ist, muss die Aussage als eine Behauptung gelten, die durch keine Belege gestützt wird. Und die auch nicht glaubwürdiger wird, wenn man sie immer nur wiederholt.

(Über seine politischen Auslassungen und seine von ihm selbst beschriebenen Aktivitäten im, sagen wir mal, Antiquitätenhandel, spreche ich jetzt bewusst mal nicht, weil das nichts mit dieser Sache zu tun hat.)