Mordfall Hinterkaifeck
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Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Mordfall Hinterkaifeck
09.11.2019 um 19:02@off-peak
In die Köpfe sowieso nicht, ob heute oder damals. Aber die Zeiten waren doch andere.
Ich musste erstmal meine ganzen Theorien - täglich neue über das Studium des HK-Wikis - über einen Haufen werfen, romantische und unromantische... um nochmal ganz vorn vorn anzufangen. Mit mehr historischem und auch technischem und kriminologischem Hintergrundwissen. Und alles quasi von hinten aufrollen, erstmal im groben Ausscheideverfahren. :D
Wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass es irgendwie Sensationstourismus wäre, würde ich auch gern mal dort zum Marterl fahren oder noch besser laufen, durch Gröbern, auch den Schulweg vielleicht... aber sowas hat man da sicher schon lange über.
In die Köpfe sowieso nicht, ob heute oder damals. Aber die Zeiten waren doch andere.
Ich musste erstmal meine ganzen Theorien - täglich neue über das Studium des HK-Wikis - über einen Haufen werfen, romantische und unromantische... um nochmal ganz vorn vorn anzufangen. Mit mehr historischem und auch technischem und kriminologischem Hintergrundwissen. Und alles quasi von hinten aufrollen, erstmal im groben Ausscheideverfahren. :D
Wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass es irgendwie Sensationstourismus wäre, würde ich auch gern mal dort zum Marterl fahren oder noch besser laufen, durch Gröbern, auch den Schulweg vielleicht... aber sowas hat man da sicher schon lange über.
Mordfall Hinterkaifeck
09.11.2019 um 20:42@off-peak
Gelegenheit?
Ausser Schlittenbauer genauso die Gabriels, Gumps, Thalers, Bärtl usw. Im Grunde jeder, der sich zu nachtschlafender Zeit nach Hinterkaifeck schlich.
Zeit? Ich weiss jetzt nicht, was genau Du mit Zeit meinst. Zeit für ein Vorhaben nimmt sich doch jeder, der etwas bestimmtes tun will. Für diesen Zeitraum dann auch ein Alibi vorweisen...... Das konnte keiner. Es wurde auch nicht verlangt, ausser von Schlittenbauer. Deshalb können wir nicht wissen, ob die anderen ein hieb- und stichfestes Alibi hätten vorweisen können.
Tatwaffe?
Ein landwirtschaftliches Werkzeug konnte wohl damals auf dem Dorf jeder Mann handhaben.
Diese Kriterien benennen meiner Meinung nach keinesfalls Schlittenbauer als Täter. Auch keinen anderen der Verdächtigen, die in der Nähe Hinterkaifecks lebten.
Ausser vielleicht Gump mit seinem Bruder oder seinem Vater. Wenn (wenn!) Sie tatsächlich in dem Nachbardorf beim Bauern (ich find Grad dessen Namen nicht) übernachtet hätten und durch den Wald Hinterkaifeck einen nächtlichen Besuch abgestattet hätten. Dann wäre die Gelegenheit zutreffend, die Tatwaffe war vor Ort und die Handhabung traue ich dem Gump, der in Schlesien Bauern erschlug, ohne weiteres zu. Hätte man ihn damals erwischt und nach dem Alibi gefragt.....ob der Bauer hätte beschwören können, dass Gimp die ganze Nacht in seinem Stall friedlich geschlafen hat?
off-peak schrieb:Die ersten kriminalistischen Fragen gelten denen nach der Gelegenheit (hatte er), nach der Zeit (Alibi - schwach), nach der Tatwaffe (konnte er sie handhaben? Ja).Wenn es danach ginge, dann käme jeder, aber auch wirklich jeder Erwachsene in erreichbarer Umgebung in Frage. Und sogar darüber hinaus.
Gelegenheit?
Ausser Schlittenbauer genauso die Gabriels, Gumps, Thalers, Bärtl usw. Im Grunde jeder, der sich zu nachtschlafender Zeit nach Hinterkaifeck schlich.
Zeit? Ich weiss jetzt nicht, was genau Du mit Zeit meinst. Zeit für ein Vorhaben nimmt sich doch jeder, der etwas bestimmtes tun will. Für diesen Zeitraum dann auch ein Alibi vorweisen...... Das konnte keiner. Es wurde auch nicht verlangt, ausser von Schlittenbauer. Deshalb können wir nicht wissen, ob die anderen ein hieb- und stichfestes Alibi hätten vorweisen können.
Tatwaffe?
Ein landwirtschaftliches Werkzeug konnte wohl damals auf dem Dorf jeder Mann handhaben.
Diese Kriterien benennen meiner Meinung nach keinesfalls Schlittenbauer als Täter. Auch keinen anderen der Verdächtigen, die in der Nähe Hinterkaifecks lebten.
Ausser vielleicht Gump mit seinem Bruder oder seinem Vater. Wenn (wenn!) Sie tatsächlich in dem Nachbardorf beim Bauern (ich find Grad dessen Namen nicht) übernachtet hätten und durch den Wald Hinterkaifeck einen nächtlichen Besuch abgestattet hätten. Dann wäre die Gelegenheit zutreffend, die Tatwaffe war vor Ort und die Handhabung traue ich dem Gump, der in Schlesien Bauern erschlug, ohne weiteres zu. Hätte man ihn damals erwischt und nach dem Alibi gefragt.....ob der Bauer hätte beschwören können, dass Gimp die ganze Nacht in seinem Stall friedlich geschlafen hat?
