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Mordfall Hinterkaifeck

51.969 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

07.04.2017 um 19:53
@Dew
Er ersuchte mich dann mit ihm zu Gabriel zu gehen. Auch Jakob Sigl schloss sich uns an.
Kommt mir erst jetzt eigenartig vor. Warum guckt er nicht zuerst einfach mal alleine nach?


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Mordfall Hinterkaifeck

07.04.2017 um 22:33
Warum eigenartig? Er erhielt mehrere Informationen das es dort auffällig ruhig ist und schickt seine Söhne hoch anstatt selbst zu gehen. Nachdem es denen so erging wie den Kaffeehändlern und dem Monteur musste er ja annehmen das er der nächste ist der vor verschlossener Türe steht und das da eben nicht die Grippe grassiert sondern evtl. was Schlimmeres passiert sein muß “entweder die haben sich aufgehängt, oder was anderes...“! Wenn es „nur“ ein Virus gewesen wäre, der die Familie übers Wochenende ausgeschalten  und am Kirchgang gehindert hätte, dann hätten die zwar wahrscheinlich den Händlern und dem Monteur nicht geöffnet aber doch den rufenden Nachbarskindern sofern das gegangen wäre.

Viktoria, geb. Schlittenbauer gibt das in der Doku ja so weiter, daß der Vater da seine Kinder  zum nachschauen hochgeschickt hat – sie sagt irrtümlich sie selbst sei hochgelaufen und nicht ihre Brüder- und nachdem die erfolglos waren bzw. berichteten das sich da gar nix rührt. Das sei ihr und ihrem Vater scheußlich vorgekommen weshalb er 2 Nachbarn mitnahm.
ca. ab Min. 03:17 berichtet sie vom Samstag ab
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Mordfall Hinterkaifeck

08.04.2017 um 08:06
@jaska

In dem Grundsatz Statement vom 11.03.2017 ist der nach meiner Überzeugung feststehende Täter von mir namentlich mit „Lorenz Schlittenbauer“ angegeben und der Begriff „Täter“ in den Detailfragen, Schlüssel, Heuseil, Tatwaffe und dem noch folgenden Tatverlauf, ist kein Zugeständnis an die „Ergebnisoffenheit“, sondern sollte lediglich den zeitpunktmäßigen Wissensstand?? der Ermittler in etwa wiedergeben.
Alle Angaben zu den Details sind m.E. absolut schlüssig, werden auch diesbezüglich begründet und beziehen sich von meiner Seite aus, wenn nichts anderes vermerkt, auf die Person Schlittenbauer als den Täter.
Dass andere manches von mir Vertretene anders sehen, ist ganz natürlich, bedeutet aber nicht, dass ich bei jedem Einwand meinen Standpunkt erneut rechtfertigen müsste.

PS: Rückforderung der Abfindung, 1800 Mark ……………….Riedmayer, genaueres müsste eigentlich im „Wiki“ stehen


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08.04.2017 um 10:03
@totto
Du willst also nicht diskutieren, andere Meinungen sind Dir egal und die Quellen für Deine Behauptungen willste auch nicht raussuchen?
Ein Tipp: es gibt hier im Profil einen Blog. Der wäre sicher gut für Deine Absichten.

Riedmayr hält Schlittenbauer während dessen Aussage 1931 all die Gerüchte vor, die er so gesammelt hat. Ob Haustürschlüssel, Rauchfleisch, anhaltende Feindschaft zwischen ihm und den Mordopfern, Erpressung ... und eben auch die Rückforderung von der Unterhaltszahlung.
Keine dieser Vorhaltungen ist mit den heutigen vorhandenen Informationen in irgendeiner Form belegbar. Und wenn sie damals belegbar gewesen wäre, so hätte Riedmayr das direkt richtigstellen und Schlittenbauer vorhalten können. Hat er aber nicht. Warum?


