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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

04.04.2017 um 16:55
@jerrylee
Oh Gott, ich gebe mich geschlagen....
Die Brandbriefe von Aichach un Waidhofen ....vielleicht sind die interessanter. Mal sehen, wer hier Interesse daran zeigt...(..)


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Mordfall Hinterkaifeck

04.04.2017 um 20:57
@jerrylee
Ich hatte ers noch nie nötig hinter einen anderen Nick zu verstecken und die Brandbriefe interessieren mich auch nicht, da muss ich Goggo recht geben. So, jetzt ziehe ich mich wieder zurück und lese nur mit, tschüss!


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Mordfall Hinterkaifeck

04.04.2017 um 22:09
Zitat von opalopal schrieb:Ich hatte ers noch nie nötig hinter einen anderen Nick zu verstecken
Und warum versteckst du dich dann?


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zilch ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2017 um 00:14
Es macht für mich keinerlei Sinn, wenn LS - als Täter angenommen -seine beiden Söhne, 16 und 11 (?) Jahre alt, zum Kaifecker Hof schickt. Da er ja bereits alles mit dem Schlüssel zugesperrt hatte, ist das eine komplett sinnlose Handlung. Was also ist die Erklärung hierfür?


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2017 um 07:36
@opal
Zitat von opalopal schrieb:Ich hatte ers noch nie nötig hinter einen anderen Nick zu verstecken
Das Internet vergisst nicht, so sagt man doch. Was ist mit @alma1, @isar12 ???  Nur beleidigende und wirre Beiträge ...


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2017 um 12:12
@Schissler
Ich weis nicht woher du deine " Weisheiten " hast, aber ich hab solche Spielchen nicht nötig. Ich brauch nur einen Nick


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2017 um 13:31
Zitat von zilchzilch schrieb:Es macht für mich keinerlei Sinn, wenn LS - als Täter angenommen -seine beiden Söhne, 16 und 11 (?) Jahre alt, zum Kaifecker Hof schickt. Da er ja bereits alles mit dem Schlüssel zugesperrt hatte, ist das eine komplett sinnlose Handlung. Was also ist die Erklärung
hierfür?
@zilch
So konnte er besser die Auffindung inszenieren. Wäre er anstelle der Söhne selbst sofort nach HK gegangen mit den Nachbarn, hätte man
ihm eine überzogene Reaktion vorwerfen können, was ihn verdächtigt machen könnte.
Er konnte den Nachbarn ja auch nicht sagen "Ich habe nach dem rechten geschaut. Da rührt sich nichts. Kommt, lasst uns zusammen das Anwesen betreten und schauen, was da los ist."
Dann hätte er zugegeben, schon vorher auf dem Hof gewesen zu sein.
Ich sehe das Ganze als eine übertriebene Inszenierung von LS an. Gleichwohl muß er nicht der Mörder gewesen sein, aber der Auffinder der Leichen.
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, kann es durchaus möglich sein, daß AG die Leute umgebracht hat und er selbst erst später zu Tode kam, als LS nach dem rechten schaute. Das würde auch die auf dem Bild erkennbare Steife von AG erklären. Die Leichenstarre hatte sich noch nicht gelöst, weil er erst später ums Leben kam.

Die punktförmigen Verletzungen am Kopf der alten Bäuerin und der Victoria sollen ja von der Reuthaue stammen, wohl von der überstehenden Schraube. Ich denke, daß man mit einem derartig konstruierten Werkzeug nicht präzise mit der Schraube treffen kann,
wenn man sich damit nicht auskennt.