Mordfall Hinterkaifeck
09.11.2019 um 23:31@Hathora
Von Komm. Neuss aus München, der Vorort Recherchen betrieb weiß man ja wie dieser vorging und die Verdächtigen prüfte.
Z. B.:
Gebrüder Bichler:
Sein Bruder Karl gab in seiner Aussage vom 4.5..22 an:
Georg Sigl:
Überprüfung durch Neuss , zu lesen im Bericht vom 2.5.22
Ich sehe aber ein, dass Alibis von der Familie generell natürlich „verdächtig“ sind, aber m. M. n. hatten die damals auch Standards wie sie in solchen Fällen vorzugehen haben (Einzelbefragungen, evtl. mit Suggestivfragen usw.). Das waren ja keine Schwerverbrecher mit Erfahrungen, die man da interviewte sondern ganz einfache Leute. Riedmayers Andeutung 1931 zum Alibi spricht m. E. auch dafür, dass er nur eines aus der Familie hatte, denn er hatte ihn ja nicht mit dem Vorwurf das ihm ein Alibi fehlen würde konfrontiert, sondern den Klatsch zitiert:
Hathora schrieb:Hätte man ihn damals erwischt und nach dem Alibi gefragt.....ob der Bauer hätte beschwören können, dass Gimp die ganze Nacht in seinem Stall friedlich geschlafen hat?Gump wurde 1922 von Reingruber ausgeschrieben, vermutlich wegen der Nähe zum Tatort und weil er ihm die Tat so wie Du auch ohne weiteres zutraute. Er war dann noch in den bayer. Polizeiblättern Nr. 83/1924,181/1925,11/26 und 13/26 ausgeschrieben (warum weiß ich nicht) und wurde am 13. August 1926 in Affaltern festgenommen und in das Amtsger.Gefängn. Wertingen eingeliefert von wo aus er in das Amtsger.Gefängnis Donauwörth überführt wurde. Man darf wohl annehmen, daß er damals auch zu Hinterkaifeck befragt wurde. Ob es sich bei den Übernachtungsgästen in Unterkaifeck bei Thaler um die Gumps handelte ist nicht gesichert.
Von Komm. Neuss aus München, der Vorort Recherchen betrieb weiß man ja wie dieser vorging und die Verdächtigen prüfte.
Z. B.:
Gebrüder Bichler:
Ich und mein Bruder waren zur Zeit der Tat und zwar die Nacht zum 1. April auf dem Gute Lindahof. Wir haben beide in der betreffenden Nacht den Gemeindebezirk Althegnenberg nicht verlassen. Sofern wir nach Beendigung der Arbeit nicht zuhause blieben, hielten wir uns in der Wirtschaft zum Bergmüller in Althegnenberg auf. Für die Richtigkeit meiner Angaben bitte ich den Baumeister Huber im Gute Lindahof und den Wirt Bergmüller und seine Kellnerin in Althegnenberg zu hören.Quelle ist die Aussage von Anton Bicher, 4.5.22
Sein Bruder Karl gab in seiner Aussage vom 4.5..22 an:
Die Nacht vom 31.März auf 1.April 22 hielt ich mich in der Wirtschaft vom Bergmüller in Althegnenberg auf. Von einem von dem Schreinermeister Peter in Althegnenberg veranstaltetem Theaterstück, welches am 9. und 17.April zur Aufführung gelangte, fanden vorher wiederholt Proben statt, bei diesen ich auf Bestehen des Peter mitwirkte. Ob in der Nacht vom 31.März auf den 1.April eine Probe abgehalten wurde, bei der ich mitwirkte, weiß ich nicht. Ich bin aber fast täglich mit dem Baumeister Michael Huber vom Gute Lindahof nach der Arbeit etwa gegen 6 1/2 Uhr mit ihm nach Althegnenberg in die Wirtschaft zum Bergmüller gegangen. Diese meine Angaben kann sowohl Bergmüller, als auch die dortige Kellnerin “Tina“ bestätigen.Daraufhin hat Neuss das ja geprüft:
Was dessen Alibi betrifft, so verweise ich auf die Anlage 22. Nach dieser ist zweifellos nachgewiesen, daß er in jener kritischen Nacht im Einödhof Hinterkaifeck nicht gewesen sein kann. Ob er zur Tat angestiftet oder in irgend einer Weise Beihilfe geleistet hat, ließ sich bisher nicht feststellen.https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1922-05-05_Neuss_Georg,_Kriminalkommiss%C3%A4r
So lange er hier im Dienste war, hat er den Gemeindebezirk Althegnenberg nicht verlassen. Er war stets beim Abendessen um 6 ¼ Uhr anwesend, ist dann regelmäßig jeden übernächsten Tag mit mir in die Wirtschaft zum Bergmüller nach Althegnenberg gegangen, von wo aus mir meistens Mitsamen nachhause gingen.https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-05-04_Huber_Michael
Ein Fahrrad stand dem Bichler nie zur Verfügung und mit der Bahn konnte er wegen der Beschränkten zeit zwischen Abendessen und dem Arbeitsbeginn um 5 Uhr früh nicht fortgekommen sein. Ich halte es für ausgeschlossen, daß es ihm möglich gewesen wäre, innerhalb der ihm zur Verfügung stehenden freien zeit nach Hinterkaifeck zu kommen.
