@jaskajaska schrieb:Deine gelebte Lebenserfahrung sagt Dir also, dass es sehr wahrscheinlich war, dass die Landwirte 1922 zum Wochenende hin schauten, dass sämtliches Papiergeld, auch kleinere Beträge immer sehr zeitnah zur Bank gebracht wurden.
Als einen Grund nennst Du Angst vor Überfällen.
Auf der einen Seite habe ich die Erfahrung gemacht, daß Geschäftsleute und Landwirte, die "ab Hof" verkaufen, das Geld regelmäßig in die Stadt bringen und es dort entweder ausgeben oder zur Bank bringen. Ja.
Selbstverständlich habe ich diese Erfahrung nicht selbst 1922 gemacht, aber ich schließe aus dem Verhalten von Menschen, die zu ungefähr dieser Zeit bereits als Landwirte tätig waren (so wie z.B. der Vater meines Schwiegervaters oder meine Schwiegeroma), daß es vermutlich 10-20 Jahre vorher auch so gewesen sein müßte.
Warum hatten sie dann noch so viel Goldgeld da, von dem (bzw. dem vermeintlichen Reichtum) auch noch so viele Zeugen wussten?
Wohin hätten sie es bringen sollen, der Besitz war ja nicht legal?
Wenn die Spareinlagen unwesentlich waren - wohin ging dann das erwirtschaftete Geld?
Oder wurde das eben eingenommene Geld sofort wieder umgesetzt?
Vermutlich wurde ein Teil des Geldes gleich wieder umgesetzt, ja.
Wo war denn das geliehene Geld, wenn man anhand der Inventarlisten annehmen muss, es sei nicht für den genannten Zweck verwendet worden?
Kein Ahnung, was hat das mit der Tatsache zu tun, daß offenbar keine größere Summe Papiergeld im Hause war, als man das Inventar erstellte?
Wie sah das alles praktisch aus, wenn zur Bank eine Entfernung von 6km einfach da war?
Genauso, wie wenn man zur Kirche geht oder einkaufen...
Ausgangspunkt war aber die Behauptung, es sei kein weiteres Bargeld vorhanden gewesen und das war das Argument gegen einen Raubmord.
Nur darum ging es.
Das ist eine Verdrehung der Tatsachen... Wie immer...
Es ging darum, daß Du behauptet hast, es müsse welches in größeren Mengen da gewesen sein und dies sei ja offenbar geklaut worden. Und überhaupt war Deiner Meinung nach dieses Papiergeld wohl offenbar der Hauptgrund für den Einbruch, also das Ziel der Täter.
Das war Dein Hauptargument für Raubmord.
Wenn also z.B. der Kurt Eisner sagt, man habe ja nach der Tat kein Papiergeld gefunden, aber aufgrund der Tatsache, daß noch viele andere Wertgegenstände übrig waren, könne man durchaus einen Raubmord als erste Priorität ausschließen, dann obliegt es ja Dir, nachzuweisen, daß eben doch welches da gewesen ist. Und auch eine überzeugene Erklärung abzugeben, warum die anderen Gegenstände unbeachtet blieben.
Ich bin dafür solche Sachen erst abzuklären, bevor man mich dazu nötigt, einen Rundumschlag für oder wider Raubmord zu geben. Das ist eine ganz andere Diskussion. Kannst das gerne unhöflich finden. Ich nenne das ein Ablenkmanöver.
Das kannst Du nennen, wie Du willst. Würde mich da allerdings zurückhalten, nachdem Du es warst, die von "Trollerei", "Bescheuertheit" u.ä. gesprochen hast, damit also klar die sachlich-inhaltliche Ebene verlassen hast und auf eine persönliche übergegangen bist...
Abklären mußt Du schon selbst, und zwar stichhaltiger als bisher, warum und wieviel Bargeld denn nun da gewesen ist. Bisher ist Dein Vorbringen da wenig aussagekräftig.
Vielleicht kommt ja noch was. Bin begierig auf neue und stichhaltige Argumente.