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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

12.04.2020 um 17:44
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich denke, dass der HK-Hof ohne Hilfe- Knecht und Magd - nicht zufriedenstellend zu führen war.
Reparaturarbeiten (was sich aufschieben ließ), usw. wurde im Winter erledigt, aber allein zur Erntezeit- und später das Verarbeiten der Früchte.
Ja, sie hatten ja lange noch den Sohn auf dem Hof. Da mussten früher auch die Kinder mit anpacken. Dann ist überliefert, dass einige Knechte und Mägde auf Hk waren. Und schliesslich gab es zur Erntezeit die Nachbarschaftshilfe. Da wurde zeitversetzt geerntet und alle halfen. Zum Drusch kamen Tagelöhner.
Die Hinterkaifecker haben nicht ganz alleine alles gestemmt. Und sooooo fleissig waren sie auch nicht. Ich weiss gar nicht, woher das kommt, dass sie viel fleissiger als andere gewesen sein sollen. Andere Bauern mussten genauso schuften. Und besonders halt die Frauen. Die mussten im Stall und auf dem Feld mit hart anpacken und hatten einen grossen Haushalt und den Garten.
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Mordfall Hinterkaifeck

12.04.2020 um 18:02
Dass sie fleissiger waren, denke ich nicht.

In der Landwirtschaft muss zeitweise bis in die Dunkelheit gearbeitet werden.
Für manche lebenserhaltende Arbeiten gibt es nur schmale Zeitfenster. Dafür haben die Bauern im Winter mehr Zeit.

Die Nachbarn achten auch immer sehr darauf, wie gut und wie weit die Anderen sind. Das ist immer Gesprächsthema.
(Das Korn von XY steht gut auf dem Halm. Der Mais wird nix. Zu wenig Dünger usw.)
In jedem Jahr müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden. Macht man das Heu jetzt? Oder wartet man noch? Wird das trockene Wetter ein paarTage halten?

Sich untereinander aushelfen ist auch absolut wichtig.
Wer Andere betrogen hat (und damit ausserhalb der Gemeinschaft steht), dem wird nicht geholfen. Der muss schön zusehen, wie er alleine klar kommt.
Dass die Hkler zum Kreis gehört haben, heisst nicht automatisch, dass sie auch beliebt gewesen sind.
Man hat sich gegenseitig gebraucht.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.04.2020 um 19:30
Zitat von jaskajaska schrieb:Sehe ich auch so. Deshalb ist das Nichtvorhandensein jeglichen Papiergeldes auffällig und kann für mich nur durch Diebstahl erklärt werden.
Ja, ich denke auch das Papiergeld wurde gestohlen. Vielleicht war es für die Diebe ausreichend. Eventuell mehr als sie sich erhofft hatten. Allerdings kann das Geld auch von sonstwem gestohlen worden sein. Der Tatort war ja leider zu Anfang für allerlei Leute zugänglich.


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12.04.2020 um 20:33
@Ahmose
Damals gab es sehr häufig Personenkontrollen.
Man musste sich ausweisen, eine Genehmigung zum Handel oder zur Arbeit haben.

Ich denke Papiergeld und z.B. Rauchfleisch bei sich zu haben war ungleich weniger riskant als Wertgegenstände und Goldgeld größeren Umfanges.


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12.04.2020 um 22:14
Zitat von jaskajaska schrieb:Ich denke Papiergeld und z.B. Rauchfleisch bei sich zu haben war ungleich weniger riskant als Wertgegenstände und Goldgeld größeren Umfanges.
Auf jeden Fall. Zudem konnte man Papiergeld überall und für alles ausgeben. Mit den Goldmark hätten sie so oder so zur Bank gehen müssen. Oder sie hätten einen Hehler einschalten müssen. Also alles mit Risiko behaftet, wenn man einen Mehrfachmord hinter sich hat. Ich denke die Täter haben das Papiergeld genommen plus etwas zu Essen und sind dann so schnell wie möglich abgehauen.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.04.2020 um 14:57
@Ahmose
@jaska
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Auf jeden Fall. Zudem konnte man Papiergeld überall und für alles ausgeben. Mit den Goldmark hätten sie so oder so zur Bank gehen müssen. Oder sie hätten einen Hehler einschalten müssen. Also alles mit Risiko behaftet, wenn man einen Mehrfachmord hinter sich hat. Ich denke die Täter haben das Papiergeld genommen plus etwas zu Essen und sind dann so schnell wie möglich abgehauen.
Das sehe ich auch so. Dabei denke ich, dass es kein geplanter Raubmord war. Wäre es einer gewesen, dann hätten die Täter auch die Goldmark mitgenommen.
Zitat von jaskajaska schrieb:Und als "Schatz" war das Goldgeld immerhin werterhaltend, insofern hatten wohl viele Familien so ne Sparbüchse zuhause.
Oder hätten sie gerne gehabt und sind deshalb auf Raubzug gegangen.
Es waren harte Zeiten und die Gemüter waren durch den Krieg verroht. Es gab ja damals einige berühmt-berüchtigte Banden (z.B. Schmaderer)


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Mordfall Hinterkaifeck

13.04.2020 um 16:11
@Hathora
Sorry, dass ich widerspreche, aber ich denke, wenn es ein Raubmord gewesen wäre, dann hätten die Täter auch die Goldmark mitgenommen.
Vergesst nicht, gleich neben dem Hof war ein Wald und da hätte man den Schatz sicherlich verstecken können.