Ich kann unterdes bestätigen, daß der Knecht Karl Bichler während seiner Dienstzeit auf dem Gute Lindahof keine Nacht außer dem Hause gefehlt hat. Nachdem er bei mir auf der Kammer schlief, sah ich nie, daß sein Bett in der früh unbenutzt war.https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-05-04_Schneider_Inozenz
Georg Sigl:
Ich selbst war in der Nacht vom 31.03. auf den 01.04.22 in Hohenried und zwar schlief ich in meiner Kammer. Ich komme zwar alle 14 Tagen zu meinen Eltern nach Gröbern um meine Wäsche umzutauschen, bin aber immer schon wieder bis gegen 4 Uhr in Hohenried. An den Werktagen komme ich überhaupt nicht hinauf. Dies kann meine Dienstherrschaft auch bestätigen. Weiteres kann ich zur Sache nicht angeben.Aussage vom 27.4.22
Überprüfung durch Neuss , zu lesen im Bericht vom 2.5.22
Georg Siegl –Anl. 5- war in der kritischen Nacht ebenfalls zuhause in Hohenried, welche Ortschaft 1 1/2 Stunde vom Tatort entfernt ist.Das er bei Schlittenbauers Alibi dann „vergessen“ haben soll, widerspricht sich mit seiner Vorgehensweise.
Dessen Dienstfrau Kreszenz Huber, 58 Jahre alt, in Hohenried Nr. 37 wohnhaft, erklärte am 27.4.22, daß sie bisher täglich zwischen 7 und 7 1/2 Uhr Abend gegessen haben und Siegl niemals beim Essen gefehlt hat und auch dann nicht, wenn er seine Wäsche zum Umtausch zu seinen Eltern nach Gröbern gebracht hat. Bisher hat sich Siegl stets bis 9 und 10 Uhr im Gastzimmer oder in der Küche aufgehalten und dann erst sei er ins Bett gegangen. Abgegangen sei er auch an kritischem Abend nicht.
Ich sehe aber ein, dass Alibis von der Familie generell natürlich „verdächtig“ sind, aber m. M. n. hatten die damals auch Standards wie sie in solchen Fällen vorzugehen haben (Einzelbefragungen, evtl. mit Suggestivfragen usw.). Das waren ja keine Schwerverbrecher mit Erfahrungen, die man da interviewte sondern ganz einfache Leute. Riedmayers Andeutung 1931 zum Alibi spricht m. E. auch dafür, dass er nur eines aus der Familie hatte, denn er hatte ihn ja nicht mit dem Vorwurf das ihm ein Alibi fehlen würde konfrontiert, sondern den Klatsch zitiert:
Frage: Es ist auch erzählt worden, dass Sie zur Tatzeit nachts nicht zu Hause waren, sondern angeblich im Heu geschlafen haben?
Antwort: Wie nur die Leute so etwas sagen mögen, davon mag ich gar nichts hören. Es ist ja nicht wahr, ich bin bei meiner Frau gewesen.
Mordfall Hinterkaifeck
10.11.2019 um 14:52sooma schrieb:Wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass es irgendwie Sensationstourismus wäre, würde ich auch gern mal dort zum Marterl fahren oder noch besser laufen, durch Gröbern, auch den Schulweg vielleicht... aber sowas hat man da sicher schon lange über.@sooma
Ich kann Dich nur dazu ermuntern.
Das Fauchen aus dem Hexenholz – (m)eine Reiseskizze aus dem Jahr 2014.
„Sie wollen sicher nach Hinterkaifeck“. Der junge Mann aus Gröbern, der mein Berliner Autokennzeichen erkannt hatte, kommt mir freundlich lachend entgegen. Tatsächlich war ich mir - von Waidhofen kommend - an der Weggabelung der Eybergstraße in Gröbern nicht mehr ganz sicher ob es geradeaus geht oder nach rechts. Ich war ausgestiegen, um mich zu orientieren. Ja klar, hier ist die Kapelle - daran vorbei geht es auf dem breiten Feldweg erst mal leicht bergauf Richtung Hinterkaifeck.
„Im Sommer kommen sehr viele, die nach Hinterkaifeck wollen - dann den Weg nicht finden und danach fragen“ erklärt mir geduldig der Gröberner. Er meint dann noch: Ihm wäre es - wenn ich ihn richtig verstanden habe - am liebsten, wenn es ein Hinterkaifeckmuseum gäbe – leer – mit gar nichts drin.
Ich halte diese Idee für mindestens erwägenswert. War hier überhaupt mal was ?
Etwas einstmals Vorhandenes - jetzt aber Fehlendes als Leere zu visualisieren – das kenne ich vom Bebelplatz in Berlin, wo leere - in den Boden eingelassene – nachts beleuchtete Bücherregale - als Metapher für die Bücherverbrennung von 1933 ja auch ein eindrucksvolles Mahnmal abgeben.
Ich sage aber nichts dazu, weil ich mir nicht ganz sicher war, wie der Gröberner es gemeint hatte. Ich meinerseits frage ihn aber, warum denn kein kleiner Wegweiser in die richtige Richtung weist. Wo doch so viele Besucher fragen müssen – darauf sagt er wiederum nichts.
Noch vor der Wetterfichte lasse ich das Auto am Wegrand stehen. Ich will mich zu Fuß nähern. Es wäre besser gewesen, es gleich in Gröbern zu lassen, letztlich stört der Wagen halt doch, je näher man dem Marterl kommt.
Es ist ein heißer windstiller Sommertag. Die sehr ruhige und ausnehmend schöne flache Landschaft läßt es zu, dass ich meinen Gedanken nachgehen kann. Etwas Spurensuche. Diskrete Anhaltspunkte geben die Bodenwellen des Feldweges ab. Hier in der leichten Senke müßte der Hinterkaifecker Hof damals eigentlich gestanden haben – oder doch eher 50 Meter mehr Richtung Gröbern ? Alles doch näher beieinander als eigentlich gedacht.
