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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2018 um 16:27
Zitat von Sonnenschein81Sonnenschein81 schrieb:um die Ehre von Verstorbenen.
Und genau darum geht es eben hier nicht.
Das habe ich gemerkt. Seitenweise sind mögliche illegale Geschäfte der Familie Gruber Thema. Lauter völlig ungerechtfertigte Unterstellungen. Dafür sehe ich keine Berechtigung.
Zitat von Sonnenschein81Sonnenschein81 schrieb:nicht um die Ehre der Verstorbenen zu retten. Wenn das hier deine einzige Motivation bist, bist du im falschen Thread.
Das ist meine einzige Motivation und ich sehe nicht, dass ich dafür im falschen Thread bin. Denn hier geht es um den Fall "Hinterkaifeck", da nimmt Familie Gruber definitiv eine zentrale Stellung ein.

Ich will hier nicht den Fall "Hinterkaifeck" lösen. Das ist passé. Wir werden damit leben müssen, dass in diesem Fall kein irdisches Gericht mehr einen Urteilsspruch sprechen wird. Das ist angesichts eines so schrecklichen Verbrechens zwar schwer erträglich, aber so ist es nunmal. Vielleicht waren es Hamsterer. Vielleicht waren es Raubmörder. Vielleicht war es Schlittenbauer. Vielleicht waren es Thalers. Vielleicht war es auch der Bäcker Bärtl. Von mir aus kann es auch ein "Auftragsmord" gewesen sein. Keine Ahnung, nicht mein Thema.

Nochmal, @jaska, du schreibst;
Zitat von jaskajaska schrieb:Prinzipiell finde ich es ja gut, wenn Jemand konkrete Personen schützen mag.
Warum sträubst du dich dann so vehement gegen die von vorgebrachten Argumente?


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2018 um 16:29
@Dew
Weißt Du, es gab eben in der Mehrheit halbverhungerte Gestalten, die von den Bauern nichts anderes wollten als einen Happen zu essen. In der Minderheit waren ganz sicher die Hamsterer, die den Bauern, die nichts geben wollten, eins übergebraten haben. Da hab ich keine rosarote Brille auf, denn der gesunde Menschenverstand sagt mir, wenn alle Hamsterer so gewesen wären wie Du es behauptest, dann wären damals die Bauern von ihnen ausgerottet worden. Da habe ich wohl eine realistischere Sicht als Du, auch wenn Du es nicht wahrhaben willst. Nur juckt mich das nicht.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2018 um 16:35
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Denn hier geht es um den Fall "Hinterkaifeck"
Genau. Und nicht um die Ehrenrettung oder Verunglimpfung der Opfer, sondern um die objektive Beleuchtung des Falls


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02.02.2018 um 16:41
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:- das Fehlen von konkreten Aussagen zum Inzest
- das merkwürdige Urteil im ersten Prozess (zum Zeitpunkt der Verurteilung konnte eben kein Inzest nachgewiesen werden)
- die offensichtlich problematischen "Zeugen" (Victoria und Lorenz Schlittenbauer, die beide aus dem Inzestvorwurf persönliche Vorteile zogen)
- die Stellung der Grubers in ihrer Kirchengemeinde, der offenbar gute Leumund der Grubers
- die Rolle von Pfr. Haas
- die sehr würdevolle Gestaltung der Trauerfeier (Grubers waren sozial voll integriert und normal angesehen)
- der Freispruch im zweiten Inzestprozess
- keine unerklärlichen Schwangerschaften bei Victoria Gabriel
die Rieger akzeptierst Du nicht in Bezug auf ihre Aussage über ihre beobachtete Wahrnehmung von Vater und Tochter in der Scheune, gleichzeitig ist sie Deine „Kronzeugin“ das die Opfer regelmäßíg die Kommunion empfingen. smilie denk 09 Abgesehen davon, die Meisten wollen dabei keine Zuschauer! Für 1907-1910 scheint es ja Aussagen gegeben zu haben.


