Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Hinterkaifeck

51.980 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

04.10.2020 um 18:46
Zitat von HathoraHathora schrieb:Steht bei dir ganz oben.
Ich muss sagen, das ist für mich auch das mysteriöeste von allen. Wenn du magst, können wir das mal diskutieren. Was hältst du denn davon?
@Hathora
Das Beichtstuhlgeld....

Ich würde gerne darüber diskutieren, aber ich bin in dem Fall nicht mehr richtig drin und ich finde, für eine Diskussion muss man sattelfest sein. Bitte korrigiere, wenn ich mich irre.

Ich erinnere mich, dass ich damals stark bezweifelt habe, ob es diese Spende wirklich gegeben hat.
Davon wurde ja erst viele Jahre später gesprochen. Ein Zeuge hatte das vom "Hören Sagen".
(Ich glaube, das war der Polizist von der Wache in Hohenwart)


Also:
wenn man annimmt, das Geld hätte wirklich im Beichtstuhl gelegen- und der Pfarrer hat auf Gruber/Gabriel getippt, ist das erstmal ein Beleg dafür, dass diese Familie (im Vergleich mit den anderen) sehr wohlhabend war.
(Und damit wird auch ein Motiv genannt: Neid auf den Wohlstand)

Viktoria könnte sich als große Sünderin empfunden haben und wollte sich durch die Geldspende reinwaschen.
Ein Beleg für den Inzest? - Oder für Ehebruch?

Dagegen spricht, dass so eine große Summe doch persönlich übergeben würde.
Gehört zum Prozess des Spendens nicht auch die Annahme, der Dank?
Der Sünder möchte doch gerade, dass seine Bemühung anerkannt wird.
Und dass das Geld in die richtige Hände kommt.
(Ich rede natürlich nicht von Spenden, die steuerlich absetzbar sind. Da ist der Zweck ja ein anderer)

Auf jeden Fall ist dieses Geld ein Mysterium und passt darum sehr gut zu HK.
Also ist das Beichtstuhlgeld doch nur eine gestrickte Legende, um den Fall im Gespräch zu halten?
Die Zeitung- (Donaukurier?) brachte eine Serie über HK- und die Zeitung wurde damals sicher gut verkauft.


2x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

04.10.2020 um 18:59
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das Beichtstuhlgeld....
Ja das Beichtstuhlgeld und der von Gruber erwartete Brief. Nach meiner Meinung handelt es sich da um Erpressung oder illegale Waffenlagerung. Aus diesen Reihen ist auch der Mörder zu suchen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

04.10.2020 um 20:52
Hallo Zusammen,

Ich verfolge das ganze immer mal wieder mittlerweile über einen längeren Zeitraum und muss nun auch mal meinen „Senf“ dazugeben.

Interessant finde ich auch das im Dorf ja damals unter der Hand wohl alle „wussten“ wer der Täter war. Ich weiß nicht ob das tatsächlich so ist oder ob sie nur glauben zu wissen aber warum halten sie es so unter der Hand und geben es nicht mal der Polizei preis? Die Wahrscheinlichkeit das heute noch Nachkommen des Täters leben bzw. Vllt sogar dort in der Umgebung leben ist nicht gering. Aber warum schweigen sie? Entweder haben sie Angst weil es vllt ein angesehenes Mitglied im Dorf war und sie daher Konsequenzen befürchten oder vielleicht weil sie „hinter“ der Tat stehen. Die Familie war nun mal nicht sehr beliebt und ihren Inzest scheinen sie nicht gerade versteckt zu haben (Siehe die Verurteilungen) außerdem die Blutschande auch aus religiöser Sicht betrachtet. Ich finde es spricht auch viel dafür das die Opfer erst einige Tage später gefunden wurden im Bezug zur Beziehung zwischen dem Dorf und den HK‘lern. Ich vermute den oder die Täter auch im persönlichen Umfeld und ich denke er oder sie wussten genau das man nicht sofort nach ihnen suchen würde bzw. Sich niemand so schnell Sorgen machen würde. So hatten sie in aller Ruhe Zeit auf HK zu verweilen, ein Versteck für die Tatwaffe zu finden etc.