Weithin sichtbar dagegen die einzeln stehende hohe Wetterfichte, die diesem schönen Fleckchen Erde ihren hohen Wiedererkennungswert gibt und überhaupt von keinem Landschaftsarchitekten nach Proportionen und Abständen in der Feldflur besser hätte konzipiert werden können.
Und das Marterl selbst natürlich. Rührend in seiner Schlichtheit – mahnend wie ein <bleib hier stehen Wanderer> - mit seiner Inschrift der Namen. Das schauerliche "Gottloser Mörderhand...". Gottlos - vielleicht - aber wer von uns Sterblichen kann und mag das beurteilen.
Unerheblich, dass das Marterl früher direkt an der Hofstelle stand, umgefahren wurde und mal zwecks besserer maschineller Bewirtschaftung Richtung Wetterfichte versetzt wurde. Mittlerweile gehören sie im Bildgedächtnis untrennbar zusammen – das Marterl und die Wetterfichte. Mehr brauchts nicht zum Andenken –und das wird sorgfältig gepflegt und ländlich mit Blumen geschmückt. Eine Sitzbank. Eine neu/alte Hinweistafel aus Holz mit verbleichenden Fotos entsprach wohl irgendwann dem Zeitgeist. Wäre jetzt im Zeitalter der fast überall zugänglichen elektronischen Information vielleicht verzichtbar.
Das Marterl reicht doch eigentlich für jeden - der wissen will.
Ich gehe gedankenversunken auf dem Weg Richtung Hexenholz, ein scharf gegen die Feldflur gezogenes Waldstück. Nähere mich bis auf wenige Schritte dem Waldrand. Und da höre ich es überdeutlich – das Fauchen aus dem Hexenholz. Der ganze Wald rauscht plötzlich stürmisch auf, die Feldflur rundum ist aber doch völlig windstill. Rätselhaft. War das der Paartalwind, der gerade in das Hexenholz gefahren war. Davon hatte ich früher schon gelesen.
Sei es wie es wolle, für mich war es nach einer schwachen Stunde in Hinterkaifeck auch ein ernsthaftes Zeichen zur Umkehr. Dem Hexenholz war ich nicht willkommen.
In Gröbern winke ich im Vorbeifahren Richtung Waidhofen noch meinem Wegweiser zu, er grüßt freundlich zurück.
Mordfall Hinterkaifeck
15.11.2019 um 21:19Hallo, stell mir schon eine Weile 'ne Frage und konnte bisher keine Antwort finden. Laut Aussage der 2 Nachbarn die der Schlittenbauer zum Hof mitnahm haben haben sie die 2 oberen Leichen weggezogen. Danach ist ist der Schlittenbauer angeblich ins Haus gelaufen um nach dem kleinen Josef zu suchen. Frage: Woher wusste er dass das Kind sich nicht unter den anderen, die ja noch unverändert dalagen, befindet? Zumal bei den oberen 2 ja die Cilli dabei war...
Hat da jemand 'ne Antwort?
Hat da jemand 'ne Antwort?
Ahmose
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Mordfall Hinterkaifeck
15.11.2019 um 21:52Tarzi7 schrieb:... Hat da jemand 'ne Antwort?Klar. Sie haben halt genau nachgesehen. Wüsste jetzt auch nicht was daran seltsam sein soll. Unter den Leichen war ja nur noch der Stallboden.
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Schlittenbauer_Lorenz
Mordfall Hinterkaifeck
02.12.2019 um 22:54Zum Thema angeblich Gefallene die untergetaucht sind bin ich auf Bela Kiss gestoßen.
"Die Polizei wies nach, dass Kiss seine Papiere mit einem Opfer des Schlachtfeldes vertauscht und die Identität des toten Mannes angenommen hatte, um seine Flucht zu bewerkstelligen."
Vonhttps://www.erichs-kriminalarchiv.de/1921-1940/1-seite-mit-15-faellen.html
Oder auch Wikipedia: Béla Kiss
"Die Polizei wies nach, dass Kiss seine Papiere mit einem Opfer des Schlachtfeldes vertauscht und die Identität des toten Mannes angenommen hatte, um seine Flucht zu bewerkstelligen."
Von
Oder auch Wikipedia: Béla Kiss
Mordfall Hinterkaifeck
09.12.2019 um 07:21Ich habe mir die ganzen Aussagen durchgelesen und die einzige Verdächtige, die mir aufgefallen war, war die zweite vom Sigl.
Während er in der ersten noch genau das Gleiche erzählte wie die anderen 2 Auffinder, so versucht er den Verdacht voll auf Schlittenbauer zu lenken.
Mir kommt da eher die Frage auf, ob nicht Sigl in irgendeiner Weise dabei beteiligt gewesen sein könnte.
Nachweislich hat er danach angefangen zu trinken und so den ganzen Hof "versoffen".
Und dass er im Nachhinein den Schlittenbauer so schlecht macht finde ich deshalb komisch, weil er ihn schon Jahre zuvor bei der Polizei melden hätte können oder seine Aussage um diese Verdachtsmomente erweitern.
Während er in der ersten noch genau das Gleiche erzählte wie die anderen 2 Auffinder, so versucht er den Verdacht voll auf Schlittenbauer zu lenken.
Mir kommt da eher die Frage auf, ob nicht Sigl in irgendeiner Weise dabei beteiligt gewesen sein könnte.
Nachweislich hat er danach angefangen zu trinken und so den ganzen Hof "versoffen".
Und dass er im Nachhinein den Schlittenbauer so schlecht macht finde ich deshalb komisch, weil er ihn schon Jahre zuvor bei der Polizei melden hätte können oder seine Aussage um diese Verdachtsmomente erweitern.