Für mich war das Ganze bestenfalls ein gefakeder Raubmord, um irgendetwas Anderes zu vertuschen. Die Frage ist allerdings Was!


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Mordfall Hinterkaifeck

13.04.2020 um 16:48
@arschimedes
Schau Dir mal bitte diese beiden Posts genau an.
Finde den Fehler!
Zitat von HathoraHathora schrieb:Dabei denke ich, dass es kein geplanter Raubmord war. Wäre es einer gewesen, dann hätten die Täter auch die Goldmark mitgenommen.
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:Sorry, dass ich widerspreche, aber ich denke, wenn es ein Raubmord gewesen wäre, dann hätten die Täter auch die Goldmark mitgenommen.



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13.04.2020 um 16:48
@arschimedes
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:wenn es ein Raubmord gewesen wäre, dann hätten die Täter auch die Goldmark mitgenommen.
Dagegen spricht, dass Goldmark in dieser Menge als Beute zu auffällig gewesen wäre und dass diese Büchse mit den Münzen gut versteckt war. Selbst die Polizei ist erst bei der zweiten Suche am Tag nach der Auffindung draufgestoßen:


Aussage Heinrich Ney, 1922 Kanzleiassistent, 20. März 1953
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1953-03-20_Ney_Heinrich
In einer neben der Magdkammer liegenden Kammer fanden wir in einem Schrank, der durch Getreidesäcke verstellt war in einer Blechbüchse Gold- und Silbermünzen im Werte von mehreren tausend Mark vor.
Es ist also nicht so, dass sich der Täter entscheiden musste, ob er die Büchse mitnimmt oder nicht. Die war noch verborgen als die Polizei eintraf.

Im Übrigen können durchaus ein paar Münzen vom Täter mitgenommen worden sein. Wir wissen ja nicht, was zum Tatzeitpunkt da war.
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:Vergesst nicht, gleich neben dem Hof war ein Wald und da hätte man den Schatz sicherlich verstecken können.
Vergiss nicht, der Boden dürfte nach dem langen Frost nicht einfach zu bearbeiten gewesen sein, zumal Waldboden mit Wurzeln durchzogen ist. Außerdem hätten Spuren direkt zum Versteck geführt.
Diese Annahme ist hanebüchen, würde sie maximal Einheimischen (sehr dämlichen dazu) nützen. Ortsfremden Tätern wäre so eine auffällige und kräftezehrende Vergrabungsaktion vermutlich nicht in den Sinn gekommen.

Zumal sie diese Büchse mit dem Geld ja nicht gefunden hatten.
Q.e.d.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.04.2020 um 16:54
Zitat von jaskajaska schrieb:Dagegen spricht, dass Goldmark in dieser Menge als Beute zu auffällig gewesen wäre und dass diese Büchse mit den Münzen gut versteckt war. Selbst die Polizei ist erst bei der zweiten Suche am Tag nach der Auffindung draufgestoßen:
Dagegen spricht wiederum das Zitat aus dem Projektbericht der Fürstenfeldbrucker Gruppe (Quelle wurde schon früher angegeben.
Kapitel 7.2.6. Fehlende Gegenstände

Seite 132 von 188
Im Schlafzimmer befanden sich in einer Kassette in einem Schrank Bargeld und Inhaberpapiere im Gesamtwert von ca. 17.500 Mark.

Der Schrank befand sich unmittelbar neben den o.g. durchsuchten Papieren, und war nicht versperrt. Geld und Wertpapiere hätten auch bei
nur oberflächlicher Durchsicht leicht gefunden werden können - Hinweis auf mögliches Motiv des Täters.
Zitat von jaskajaska schrieb:Vergiss nicht, der Boden dürfte nach dem langen Frost nicht einfach zu bearbeiten gewesen sein, zumal Waldboden mit Wurzeln durchzogen ist. Außerdem hätten Spuren direkt zum Versteck geführt.
Diese Annahme ist hanebüchen, würde sie maximal Einheimischen (sehr dämlichen dazu) nützen. Ortsfremden Tätern wäre so eine auffällige und kräftezehrende Vergrabungsaktion vermutlich nicht in den Sinn gekommen.
Sorry, diese Behauptung ist hanebüchen, denn dazu hätte der Wald komplett durchsucht werden müssen, was ja nicht passiert ist und das ohne Wissen, was Alles fehlt!

Außerdem schrieb ich, dass das meine Meinung ist und mit der muß Niemand einverstanden sein und man kann sie in diesem Fall weder beweisen noch das Gegenteil beweisen!


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13.04.2020 um 16:57
@Hathora
Ich sehe da keinen Fehler! Du sprichst von geplantem Raubmord und ich von Raubmord allgemein!