Was ist denn merkwürdig an dem Urteil im ersten Prozeß? Auch wenn zum Zeitpunkt der Verhandlung scheinbar kein Inzest nachgewiesen werden konnte vermutlich mangesls Augenzeugen so gab es ein Urteil für einen Zeitraum von drei Jahren.

Was die Trauerfeier betrifft: Ist der Sermon der Trauerpredigt eigentlich im Ganzen bekannt, oder „nur“ die Essenz des biblischen Mordes in der Kain seinen Bruder Abel erschlug? Das Schulkinder einen Kranz für ihre Mitschülerin niederlegten hat ja nun nichts mit den (Un-)Taten der übrigen Opfer zu tun.
Ich habe vor Jahren mal in einen winzigen Dorf gewohnt, da war es üblich das der Kirchenchor an Beerdigungen und Taufen sang. Hier können das die Angehörigen auf Wunsch anfordern.


Der Freispruch im zweiten Inzestprozess basierte ja auf den widersprüchlichen Angaben des Schlittenbauers und wenn der Inzest zu dieser Zeit bestanden haben soll werden die Opfer das auf Nachfrage ja kaum zugegeben haben.
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Denn hier geht es um den Fall "Hinterkaifeck", da nimmt Familie Gruber definitiv eine zentrale Stellung ein.
Ja
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Vielleicht waren es Hamsterer. Vielleicht waren es Raubmörder. Vielleicht war es Schlittenbauer. Vielleicht waren es Thalers. Vielleicht war es auch der Bäcker Bärtl. Von mir aus kann es auch ein "Auftragsmord" gewesen sein.
Und irgendeiner dieser „möglichenfalls“ hatte ja vermutlich ein Problem mit den Opfern das er auf abscheuliche Art löste. Es geht ja jetzt nicht darum WER und/oder WIE SCHLECHT die Opfer waren, nur das halt eben eine schlechte Angewohnheit/negative Seite eben vermutlich der Auslöser war. Die Opfer will niemand schlecht darstellen, die bleiben in erster Linie Opfer (egal was vor ihrem Tod und in dieser schlimmen Zeit geschah)


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2018 um 17:06
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Weißt Du, es gab eben in der Mehrheit halbverhungerte Gestalten, die von den Bauern nichts anderes wollten als einen Happen zu essen.
Das ist dann realistisch?

Das ist schon rein technisch gesehen nicht realistisch und auch nicht wahr. Denk doch mal nach:
Was hätte ihnen denn der "Happen" genützt? Schon daheim wieder Hunger schieben? Der Familie nichts mitbringen? Das war doch die Fahrkarte nicht wert und die Zeit.

Du erzählst doch selbst von Kinderwagen etc., also schon das widerspricht sich doch.

Natürlich wollten selbst die für den Bedarf der eigenen Familie losgefahrenen Hamsterer mehr, als nur den Happen, sie wollten Vorräte nach Hause bringen. Wenigstens für ein paar Tage. Das war schließlich nicht der Gang zum Discounter um die Ecke. Das waren nicht ganz ungefährliche Reisen. Wenn Du das schon von der rein logistischen Seite nicht begriffen hast, bist Du in der Situation nicht annähernd "drin".

Und dass alle Hamsterer auf die Bauern losgingen, habe nichtmal ich behauptet. Wurde mir auch nicht so weitergegeben.

Deine Verallgemeinerung in dem Punkt kann doch wohl kein Argument sein. Und wenn Dir sonst nichts einfällt, krieg´ ich´s per PN?
Was für ein Stil...