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zilch ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2017 um 13:59
Zitat von pappalardipappalardi schrieb:So konnte er besser die Auffindung inszenieren.
Zitat von pappalardipappalardi schrieb:Ich sehe das Ganze als eine übertriebene Inszenierung von LS an.
Was denn für eine Inszenierung? Es gibt die Aussagen der beiden Mitauffinder und darin ist nichts von einer Inszenierung zu lesen.
Zitat von pappalardipappalardi schrieb:Er konnte den Nachbarn ja auch nicht sagen "Ich habe nach dem rechten geschaut. Da rührt sich nichts. Kommt, lasst uns zusammen das Anwesen betreten und schauen, was da los ist."
Natürlich hätte er gekonnt. Der Briefträger, die Kaffeehändler und schließlich der Monteur - alle haben berichtet, dass am Kaifecker Hof etwas nicht stimmt. Ihm selbst hat Gruber die Einbruchsspuren gezeigt und gesagt, dass wohl ungebetenen Besuch im Anwesen hatte - 4 Tage zuvor. Da hätte er nichts zugeben brauchen, die anderen werden ja auch was mitgekriegt haben, sonst wären sie doch nicht mitgegangen.

Übrigens wird während die 3 zum Hof gehen, genau das erörtert (alle aufgehängt oder erschlagen).

Die Handlungsweise ist also vollkommen plausibel.
Zitat von pappalardipappalardi schrieb:Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, kann es durchaus möglich sein, daß AG die Leute umgebracht hat und er selbst erst später zu Tode kam, als LS nach dem rechten schaute.
Und da lief der natürlich weiter im Nachthemd herum und drückt dem LS die Hacke in die Hand?

Sorry, das alles zusammen ist nicht schlüssig.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2017 um 16:25
@pappalardi
Wenn ich mich gedanklich in die Lage des Lorenz S. versetze, dann sieht das für mich erstmal so aus:  Am Dienstagnachmittag laufen quasi in der Schl.-Küche mehre Informationen zusammen die beunruhigend genug sind um dort nachzusehen, aber noch nicht alarmierend genug um A) gleich selbst mit Verstärkung hinzulaufen oder B) Angehörige zu informieren und diese bitten dort nachzusehen.

Der Auftrag des LS an seine Söhne war laut L.S.: “Ich habe dann meine 2 Söhne Johann Schlittenbauer 16 Jahre alt und Josef Dick 9 Jahre alt beauftragt, sich zu Gabriel zu begeben und an den Fenstern zu klopfen und durch die Fenster in die Zimmer hineinzusehen, ob niemand im Haus sei. Außerdem sagte ich ihnen, wenn sie von der Familie Gabriel jemanden sehen, zu sagen, der Motor sei jetzt hergerichtet.“


Ich persönlich halte das für eine völlig normale Vorgehensweise das ich meine beiden Söhne mit 16 und 9 dort hinschicke um mal nachzuschauen ob alles in Ordnung ist und die Nachricht vom Monteur zu übergeben. Das waren ja keine Kleinkinder mehr, und ich glaube daß das heute auch nicht anders gehandhabt würde. Da kann man ihm keinen Strick draus drehen. Den hätte man ihm auch nicht drehen können wenn er selbst eine erste Nachschau abgehalten hätte weil seine Söhne vielleicht durch  Arbeiten oder Krankheit verhindert gewesen wären und er zu den Nachbarn gegangen wäre und gesagt hätte das er schon dort war und keiner aufmacht, das er vermutet dort ist was Schlimmeres geschehen, alleine traut er sich aber nicht einbrechen.
Die punktförmigen Verletzungen am Kopf der alten Bäuerin und der Victoria sollen ja von der Reuthaue stammen, wohl von der überstehenden Schraube. Ich denke, daß man mit einem derartig konstruierten Werkzeug nicht präzise mit der Schraube treffen kann, wenn man sich damit nicht auskennt.
Schau mal, auf diesem http://www.donaukurier.de/storage/image/4/3/5/9/3359534_cms2image-frame-800x800_1oT9hP_228MEW.jpg ist so etwas nachgebaut. Bei der Tatwaffe stand die Schraube steht etwa 1 cm über die Schraubenmutter hervor.
Wenn der Mörder mit der stumpfen Seite drauf schlug bedarf es keiner Präzision, da war die Wahrscheinlichkeit das die überstehende Schraube irgendwann einmal traf schlicht sehr hoch. Mit der stumpfen Seite einer Axt wurden früher die Tiere vor dem Schlachten betäubt.  
Die Leichenstarre hatte sich noch nicht gelöst, weil er erst später ums Leben kam.
Das wäre aber den Ermittlern doch aufgefallen, die haben die Leichen ja immerhin einmal bewegt für das Foto.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.04.2017 um 22:25
Die Reuthaue