Die Theorie mit dem Gruber der alle Erschlagen haben soll halte ich auch für unwahrscheinlich. Ich denke das die Dorfbewohner bei der polizeilichen Befragung mit Sicherheit sowas erwähnt hätten wie „wahrscheinlich hat der alte Gruber sie alle selbst totgeschlagene und sich danach auch“ ja über tote soll man nicht schlecht reden aber ich denke das sie sowas angedeutet hätten wenn die sowas vermutet hätten. Außerdem mochte er es viel zu sehr der Hausherr zu sein und die Kontrolle über den Hof und die Frauen zu haben. Sicherlich lief nicht immer alles so wie er es sich vorstellte aber ich denke nicht das er so selbstzerstörerisch war und alle (sich mit eingeschlossen) getötet hätte.

Ja der LS und sein Nachtatverhalten sind schon nicht so einfach zu erklären. Ich denke trotzdem nicht das er aktiv daran beteiligt gewesen war. Ich könnte mir eher sowas vorstellen wie das er und seine Frau jemanden dafür angeheuert bzw. Beauftragt haben und sie somit von wussten (deswegen das komische Verhalten) aber es nicht selbst gemacht haben. Oder seine Frau allein hat das Organisiert (nicht selbst ausgeführt) und er hat es herausgefunden bevor er nach HK ging und die Leichen fand.

Ich denke es war eine Beziehungstat weil ja tatsächlich die gesamte Familie samt der kleinen C. und des J. Ausgelöscht wurden. Die Maria war leider nur zur falschen Zeit am falschen Ort (um keine möglichen Zeugen zurückzulassen) was wiederum dafür spricht das der Täter aus der Gegend kam und man ihn somit kannte bzw. Ihn hätte wiedererkennen können sollte man ihm auf der Straße begegnen. Bei einem normalen Raubüberfall töten man nicht eine gesamte Familie bzw. Spätestens beim kleinen J. Gäbe es überhaupt keinen Grund für den Täter wenn er nur irgendwer war der Geld, Sachen oder sonst was benötigte.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

04.10.2020 um 22:59
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Viktoria könnte sich als große Sünderin empfunden haben und wollte sich durch die Geldspende reinwaschen.
Ein Beleg für den Inzest? - Oder für Ehebruch?
Das ist eigentlich von allen anderen Möglichkeiten übriggeblieben, wenn man davon ausgeht, dass die Geschichte wahr ist.
Reinwaschen von einer Sünde, Busse tun, die Verzeihung Gottes zu erkaufen, Abbitte tun. Ja das ist im katholischen Raum, wo durch die Kirche alles, auch der Alltag geregelt wurde, plausibel.
Doch sie tat es heimlich. Sie legte das Geld ohne Absender ab. Das heisst, dass niemand wissen sollte, von wem und für was Abbitte geleistet werden sollte. Das bedeutet, auch die Sünde, die begangen wurde, war niemandem bekannt, war geheim.
Der Inzest im Hause Gruber war allseits bekannt, spätestens seit der Verurteilung deswegen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ein Beleg für den Inzest? - Oder für Ehebruch?
Ehebruch? Meinst du, sie hatte während der kurzen Zeit ihrer Ehe mit einem anderen ausser ihrem Mann Sex? Aber warum dann so viele Jahre später erst die Reue und ausserdem war sie schwanger.
Oder meinst du, sie hatte mit einem verheirateten Mann Sex und also dessen Ehe gebrochen?
Dann wäre doch er der Sünder nach den 10 Geboten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass da noch etwas war. Ein Sünde, von Viktoria begangen, die ihr sehr stark auf der Seele lag. Wenigstens vor Gott in der Kirche wollte sie wieder reinen Gewissens singen können. Deshalb eine so grosse Spende von unbekannt. Es brauchte niemand davon wissen. Es war ihr wichtig, für sich selbst Busse zu tun und das Gewissen zu beruhigen. Sie hat es wirklich bereut.
Hat es etwa doch noch ausser ihr jemand gewusst? Meistens, wenn man gegen eines der 10 Gebote verstösst oder eine schlimme Sünde begeht, sind noch weitere Personen beteiligt. Hat sie vielleicht jemand erpresst? Das würde einige von unseren obigen Punkten erklären.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