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08.04.2017 um 14:29
Zitat von zilchzilch schrieb am 05.04.2017:    pappalardi schrieb:
   So konnte er besser die Auffindung inszenieren.

   pappalardi schrieb:
   Ich sehe das Ganze als eine übertriebene Inszenierung von LS an.

Was denn für eine Inszenierung? Es gibt die Aussagen der beiden Mitauffinder und darin ist nichts von einer Inszenierung zu lesen.

   pappalardi schrieb:
   Er konnte den Nachbarn ja auch nicht sagen "Ich habe nach dem rechten geschaut. Da rührt sich nichts. Kommt, lasst uns zusammen das Anwesen betreten und schauen, was da los ist."

Natürlich hätte er gekonnt. Der Briefträger, die Kaffeehändler und schließlich der Monteur - alle haben berichtet, dass am Kaifecker Hof etwas nicht stimmt. Ihm selbst hat Gruber die Einbruchsspuren gezeigt und gesagt, dass wohl ungebetenen Besuch im Anwesen hatte - 4 Tage zuvor. Da hätte er nichts zugeben brauchen, die anderen werden ja auch was mitgekriegt haben, sonst wären sie doch nicht mitgegangen.

Übrigens wird während die 3 zum Hof gehen, genau das erörtert (alle aufgehängt oder erschlagen).

Die Handlungsweise ist also vollkommen plausibel.

   pappalardi schrieb:
   Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, kann es durchaus möglich sein, daß AG die Leute umgebracht hat und er selbst erst später zu Tode kam, als LS nach dem rechten schaute.

Und da lief der natürlich weiter im Nachthemd herum und drückt dem LS die Hacke in die Hand?

Sorry, das alles zusammen ist nicht schlüssig.
@ Zilch
Nur weil nichts bei den Aussagen der Mitauffinder von einer Inszenierung zu lesen ist, bedeutet es nicht, daß es keine Inszenierung gewesen ist.
Wer sagt denn, daß AG die ganze Zeit im Nachthemd rumlief, nur weil er auf dem Bild keine Oberbekleidung trägt ?
Niemand behauptet, daß AG dem LS die Hacke in die Hand gedrückt hat. Ich habe von einem Gerangel geschrieben.
Sorry, ich bleibe dabei. Wer sich so durchgehend verhält wie LS, wusste zumindest, daß die HKler nicht mehr leben, als er mit den beiden Nachbarn das Anwesen betrat.
Sicher kann man für jede seiner Verhaltensweisen eine entlastende Erklärung finden, aber die Summe der merkwürdigen Verhaltensweisen macht ihn verdächtig, zumindest darin verstrickt zu sein.
Sowohl AG wie auch LS hatten beide ein Motiv, die Viktoria zu beseitigen.
AG, weil er dabei war, die Macht über seine Tochter zu verlieren und LS, weil er jahrelang von ihr verarscht und gedemütigt wurde.
Dieses Gerede vom Schlittenbauersohn, sein Vater wäre aufgrund von Astma usw. viel zu schwach so eine Tat zu begehen, ist doch Bullshit


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Mordfall Hinterkaifeck

08.04.2017 um 14:47
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Wenn ich mich gedanklich in die Lage des Lorenz S. versetze, dann sieht das für mich erstmal so aus:  Am Dienstagnachmittag laufen quasi in der Schl.-Küche mehre Informationen zusammen die beunruhigend genug sind um dort nachzusehen, aber noch nicht alarmierend genug um A) gleich selbst mit Verstärkung hinzulaufen oder B) Angehörige zu informieren und diese bitten dort nachzusehen.