Aber ist o.k., wenn die Story nicht von Deiner Oma ist, dann stimmt sie halt nicht. Auch ´ne Form von Geschichtsverständnis.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2018 um 17:27
Zitat von DewDew schrieb:Das war schließlich nicht der Gang zum Discounter um die Ecke. Das waren nicht ganz ungefährliche Reisen. Wenn Du das schon von der rein logistischen Seite nicht begriffen hast, bist Du in der Situation nicht annähernd "drin".
Ich finde ungeheuerlich, was du hier von dir gibst.
Du hörst sofort auf eine Userin zu beledigen, die hier durchweg durchdachte Beiträge liefert.

Wer vergleicht denn hier "Hamsterfahrten" mit einem Gang zum Discounter?
Das bist doch du.

Was weisst du denn von dieser Zeit?
Weisst du, dass auf diese gefährlichen Reisen sogar Kinder mitgenommen wurden?
Nicht weil das Spaßreisen waren, sondern weil jede Hand und jeder Rücken zum Tragen gebraucht wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2018 um 19:00
@frauZimt
Künstliche Aufregung? Ja, mach mal.

Teilzitate aus dem Zusammenhang gerissen? Ja, mach mal.

Text nicht begriffen? Schade. Aber offensichtlich.

Es war eben nicht der Gang zum Discounter. Hab´ ich doch geschrieben, was regst Du Dich also auf?
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Was weisst du denn von dieser Zeit?
Zumindest scheine ich umfassend und neutral informiert zu sein.

Dass das gefährlich war? Habe ich auch geschrieben, so what? Sogar zuerst.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Weisst du, dass auf diese gefährlichen Reisen sogar Kinder mitgenommen wurden?Nicht weil das Spaßreisen waren, sondern weil jede Hand und jeder Rücken zum Tragen gebraucht wurde.
Auch wieder zweiter WK. Nur nebenbei.
Natürlich weiß ich das. Nur dass Deine Begründung nicht stimmt oder wenigstens unvollständig ist.

Wer niemanden zu Hause hatte, der aufpassen konnte, musste seine Kinder mitnehmen.

Nicht, weil die so unheimlich was schleppen konnten. Das war eher nebensächlich und selbst auch was zu tragen hat den Kindern ein gutes Gefühl gegeben, sie haben mitgeholfen. Das Ganze als Abenteuer, als Spiel gesehen. Es hat sie bei der Stange gehalten. Das war nicht das Schlechteste, was Erwachsene für die Kinder in dieser zerstörten Welt tun konnten.

Ganz wichtig war aber doch wohl, dass man in den zerbombten Städten die Kinder kaum alleine lassen konnte, weil auch das gefährlich war. Gefährlicher als die Fahrt aufs Land.
Blindgänger, weggeworfene Waffen, unsichere Trümmerhäuser.

Hinzu kam sparen von Heizmaterial. Und wer an der Hand neben einem herläuft erfriert auch nicht zu Hause oder steckt nicht die Resthütte an beim Versuch, den Ofen anzuzünden oder erstickt auch nicht, weil am Ofen die Klappe nicht richtig steht. Das war Alltag, ein bisschen gefährlicher als heute.

Also erzähl´ mir Nix, das wird sowieso immer mehr OT und für mich ist nichts Neues dabei.

Zurück zum Gall, der traute Hamsterern so eine Rache zu und damit rückt sie aus Zeitzeugensicht in den Bereich des Möglichen. Egal, was Deine Oma Dir erzählt hat.