Die Tatwaffe, ein bäuerliches Arbeitsgerät, ist ein weiteres Indiz dafür, dass der Täter aus dem näheren Umfeld von Hinterkaifeck stammen musste und bei genauerem Hinsehen und unter Einbeziehung der eindeutigen Vorgeschichte, spiegelt sich nicht nur das Umfeld, sondern auch die Person des Täters wieder.

Aus meiner Sicht ist der Täter am frühen Abend des 31. März 1922 ohne Tatvorbereitung und ohne eigene Tatwaffe, nach Hinterkaifeck gegangen.
Der Anlass seines dortigen Besuches mag zu einem gewissen Maß zu einer gedanklichen Gewaltbereitschaft beigetragen haben, aber was genau der Auslöser war, dass er dann tatsächlich gleich 6 Menschen mit der Reuthaue erschlug, ist unbekannt.
In Anbetracht der etwas diffusen Vorgänge im Stadel des Hinterkaifecker Anwesens, die unmöglich in einer Vorplanung bedacht worden sein konnten, hat der Täter nach der in der Scheunendurchfahrt aufbewahrten hofeigenen Reuthaue gegriffen, ist in den Stadel zurück und hat dort nacheinander die Familie Gabriel/Gruber nebst der Magd Maria Baumgartner ausgerottet.
Die hereinbrechende Dunkelheit und die gezielten Schläge auf die Köpfe zeugen von einem geübten Umgang mit einer solch außergewöhnlichen Mordwaffe.
Der später im Futtertrog von Schlittenbauer als Tatwaffe deklarierte Kreuzpickel dürfte ursprünglich gleich neben der Reuthaue in der Scheunendurchfahrt gehangen sein.
Warum wurde also der Kreuzpickel von Schlittenbauer offengelegt und die Reuthaue vom Täter am Dachboden versteckt?
Für mich gibt es dafür nur eine Erklärung. Der Täter hatte erkannt, dass die Reuthaue der Hinterkaifecker, die er als Tatwerkzeug benutzt hatte, dieselbe Besonderheit aufwies, u.z. die hervorstehende Befestigungsschraube, die bei seiner eigenen Reuthaue zuhause auch. Vielleicht hatte Gruber diese Herstellungsmethode von Schlittenbauer abgeschaut, beide waren ja scheinbar handwerklich begabt und haben u.a. ihre Reuthaue selber zusammengestellt.
Genau diese übereinstimmenden Merkmale dürften den Täter dazu veranlasst haben, die Tatwaffe wenigstens vorübergehend aus dem Verkehr zu ziehen; es hätte ja jemand auf den Gedanken kommen können: „diese Haue kenne ich doch, die gehört dem Schlittenbauer“………. und damit wären von Hause aus alle Bemühungen, die Spuren zu verwischen und all die anderen Ablenkungsmanöver, für die Katz gewesen. Er wäre schon von Anfang im Fokus der Ermittler gestanden; so könnte er sich aus seiner subjektiven Sicht gedacht haben.
Ich denke dass das Verstecken der Tatwaffe erst bei einem weiteren Besuch nach der Tat, zusammen mit den Abdecken der Leichen erfolgte.
Eine Ersatzwaffe (Kreuzpickel) legte er im Futtertrog zurecht, damit man von Seiten der Ermittler vorerst von einer Suche nach einer Tatwaffe Abstand nahm und er dadurch Zeit gewann.
Schwaiger ist auch auf dieses Problem später einmal eingegangen, allerdings denke ich, dass seine Aussage, dass Schlittenbauer Besitzansprüche an die gefundene Reuthaue stellte im übertragenen Sinne, wie oben beschrieben, verstanden werden sollte. Denn dass Schlittenbauer, nachdem 1 Jahr Gras über die Sache gewachsen war, Besitzansprüche an der am Dachboden gefundenen Mordwaffe stellen würde, scheint mir unwahrscheinlich zu sein; so gierhaft kann er doch gar nicht gewesen sein.
Obwohl…...…., die 1800 Mark Abfindung für das Kind, die er laut eigenen Angaben nicht aus eigener Tasche bezahlt hatte, verlangte er nach dem Tod des Kindes auch wieder zurück!


