Nochmal, damit wir nicht aneinander vorbeireden:
Ich denke nicht, dass Lorenz Schlittenbauer im ersten Inzest-Prozess ausgesagt hat oder eine Rolle spielte. Sondern seine Frau.
Möglicherweise hat Lorenz Schlittenbauer von der Rolle, die seine Frau mutmaßlich im ersten Prozess gespielt hat, nichts oder nicht viel mitbekommen, das will ich sofort glauben. Und für Victoria Schlittenbauer gab es möglicherweise sehr gute Gründe, dieses Thema nicht so genau mit ihm zu besprechen. Außerdem, wie ihr sagt, war er im Krieg und hat andere Sorgen gehabt. Trotzdem muss er Anfang 1915 in Gröbern gewesen sein, siehe die Geschichte beim Schrank-Transport.
Wir haben mit Victoria Schlittenbauer jemanden, die zum Zeitpunkt, als das Verfahren eröffnet wurde (vor Mai 1915), nach Aktenlage nachweislich
- ein Motiv hatte, ihre Nachbarn des Inzests zu beschuldigen (Eifersucht, die Geschichte beim Schranktransport Anfang 1915)
- und die auch konkret etwas zu sagen hatte ("Victoria Gabriel hat mir das als Jugendliche gebeichtet").
Das sind doch einfache Tatsachen und es ist die einzige Erklärung, die wir zum ersten Inzest-Prozess haben, die Anhalt in den Akten hat.
Ich frage mich, offen gestanden, warum ihr euch dagegen so sehr sträubt?
Hathora schrieb:Viktoria G. ist 1887 geboren, war also 1903 16 Jahre alt. […W]arum dann für die Jahre 1907 bis 1910?
Der Zeitraum bis 1910 ist durch Pfr. Haas perfekt zu erklären. Warum ab 1907, das frage ich mich auch. Ich nehme an, dass das Gericht, wenn 1903 zugrunde gelegt hätte, ein – aus seiner Sicht – zu hartes Urteil gegen Andreas Gruber hätte aussprechen müssen. Möglicherweise haben sich Andreas Gruber und Victoria deswegen auch auf eine Art "Deal" eingelassen.