MfG

Dew


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02.02.2018 um 19:30
@PastorBrown
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Warum sträubst du dich dann so vehement gegen die von vorgebrachten Argumente?
Die Frage ist völlig falsch gestellt. Das impliziert die Richtigkeit der Argumentation.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2018 um 01:03
@PastorBrown
Lasst uns bei den Fakten zum Fall HK bleiben, statt irgendwelche Seiten- und Nebengleise zu betreten.
Da bin ich ganz bei Dir!
Eben nicht. Das Urteil bezieht sich auf die Zeit von 1907 bis Sommer 1910. Wenn für 1914/15 etwas bezeugt worden wäre, wären Grubers dafür auch verurteilt worden.
Sehr richtig!
Naheliegend ist, dass jemand den Grubers Anfang 1915 "ans Bein pinkeln" wollte.
Nebengleis... Ok...
Naheliegend ist, dass es 14 / 15 einen aktuellen "Vorfall" in Sachen Inzest gab und Gruber / Vik. deshalb angezeigt wurden.
Im Prozess selbst war es allerdings nicht nachzuweisen. Man konnte nur "Vorfälle" aus 1907 bis 1910 nachweisen.
Kirchenrechtlich ist das eindeutig: Wenn im Hause Gruber Inzest praktiziert worden wäre, hätte Pfr. Haas ihnen nicht kommunizieren dürfen.
und
Wenn Pfr. Haas um den Inzest wusste, hätte er Grubers die Kommunion verwehren müssen.
Und warum hat er es nicht getan?
Sorry, aber das ist Unsinn...

Denn... Selbst wenn der Pfarrer nicht glaubte, dass es 1915 oder 1920 Inzest gab, bleibt es immer noch Fakt, dass es Inzest zwischen 1907 und 1910 gab. Dafür hätte der Pfarrer dem Gruber / Vik. die Kommunion nach Kirchenrecht verweigern müssen. Tat er aber wohl nicht.

Wenn er trotz Verurteilung die Kommunion nicht verweigerte, warum soll er sie dann für zwei Freisprüche* verweigern?

Das Verhalten von Haas bringt und in Sachen Inzest noch keinen Millilmeter weiter und sagt rein gar nichts.
Interessant, dass du wegen der "von Natur aus schlechten Beweislage" im zweiten Prozess trotz Freispruch den Inzest für möglich hältst, du aber umgekehrt eine mögliche Unschuld trotz Verurteilung im ersten Prozess ausschließt. Merkst du es, du misst da mit zweierlei Maß!


Dass sie 1915 Verurteilt wurden hat seinen Grund. Nicht umsonst wird der Zeitraum für den Inzest auf 1907 - 1910 festgelegt. D.h. im Klartext, dass es für 1907 bis 1910 Beweise gab, die ausreichten und für die restliche Zeit wohl nicht.
Ob es von 1908 bis 1915 überhaupt Inzest gab ist völlig Unwichtig.

Und ob der Inzest weiter lief kann keiner sagen, denn für eine Veruteilung reichte es 1920 wohl nicht aus. Warum Gruber allerdings, trotz gewonnenem Prozess, für die Zeit der U-Haft keine Haftentschädigung bekommen hat, hinterlässt ein Geschmäckle.
Haftentschädigung bekommt man nämlich dann nicht, wenn man sich selbst belastet... Hm?

Und warum sich dann Viktoria und Gruber bei der Vaterschaftsanerkennung mit diesem geringen Betrag von LS zufrieden gaben, wenn sie nichts zu befürchten hatten, hinterlässt auch ein dickes ?
Wenn die Grubers so "gebrandmarkt" gewesen wären und das Gerede so gewesen wäre, wie hier etwa von @frauZimt angenommen, hätte sich Pfr. Haas nicht so verhalten können, wie er sich verhalten hat. Pfr. Haas hätte dann sein Amt beschädigt und in seiner pfarramtlichen Arbeit massive Probleme bekommen.
Er hat sein Amt "beschädigt"... und was ist ihm passiert? Nüx.
1. Victoria Gabriel hat tatsächlich der Victoria Schlittenbauer davon erzählt, dass sie mit ihrem Vater intim verkehrt. Ich halte das für unwahrscheinlich. Immerhin hieße das, dass Victoria Schlittenbar zehn Jahre lang davon geschwiegen hätte, ohne dass das irgendwie noch einmal sei es im Gespräch mit Victoria Gabriel oder sonst irgendwie Thema gewesen wäre und ohne dass wir da anderweitig Hinweise drauf hätten (etwa unerklärliche Schwangerschaften).
Ja wissen wir denn, ob es nicht doch mal Thema war? Wieviel Zeugenaussagen haben wir bis ca. 1915? Wir kriegen nicht mal 5 Aussagen zusammen... deshalb zu behaupten, es hätte keine echten Aussagen von Anderen zum Inzest gegeben oder wenigstens Gerüchte, können wir gar nichts wissen! Nur weil keine Aussagen vorliegen heisst das nicht, dass es Keine gab... denn es ist Fakt, das man 1915 Beweise für den Inzest von 1907 - 1910 hatte. Also MUSS es Leute gegeben haben, die davon wussten und wohl eine Aussage machten. Und da reicht die Aussage von Viktoria Schl. sicher nicht aus.