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zilch ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

06.04.2017 um 23:17
Der Kreuzpickel:

Er wurde im leeren Futterbarren aufgefunden. Aber war der Futterbarren denn auch leer, als die Tat verübt wurde? Die Stallbekleidung der Frauen deutet für mich darauf hin, dass diese mit der abendlichen Fütterung des Viehs beschäftigt waren. Derjenige Täter, welcher den Pickel benutzte, hat ihn möglicherweise einfach unter dem Heu im Barren versteckt. Niemand konnte in diesem Moment ahnen, dass vier volle Tage vergehen würden, in welchen das hungernde Vieh natürlich jeden Halm verschlingen würde. Und bei der Auffindung war das vermeintliche Versteck dann keines mehr.

Der Ursprung der Reuthaue ist durch den Knecht Siegel hieb- und stichfest belegt. Besonders der Hinweis auf die unfachmännische Weise des Zusammenbaus, die hervorstehende Schraube nämlich, machte dieses Stück völlig
unverwechselbar. Daher, und wegen des zeitlichen Abstands, 58 Jahre nach der Tat, halte ich d Behauptung des A. Schwaiger zur Reuthaue ebenfalls für unglaubwürdig.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.04.2017 um 15:18
@totto
Ich versuchs nochmal, auch wenn Du nicht so gerne antwortest:
Zitat von tottototto schrieb:Die Tatwaffe, ein bäuerliches Arbeitsgerät, ist ein weiteres Indiz dafür, dass der Täter aus dem näheren Umfeld von Hinterkaifeck stammen musste und bei genauerem Hinsehen und unter Einbeziehung der eindeutigen Vorgeschichte, spiegelt sich nicht nur das Umfeld, sondern auch die Person des Täters wieder.
Nein. Ganz und gar nicht. Du kannst von einem auf dem Hof vorhandenen Werkzeug, das ein vermeintlich unbewaffneter Täter spontan ergreift, nicht auf dessen Wohnort, eine Bekanntschaft mit den Opfern oder sogar dessen Profession schließen. Wie soll denn das gehen?
Zitat von tottototto schrieb:Aus meiner Sicht ist der Täter am frühen Abend des 31. März 1922 ohne Tatvorbereitung und ohne eigene Tatwaffe, nach Hinterkaifeck gegangen.
Keine Tatvorbereitung und ohne eigene Waffe - da schließe ich mich an. Ob er oder sie erst am 31.3. nach Hinterkaifeck kamen oder tatsächlich schon während des Einbruchs 2 Tage zuvor ins Haus eindrangen ist völlig unklar.
Zitat von tottototto schrieb:Die hereinbrechende Dunkelheit und die gezielten Schläge auf die Köpfe zeugen von einem geübten Umgang mit einer solch außergewöhnlichen Mordwaffe.
Was heißt geübter Umgang? Tiere erschlagen? Reuthaue zum Entwurzeln verwendet? Mit einer Schlagwaffe gekämpft? Das sind alles völlig unterschiedliche Dinge, zu denen ein so großes Werkzeug unterschiedlich eingesetzt werden muss. Ich glaube, Du interpretierst da zu viel in die Reuthaue hinein. Es war in diesem Moment ein Schlagwerkzeug. Wahrscheinlich war es dem Täter egal, ob da eine Reuthaue, eine Kreuzhacke, eine Axt gestanden hätte. Er hatte ja eher keine Zeit, sich aus einer großen Auswahl an möglichen Waffen genau die herauszupicken, deren Handhabung ihm für die ungeplante Tötung am vertrautesten schien.
Zitat von tottototto schrieb:Warum wurde also der Kreuzpickel von Schlittenbauer offengelegt und die Reuthaue vom Täter am Dachboden versteckt?
Hier machst jetzt geschickt aber wenig subtil einen Sprung von Deinem zunächst unpersönlichen Täter konkret zu Schlittenbauer. Die Option, dass Schlittenbauer, als er die Kreuzhacke der Polizei zeigte gar nichts von der Reuthaue auf dem Dachboden wußte, ignorierst Du.
Das ist völlig ok, wenn Du hier Deine Version erzählst, von der Du überzeugt bist.