Der Auftrag des LS an seine Söhne war laut L.S.: “Ich habe dann meine 2 Söhne Johann Schlittenbauer 16 Jahre alt und Josef Dick 9 Jahre alt beauftragt, sich zu Gabriel zu begeben und an den Fenstern zu klopfen und durch die Fenster in die Zimmer hineinzusehen, ob niemand im Haus sei. Außerdem sagte ich ihnen, wenn sie von der Familie Gabriel jemanden sehen, zu sagen, der Motor sei jetzt hergerichtet.“


Ich persönlich halte das für eine völlig normale Vorgehensweise das ich meine beiden Söhne mit 16 und 9 dort hinschicke um mal nachzuschauen ob alles in Ordnung ist und die Nachricht vom Monteur zu übergeben. Das waren ja keine Kleinkinder mehr, und ich glaube daß das heute auch nicht anders gehandhabt würde. Da kann man ihm keinen Strick draus drehen. Den hätte man ihm auch nicht drehen können wenn er selbst eine erste Nachschau abgehalten hätte weil seine Söhne vielleicht durch  Arbeiten oder Krankheit verhindert gewesen wären und er zu den Nachbarn gegangen wäre und gesagt hätte das er schon dort war und keiner aufmacht, das er vermutet dort ist was Schlimmeres geschehen, alleine traut er sich aber nicht einbrechen.

   Die punktförmigen Verletzungen am Kopf der alten Bäuerin und der Victoria sollen ja von der Reuthaue stammen, wohl von der überstehenden Schraube. Ich denke, daß man mit einem derartig konstruierten Werkzeug nicht präzise mit der Schraube treffen kann, wenn man sich damit nicht auskennt.

Schau mal, auf diesem BILD ist so etwas nachgebaut. Bei der Tatwaffe stand die Schraube steht etwa 1 cm über die Schraubenmutter hervor.
Wenn der Mörder mit der stumpfen Seite drauf schlug bedarf es keiner Präzision, da war die Wahrscheinlichkeit das die überstehende Schraube irgendwann einmal traf schlicht sehr hoch. Mit der stumpfen Seite einer Axt wurden früher die Tiere vor dem Schlachten betäubt.  

   Die Leichenstarre hatte sich noch nicht gelöst, weil er erst später ums Leben kam.

Das wäre aber den Ermittlern doch aufgefallen, die haben die Leichen ja immerhin einmal bewegt für das Foto.
@ Margaretha

Gerade weil es ja auch schon vor dem 31.3. im Vorfeld zu merkwürdigen, ja unheimlichen Geschehnissen gekommen sein soll, hätte ich zumindest kein 9 jähriges Kind zum Hof geschickt.

9 x treffen auf so einer kleinen Fläche halte ich für nicht sehr wahrscheinlich, wenn man sich mit der "Waffe" nicht auskennt.(Man berücksichtige auch die Lichtverhältnisse)
Es ist aber auch nicht erwiesen, daß diese Wunden von der Reuthaue stammen, sie können z.B. auch von einem genagelten Stiefel verursacht worden sein. Die Wunden weisen fast gleiche Abstände aus. Zuerst mit der Vorderseite der Reuthause die Schädel zerschlagen und dann mit dem Fuss getreten.

Die Fehler der Ermittler sind haarstreubend, von daher würde es mich nicht wundern, wenn sie die noch vorhandene Leichenstarre ignoriert haben. Die Ermittlungen waren selbst für die damalige Zeit schlampig.


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08.04.2017 um 16:03
@pappalardi