Ich mache einen zweiten Beitrag sonst wird das hier zu lange. Soll der Lesbarkeit dienen...


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2018 um 02:38
Ich habe hier etliche Argumente, z.T. sehr schwerwiegende Argumente, aufgeführt, die dafür sprechen, dass es den Inzest nie gegeben hat.
Ironie an:
Jawohl! Der Richter aus 1915 hat keine Ahnung,
Krezens Rieger hat nicht mehr alle Latten am Zaun,
und alle die, die sich weiter noch dazu geäussert haben, wollen dem Gruber "ans Bein pissen" ("ans Bein pissen" waren Deine Worte)...
Ironie aus.
- das Fehlen von konkreten Aussagen zum Inzest
Zitat aus der Vernehmung der K. Rieger

"Gesehen habe ich nie, dass Gruber bei seiner Tochter, Frau Gabriel, im Bette gelegen sei. Dagegen habe ich die beiden einmal abends zwischen 7 und 8 Uhr in der Scheune überrascht, wie sie auf dem Stroh liegend den Geschlechtsverkehr ausübten. Nachher sagte dann Frau Gabriel zu mir, wenn sie gewusst hätte, dass ich in die Scheune käme, wäre sie nicht hinausgegangen."

Wenn Krezens die Beiden so richtig in die Sch* reiten wollte, hätte sie die Sache mit dem Bett nicht verneint und sie hätte wesentlich dicker aufgetragen. Hier genau zwei detailierte Sätze, sonst nichts.
Warum sollte man dieser Frau nicht glauben?

Aussage des A. Schwaiger, Zitat:
"„Weil ihn der mal verraten hat, dass er mit seiner Viktoria spielen tut. Dafür wurde der Alte ein Jahr eingesperrt,
- das merkwürdige Urteil im ersten Prozess (zum Zeitpunkt der Verurteilung konnte eben kein Inzest nachgewiesen werden)
- die offensichtlich problematischen "Zeugen" (Victoria und Lorenz Schlittenbauer, die beide aus dem Inzestvorwurf persönliche Vorteile zogen)
Problematische Zeugen? Ja waren sie denn überhaupt vor Gericht und haben ausgesagt?

Kuck mal, aus der Aussage von LS, Zitat:

"Es war ja auch allgemein bekannt, daß der alte Gruber mit seiner Tochter im Geschlechtsverkehr stand. Die alte Gruberin hat es ja zwar nicht erzählt, aber ihre Tochter, die Viktoria Gabriel. Diese war damals ca. 16 Jahre alt. Sie hat meiner ersten Frau erzählt, daß sie sich vor ihrem Vater nicht mehr halten könne, weil er immer Geschlechtsverkehr haben wolle. Nachdem der Karl Gabriel gefallen war, ist dann auch, wenn ich mich recht erinnere, ein Strafverfahren eingeleitet worden und der alte Gruber und seine Tochter wurden wegen Blutschande verurteilt.

Lorenz Schlittenbauer (und seine Frau) soll(en) aus Vorteilnahme als Zeuge aufgetreten sein... und Lorenz weiss nicht mal mehr, wann wie ob und warum ein Strafverfahren eingeleitet wurde?