Für eine neutrale Analyse der bekannten Informationen ist das unzulässig. Da sollten nämlich schon alle Möglichkeiten in Betracht gezogen werden.
Zitat von tottototto schrieb:Für mich gibt es dafür nur eine Erklärung. Der Täter hatte erkannt, dass die Reuthaue der Hinterkaifecker, die er als Tatwerkzeug benutzt hatte, dieselbe Besonderheit aufwies, u.z. die hervorstehende Befestigungsschraube, die bei seiner eigenen Reuthaue zuhause auch. Vielleicht hatte Gruber diese Herstellungsmethode von Schlittenbauer abgeschaut, beide waren ja scheinbar handwerklich begabt und haben u.a. ihre Reuthaue selber zusammengestellt.
Hier fängt das Problem an. Die Erklärung wird unnötig kompliziert, weil eben andere naheliegendere Optionen zuvor von Dir ausgeschlossen wurden. Wie wahrscheinlich wäre es gewesen, dass Schlittenbauer und Gruber eine identische auffällige Reparaturmethode (Hergestellt haben die die Reuthauen eher nicht) angewandt hätten? Und war genau hätte Schlittenbauer dann zu befürchten gehabt? Dass er zuhause ein ähnliches Werkzeug hatte? Das heißt doch gar nichts.
Zitat von tottototto schrieb:Genau diese übereinstimmenden Merkmale dürften den Täter dazu veranlasst haben, die Tatwaffe wenigstens vorübergehend aus dem Verkehr zu ziehen; es hätte ja jemand auf den Gedanken kommen können: „diese Haue kenne ich doch, die gehört dem Schlittenbauer“………. und damit wären von Hause aus alle Bemühungen, die Spuren zu verwischen und all die anderen Ablenkungsmanöver, für die Katz gewesen.
Das hakt. Warum hat er die Haue dann nicht zu seinen eigenen gestellt sondern dort versteckt, wo sie früher oder später auftauchen würde? Warum hat er sie nicht spätestens dann geborgen, als das Haus abgerissen wurde? Zeit und Gelegenheit wären doch ausreichend zur Verfügung gestanden? Oder waren seine ganzen diesbezüglichen Ängste vom Jahr zuvor nicht mehr da?
Zitat von tottototto schrieb:Ich denke dass das Verstecken der Tatwaffe erst bei einem weiteren Besuch nach der Tat, zusammen mit den Abdecken der Leichen erfolgte.
Das passt doch nicht zusammen. Sowohl das Verstecken einer Tatwaffe als auch das Abdecken von Leichen sind Handlungen des Täters, die ihm vor Ort als logisch und wichtig erscheinen. Keiner kehrt unter Entdeckungsrisiko zurück, um dann dort Leichen abzudecken, die er gar nicht anschauen muss, weil er ja nicht vor Ort verbleibt. Das macht ein Täter doch genau dann, wenn er mit dem Anblick der Leichen selbst konfrontiert ist und das über eine längere Zeit. Sofern er sofort den Tatort verlässt/ verlassen kann macht das Abdecken der Opfer keinen Sinn. Ähnliches gilt auch für die Reuthaue: warum nochmal zurückkommen? Lohnt sich hier das Risiko entdeckt zu werden, um sie im Nachhinein noch innerhalb des Gebäudes zu verstecken, wo sie eigentlich schnell hätte entdeckt werden müssen? Mit der nachträglichen Überlegung, dass die Reuthaue eine Gefahr darstellen könnte, wäre eine Entsorgung die richtigere Lösung gewesen. Wenn der Täter schon die Möglichkeit gehabt hätte, frei auf den Hof zu gelangen, so hätte er genauso gut auch ein Versteck außerhalb wählen können, das für die Polizei nicht so naheliegend gewesen wäre. Dass die Reuthaue von der Polizei nicht gefunden werden würde konnte der Täter ja eher nicht vorhersehen.
Zitat von tottototto schrieb:Obwohl…...…., die 1800 Mark Abfindung für das Kind, die er laut eigenen Angaben nicht aus eigener Tasche bezahlt hatte, verlangte er nach dem Tod des Kindes auch wieder zurück!
Wollte er? Hast mir dazu mehr Informationen?