04.10.2020 um 23:42
Zitat von HathoraHathora schrieb:Oder meinst du, sie hatte mit einem verheirateten Mann Sex und also dessen Ehe gebrochen?
Dann wäre doch er der Sünder nach den 10 Geboten.
Sorry, war missverständlich.
Ich meine, dass sie kurz vor Ablegen des Geldes ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann hatte.
Vielleicht hatte sie es beendet- oder der verheiratete Mann - oder das Verhältnis lief weiter. Eine Sünde - nach kirchlichem Verständnis- war es ja doch und ein Verstoß gegen das Gesetz.
Diese Liebschaft ist vielleicht geheim geblieben. Von den Befragten hat keiner so etwas erwähnt- darum ist es reine Spekulation von mir.
Ich versuche mir nur zu erklären, warum Viktoria (wenn es den so war), das Geld anonym abgelegt hat.

Eine Frage wäre, ob ein Verhältnis damals überhaupt geheim bleiben konnte.
Ich denke schon, wenn sich die beiden in der Öffentlichkeit nicht verraten haben, konnte das Verhältnis geheim bleiben.
HK war abgelegen, das wäre ein Vorteil gewesen. Es könnte eine kurze sexuelle Beziehung gewesen sein, ohne das Bedürfnis nach Händchenhalten in der Öffentlichkeit.

Was den Ehebruch betrifft:
Ich dachte bisher immer, dass beide die Ehe brechen. Der Verheiratete natürlich, wenn er fremdgeht, aber auch die Geliebte. Die bricht ja auch eine Ehe,- nur nicht ihre.

Ich habe gerade nachgesehen. Wenn ein Ehebruch damals vor Gericht verhandelt wurde, konnte eine 6 monatige Haft verhängt werden.
Könnte mir vorstellen, dass Viktoria von Gefängnissen die Nase voll hatte.
Vielleicht hatte sie vor, ihre Sünde zu beichten, sich mit dem Geld und etlichen Vaterunser freizukaufen, aber dann bekam sie in letzter Minute Angst, ihr Geheimnis kommt ans Licht, wenn sie darüber spricht. Oder sie hatte Angst, der Pfarrer verurteilt sie persönlich.
Sie legte das Geld ab, das hatte sie ja gedanklich schon geopfert und lief vor dem Beichtstuhl weg. (Beichten kann ich ja immer noch)


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 00:05
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:kurz vor Ablegen des Geldes ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann hatte.
Da gab es hier mal einen User, der so etwas zur Sprache brachte. Der wurde ganz böse angegangen und vergrault. So wie ich das verstanden habe, konnte der sogar mit Namen aufwarten. Aber mittendrin war er dann weg. Weiss deshalb nicht, ob da doch was dran gewesen wäre.
Nichts ist unmöglich, grad wenn Liebe im Spiel ist.
Aber ob es dann einen Zusammenhang mit der Tat gibt?