Mordfall Hinterkaifeck
09.12.2019 um 07:44@Tober701
Um das nochmal zu verdeutlichen hatten wir einmal diese ganzen Aussagen gegenübergestellt. Nicht, weil es konkret gegen Sigl geht, sondern weil er schlicht der einzige ist, zu dem über einen langen Zeitraum mehrere vergleichbare Aussagen erhalten sind.
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aktencheck:_Die_Aussagen_des_Jakob_Sigl
Die Veränderungen sind enorm und das hängt wohl damit zusammen, dass eine Geschichte sich durch häufiges Wiederholen verändert. Das ist häufig bei Zeugenaussagen zu beobachten. Was hier noch dazukommt ist ein offener Konflikt zwischen Sigl und Schlittenbauer. Da wird dann schnell was Entlastendes weggelassen und belastende Momente eingebaut. Inwiefern das hier bewußt gemacht wurde weiß ich nicht.
Ich kann auch nicht erkennen, dass Sigl in irgendeiner Art über konkretes Wissen über die Tat verfügte.
Denke, der hat einfach nur den Schlittenbauer als Feind angesehen und immer mehr nachgelegt.
Das Einzige, was mir dazu einfällt ist das, was einige User aufhorchen liess: Sigls Bruder hatte just am Auffindungstag einen Unfall und war wohl verletzt. Also ist das der einzige Verletzte in Zeitnähe zur Tat, von dem wir wissen.
Da wir aber von 4 Tagen Abstand zwischen Tötung und Auffindung reden kann ich da keine wirkliche Brisanz erkennen.
Um das nochmal zu verdeutlichen hatten wir einmal diese ganzen Aussagen gegenübergestellt. Nicht, weil es konkret gegen Sigl geht, sondern weil er schlicht der einzige ist, zu dem über einen langen Zeitraum mehrere vergleichbare Aussagen erhalten sind.
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aktencheck:_Die_Aussagen_des_Jakob_Sigl
Die Veränderungen sind enorm und das hängt wohl damit zusammen, dass eine Geschichte sich durch häufiges Wiederholen verändert. Das ist häufig bei Zeugenaussagen zu beobachten. Was hier noch dazukommt ist ein offener Konflikt zwischen Sigl und Schlittenbauer. Da wird dann schnell was Entlastendes weggelassen und belastende Momente eingebaut. Inwiefern das hier bewußt gemacht wurde weiß ich nicht.
Ich kann auch nicht erkennen, dass Sigl in irgendeiner Art über konkretes Wissen über die Tat verfügte.
Denke, der hat einfach nur den Schlittenbauer als Feind angesehen und immer mehr nachgelegt.
Das Einzige, was mir dazu einfällt ist das, was einige User aufhorchen liess: Sigls Bruder hatte just am Auffindungstag einen Unfall und war wohl verletzt. Also ist das der einzige Verletzte in Zeitnähe zur Tat, von dem wir wissen.
Da wir aber von 4 Tagen Abstand zwischen Tötung und Auffindung reden kann ich da keine wirkliche Brisanz erkennen.
Mordfall Hinterkaifeck
09.12.2019 um 12:02jaska schrieb:Also ist das der einzige Verletzte in Zeitnähe zur Tat, von dem wir wissen.Gab es denn (Augen)Zeugen dafür, dass dieser Unfall des Bruders tatsächlich erst am Auffindetag geschah?
Da wir aber von 4 Tagen Abstand zwischen Tötung und Auffindung reden kann ich da keine wirkliche Brisanz erkennen.
Könnten die Verletzungen von Sigls Bruder nicht auch schon vier Tage zuvor und damit zur Tatzeit entstanden sein?
Mordfall Hinterkaifeck
11.12.2019 um 01:00@Bossmann
Da steht aber auch:
„Kiss nutzte den Tod eines Namensvetters zur Flucht.“ bzw. „Nachforschungen ergaben, dass die Nachricht von Kiss' Tod auf einer Namensverwechslung beruhte.“
Dh, es ist ihm nur gelungen zu fliehen, weil jemand gleich hieß. Soweit ich weiß, gab es aber keinen Namensvetter von Karl Gabriel.
@ThoFra
Sigl selbst gibt an, dass sein Bruder zwischen Ende März und Anfang April verunfallt ist.
Am Tag, als die Tat entdeckt wurde, hat er – kurz bevor Schlittenbauer zu ihm kam – seinen Bruder abgeholt.
Also sind die Verletzungen in den Tagen vor der Entdeckung der Tat entstanden und somit zur Tatzeit.
Da steht aber auch:
„Kiss nutzte den Tod eines Namensvetters zur Flucht.“ bzw. „Nachforschungen ergaben, dass die Nachricht von Kiss' Tod auf einer Namensverwechslung beruhte.“
Dh, es ist ihm nur gelungen zu fliehen, weil jemand gleich hieß. Soweit ich weiß, gab es aber keinen Namensvetter von Karl Gabriel.
@ThoFra
Sigl selbst gibt an, dass sein Bruder zwischen Ende März und Anfang April verunfallt ist.
Am Tag, als die Tat entdeckt wurde, hat er – kurz bevor Schlittenbauer zu ihm kam – seinen Bruder abgeholt.