Nun, das ist Deine Ansicht, akzeptiere ich. Aber ich halte es dennoch für nicht verwerflich am hellen Tag ein 9 jähriges Kind in Begleitung des 6 jährigen Bruders mit dem Auftrag „sagt mal Bescheid das der Monteur da war“ nach HK zu schicken. Er hat ja nicht gesagt „wenn keiner öffnet schaut mal ob ihr irgendwie ins Haus könnt...“
9 x treffen auf so einer kleinen Fläche halte ich für nicht sehr wahrscheinlich, wenn man sich mit der "Waffe" nicht auskennt.(Man berücksichtige auch die Lichtverhältnisse)
Die Waffe funktionierte von der Handhabung doch im Moment des Erschlagens nicht wesentlich anders als eine Axt mit der man Holz hackt, außer das halt die stumpfe Seite traf. Der Umgang mit einer Axt, etwa beim Holz hacken war 1922 als es noch keine Heizung gab doch nahezu Jedem vertraut. Über den Ablauf der Tat an sich wissen wir ja auch viel zu wenig. Lag das Opfer nach dem ersten Schlag bewußtlos am Boden, dann war's -sorry- ein leichtes neunmal da drauf zu hauen und auch zu treffen! Auch mit Restlicht aus dem Stall.
Es ist aber auch nicht erwiesen, daß diese Wunden von der Reuthaue stammen,
Ach ja? Der Staatsanwalt nennt diese aber nachdem sie in München untersucht wurde als das Mordwerkzeug und das die bisher so rätselhaften Verletzungen, bleistiftgroße, runde Löcher an den Schädeln der Ermordeten offenbar von ihr stammen.
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1923-10-20_Renner_Ferdinand,_Staatsanwalt
Die Fehler der Ermittler sind haarstreubend, von daher würde es mich nicht wundern, wenn sie die noch vorhandene Leichenstarre ignoriert haben. Die Ermittlungen waren selbst für die damalige Zeit schlampig.
Schlampige Ermittlungen? Definiere mal bitte. Ich will die Münchner ja keineswegs in Schutz nehmen aber die hatten ja schon sehr schlechte Startbedingungen als sie an einen vier Tage alten Tatort kamen. Der wurde ja nicht nur durch die Auffinder verändert, da lief ja auch der halbe Landkreis durch. Wieviel Sinn hätten da Fingerabdrücke gemacht -von denen wir gar nicht wissen ob sie nicht doch genommen wurden? Der Bericht der Spurensicherung bzw. des Erkennungsdienstes ist uns ja nicht bekannt, da er ja wahrscheinlich mit weiteren Akten im 2. Weltkrieg verbrannte. Sicher, man hätte die Reuthaue finden müssen und den Monteur früher vernehmen müssen. Aber solange wir nicht wissen was eigentlich seitens der Ermittler wirklich unternommen wurde weil die Dokumente im Krieg verbrannten kann man sie nicht als Stümper verurteilen weil sie an dem Tatort unter den Bedingungen nicht das erreichten was sie sollten.

Zur Leichenstarre: Ignoriert hätte das bestimmt keiner. Weder ein Ermittler, noch der Arzt,der ja für diese Tätigkeit gewisse Qualifikationen nachweisen musste, u. a. ein Medizinstudium. Da lernt man sowas schon. Und wenn man Landgerichtsarzt wird und Sektionen zum Tätigkeitsspektrum gehören dann erkennt er das „mit geschlossenen Augen“. Sein Bericht hat sich ja leider nicht erhalten. Gruber wirkt auf mich nicht mehr oder weniger steif als Cäzilia Gruber oder die Hand der Magd.


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08.04.2017 um 19:54
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Ja, ich finde das auch äußerst eigenartig zwei völlig verschiedene Varianten abzuliefern und gegen den Nachbarn zu wettern selbst nachdem der 1926 genau deshalb ein Sühneverfahren gewann, während der einzig (Schwer-) verletzte zur Tatzeit in meiner Stube lag!

Ich bin ja mit keiner bösen Zunge ausgestattet, aber wenn mit XY die Pferde durchgehen sieht er sicherlich nicht anders aus als wenn er mit AG um die Reuthaue streitet.
Genau das waren auch meine Gedanken..
Wenn ein oder mehrere Morde geschehen, gibt es vlt einen verletzten Täter. 
Und wenn es den verletzten Bruder gab, so hat Sigl diesen bis zum Jahr 1952 verschwiegen.
Zitat von DewDew schrieb:Da kann man nur mutmaßen. Ich vermute, er wollte sich interessant machen und gleichzeitig L.S. posthum eins reinwürgen.
Von den Auffindern war er der letzte Überlebende, seine Story hat sich im Laufe der Zeit "entwickelt", jetzt konnte er seine Version, die er sich zusammengesponnen hatte, unters Volk bringen, ohne wieder bei einer Sühneverhandlung den Kürzeren zu ziehen.

