@arschimedesarschimedes schrieb:Es gibt allerdings keinen beweis, dass einer der Gumps je in Hinterkaifeck war.
Ich weiss. Es gibt auch keinen Beweis, dass der Pfarrer jemals dort war. Nichts desto trotz kann es gut möglich sein, dass dieser sogar mehrmals in Hinterkaifeck war. Wir können nicht erwarten, dass es von der Anwesenheit aller Personen, die je auf dem Hof waren, einen Beweis gibt so wie etwa das Foto vom Bürgermeister mit dem Fahrrad.
arschimedes schrieb:Es gibt zwar eine Überlieferung, dass A. Gruber bei der Geburt Josef sinngemäß gesagt haben soll, dass ihm Schlittenbauer als Vater lieber sei als der Körbezäuner,
Da muss ich Dir widersprechen. Der Gruber sagte zu einem Nachbarn am Morgen nach der Geburt von Josef :" wenns nur nicht der Körbelzäuner gewesen wär" Dass ihm, dem Gruber, der Schlittenbauer als Vater lieber gewesen wäre, davon habe ich noch nie gehört.
Ich hege den starken Verdacht, dass die Viktoria selbst nicht gewusst hat, wer der Kindsvater war. Angeblich sagte sie sinngemäss hinsichtlich ihrer Schwangerschaft dem Schlittenbauer: "das Gute dran ist, dass der Vater selbst dabei war, sonst tät er mich erschlagen". Somit gab sie 1919 vor Schlittenbauer den fortgesetzten Inzest zu. Und indirekt gab sie auch zu, dass sie nicht sicher war, wer der Vater ihres Kindes war. Dem Schlittenbauer schlug sie wohl zu diesem Zeitpunkt vor "den Vater zu machen". Das war eine geschäftliche Vereinbarung. Viktoria gab ihm gegen die Unterschrift auf der Vaterschaftserklärung das Versprechen, ihn zu heiraten. Das Geld für die gesetzliche Alimente gab sie ihm. Und sogar noch einige tausend (3 oder5) mehr.
Das alles hat den Anschein, als ob noch ein dritter Mann zwecks Vater in Frage gekommen wäre. Wenn Schlittenbauer genau in dem für die Zeugung in Frage gekommenen Zeitraum mit Viktoria GV gehabt hätte, dann hätte sie nicht so rumeiern müssen, er solle "den Vater machen" und hätte ihm nicht die Alimente vorstrecken müssen und mehr Geld geben und die Ehe versprechen müssen. Dann hätte sie sagen können "Du bist der Vater und musst zahlen". Und sie hätte ihm das vor allem auf dem Kalender vorrechnen können. Nicht einmal das Gespräch, in dem sie den fortwährenden Inzest zugab, wäre von Nöten gewesen. So aber sind das m.E. viel zu viele Umwege und Geschäfte für diese Vaterschaftsanerkennung.
Meiner Meinung nach spricht das alles für einen dritten Mann. Und dieser kann sehr gut Adolf Gump gewesen sein. Er war zum Zeugungszeitpunkt mit grosser Wahrscheinlichkeit mit seinem Vater als Körbelzäuner unterwegs. Warum nicht auch in Hinterkaifeck.
Anton Gump gab angeblich den Mord an die Hinterkaifecker durch seinen Bruder gegenüber einem Mitgefangenen während der Untersuchungshaft zu und er soll gesagt haben " und alles
wegen dem Kind".