Also wenn ich in einem Prozess Zeuge war, dann weiss ich auch, dass es einen Prozess gab... sonst könnte ich in dem Prozess ja keine Ausssage gemacht haben...

Er sagt, dass seine Frau davon wusste, aber er sagt nicht, dass sie vor Gericht ausgesagt hat... wie auch, wenn er nicht mal wusste, wie es damals überhaupt zum Prozess kam.
- die Stellung der Grubers in ihrer Kirchengemeinde, der offenbar gute Leumund der Grubers
Woher weisst Du denn, wie deren die Stellung war?
Ihre Stellung bei Haas und das fehlen vom Vik. im Chor hat den Pfarrer nach dem Fehlen sonntags in der Kirche nicht dazu bewegen können, nach der Familie zu sehen.
- die Rolle von Pfr. Haas
Habe ich in dem vorangegangen Beitrag schon geschrieben... wenn eine Verurteilung vor Gericht nicht ausgereicht hat, Gruber und Vik. die Kommunion zu verweigern, warum soll er sie ihnen dann nach dem Freispruch verweigert haben?
- die sehr würdevolle Gestaltung der Trauerfeier (Grubers waren sozial voll integriert und normal angesehen)


Heiliger Bimbam... was hätte er sagen sollen? "Geschieht Euch recht"????
Es wird nirgendwo so gelogen wie in Todesanzeigen um am Grab.
Die werden alle bestialisch ermordet und Haas soll während der Beerdigung ein Fass wegen Inzest aufmachen?

Die Sache war so monströs, da schaute doch keiner mehr auf deren "Fehler" und prangert sie an!
- der Freispruch im zweiten Inzestprozess
Kucken wir mal in den Bericht des Herrn Renner, Zitat:

Im September 1919 hatte der oben erwähnte Ortsführer Schlittenbauer von Gröbern, der natürliche Vater des ermordeten 2 ½ jährigen Knaben, nachdem er wegen Anerkennung der Vaterschaft und Alimentierung des Kindes in Anspruch genommen war, abermals gegen Gruber und seine Tochter Strafanzeige wegen Blutschande erstattet; das Strafverfahren endete jedoch damals mit Freisprechen der beiden, nachdem Schlittenbauer sich mit der Kindmutter geeinigt und eine Abfindungssumme von 1800 M für das Kind bezahlt hatte.

Das Strafverfahren endete, nachdem sich die Parteien geeinigten hatten... So, so... als nichts mit Freispruch wegen erwiesener Unschuld... Deshalb war der geringe Betrag von LS für Josef ok und deshalb bekam Gruber keine Haftentschädigung...
- keine unerklärlichen Schwangerschaften bei Victoria Gabriel
Na, vielleicht kam beim Gruber zu der Zeit nur noch hiesse Luft oder Viktoria war nicht in der Lage einfach so schwanger zu werden. Solls ja geben.
Vielleicht hatten die Beiden ja zwei Kinder... auf jeden Fall hatten beide nach jeder Geburt eines Kindes eine Inzestanzeige an der Backe.

Ich möchte nicht so weit gehen und von einer "Engelsmacherin" reden, weil ich es nicht glaube... aber Glaube ist was für die Kirche...

Also den Inzest quatscht Du hiermit sicher nicht weg.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2018 um 08:10
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Abgesehen davon, die Meisten wollen dabei keine Zuschauer!
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Für 1907-1910 scheint es ja Aussagen gegeben zu haben.
Ach, du meinst zwischen 1907 und 1910 hatten die beiden jemanden auf ihrer Bettkante sitzen? Interessant.
Zitat von jaskajaska schrieb:Das impliziert die Richtigkeit der Argumentation.
Welches meiner Argumente ist denn sachlich nicht richtig?
Zitat von jaskajaska schrieb:Falschangaben bei den Behörden
Das war blöd von ihr. Im ersten Blutschande-Prozess wird das Victoria Gabriel auch bei der Bewertung ihrer Glaubwürdigkeit auf die Füße gefallen sein.