1922 hat sich niemand für die Verletzungen seines Bruders interessiert und es ist fraglich, ob der überhaupt zu dem Zeitpunkt verletzt war. Wäre dem so gewesen und wäre er gerade mit ihm nach Hause gekommen, hätte sowohl er die Begleitung mit Hinweis auf den Bruder, dem er helfen wollte, ablehnen, als auch L.S. und Pöll sich einen anderen dritten Mann suchen können.

Auch diese Beiden erwähnen einen evtl. verletzten Karl Sigl mit keinem Wort, weder 1922, noch später. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Sigl da was durcheinanderbringt, nach 30 Jahren eher normal, als ungewöhnlich. Dass er sich die Version von Januar bis Mai `52 merken konnte und dem Richter dasselbe erzählte liegt nahe, nur hat da niemand mit den ´22er-Aussagen verglichen.
Ich glaube auch, dass Sigl keine Gelegenheit ausgelassen hat, um LS eins reinzuwürgen. Und passenderweise waren 1952 weder Pöll noch Schlittenbauer am Leben, um sich zu wehren. 

Jedoch glaube ich, dass Sigl 1952 die Wahrheit über seinen Bruder gesagt hat, denn diese Begebenheit hätte ihm aussagetechnisch ja keinen Vorteil verschafft. Im Gegenteil. Er hat jederzeit damit rechnen müssen, dass seine Aussagen überprüft werden. Warum sollte er also einen verletzten Bruder erfinden?

Warum er gegenüber LS und Pöll seinen verletzten Bruder nicht erwähnt hat, ist auch nachvollziehbar - es hätte seinen Bruder sofort in direkten Zusammenhang mit den Morden gebracht.


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zilch ehemaliges Mitglied

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08.04.2017 um 22:10
Zitat von pappalardipappalardi schrieb:Nur weil nichts bei den Aussagen der Mitauffinder von einer Inszenierung zu lesen ist, bedeutet es nicht, daß es keine Inszenierung gewesen ist.
Zitat von pappalardipappalardi schrieb:Wer sagt denn, daß AG die ganze Zeit im Nachthemd rumlief, nur weil er auf dem Bild keine Oberbekleidung trägt ?
Tut mir leid, ich halte Deine Einlassungen für totalen Quatsch.


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09.04.2017 um 09:33
Zitat von jaskajaska schrieb:Ein Tipp: es gibt hier im Profil einen Blog. Der wäre sicher gut für Deine Absichten.
Ein Blog?, was sollte ich für Absichten haben??
Zitat von jaskajaska schrieb:Keine dieser Vorhaltungen ist mit den heutigen vorhandenen Informationen in irgendeiner Form belegbar. Und wenn sie damals belegbar gewesen wäre, so hätte Riedmayr das direkt richtigstellen und Schlittenbauer vorhalten können. Hat er aber nicht. Warum?
………weil die sogenannte Vernehmung 1831 eine dubiose Veranstaltung war, die einzig und allein den Zweck verfolgte, den inzwischen nach München in höhere Ämter berufene, ehemalige Leiter der Ermittlungen im Fall Hinterkaifeck, StA Renner, von dem Makel reinzuwaschen, er hätte im Fall Hinterkaifeck Mist gebaut.

Schlittenbauer entlasten, um jeden Preis, lautete die Devise für Krim. Insp. Riedmayer!

