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Mordfall Hinterkaifeck

51.979 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 21:39
FrauZimt schrieb:
Die Fotos zeigen zeigen nicht, was die ersten Zeugen gesehen haben.

Aha, woher weißt das? Was haben denn die ersten Zeugen in Wirklichkeit gesehen?
Im Stall soll die Lage der Opfer usprünlich eine andere gewesen sein.
Mit einem Türblatt bedeckt. Die Toten wurden auseinandergezogen und erst dann fotografiert.
Ich glaube auch, das das Mädchen ursprünglich anders lag. Sie ist ja auf den Fotos nicht zu sehen.
Da erinnere ich mich nicht mehr so genau. Sie lehnte an der Wand - und wurde im Trog abgelegt-oder umgekehrt?
Zitat von jaskajaska schrieb:Damit in den Akten kein nacktes weibliches Knie landet????
Vagina
Zitat von jaskajaska schrieb:Damit niemand ein verletztes Gesicht zu sehen bekommt?
Nein, das war nicht das Ziel von Lichtbildern am Tatort. Ich habe in all den Polizeiakten zu anderen Fällen nie auch nur ein Tatortbild gefunden, bei dem irgendetwas umarrangiert wurde. Das stünde ja dem originären Zweck entgegen.
Solche Maßnahmen wären höchstens dann angebracht gewesen, wenn das Klientel nicht erfahrene Ermittler und Richter gewesen wäre sondern vielleicht Zeitungsleser, denen man grausame Details nicht zumuten wollte. Das war es aber nicht, wir reden von 5 Tatortfotos.
Ja, ich habe auch einge Tatortfotos gesehen, aus der Zeit, die zeigen, was zu sehen war - und dann zum Zwecke der Veröffentlichung teilweise geschwärzt worden sind.
Zitat von jaskajaska schrieb:@frauZimt
Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, einige Deiner Überlegungen entbehren jeglicher Grundlage und widersprechen der damaligen Polizeiarbeit.
Kann ich mit leben. Ich hab den Eindruck, dass gerade bei diesen Fotos nicht alles so war, wie damals üblich.
Vielleicht weisst du das als HK-Expertin?
Wurden die wenigen Fotos in den Akten genau beschrieben aufgeführt-oder ihr Anzahl?
Weiss man heute, ob es damals nur so wenige gab? Oder könnten weitere Fotos verlorengegangen sein?


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Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 22:16
Zitat von jaskajaska schrieb:Kannst Du bitte den Sinn des Abwedelns erklären? Die Qualität wurde dadurch doch nicht besser, oder?
Nein, eine Qualitätsverbesserung brachte/bringt das nicht.
Gemacht wurde das z.B. um "Masken" zu erstellen, z.B. in Form von künstlerischen Rahmen, die je nach gewünschter Intensität abgesoftet waren. Oder eben, um Bereiche eines Bildes zu verdunkeln. Es hatte also mehr gestalterische Gründe (etwa, den Hintergrund mehr abzusetzen von einer Person oder eines Objektes oder um Details zu kaschieren. Die Qualität konnte damit nicht verbessert werden.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 22:24
jaska schrieb:
Kannst Du bitte den Sinn des Abwedelns erklären? Die Qualität wurde dadurch doch nicht besser, oder?


Nein, eine Qualitätsverbesserung brachte/bringt das nicht.
Gemacht wurde das z.B. um "Masken" zu erstellen, z.B. in Form von künstlerischen Rahmen, die je nach gewünschter Intensität abgesoftet waren. Oder eben, um Bereiche eines Bildes zu verdunkeln. Es hatte also mehr gestalterische Gründe (etwa, den Hintergrund mehr abzusetzen von einer Person oder eines Objektes oder um Details zu kaschieren. Die Qualität konnte damit nicht verbessert werden.
SoSo123
Dann weiss ich nicht, ob wir über die gleiche Sache geredet haben.
In unserem Amateur-Fotoklub ging es nicht um Rahmen.
Wenn einer ein Kleinbild-Negativ gemacht hat, das an einer Stelle leicht unterbelichtet war, hat uns der Dozent gezeigt, wie man mit einer kleinen Portion Licht an dieser Stelle noch etwas aus dem Negativ herausholen kann.
Dann wurde eine Maske gerissen, in der Form passend zur nachzubelichtenden Stelle.
Es wurde noch etws Licht darauf gegeben und dieses Licht hat die Stelle, die auf dem Foto zu hell gewesen wäre etwas angeglichen.

Es handelt sich um keine Sinnverfälschung. Nichts kommt dazu, nichts wird abgedeckt.
Lediglich Bildinformationen, die an einer Stelle zu schwach ausgebildet sind, kommen wieder mehr zum Vorschein.


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05.01.2017 um 22:31
@frauZimt
dochdoch, wir sprechen von der gleichen Technik. Du hast natürlich recht, insofern kann durch nachdunkeln bzw. Aufhellen noch ein Bereich mehr betont oder zurückgenommen werden. Das hatte ich ja früher schon geschrieben. Ich meinte nur, daß keine Schärfe mehr hervorgebracht werden kann, wo auf dem Negativ keine ist.

Im Grunde ist es in digital heute nicht anders: Youtube: Bereiche heller und dunkler malen in Adobe® Photoshop®. Abwedeln und Nachbelichten
Bereiche heller und dunkler malen in Adobe® Photoshop®. Abwedeln und Nachbelichten
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

Damals hat man das eben händisch gemacht.