Nochmal ein weiteres Argument:

Lorenz Schlittenbauer soll von dem Inzest gewusst haben. Trotzdem lässt er sich mit Victoria Gabriel ein? Und das nicht nur einmal, sondern lt. eigener Aussage nicht weniger als fünfmal! Und er wollte Victoria sogar heiraten; die Aussicht auf eine Hochzeit (lt. eigener Aussage!) hat ihn sogar dazu gebracht, seine eidlich versicherte Bezeugung des Inzests 1919 zurückzunehmen. Hatte der es so nötig!? Wer's glaubt…

"Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute" – wir wissen doch, dass Hinterkaifeck keine Märchengeschichte ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2018 um 08:17
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Lorenz Schlittenbauer soll von dem Inzest gewusst haben. Trotzdem lässt er sich mit Victoria Gabriel ein?
Warum nicht?
Außerdem soll sie eine attraktive Frau gewesen sein
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Und das nicht nur einmal, sondern lt. eigener Aussage nicht weniger als fünfmal!
Klingt nach Beziehung
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Und er wollte Victoria sogar heiraten; die Aussicht auf eine Hochzeit (lt. eigener Aussage!) hat ihn sogar dazu gebracht, seine eidlich versicherte Bezeugung des Inzests 1919 zurückzunehmen. Hatte der es so nötig!? Wer's glaubt…
Sie war eine wohlhabende Hoferbin


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2018 um 08:24
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Lorenz Schlittenbauer soll von dem Inzest gewusst haben. Trotzdem lässt er sich mit Victoria Gabriel ein? Und das nicht nur einmal, sondern lt. eigener Aussage nicht weniger als fünfmal! Und er wollte Victoria sogar heiraten
Ach so.Und das ist jetzt ein Indiz für einen nicht stattgefundenen Inzest? Eine Frau, die familiären Missnrauch erfahren hat, ist es nicht wert geheiratet zu werden? Sag mal, wie bist du denn drauf? Meine Güte...


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2018 um 08:36
Zitat von Sonnenschein81Sonnenschein81 schrieb:Eine Frau, die familiären Missnrauch erfahren hat
Das ist ein Anachronismus.

Es geht um eine Frau, die – gemäß deiner Argumentation! – gesellschaftlich erledigt gewesen soll, weil sie dafür bekannt gewesen wäre, zu ihrem Vater eine sexuelle Beziehung zu unterhalten.

Lorenz Schlittenbauer hatte einen guten Leumund, er war Ortsführer und soll sich mit so jemandem eingelassen haben?


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2018 um 09:18
Sonnenschein81 schrieb:
Eine Frau, die familiären Missnrauch erfahren hat
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Das ist ein Anachronismus.
Das ist schlicht falsch.

Was meinst du damit? Heute ein Anachronismus?
In de 20er Jahren ein Anachronismus (gewesen)?

Dann hat Inzest nur zwischen Loth und seinen Töchtern stattgefunden?

Im Grunde will ich gar nicht wissen, was du denkst.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2018 um 09:27
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Sonnenschein81 schrieb:
Eine Frau, die familiären Missnrauch erfahren hat

Das ist ein Anachronismus.
Das ist schlicht falsch.

Was meinst du damit?
Damals sind solche Frauen nicht als "Opfer" wahrgenommen worden, das ist unsere moderne Sicht (die selbstverständlich gut und richtig ist!). In der damaligen Zeit herrschte die Vorstellung, dass ein Mann eine Frau nicht ohne ihre tätige Mithilfe vergewaltigen könne.

Aus diesem Grund ist Victoria Gabriel auch zu einem Monat Zuchthaus verurteilt worden – und damit im Verhältnis sogar schwerer als ihr Vater, weil die Mindeststrafe in ihrem Fall ein Tag gewesen wäre.


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