Hätte Schlittenbauer bei der Vernehmung behauptet, er wäre zur Tatzeit beim Beichten in der Kirche gewesen, der Riedmayer hätte diese Kröte ohne Nachfrage geschluckt; sollte ja auch nicht sein Schaden sein. (eigene Schlussfolgerung ohne fremde Quelle)


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Mordfall Hinterkaifeck

09.04.2017 um 09:37
Zitat von zilchzilch schrieb:Tut mir leid, ich halte Deine Einlassungen für totalen Quatsch.
Ich würde die dringenst empfehlen, deine eigenen Beiträge mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen!


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09.04.2017 um 10:45
@totto
Zitat von tottototto schrieb:Schlittenbauer entlasten, um jeden Preis, lautete die Devise für Krim. Insp. Riedmayer!
Und dann hält er ihm solche Gerüchte vor? Und bereitet sich wochenlang intensiv auf dieses Verhör vor?

Ein Blog ist ein Medium, durch das man seine eigene Meinung der Welt mitteilen kann und nicht gezwungen ist, sich durch deren Erwiderungen irritieren zu lassen.


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09.04.2017 um 11:11
Zitat von jaskajaska schrieb:Und dann hält er ihm solche Gerüchte vor? Und bereitet sich wochenlang intensiv auf dieses Verhör vor?
Waren es nun nur Gerüchte, oder war da was dran?
Riedmayer war natürlich darauf bedacht, die  formaljuristischen Vorgaben halbwegs einzuhalten. Ansonsten achtete er darauf, den Schlittenbauer nicht in die Enge zu treiben. Den Grund hierfür habe ich vorher schon beschrieben.
Beide Renner und Riedmayer hatten wohl nicht damit gerechnet, dass dieses „Wahnsinnsverhör“ der breiten Öffentlichkeit irgendwann einmal zugänglich sein wird.
Zitat von jaskajaska schrieb:Ein Blog ist ein Medium, durch das man seine eigene Meinung der Welt mitteilen kann und nicht gezwungen ist, sich durch deren Erwiderungen irritieren zu lassen.
Nein danke, ich will ja mit meinen Vorstellungen die Welt nicht beglücken, sondern allenfalls der hiesigen Leserschaft die Augen öffnen; da tuts ein Forum auch....


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Mordfall Hinterkaifeck

09.04.2017 um 11:19
@totto
Hätte Riedmayr Belege für diese Unterstellungen gehabt, so wären die Aussagen von Schlittenbauer irrelevant gewesen. Dann wären seine Antworten als die eines Verdächtigen gewertet worden, der seine Haut retten will.
Mir ist aus Deinen Beiträgen überhaupt nicht ersichtlich, warum die Kripo in München einen Ortsführer eines 90-Seelen-Weilers in der Pampa schützen sollte statt selbst die Lorbeeren für die Aufklärung eines so großen Verbrechens zu ernten.

Aha, Du willst uns die Augen öffnen? Na dann :D


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09.04.2017 um 11:54
@totto

Ich gehe zwar auch von einer Täterschaft des Schlittenbauer aus, allerdings vvermute ich andere Ursachen für das schlecht geführte Verhör. Erstens war die Ermittler damals nicht so gut geschult wie heute und zweitens wurde eine Person sehr nach ihrem Status bewertet. Heute nicht mehr nachzuvollziehbar. Riedmayer hatte viel Material gesammelt Schlittenbauer festzunageln.

Heutige Ermittler hätten an entscheidenden Stellen wie der Hand Gottes, dem Alibi oder der Stelle wo er sich ärgert, festgestellt hat dass er sich verrannt hat immer weiter gebohrt. 


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09.04.2017 um 16:22
@jaska
Dann wären seine Antworten als die eines Verdächtigen gewertet worden, der seine Haut retten will.
Er war ein Verdächtiger. Aber wie seine Antworten gewertet wurden, ist uns nicht bekannt.
Nur gibt es eben einen Unterschied zwischen einem Verdacht und einem Beweis. Und selbst der Verdächtigste wird ohne Beweise, oder wenigstens Indizien, nicht angeklagt.