2x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 07:15
Zitat von HathoraHathora schrieb:Aber ob es dann einen Zusammenhang mit der Tat gibt?
Unklar. Wir wissen ja nicht einmal ob sie das Geld überhaupt hinterlegt hat. Und falls sie es war, kann man über den Grund nur spekulieren. Das muss ja nicht mal etwas mit ihr persönlich zu tun haben.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 07:53
Zitat von HathoraHathora schrieb:Da gab es hier mal einen User, der so etwas zur Sprache brachte. Der wurde ganz böse angegangen und vergrault. So wie ich das verstanden habe, konnte der sogar mit Namen aufwarten. Aber mittendrin war er dann weg. Weiss deshalb nicht, ob da doch was dran gewesen wäre.
Nichts ist unmöglich, grad wenn Liebe im Spiel ist.
Aber ob es dann einen Zusammenhang mit der Tat gibt?
@Hathora

Nein, mit der Tat nicht.
Ich versuche nur, eine Erklärung für das Geld im Beichtstuhl zu finden.
Und warum es anonym abgelegt worden ist. Das "bringt" dem Spender ja nicht so viel.

Von diesem User und dieser Theorie weiss ich nichts. Aber interessant, dass die Möglichkeit hier schon mal angeschnitten wurde.
Das ist von mir frei spekuliert.
Wenn man verschiedene Episoden aus Viktorias Leben zusammen nimmt,
wäre ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann schon denkbar.

Ausserdem muss eine Frau keine "lockere Einstellung" haben. Wer will denn Viktoria Gefühle absprechen?
Sie konnte sich genau so verliebt haben, wie andere Frauen auch.

Einen Zusammenhang zwischen Geldspende (wenn die nicht nur ein Märchen ist) und Tat sehe ich nicht.

Nur eine Sache finde ich doch beachtlich:
Bei der Überlegung, woher das Geld stammen könnte, kam der Pfarrer auf Gruber/Gabriels. Und nur auf die.
Heisst: Die Familie wurde als reich angesehen.

Wer also sagt, die Tat muss einen Beziehungshintergrund gehabt haben, liegt nicht ganz richtig.
Die Familie ist möglicherweise überfallen und ermordet worden, weil der/die Täter dachten, da ist was zu holen.

700 Goldmark waren damals eine hohe Summe.
Ich habe gerade auf der Wikiseite nach dem Umrechnungsschlüssel gesucht.
Ich würde das Geld aber lieber über die Kaufkraft definieren.
Was hat damals ein Handwerker verdient?
Was hat ein Pferd gekostet?
Wie teuer war der Kaffee?

usw.

Dann bekommt man eine bessere Vorstellung von dem Wert dieses Geldes.


2x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 08:09
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich würde das Geld aber lieber über die Kaufkraft definieren.
Oder über das monatliche Einkommen.
https://www.was-war-wann.de/historische_werte/monatslohn.html


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 08:32
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Dann bekommt man eine bessere Vorstellung von dem Wert dieses Geldes.
Das hatte ich für unser Forum mal zusammengetragen, nach bestem Wissen und Gewissen: https://forum.hinterkaifeck.net/index.php?action=dlattach;topic=145.0;attach=213

Hier noch als Ergänzungsgrafik ein Auszug aus einem privaten Haushaltsbuch (links): https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Geldsummen_im_Zusammenhang_mit_Hinterkaifeck
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich versuche nur, eine Erklärung für das Geld im Beichtstuhl zu finden.
Vielleicht sollte man einen Schritt vorher ansetzen und die Beichtstuhlspende insgesamt verifizieren. Meiendres, von dem dies stammte, lieferte der Kripo diese Information erst 1948. Und während der Detailreichtum tatsächlich für einen wahren Kern sprechen könnte, so muss man das durchaus kritisch betrachten. Immerhin war Meiendres erst 9 Jahre nach der Tat in Markt Hohenwart.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 08:41
Zitat von jaskajaska schrieb:Vielleicht sollte man einen Schritt vorher ansetzen und die Beichtstuhlspende insgesamt verifizieren. Meiendres, von dem dies stammte, lieferte der Kripo diese Information erst 1948. Und während der Detailreichtum tatsächlich für einen wahren Kern sprechen könnte, so muss man das durchaus kritisch betrachten. Immerhin war Meiendres erst 9 Jahre nach der Tat in Markt Hohenwart.
@jaska
Danke. Ich habe eben auf die Schnelle nur die Währungs-Umrechnungsseite gefunden.