An einem mir nicht mehr näher bekannten Tag, entweder Ende März oder anfangs April 1922, verunglückte mein Bruder Karl Sigl, der damals beim Bauern Raimund in Hohenried als Knecht beschäftigt war. Ihm gingen die Pferde durch. Im Auftrag meines Vaters musste ich meinen Bruder in mein Anwesen, Gröbern, Hs.No.27, bringen. Damals kamen mein Bruder und ich zwischen 16 – 17 Uhr zu Hause an. Kaum, dass ich daheim war, kam Schlittenbauer zu mir in die Wohnung und sagte folgendes: „Der Monteur, der in Hinterkaifeck eben gearbeitet hat, sagte zu mir, dass sich dort niemand rührt und ich glaube, die habens alle erschlagen oder die haben sich aufgehängt.“https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1952-01-10_Sigl_Jakob
Also sind die Verletzungen in den Tagen vor der Entdeckung der Tat entstanden und somit zur Tatzeit.
Mordfall Hinterkaifeck
12.12.2019 um 01:03@NaPalmkatzl
Na; prima, dass mein Gedankenpfad „verunglückter Karl Siegel“ wieder aufgegriffen ist 😉
Na; prima, dass mein Gedankenpfad „verunglückter Karl Siegel“ wieder aufgegriffen ist 😉
Mordfall Hinterkaifeck
13.12.2019 um 02:22@Kailahki
Die Geschichte ist ja auch irgendwie seltsam..
Natürlich ist es möglich, dass K. Sigl genau zur vermuteten Tatzeit verunglückt ist.
Aber – warum erwähnt J. Sigl dies nicht in seiner ersten Aussage, sondern erst 30 Jahre später bei der zweiten? 🤔 Hat er es in der Aufregung vergessen? Oder hat er es absichtlich verschwiegen, um seinen Bruder zu schützen (evtl. auch, um in weiterer Folge keinen Verdacht gegen sich aufkommen zu lassen)?
Leider ist nicht bekannt, ob K. Sigl bzgl seines Unfalls vernommen wurde und ob er ein Alibi hatte.
Weil Du aber Siegel statt Sigl geschrieben hast – eine der vielen Ungereimtheiten im Fall HK ist ja auch Georg Siegel/Siegl.
Es wird vermutet, dass er der Sohn von Karl Sigl sen. und somit ein Bruder von Jakob und Karl war. Er hat für einige Wochen bei den Grubers/Gabriels gearbeitet und auch die Reuthaue nach Entdeckung identifiziert.
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Sigl_Karl_sen.
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Siegl_Georg
Die Geschichte ist ja auch irgendwie seltsam..
Natürlich ist es möglich, dass K. Sigl genau zur vermuteten Tatzeit verunglückt ist.
Aber – warum erwähnt J. Sigl dies nicht in seiner ersten Aussage, sondern erst 30 Jahre später bei der zweiten? 🤔 Hat er es in der Aufregung vergessen? Oder hat er es absichtlich verschwiegen, um seinen Bruder zu schützen (evtl. auch, um in weiterer Folge keinen Verdacht gegen sich aufkommen zu lassen)?
Leider ist nicht bekannt, ob K. Sigl bzgl seines Unfalls vernommen wurde und ob er ein Alibi hatte.
Weil Du aber Siegel statt Sigl geschrieben hast – eine der vielen Ungereimtheiten im Fall HK ist ja auch Georg Siegel/Siegl.
Es wird vermutet, dass er der Sohn von Karl Sigl sen. und somit ein Bruder von Jakob und Karl war. Er hat für einige Wochen bei den Grubers/Gabriels gearbeitet und auch die Reuthaue nach Entdeckung identifiziert.
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Siegl_Georg
Mordfall Hinterkaifeck
14.12.2019 um 14:53Halle zusammen, seit geraumer Zeit lese ich still mit. Bin gerade im Forum ca. auf Seite 200.
Ich mache mir seit Tagen Gedanken über Vic ‚s Situation/ Persönlichkeit bezüglich des Missbrauchs.
Meine Gedanken dazu:
Es kann ihr ganz und gar nicht gut gegangen sein.
Dieser Missbrauch ob ein oder mehrmals, es wird sie in ihrem „Verhalten/ Psyche“ massiv geschadet haben. Sollte sie irgendwann angefangen haben, es „ freiwillig „ weitergeführt zu haben, so sehe ich es als eine reine „Überlebensstrategie“. Dieser innere Konflikt wird sie tief im Inneren gespalten haben. Grob gesagt: nach außen wird sie viel Wert auf „Normalität“ ( Singen im Chor) gelegt haben. Aber zu Hause, kann sie es ja eigentlich nur durch Verdrängung ausgehalten haben können.
Häufig beginnen „Opfer“ um die 30 Jahren sich dieser schlimmen Lage bewusst zu werden.
„Gefangen“ in dieser Situation und mit 2 kleinen Kindern wird sie irgendwie nach einem Ausweg gesucht haben.
Wie groß mag der Hass auf ihren Vater wohl gewesen sein? Aber auch die Abhängigkeit bezüglich des Hofes? Wie tief verletzt die Verachtung auf ihre Mutter? Die sie doch eigentlich hätte beschützen sollen.
Meine Theorie: eine Lösung dieses Konfliktes hätte doch nur bedeuten können, dass Vic (mit oder ohne Kinder) fort geht. Das ganze Dorf „tratschte“. Wie hätte sie jemals Normalität erreichen können??
Oder Vater& oder Mutter hätten „fort“ gemusst.
Wenn von beiden hat sie wohl mehr verachtet?
Dazu passt für mich auch der „Suizidgedanke“ vor der Tat.
Die Verdächtigen Aktivitäten vor der Tat sind doch größtenteils vom Alten Gruber & Vic berichtet worden. Vielleicht eine Taktik um von sich selbst abzulenken, wenn jemand auf dem Hof plötzlich mysteriösen verstirbt? Wurde die Waffe vom alten Gruber „intern“ weggeschafft?