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09.04.2017 um 18:09
@off-peak
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Er war ein Verdächtiger.
Schlittenbauer war als Zeuge geladen. Demnach bestand zu diesem Zeitpunkt kein offizieller Tatverdacht. Dass die Polizei in dieser Richtung überlegte ist anhand der Akten belegt, Riedmayr hat über lange Zeit alle vermeintlich belastenden Informationen zusammengetragen.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Aber wie seine Antworten gewertet wurden, ist uns nicht bekannt.
Doch, das ist tatsächlich bekannt:

Riedmayr, 30. oder 31. März 1931
Er brachte jedoch seine Antworten in einer Weise vor, dass berechtigte Zweifel an seiner Täterschaft entstehen mussten. Wiederholt beteuerte er unter Tränen seine Unschuld, erklärte, dass er sehr wohl wisse, dass er in der dortigen Gegend als Täter angesehen werde und betonte, dass dies in erster Linie auf sein tatkräftiges Eingreifen als Ortsführer und auf seine Hilfsbereitschaft zurückzuführen sei. Er habe sich eben aus menschlichen Gründen um alles angenommen, habe sich aber nun nach den gemachten Erfahrungen zum Vorsatz gemacht, nie mehr in so selbstloser Weise einzugreifen.

Anhaltspunkte für ein weiteres Vorgehen sind nicht mehr vorhanden.
Riedmayr, 12. Mai 1931
Nach dem Eindruck, den ich bei der gründlichen Einvernahme vom 30.3.1931 gewann, halte ich jedoch eine Täterschaft des Schlittenbauer für sehr unwahrscheinlich. Ich kann mich auch des Empfindens nicht erwehren, daß es sich bei den gesamten Angaben des Maier um Schwätzereien handelt.



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Mordfall Hinterkaifeck

09.04.2017 um 19:18
@Kurt_Eisner

Was den Wissensstand und die Schulungsmethoden zur Kriminologie, so um 1900 betrifft, kann ich dir das Buch von Hans Groß empfehlen:

„Handbuch für Untersuchungsrichter als System der Kriminalistik 1883“.

Hast du Zugang zu staatlichen Bibliotheken, dann kannst du es dort zum Lesen bestellen.
Du wirst staunen; außer .DNA. und prognostizierender Forensik war alles schon da.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.04.2017 um 19:34
@totto
Zitat von tottototto schrieb:Schlittenbauer entlasten, um jeden Preis, lautete die Devise für Krim. Insp. Riedmayer!
War das auch die Devise von Krim. Kom. Reingruber und Neuss, Staatsanwalt Renner, Pielmayer und Dr. Popp.

Kein o.g. Kriminaler und Staatsanwalt hielt ihn für den Täter...  Alle doof?


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Mordfall Hinterkaifeck

10.04.2017 um 11:00
Der Tathergang.
Fakten und teilweise schlussfolgernde Indizien……………..

Der spätere Täter, aus meiner Sicht Lorenz Schlittenbauer, hat am frühen Abend des 31. März 1922 den Stadel in Hinterkaifeck betreten und traf dort auf Viktoria Gabriel. Vielleicht war die Fütterung gerade beendet und Viktoria Gabriel wollte das Stadeltor abschließen. Zum Gang von der Küche zu dem Stadeltor hatte sie höchstwahrscheinlich die beiden Türen, die vom Wohnbereich zum Stadel führten, offen gelassen, da sie ja sofort wieder in die Wohnräume zurückgehen wollte.
Der Hund war noch nicht im Stall.
 