Genau. Diese Beichtstuhlspende könnte insgesamt eine Legende mit höchstens einem klitzekleinen wahren Kern sein.
Es ist bestimmt irgendwann, irgendwo passiert, dass eine kleine Geldsumme in einem Beichtstuhl gefunden wurde.- Oder jemand hat versehentlich sein Täschchen mit etwas Geld in der Kirchenbank liegenlassen.
Wie man Menschen kennt, wird dann immer mehr dazugedichtet.
Oder diese Geschichte ist ganz frei erfunden.

Es gab keinen Zeugen, der z.B. gesagt hat: Ich darf darüber nichts sagen. Die Viktoria hat mir ein Geheimnis anvertraut.

Es ist einfach so, dass diese Geldgeschichte so schön geheimnisvoll ist. Darum mag man es gerne glauben.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 10:22
Zitat von olli14olli14 schrieb:Hathora schrieb:
Warum wurde als Tatwaffe die auf dem Hof vorhandene Reuthaue, bzw auch die Kreuzhacke benutzt?

1 Weil sie in Reichweite (bzw Sichtweite) der Täter hing en - sehr wahrscheinlich
2. weil sie von den Tätern vorher (z.B. zur Verteidigung) ausgesucht wurden -möglich
3. weil sie mitgebracht wurden - unwahrscheinlich
4. in Ermangelung anderer (eigener und vorhandener Waffen) - unwahrscheinlich
Punkt 2 halte ich für sehr interessant. Du meinst damit, dass sich die Täter bzw. die Eindringlinge kurzfristig mit den Geräten wie Reuthaue bewaffneten, weil sie einen Angriff auf ihr Leben befürchteten bzw. erahnten ?
Ich denke nicht das der/die Täter um sein/ihr Leben fürchtet/fürchteten. Ich denke das sich die zwei Frauen sich mit jemanden heimlich getroffen haben. Deswegen waren der alte Gruber und Cilli schon mit ihren Nachtgewändern angezogen. Die beiden Frauen warteten bis Opa und Enkel ins Bett gehen. Danach gingen sie zum vereinbarten Treffpunkt. Dort ist dann die Situation eskaliert. Der Täter nahm dann die Reuthaue weil sie - wie in Punkt 1 beschrieben - in Reichweite / Sichtweite hing.
spannende Frage, ich denke, 1., und- these- es war ein affekt. das spricht für eine kulminierende bezeihungstat. der täter hat den tatort aufgesucht, aber nicht geplant gehabt, die bewohner zu töten. aus irgendeinem grund eskalierte die situation und der täter nahm dann die nächstbeste waffe zur hand.
in der tat spricht die auffindesituation dafür, dass der alte gruber schon auf dem weg ins bett war. ich vermute, er stand auch als erster auf und ging daher als erster, zeitgleich mit der jungen tochter, ins bett. das erklärt die bekleidung. es zeigt auch, dass zumindest der alte gruber keinen besuch mehr erwartet hat. ob die mutter besuch erwartet hat kann ich schwer sagen. es wäre auch denkbar, dass nur, wenn überhaupt, VG eine "geheime" verabredung hatte, aber selbst das ist nicht gesichert. all das spräche aber dann eben für eine beziehungstat. in jedem falle soll die leiche der VG würgemale am hals aufgewiesen haben, was dafür spricht, dass gegen sie der erste angriff geführt wurde bzw. die gewaltanwendung ihr gegolten hat. sie war das hauptziel des täters. das schrenkt die motivlage m.e. eben sehr ein.


