Mordfall Hinterkaifeck
08.11.2019 um 16:11jaska schrieb:Wenn also ein alkoholisierter Zeuge, der zur Tatzeit nicht vor Ort wohnte und auch nicht vor Ort war und überdies sehr wichtigtuerisch auftrat mit einem Belastungseifer und vieler Unwahrheiten zwischendurch (ale Einziger) von einem widerlichen Geruch berichtet - wie belastbar ist das denn?Ich halte die Angaben des Zeugen für glaubhaft. Alkohol verhindert seine Beobachtung in keinster Weise. Eher ist es traurig, dass die Ermittler nicht wenigstens die Spuren im Backofen gesichert haben. Was für eine Ermittlungspanne!
Das er als einziger zufällig beim Verbrennen mutmaßlicher Tatkleidung dabei war, ist wie so oft bei fast allen wichtigen Zeugenbeobachtungen nunmal wirklich nur Zufall. Das sein Näherkommen und gleichzeitig die Identifizierung des Mörders durch den Einsatz einer Taschenlampe verhindert wurde, macht ebenfalls Sinn. Vielleicht brauchte der Täter die Taschenlampe sogar, um wieder selbst sicher nach Hause zu kommen. Es war schließlich stockdunkel in der Gegend. Selbst 500 Meter sind da mit einer Taschenlampe besser zu bewältigen.
Zu deinen anderen Fragen:
Versorgung des Viehs ohne das die Familie es bemerkte: durch die sehr große Nähe zum Tatort konnte er unter jedwedem Vorwand kurz den heimischen Hof verlassen und schnell das Vieh versorgen ohne das sein Wegbleiben mysteriös gewesen wäre. Das sollte eigentlich einleuchten.
Die Versorgung des Viehs war sicher kein Alleinstellungsmerkmal, das Melken aber schon. Es kommen weiterhin einige Täter infrage, aber einige kann man auch deshalb ausschließen. Es waren damals nicht alles Bauern und andere Berufe waren sicher nicht mit dem Melken vertraut bzw. wären gar nicht auf die Idee gekommen es zu melken.
Vorzeitiges Auffinden: Es gab in den Akten einen Vorfall, dass die Reparatur der Landmaschine den Töchtern des Herrn Schlittenbauers gemeldet wurde - ergo wusste Herr Schlittenbauer davon und nahm wohl an, die Leichen würden früher entdeckt. Die Töchter werden daruberhinaus diese Information mutmaßlich an Herrn Schlittenbauer weitergeben haben und auch das der Hof offenbar verlassen wirkte. Warum ging er nicht schon dort zum Hof? 🤔
Außerdem war der Hofhund bei einer Gelegenheit plötzlich draußen angebunden. Ich deute das so, dass man dadurch erreichen wollte, dass jemand mal innen nachschaut. Tat aber keiner. Letztlich wurde es ihm unangenehm und er nahm das Auffinden der Leichen selbst in die Hand - natürlich nicht allein, sondern mit seinen Söhnen als Alibi.
Das er weiter seelenruhig ins Haus ging, nachdem die Leichen im Stall entdeckt wurden, halte ich für ein starkes Indiz seiner Schuld. Er hatte keine Panik wie seine Söhne.