Es kam dann, aus welchen Gründen auch immer, zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Viktoria Gabriel und Lorenz Schlittenbauer, die laute Auseinandersetzung war durch die offenen Türen von der Küche zum Stadel in Bruchstücken zu hören. Die Streiterei eskalierte und es kam dann zu einer tätlichen Konfrontation, in deren Verlauf Viktoria Gabriel gewürgt, vielleicht sogar erwürgt wurde.
Frau Cäcilia Gruber, die sich womöglich mit ihren Enkelkind Cilly Gabriel noch in der Küche befand, hörte bruchstückhaft lautes Geschrei aus dem Stadel und als dann auf einmal Ruhe war, ging sie mit der Cilly in den Stadel hinaus.
Vielleicht wollte der Täter in diesem Moment gerade das Weite suchen. Als er aber Schritte im Stallgang vernahm, bekam er panische  Angst  erkannt zu werden, ging deshalb hinaus zur Scheunendurchfahrt; er wusste genau was dort an der Wand hing, ergriff die Reuthaue und als er in den Stadel zurückkam, standen Cäcilia Gruber und die Cilly Gabriel vor der am Boden liegenden Viktoria Gabriel. Er erschlug Cäcilia Gruber an der Stelle, wo sie gerade stand (OAR Wiesner) die Cilly versuchte daraufhin vergeblich zu entwischen.
Erst jetzt, als Cilly Gabriel und Cäcilia Gruber erschlagen waren, fügte er der am Boden liegenden Viktoria Gabriel mit der Reuthaue die später festgestellten, schweren Kopfverletzungen zu.
Ab diesen Zeitpunkt hatte der Täter etwas Zeit und es konnte planen, denn Andreas Gruber war schon zu Bett gegangen und bekam von den bisherigen Geschehnissen nichts mit. Von daher dauerte es eine Weile bis Andreas Gruber bemerkte, dass seine Frau noch nicht im Bett war und er ging ahnungslos, so wie er war, mit Unterhose und Unterhemd bekleidet in Richtung Stadel, wo er seine Frau vermutete. Dort hatte sich der Täter mittlerweile auf Höhe der Stalltüre, zur Häckselmaschine hin, mit der Reuthaue auf dem gehäckselten Stroh/Heuhaufen positioniert und wartete ab, bis A. Gruber aus dem Stallgang in den Stadel trat. In dem Moment, als Gruber aus der Stalltüre heraustrat, kam die Reuthaue mit einem gezielten Schlag zum Einsatz, die Blutspritzer an der Innenseite der schmalen Stalltüre zeugen davon. Andreas Gruber stürzte über das Stalltreppen Potest hinunter zu den beiden getöteten Frauen.
Ja und nun war es geschehen und es galt nur noch, die Wurzel allen Übels zu vernichten, den kleinen Josef; dessen Existenz hatte ihm ja diese Suppe eingebrockt. Er wusste ja wo sich das Kind befand und ging deshalb durch den bereits finsteren Stallgang zum Stallvorraum und über den Hausgang hinein zum Schlafzimmer der V. Gabriel und ihren beiden Kindern.

Als er den kleinen Josef erschlagen hatte, nachher oder sogar bereits vorher, muss ihm die neue Magd über den Weg gelaufen sein.

Es ist st m.E. nicht anzunehmen, dass sich Täter nach so einer horrenden Mordserie noch länger am Tatort aufgehalten hat. Ich gehe davon aus, dass er alle Zugänge von innen verschloss, mit Ausnahme der südlichen Haustüre, die er beim Verlassen des Anwesens mit dem Haustürschlüssel von außen absperrte.
Zu diesem Zeitpunkt gab es das herunterhängendes Heuseil noch nicht!!
Die Kaffee Händler bezeugen, dass alles abgesperrt war.

Am darauffolgenden Samstagabend begann Schlittenbauer u.a. die Leichen des Andreas Gruber über die am Boden liegenden beiden Frauen zu legen und diesen Leichenhaufen mit Heu/Stroh/Brett abzudecken. Außerdem Legte er den Kreuzpickel in den Futtertrog und die eigentliche Tatwaffe deponierte er am Dachboden.

Das dürften die markantesten Maßnahmen unmittelbar "nach" dem Tattag gewesen sein.


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