2x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 10:35
für mich passen bei HK zwei dinge nicht zusammen: einerseits die tatausführung, die nach einem rasend gewordenen einzeltäter aussieht, offensichtlich eine beziungstat und andererseits die vorfälle vor dem mordgeschehen: die mücnher zeitung, die fussspuren in den hof im schnee, der fehlende schlüssel etc. das klingt nach ausspähung. die frage ist, wozu? es wurden (hier gibt es unterschiedliche aussagen) ja kaum etwas gestohlen und offenbar hielt sich der täter noch eine weile auf dem hof auf. das widerum spricht eben gegen den raubmörder, der ausspäht. der begeht auch nicht einen mord mit einer vor ort aufgefunden haue. der ist bewaffnet und wirds vermutlich eine "einfacherer" tötungsart (erschiessen) wählen. auch ist eine handfeuerwaffe die einzige gewähr, eine größere anzahl von menschen zusammenzuhalten. also will sagen: das spricht widerum für den ersten tätertyp.
was wäre, wenn hier zwei dinge zusammenkommen, die nichts miteinander zu tun haben. sprich: eine beziehungstat kulminiert und die beobachtungen sind harmlos/ nicht zu der tat passend? denn eines macht ja keinen sinn: wenn eine beziehungstat eskaliert, plant das ja niemand vorher. ergo machen ggf. falsche spuren legen, um einen täter von außen zu suggerieren für eine dann später stattfindende tat, keinen sinn. umgekehrt ist es auch unwahrscheinlich: jemand plant eine tat/ überfall und geht dann vor wie ein wildgewordener täter im blutrausch. ein solcher täter plant sein vorgehen, kommt mit waffe zum tatort und führt einen solchen mord anders aus (waffe, tatbegehung an sich). das treibt mich um. wie seht ihr das? wie passt das zusammen?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 12:13
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:es war ein affekt. das spricht für eine kulminierende bezeihungstat. der täter hat den tatort aufgesucht, aber nicht geplant gehabt, die bewohner zu töten. aus irgendeinem grund eskalierte die situation und der täter nahm dann die nächstbeste waffe zur hand.
@EdgarH
Aber doch nicht, wenn eine ganze Familie erschlagen wird.
Das mag als Begründung gelten, wenn der Täter mit einem MG durch ein Haus rennt.
Er hat jedes Mal neu angesetzt und jedes mal eine Entscheidung getroffen.
Die Magd wurde zur Tatverdeckung getötet.
Wenn der Täter anschließend in den Schränken gewühlt und gestohlen hat, passt eine Tat im Affekt ohnehin nicht.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 12:20
@jaska
Ein geeigneter Vergleichsfall, wie ich finde. Der erleichtert mir etwas die Gedanken zu den bereits erwähnten raren Blutspritzern in den Tatorten in HK.
Zitat von jaskajaska schrieb:Als sie die Kammer betrat warf er ein weisses Leinentuch über ihren Kopf und schlug mit der Breitseite des Beils mehrmals zu. Maria ging zu Boden, es bildete sich eine Blutlache.
Ich machte mir immer wieder mal Gedanken darüber, ob hier in HK aus irgendwelchen psychischen Gründen heraus ein Begräbnis simuliert worden sein könnte.

Begräbnis: Erde und Holz (Sarg) = 2-Lagigkeit der Abdeckungen der Leichen:

AG, VGa, CG: unter einem Holzblatt
Magd: zugedeckt mit einem Tuch/Schal (Foto) und einem Oberbett (Bericht Wiessner).
Josef: Kinderwagenplane und Rock.
CGa: soviel ich las, keine Abdeckung etwas abseits liegend (dafür aber Blutspritzer an besagter Zwischentür).

Man sieht ja wo die Spuren durch die Wucht des Schlags sich zbsp befanden, wenn man sich die Ausführungen zu der Innenseite der Kinderwagenplane (-dach) durchliest.

So ein Stoff über das Opfer geworfen und erst dann die Herbeiführungen starker Kopfverletzungen könnten zumindest fehlende aber zu erwartende Blutspurenbilder an der Bettdecke und der Wänden der Magd-Kammer erklären.
Auch die noch recht weiß erscheinende Bekleidung des AG im Stadl könnte man so vielleicht erklären.

