pappalardi schrieb:Was sollte der Gruber verbergen ? Er war einfach ein Grantler und ein Obrigkeitshasser.
Bichler kam dann über die Verhältnisse in Hinterkaifeck zu sprechen. Er frug mich, ob ich nicht meine, dass die Hinterkaifecker Goldgeld hätten. Ich sagte ihm darauf, nach meiner Anschauung und nach dem Reden anderer Leute, müssten sie schon noch Goldgeld haben. Auf dies hin sagte er zu mir „Michl, wie wäre es denn, wenn man dahinten – Hinterkaifeck einbrechen täten; den Alten (Gruber) müsste man wegräumen und die Weiber werden uns dann das Geld schon so geben.“
1922-04-26
Bichler Michael. Es ist richtig, daß mir bekannt war, daß die Ermordeten vermögend waren und auch noch Goldgeld hatten, was ich in der Wirtschaft und von anderen Personen erfahren habe.
1922-05-04
Bichler Karl. Die Familie Gabriel war gut situiert. So viel ich weiß, besaß sie Pfandbriefe u. haben auch nach meiner Ansicht ziemlich Bargeld besessen. Nach einer Äußerung der ermordeten Witwe Viktoria Gabriel soll auch noch Goldgeld vorhanden gewesen sein.
1922-04-05
Greger Georg. Ich bin sohin mit dem Weber ganz gut bekannt geworden. Zu der damaligen Zeit wurde schon Goldgeld aufgekauft und so kamen wird beide auch über den Goldankauf zu sprechen. Bei einem solchen Gespräch hat sich in folgender Weise Weber zu mir geäußert: „Ich wüsste schon wo noch Gold zu haben wäre, bei uns droben in der Einöd beim beim Kaifecker, dies ist ein Hof neben dem Wald, ganz abgelegen, da käme niemand hin. Wenn wir den Alten erschlagen, würde er schon herausrücken, wo er das Geld aufbewahrt habe, vielleicht im Keller oder im Stadl, er hats wahrscheinlich vergraben. Ehe wir ihn erschlagen, rückt er schon heraus, wo er das Geld versteckt hat, der alte Kerl.
1922-04-07
Betz Josef. Allgemein war bekannt, dass die Kaifecker Geld haben, darunter auch Goldgeld.
1922-04-27
Siegl Georg. Die ermordeten hatten sparsam und zurückgezogen gelebt und mir ist ein näherer Verkehr derselben mit anderen Personen nicht bekannt. Allgemein war bekannt, dass die Ermordeten sehr viel Geld hatten, insbesondere auch Hart- bzw. Goldgeld. So viel ich wahrgenommen hatte, hatte jeder von den 3 Ermordeten und zwar Gruber, dessen Frau und dessen Tochter, Frau Gabriel, ihre eigene Kasse.
1922-04-28
Schönacher Simon. Schwer belastende Angaben –Anl. 2- macht Bichler über Karl Bichler. So wollte dieser den Michael Bichler zu einem Einbruch im Einödhof Hinterkaifeck, wo er Goldgeld vermutete, bewegen. Bei dieser Gelegenheit hätte sich Karl Bichler dahin geäußert, daß man den alten Gruber wegräumen müßte und von den Weibern würde man dann das Geld schon so bekommen.
1922-05-02 - Bericht Neuss
Gruber war nicht nur ein Grantler und Obrigkeitshasser, er war auch laut Akten Goldhändler und bei seiner Einstellung war da noch viel mehr, leider gibt das Aktenmaterial in Augsburg und München nichts über das gesamte Ausmaß her.
Niemand hat bisher den Wert des Rauchfleisches auf HK beziffert und keiner weiß was in den Tagen nach den Morden alles vom Hof verschwunden ist.
Bei den Metzgern wurden Rauchfleischmassen, die von den Metzgern vor langer Zeit bei billigen Vieh- und Fleischpreisen in den Rauchfang gehängt und heute um 60-70 M das Pfund verkauft werden. Als kürzlich der Absatz stockte, wurden von Händlern die nicht abgesetzten Fleischwaren in großen Massen aufgekauft, teils zur Verarbeitung, teils zur Zurückhaltung. 01.05.1922Eines ist mir im laufe der Jahre klar geworden, eine Beziehungstat von Lepold Schlittenbauer alias Lorenz S. ist es nie gewesen.