SGarcia schrieb:und da auch ein bestimmter Geldbetrag, den angeblich Victoria in irgend einem Beichtstuhl hinterlegt haben soll, sofern diese Behauptung stimmt und nicht auch im Bereich des Mythos liegt.
Sollten die Bücher, also die Buchführung, von Waidhofen noch vorhanden sein, müsste die Spende eingetragen worden sein.
Es war damals, wie heute, Pflicht, Geldeingänge in der Pfarrei zu verzeichnen, sei es Gebühren, wie etwa eine Taufe, oder Spenden. Das Geld wurde zum Teil selbst behalten, z.B. für Renovierungen oder Ausstattung der Kirche, ein Teil an die Diözese abgeführt.
SGarcia schrieb:Richtig. Das kenne ich auch, dass es oftmals unterschiedliche Heiligendarstellungen gab, für ein und die selbe Person. Wer es sich bei uns in Spanien leisten konnte, hat dann auch gerne mal ein Druck zum Gedenkgottesdienst ein Jahr drauf drucken lassen, meist mit dem Namenspatron oder Tagesheiligen des Sterbedatums oder wo der/die Verstorbenen einen besonderen Bezug zu hatten.
Gerade aufgrund der Vielfalt der Bilder, wurden sie auch oftmals zum begehrten Sammel- und Gedenkobjekt. Auch mein Stundenbuch als Ministrant, ist noch heute voller Bildchen von Nachbarn, sogar zwei Klassenkameraden. Eigentlich eine sehr schöne Geste der Hinterbliebenen, Kärtchen mit Bibelpasssagen, den Daten und einem Druck zu verteilen.
Stimmt, ich habe viele solcher Bildchen zu Hause, da ich sie über einen längeren Zeitraum gesammelt habe. Dabei sind auch Sterbebildchen ein und derselben Person, die zwar den gleichen Text, aber unterschiedliche Bilder aufweisen.
Was mir noch zum Ansehen de Familie Gruber-Gabriel einfällt: im ersten Film von Kurt Hieber über Hinterkaifeck kommen auch die zwei Töchter von Lorenz Schlittenbauer zu Wort. Eine der Töchter, Regina Weichselbaumer, sprach in diesem Zusammenhang auch über ihren Vater. Sie berichtete, dass ihr Vater immer gesagt hätte, die Hinterkaifecker seien "Hexenleut" gewesen. "Hexenleut" oder "Hexenleute" ist die Kollektivbezeichnung für angeblich Hexerei übende Personen. Natürlich wußte auch Schlittenbauer, dass es Hexerei nicht gab, aber die Bezeichnung wirft ein schlechtes Licht auf die Familie Gruber-Gabriel. Es waren geizige, unangenehme, zänkische Menschen, die in der ganzen Gegend verachtet und verschrien waren. Die Definition des Verbs "verschrien" ist alles andere als angenehm: anrüchig, bedenklich, berüchtigt, fragwürdig, gefürchtet, nicht anerkannt, übel beleumdet, undurchsichtig, verdächtig, verrufen, von zweifelhaftem Ruf, zweifelhaft, zwielichtig.