Da CGa abseits wohl ohne Bedeckung gefunden wurde, könnten die Blutspritzer an der Tür evtl schlussfolgernd von ihr stammen. Sie hatte im Zuge ihrer Verletzungsvielfalt auch vielleicht die st@rkste Bewegungsdynamik kurz nach dem Angriff, sodass die Blutspritzer in linke Richtung (Tür) erklärbar wären.

Blutlachen hatte HK auch, zumindest dort wo man sie erwarten würde.
Zitat von jaskajaska schrieb:Seine Wut richtete sich nur gegen die beiden Frauen, doch weil Richard ein Zeuge gewesen wäre, wurden die Mordpläne auch auf ihn ausgedehnt.
Das wäre auf die Magd übertragbar.
Zitat von jaskajaska schrieb:Danach machte Ludwig sauber. Vom Pumpbrunnen holte er Wasser und reinigte die Böden.
Wer weiß ob hier auch der Fall..
Die Blutfleckchen auf dem Flurboden, hätte das "Täterkonstrukt" ruhig auch noch beseitigen können. Oder war der Boden zu rauh und porös zum Reinigen von Blutflecken?
Oder sind sie dem Täter gar nicht so aufgefallen, weil hier im Flur keine Tötung stattfand?


2x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 12:42
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aber doch nicht, wenn eine ganze Familie erschlagen wird.
Das mag als Begründung gelten, wenn der Täter mit einem MG durch ein Haus rennt.
Er hat jedes Mal neu angesetzt und jedes mal eine Entscheidung getroffen.
Die Magd wurde zur Tatverdeckung getötet.
Wenn der Täter anschließend in den Schränken gewühlt und gestohlen hat, passt eine Tat im Affekt ohnehin nicht.
wie stellst Du dir den Tatablauf vor? Wie sollen denn die Bewohner in den Stall gebracht worden sein? Der Auffindeort im Stall ist wohl ja auch der Tatort. Mit einer Hacke in der Hand wird man niemand dorthin bewegen können. Hätte der Täter eine Schusswaffe gehabt, hätte er diese sicherlich benutzt. Ich kann mir nur ein Szenario vorstellen, bei dem sukzessive einer nach dem anderen in den Stall kam und der Täter hat dort gewartet. War ab er die Haue das einzig eingesetzte und verfügbare Mordwerkzeug spricht das eben nicht für eine Planung sondern für eine Affekttat. Ersteres wäre nur denkbar, wenn der Mörder den Mordplan gefasst hatte und wusste, er wird im Stall die Haue finden. Das wäre u.U. noch denkbar.

These:
VG hatte eine Verabredung im Stall, die Mutter wusste es. Der Vater war schon auf dem Weg ins Bett. Die Auseinandersetzung im Stall eskaliert, VG kommt nicht zurück, die Mutter sieht nach und wird dann ebenso erschlagen. Als beide Frauen nicht mehr zurückkommen macht sich der AG auf- er wird ebenso erschlagen. Dann kam noch die kleine Tochter, die nachsehen wollte o.ä.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 12:45
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Ich machte mir immer wieder mal Gedanken darüber, ob hier in HK aus irgendwelchen psychischen Gründen heraus ein Begräbnis simuliert worden sein könnte.
Denkbar, geht dann eher auch in die Richtung "Verdeckung". Was Petermann dazu sagte, es sei rein praktisch, sehe ich nicht. Im Stall mag das parktisch gewesen sein, im Haus nicht. Es ging m.E. wirklich um "Wiedergutmachung". Wenn ich nicht sehe was ich getan habe, habe ich es nicht getan... so in der Art. Das macht ein Fremder nicht. Ein Fremder bleibt auch nicht am Hof.
Das CG nicht verdeckt ist, passt allerdings nicht ganz in meine Theorie...


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 12:53
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Das CG nicht verdeckt ist, passt allerdings nicht ganz in meine Theorie...
Wenn man bei der Abdeckung von einer Wiedergutmachung ausgehen würde, dann müsste CGa's fehlende Abdeckung nicht gegen dein Argument sprechen. Sie schien ja lt. Dr Aumüller noch eine Zeit lang zu leben. Ob sie sich mit Müh und Not von ihrer Abdeckung (Heu?) hätte noch befreien können?