Wollte Vic sich aus dem „Staub“ machen und das eskalierte?
Zu L.S: ich könnte mir auch vorstellen er wusste viel mehr als er gesagt hat. Ich glaube er war eine Marionette in diesem Drama. Doch wer agierte mit wem? Wer verfolgte seine eigenen Ziele?
Der Hof selbst scheint mir ein Dreh und Angelpunkt in dieser Geschichte. Strategisch lag dieser günstig für Familie Sch. & Familie G. Vielleicht deswegen dieses merkwürdige Verhalten bezüglich der Erben.
War etwas ganz anderes auf dem Hof versteckt? „Wertvoller“ als Geld? Briefe? Testamente? Tagebuch?
Ob die Tat so geplant war? Ich glaube viele Ergebnisse führten zur Tat. Eine Verkettung unglücklicher (tödlicher) Umstände.
Eine Lösung kann ich nicht anbieten. Aber Vic‘s psychische Verfassung wird ihr Handeln bestimmt haben...
Ich mache mir seit Tagen Gedanken über Vic ‚s Situation/ Persönlichkeit bezüglich des Missbrauchs.
Meine Gedanken dazu:
Es kann ihr ganz und gar nicht gut gegangen sein.
Dieser Missbrauch ob ein oder mehrmals, es wird sie in ihrem „Verhalten/ Psyche“ massiv geschadet haben. Sollte sie irgendwann angefangen haben, es „ freiwillig „ weitergeführt zu haben, so sehe ich es als eine reine „Überlebensstrategie“. Dieser innere Konflikt wird sie tief im Inneren gespalten haben. Grob gesagt: nach außen wird sie viel Wert auf „Normalität“ ( Singen im Chor) gelegt haben. Aber zu Hause, kann sie es ja eigentlich nur durch Verdrängung ausgehalten haben können.
Häufig beginnen „Opfer“ um die 30 Jahren sich dieser schlimmen Lage bewusst zu werden.
„Gefangen“ in dieser Situation und mit 2 kleinen Kindern wird sie irgendwie nach einem Ausweg gesucht haben.
Wie groß mag der Hass auf ihren Vater wohl gewesen sein? Aber auch die Abhängigkeit bezüglich des Hofes? Wie tief verletzt die Verachtung auf ihre Mutter? Die sie doch eigentlich hätte beschützen sollen.
Meine Theorie: eine Lösung dieses Konfliktes hätte doch nur bedeuten können, dass Vic (mit oder ohne Kinder) fort geht. Das ganze Dorf „tratschte“. Wie hätte sie jemals Normalität erreichen können??
Oder Vater& oder Mutter hätten „fort“ gemusst.
Wenn von beiden hat sie wohl mehr verachtet?
Dazu passt für mich auch der „Suizidgedanke“ vor der Tat.
Die Verdächtigen Aktivitäten vor der Tat sind doch größtenteils vom Alten Gruber & Vic berichtet worden. Vielleicht eine Taktik um von sich selbst abzulenken, wenn jemand auf dem Hof plötzlich mysteriösen verstirbt? Wurde die Waffe vom alten Gruber „intern“ weggeschafft?
Wollte Vic sich aus dem „Staub“ machen und das eskalierte?
Zu L.S: ich könnte mir auch vorstellen er wusste viel mehr als er gesagt hat. Ich glaube er war eine Marionette in diesem Drama. Doch wer agierte mit wem? Wer verfolgte seine eigenen Ziele?
Der Hof selbst scheint mir ein Dreh und Angelpunkt in dieser Geschichte. Strategisch lag dieser günstig für Familie Sch. & Familie G. Vielleicht deswegen dieses merkwürdige Verhalten bezüglich der Erben.
War etwas ganz anderes auf dem Hof versteckt? „Wertvoller“ als Geld? Briefe? Testamente? Tagebuch?
Ob die Tat so geplant war? Ich glaube viele Ergebnisse führten zur Tat. Eine Verkettung unglücklicher (tödlicher) Umstände.
Eine Lösung kann ich nicht anbieten. Aber Vic‘s psychische Verfassung wird ihr Handeln bestimmt haben...
Mordfall Hinterkaifeck
14.12.2019 um 17:19@Bossmann
@NaPalmkatzl
Bossmann schrieb am 02.12.2019:Zum Thema angeblich Gefallene die untergetaucht sind bin ich auf Bela Kiss gestoßen.Natürlich gab es das. Da der Sinn solcher Aktionen darin besteht, nicht erkennt zu werden, begeben sich diese Leute dann aber nicht wieder locker in aller Öffentlichkeit in ihre alte Heimat zurück.
@NaPalmkatzl
NaPalmkatzl schrieb am 11.12.2019:Soweit ich weiß, gab es aber keinen Namensvetter von Karl Gabriel.Er hätte die Kennmarken vertauschen können. Aber wie oben schon gemeint, dann hätte er sich fern gehalten, denn auf Fahnenflucht wurde bestraft.
NaPalmkatzl schrieb:Hat er es in der Aufregung vergessen? Oder hat er es absichtlich verschwiegen, um seinen Bruder zu schützen (evtl. auch, um in weiterer Folge keinen Verdacht gegen sich aufkommen zu lassen)?Beides möglich.
NaPalmkatzl schrieb:Leider ist nicht bekannt, ob K. Sigl bzgl seines Unfalls vernommen wurde und ob er ein Alibi hatte.Und offenbar auch nicht, welcher Art die Verletzung war.