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07.04.2017 um 15:33
Ich schließe mich der Meinung von @margaretha an, für mich ist diese Vorgehensweise von LS ganz normal.

Eher frage ich mich, warum denn Sigl, nachdem er seinen verletzten (die Pferde waren's) Bruder holen musste, nicht alleine mit LS zum HK-Anwesen gehen, sondern unbedingt noch Pöll mitnehmen wollte. 
Und, nebenbei erwähnt, am Donnerstag vor den Morden von seinem Schwiegervater gewarnt wurde, rechtzeitig heimzugehen..


Aussagen: 1952-01-10 Sigl Jakob
"An einem mir nicht mehr näher bekannten Tag, entweder Ende März oder anfangs April 1922, verunglückte mein Bruder Karl Sigl, der damals beim Bauern Raimund in Hohenried als Knecht beschäftigt war. Ihm gingen die Pferde durch. Im Auftrag meines Vaters musste ich meinen Bruder in mein Anwesen, Gröbern, Hs.No.27, bringen. Damals kamen mein Bruder und ich zwischen 16 – 17 Uhr zu Hause an. Kaum, dass ich daheim war, kam Schlittenbauer zu mir in die Wohnung und sagte folgendes: „Der Monteur, der in Hinterkaifeck eben gearbeitet hat, sagte zu mir, dass sich dort niemand rührt und ich glaube, die habens alle erschlagen oder die haben sich aufgehängt.“ Gleichzeitig forderte Schlittenbauer mich auf, dass ich mit zum Anwesen Hinterkaifeck gehen solle um Nachschau zu halten. Ich erwiderte ihm, dass ich mit ihm allein nicht zum Anwesen Hinterkaifeck gehe, er solle doch auch noch den Nachbarn Pöll mitnehmen. Schlittenbauer und ich gingen dann von meiner Wohnung zum Anwesen Pöll. ... 
Vorausschicken muss ich noch, dass ich am Donnerstag (30.3.22) vor der Tat in Hinterkaifeck in Schrobenhausen auf dem Viehmarkt war. Bei dieser Gelegenheit bin ich mit meinem Schwiegervater Kaspar Stegmair, zusammengetroffen. ...
Als Stegmair an jenem Donnerstag von Gröbern nach Schrobenhausen ging, kam er an dem Anwesen Hinterkaifeck vorbei. Bei dieser Gelegenheit kam er ins Gespräch mit Andreas Gruber. Dieser sagte meinem Schwiegervater, dass im Schnee eine Spur zu seinem Anwesen gehe, er glaube, dass Spitzbuben in seinem Hause seien. Stegmair soll Gruber aufgefordert haben, das Anwesen durchsuchen zu lassen, worauf Gruber erwiderte, dass er sich nicht fürchte. Dies war für meinen Schwiegervater Anlass genug, dass er mich aufforderte, heute rechtzeitig nach Hause zu gehen, damit nichts passiere.


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07.04.2017 um 15:41
Und - warum hat Sigl diese Begebenheiten nicht schon 1922 ausgesagt?