Aber im Ganzen, gewinne ich eher Abstand zur These "Begräbnis".

PS. Kleine Korrektur:
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:AG, VGa, CG: unter einem Holzblatt
+ Heu, hätte es heißen sollen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 12:59
@EdgarH

Wer das Leben auf einem Bauernhof kennt weiss, dass einer Person die Aufgabe obliegt abends, nochmal nach dem Rechten zu sehen und die Türen, die Luken zu schließen.
Es wird geguckt, ob die Tiere versorgt sind, ob sie richtig angebunden sind- oder frei. Je nach dem.
Und im Haus wartet man auf das Familienmitglied, das den Rundgang macht. Wenn dieses Familienmitglied nicht zur gewohnten Zeit zurückkommt, macht man sich sofort Sorgen. Dann muss irgendwas passiert sein. Es muss ja nicht Dramatisches sein, aber das Familienmitglied braucht Hilfe.
Dann geht der Nächste los, nachsehen.
Wenn diese Person auch nicht zurückkommt, geht der nächste nachsehen, womit die beiden Schwierigkeiten haben.
Soweit ist mir das vollkommen einleuchtend und ich benötige nicht "ein Stelldichein" der Tochter, um mir vorzustellen, warum sie im Stall waren.

Und wenn dieser letzte Kontrollrundgang auf HK schon abgeschlossen war, könnte es auch so gewesen sein, dass ein Geräusch draussen nochmal jemanden rausgelockt hat.
Der Hund, hörte vielleicht nicht auf zu bellen und weil er sich nicht beruhigt hat, gingen Viktoria oder ihr Vater nachsehen.
Wenn es der Vater war, dann ohne Waffe. Dann hat er die Situation nicht gefährlich eingeschätzt.
Das würde dann wieder nicht zu seiner angeblichen Besorgtheit passen, schon seit Tagen.

Der Täter (die Täter. Ich glaube, es waren mind. 2) hatte ja die ganze Nacht Zeit. Er hat vielleicht im Stall gewartet, dass im Haus das Licht ausgeht und alle schlafen. Vielleicht war seine Absicht, die Bewohner im Schlaf zu töten?
Dann kam die erste Person in den Stall, wurde erschlagen.
Der Täter wusste natürlich, dass die Person drinnen vermisst wird. Er hat also abgewartet, was jetzt geschehen würde.
Es war doch klar, dass nacheinander die ganze Familie angelaufen käme.

Die Anwesenheit der Magd hat den Täter vermutlich überrascht.
Wenn die Magd länger auf dem Hof gewesen wäre, wäre sie in den Stall geschickt worden, nachzusehen, was da los ist.


3x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2020 um 13:14
@frauZimt
klingt logisch für mich. so kann es gewesen sein.

aber nochmal zur frage emotianes durchdrehen vs. eiskalt geplante tat: wie passt das zur haue? wenn ich das so durchziehe (du sagst zwei täter), dann bewaffne ich mich vorher. das passt eben nicht zusammen. ein solches mordgeschehen ist geplant, da geh ich dann nicht unbewaffnet hin. hast du da eine erklärung? ich habe keine. auch weshalb die waffe im haus verblieb (im fehlboden am speicher versteckt). die hätte man doch in irgendeinen tümpel werfen können, dann wäre vsl.. nie geklärt worden, mit welcher waffe die bewohner getötet wurden. was eben auch nicht passt, dass die tat so lange vertuscht wurde. sofern das stimmt, es gibt ja unterschiedliche auskünfte zum zustand der tiere...also ob sie gefüttert wurden oder nicht und ob sie gemolken wurden. irgendwie passt da was nicht zusammen. ich bringe es zumindest nicht zusammen.


2x zitiertmelden