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13.04.2020 um 17:59
@arschimedes
Ach so, ich wusste nicht, dass ein geplanter Raubmord nicht zum Überbegriff Raubmord gehört.


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13.04.2020 um 18:54
Zitat von HathoraHathora schrieb:Das sehe ich auch so. Dabei denke ich, dass es kein geplanter Raubmord war. Wäre es einer gewesen, dann hätten die Täter auch die Goldmark mitgenommen.
Vielleicht waren die Goldmark schon das Ziel. Aber nach den Morden musste der Plan geändert werden, weil sie dann Angst vor Entdeckung haben mussten.
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:Vergesst nicht, gleich neben dem Hof war ein Wald und da hätte man den Schatz sicherlich verstecken können.
In dem Fall hätten die Täter aber an den Tatort bzw. in die Nähe des Tatorts zurückkehren müssen. Das wäre ein ziemliches Risiko gewesen. Dazu kommt die Gefahr der Entdeckung während des Vergrabens und dann später beim Ausgraben.


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13.04.2020 um 19:18
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:In dem Fall hätten die Täter aber an den Tatort bzw. in die Nähe des Tatorts zurückkehren müssen. Das wäre ein ziemliches Risiko gewesen. Dazu kommt die Gefahr der Entdeckung während des Vergrabens und dann später beim Ausgraben.
Es hätte sicherlich auch Verstecke gegeben, wo man nicht hätte viel graben müssen. Und - ich bin mal ketzerisch - wenn der Täter aus der Gegend gewesen wäre - hätte er sich immer mal wieder bedienen können, ohne, dass es aufgefallen wäre.

Aber, was solls, ich bin ja sowieso der Meinung, dass es ein gefakeder Raubmord war.


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13.04.2020 um 20:48
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:denn dazu hätte der Wald komplett durchsucht werden müssen, was ja nicht passiert ist
Aber hätte passieren können, denn die Hunde waren ja nicht zum Spaß dabei. Desweiteren weiß man ja, daß zur Tatzeit Schnee lag, da wäre es ja schon mächtig unklug, wenn man erst sechs Menschen erschlägt, dann die Beute im Wald vergräbt aber mittels Fußspuren jedermann zum Versteck lotst.

Zudem ist es schon so, daß man rings um den Tatort nach Fußspuren bzw. nach Verdachtsmomenten suchte:
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1922-04-10_Bericht_der_Spurensicherung


Ich weiß nicht, ob das in dem Bericht der Fachhochschule für Verwaltung und Recht steht 🤷


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13.04.2020 um 21:47
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Aber hätte passieren können, denn die Hunde waren ja nicht zum Spaß dabei. Desweiteren weiß man ja, daß zur Tatzeit Schnee lag, da wäre es ja schon mächtig unklug, wenn man erst sechs Menschen erschlägt, dann die Beute im Wald vergräbt aber mittels Fußspuren jedermann zum Versteck lotst.
Stimmt, hätte passieren können, aber alle Spuren waren so "dahatscht", dass es praktisch keine Fußspuren mehr gab!

Und wie im Bericht steht, wurde erst am 7.4. nach Fußspuren gesucht! Desweiteren soll es viele Täter geben, die bei der tat nicht logisch denken.

Wenn wir bei hätte und wäre sind, dann hätten der Täter auch die Büchse mit dem Goldgeld finden können.

Akzeptiert doch bitte einfach meine Meinung, dass es ein gefakeder Raubmord war, ich akzeptiere Eure Meinung ja auch.


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14.04.2020 um 11:32
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:Für mich war das Ganze bestenfalls ein gefakeder Raubmord, um irgendetwas Anderes zu vertuschen. Die Frage ist allerdings Was!
Ähnlicher Fall 9 Jahre später, wieder auf einem Einödhof, keiner weiß so genau was es dort eigentlich zum holen gab.


Dateianhang: Haberl,Weiler Stuben.pdf (97 KB)


Dateianhang: Haberl,Weiler Stuben 01.pdf (101 KB)

...und eine Viktoria hat diesmal überlebt.


Dateianhang: Haberl Viktoria,Stuben,Kühnhausen,Pöttmes.pdf (122 KB)

Ob die Viktoria irgend etwas gewusst hat, oder es lieber mit ins Grab genommen hat?


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14.04.2020 um 11:39
@jerrylee
Und hat man diese Täter erwischt?


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Mordfall Hinterkaifeck

14.04.2020 um 12:17
Zitat von HathoraHathora schrieb:Und hat man diese Täter erwischt?
Es ist nie etwas aufgekommen, der Vater Haberl hatte den Spitznamen "Baron von Stuben", vielleicht ein Hinweis auf den wahren Hintergrund.

Ich möchte damit sagen:" Das es in gewissen Familien ein dunkles Geheimnis geben kann".


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01.05.2020 um 18:06
Lassen wir den gefallenen Ehemann ruhen. Aber der Bauer als Vater des kleinen Buben ist in seiner Eitelkeit verletzt und nutzt noch ein letztes Mal während dem Sturm unerkannt auf den Hof von Victoria zu kommen und in der provozierten Wut schlägt er im Affekt unvermittelt zu!


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