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07.04.2017 um 15:54
@NaPalmkatzl

Weil es sich nicht so zugetragen hatte. Pöll, 05.04.1922:
Am Dienstag den 4.4.22 nachm. gegen 5 Uhr kam der Bauer Lorenz Schlittenbauer zu mir in meine Behausung, dass bei Gabriel sich nicht mehr rührt. Er ersuchte mich dann mit ihm zu Gabriel zu gehen. Auch Jakob Sigl schloss sich uns an.
Schlittenbauer, 05.04.922:
Ich habe daraufhin meine beiden Nachbarn Michael Pöll und Jakob Sigl veranlasst mit mir in die Behausung der Gabriel zu gehen. Es war dies am Dienstag den 4.4.22 um 5 Uhr nachm. herum.
Man beachte die Reihenfolge.
MfG
Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

07.04.2017 um 15:59
@Dew


Danke, diese Aussagen und die Reihenfolge sind mir bekannt! Dennoch frage ich mich, was denn Sigl mit seiner Aussage 1952 bezwecken wollte?


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Mordfall Hinterkaifeck

07.04.2017 um 16:48
Zudem hat ja Sigl am 30.05.1952 eidlich ausgesagt --> hier stellt der Richter fest, dass der Zeuge in allen wesentlichen Punkten die gleichen Angaben macht wie bei seiner polizeilichen Vernehmung am 10.1.1952.


Das könnte bedeuten, dass Sigl die Begebenheiten mit seinem Bruder im Zeitraum der Morde 1922 wahrscheinlich bewusst nicht ausgesagt hat, um die Verletzung desjenigen nicht zur Sprache zu bringen.. 


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Mordfall Hinterkaifeck

07.04.2017 um 18:20
Zitat von NaPalmkatzlNaPalmkatzl schrieb:Das könnte bedeuten, dass Sigl die Begebenheiten mit seinem Bruder im Zeitraum der Morde 1922 wahrscheinlich bewusst nicht ausgesagt hat, um die Verletzung desjenigen nicht zur Sprache zu bringen.
@NaPalmkatzl

Ja, ich finde das auch äußerst eigenartig zwei völlig verschiedene Varianten abzuliefern und gegen den Nachbarn zu wettern selbst nachdem der 1926 genau deshalb ein Sühneverfahren gewann, während der einzig (Schwer-) verletzte zur Tatzeit in meiner Stube lag!

Ich bin ja mit keiner bösen Zunge ausgestattet, aber wenn mit XY die Pferde durchgehen sieht er sicherlich nicht anders aus als wenn er mit AG um die Reuthaue streitet.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.04.2017 um 18:22
@NaPalmkatzl
Was wollte Sigl bezwecken?

Da kann man nur mutmaßen. Ich vermute, er wollte sich interessant machen und gleichzeitig L.S. posthum eins reinwürgen.
Von den Auffindern war er der letzte Überlebende, seine Story hat sich im Laufe der Zeit "entwickelt", jetzt konnte er seine Version, die er sich zusammengesponnen hatte, unters Volk bringen, ohne wieder bei einer Sühneverhandlung den Kürzeren zu ziehen.

1922 hat sich niemand für die Verletzungen seines Bruders interessiert und es ist fraglich, ob der überhaupt zu dem Zeitpunkt verletzt war. Wäre dem so gewesen und wäre er gerade mit ihm nach Hause gekommen, hätte sowohl er die Begleitung mit Hinweis auf den Bruder, dem er helfen wollte, ablehnen, als auch L.S. und Pöll sich einen anderen dritten Mann suchen können.

Auch diese Beiden erwähnen einen evtl. verletzten Karl Sigl mit keinem Wort, weder 1922, noch später. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Sigl da was durcheinanderbringt, nach 30 Jahren eher normal, als ungewöhnlich. Dass er sich die Version von Januar bis Mai `52 merken konnte und dem Richter dasselbe erzählte liegt nahe, nur hat da niemand mit den ´22er-Aussagen verglichen.

Sigl, der Macher, der trotz des verletzten Bruders die Leitung der Auffindung souverän übernimmt und den L.S. sofort durchschaut, was keinem Polizisten je gelang. So sah er sich ´52 aber so ist es ´22 nicht gewesen. 

Eine Posse, Denunziantenstadel halt.

MfG

Dew 


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