Mordfall Hinterkaifeck
14.12.2019 um 22:35@NaPalmkatzl
Ob es einen Namensvetter in derselben Kompanie gab weiß ich nicht.
Aber ihm sehr gut bekannte Personen haben ihn identifiziert, als er verletzt und getötet wurde.
Insofern ist für mich diese Theorie eine Sackgasse.
NaPalmkatzl schrieb am 11.12.2019:Soweit ich weiß, gab es aber keinen Namensvetter von Karl Gabriel.Das stimmt so nicht. Allein auf der Waidhofener Veteranentafel zum Ersten Weltkrieg gibt es schon einen zweiten Karl Gabriel: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sonstiges:_Kriegsveteranen_Waidhofen#Reihe_4_.28v.o..29
Ob es einen Namensvetter in derselben Kompanie gab weiß ich nicht.
Aber ihm sehr gut bekannte Personen haben ihn identifiziert, als er verletzt und getötet wurde.
Insofern ist für mich diese Theorie eine Sackgasse.
Mordfall Hinterkaifeck
15.12.2019 um 13:25@off-peak
Auch die nachträglichen Sichtungen und Aussagen (Eser, Dersch und Hausfelder) bzgl. Gabriel sind nicht glaubwürdig bzw. nachweislich frei erfunden.
@jaska
Dass Karl Gabriel diesen Umstand aber zu seiner Flucht genutzt haben könnte, glaube ich nicht (siehe dazu auch meine Antwort an Offpeak). Für mich ist er sogar der einzige Tatverdächtige, der ausgeschlossen werden kann, eben weil sein Tod dokumentiert ist.
off-peak schrieb:Er hätte die Kennmarken vertauschen können. Aber wie oben schon gemeint, dann hätte er sich fern gehalten, denn auf Fahnenflucht wurde bestraft.Eben, das sind auch meine Gedanken. Selbst wenn er erfolgreich hätte fliehen können – was ich ausschließe, da ja Karl Gabriel eindeutig identifiziert wurde – warum sollte er riskieren, wegen Fahnenflucht bestraft zu werden? Warum sollte er nach dann nach so vielen Jahren zurückkehren, seine Familie auslöschen und damit auch seinen Anspruch auf den Hof verlieren?
Auch die nachträglichen Sichtungen und Aussagen (Eser, Dersch und Hausfelder) bzgl. Gabriel sind nicht glaubwürdig bzw. nachweislich frei erfunden.
off-peak schrieb:Und offenbar auch nicht, welcher Art die Verletzung war.Leider nein.
@jaska
jaska schrieb:Das stimmt so nicht. Allein auf der Waidhofener Veteranentafel zum Ersten Weltkrieg gibt es schon einen zweiten Karl Gabriel:Danke für die Berichtigung! Das ist an mir vorbeigegangen, dass es einen Namensvetter in Waidhofen gab.
Dass Karl Gabriel diesen Umstand aber zu seiner Flucht genutzt haben könnte, glaube ich nicht (siehe dazu auch meine Antwort an Offpeak). Für mich ist er sogar der einzige Tatverdächtige, der ausgeschlossen werden kann, eben weil sein Tod dokumentiert ist.
Mordfall Hinterkaifeck
16.12.2019 um 20:32Guten Abend,
ich bin neu hier und habe mich angemeldet, um auf folgendes hinzuweisen, was das angebliche Überleben von Viktorias Mann betrifft. Die Polizei in FFB hat den Fall dch aus heutiger Sicht überprüft und ist sich sicher, den Namen des Täters zu kennen, veröffentlicht ihn aber nicht mit Rücksicht auf evtl. Nachkommen. D.h. für mich, dass die Familie und Nachkommen noch leben. Damit scheidet der Soldat Gabriel aus.
ich bin neu hier und habe mich angemeldet, um auf folgendes hinzuweisen, was das angebliche Überleben von Viktorias Mann betrifft. Die Polizei in FFB hat den Fall dch aus heutiger Sicht überprüft und ist sich sicher, den Namen des Täters zu kennen, veröffentlicht ihn aber nicht mit Rücksicht auf evtl. Nachkommen. D.h. für mich, dass die Familie und Nachkommen noch leben. Damit scheidet der Soldat Gabriel aus.
Mordfall Hinterkaifeck
17.12.2019 um 11:37@NaPalmkatzl
1919 hätte Karl Gabriel nicht mehr wegen Fahnenflucht belangt werden können, siehe "Strafrecht der Militärpersonen" §75 und Anmerkungen
(https://books.google.de/books?id=A1K9DwAAQBAJ&pg=PA99&lpg=PA99&dq=fahnenflucht+verj%C3%A4hrung&source=bl&ots=bKnvu-IPpQ&sig=ACfU3U2B3Q_7MbU3N0dFQXespOUW43_w8g&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjU3uuzvLzmAhUyzqYKHQeFD-MQ6AEwEnoECC4QAQ#v=onepage&q=fahnenflucht%20verj%C3%A4hrung&f=false)
1919 hätte Karl Gabriel nicht mehr wegen Fahnenflucht belangt werden können, siehe "Strafrecht der Militärpersonen" §75 und Anmerkungen
(https://books.google.de/books?id=A1K9DwAAQBAJ&pg=PA99&lpg=PA99&dq=fahnenflucht+verj%C3%A4hrung&source=bl&ots=bKnvu-IPpQ&sig=ACfU3U2B3Q_7MbU3N0dFQXespOUW43_w8g&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjU3uuzvLzmAhUyzqYKHQeFD-MQ6AEwEnoECC4QAQ#v=onepage&q=fahnenflucht%20verj%C3%A4hrung&f=false)