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05.01.2017 um 22:34
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Im Stall soll die Lage der Opfer usprünlich eine andere gewesen sein.
Mit einem Türblatt bedeckt. Die Toten wurden auseinandergezogen und erst dann fotografiert.
Ich glaube auch, das das Mädchen ursprünglich anders lag. Sie ist ja auf den Fotos nicht zu sehen.
Aus den Aussagen der Auffindungszeugen geht ziemlich klar hervor, dass Veränderungen am Tatort vorgenommen wurden. Deshalb gab es ja offensichtlich den Rekonstruktionsversuch. Trotzdem haben die ersten Zeugen beide Situationen so gesehen, oder nicht?

Du schreibst ganz allgemein:
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Fotos zeigen zeigen nicht, was die ersten Zeugen gesehen haben.
Wer also hat wann wo was verändert und wozu?
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Vagina
Im Ernst? Wer sollte die alte Frau Gruber entblößt haben und wann? Und warum hätte man das auf den Tatortbildern verschweigen sollen, wäre doch dann eventuell auch eine verwertbare Information gewesen?
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:und dann zum Zwecke der Veröffentlichung teilweise geschwärzt worden sind.
Hier gehts weder ums Schwärzen noch ums Veröffentlichen...
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wurden die wenigen Fotos in den Akten genau beschrieben aufgeführt-oder ihr Anzahl?
Weiss man heute, ob es damals nur so wenige gab? Oder könnten weitere Fotos verlorengegangen sein?
Es fehlt der Tatbestandsbericht in den Akten. Ob es diesen gab, er aber verloren ging, oder ob nie einer angefertigt wurde ist unbekannt. Die genaue Beschreibung der Fotos und Hinweise zu ihrer Entstehung (Uhrzeit, Wetter, Belichtung, verwendetes Objektiv etc.) hätte jedenfalls dort hinein gehört.
In den noch vorhandenen Akten gibt es keinerlei Verweis auf weitere Aufnahmen. Meiner Einschätzung nach gab es seitens der Polizei keine weiteren Aufnahmen.


@SoSo123
Danke, genau so kannte ich das auch. Für Tatortfotos also eher ungeeignet. Zumal Biegleder Spurensicherer war und kein ausgebildeter Fotograf.


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05.01.2017 um 22:36
Ich habe was gefunden, wo man die Technik nun siieht, ab Minute 7:06:
https://www.youtube.com/watch?v=F92D8zqN2B0 (Video: darkroom dodging and burning part 1/2.mov)

Und hier umgekehrt: https://www.youtube.com/watch?v=3N-XtP5XHgI (Video: darkroom dodging and burning part 2/2.mov)


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05.01.2017 um 23:53
Ich weiß jetzt nicht ob ich gründlich daneben liege oder ins Blaue schieße, ich für mich nahm immer an, daß dieses Bild mit den auseinandergezogenen Opfern die Situation wiedergibt, die sich den Ermittlern darstellte als sie auf den Hof kamen und das Foto des Leichenstapels anhand der Aussagen der Auffindezeugen eben rekonstruiert wurde um die originäre Situation so gut als möglich festzuhalten.
“In einer Tenne fanden wir 4 Leichen. Wie uns der Ortsführer Lorenz Schlittenbauer angab, lagen die Leichen nicht mehr in der ursprünglichen Lage.“ (Koi Reingruber)
-
„_ _ _lagen vier Leichen und zwar da, wo eine Türe aus dem Stadel in den Stall führt. Diese Türe ist auf der Planskizze rot bezeichnet. Unmittelbar unter der Schwelle dieser Türe lag die Leiche der Cäzilie Gruber und etwas quer zu dieser Leiche die Viktoria Gabriel. Diese beiden Leichen befanden sich noch in ihrer natürlichen Lage, man konnte sofort erkennen, daß sie noch so dalagen, wie sie zusammengesunken waren, östlich von diesen beiden Leichen, unmittelbar daneben, und zwar mit dem Kopf gegen die Stallwand lag die Leiche des Andreas Gruber und die der 9 jährigen Cäzilie Gabriel. Diese beiden Leichen lagen auf dem Rücken und zwar in vollständig gerader ausgestreckter Lage, so daß man sofort erkennen konnte, daß sie erst später in diese Lage gebracht worden waren.“ (Oa Wiessner)
Du schreibst ganz allgemein:
FrauZimt schrieb:
Die Fotos zeigen zeigen nicht, was die ersten Zeugen gesehen haben.
Wer also hat wann wo was verändert und wozu?
So gesehen wurde die erste Situation durch die Auffinder schon verändert als sie den Stapel näher untersuchten und wir sehen nur eine Rekonstruktion, die aber schon dem entsprechen sollte (müsste) was die ersten Zeugen sahen. Verstehe Deinen Einwand da nicht so ganz!

So hoch ist der Rock bei der Frau Gruber doch gar nicht und wenn sie ohne Unterwäsche (Slip) gewesen wäre, hätte das nicht den Hauch oder Beigeschmack eines sexuell motiv. Verbrechens und wäre in irgendeiner Form in den Akten gelandet?


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06.01.2017 um 00:48
@margaretha

Das ist eben ein gravierender unterschied.

unsere Leseweise von tatortfotos ist eine anderer.- sicher aus den vielen krimis entstanden, die schon nachmittags im tv laufen.
leiche wird gefunden- natürlich nicht berührt (es sei denn das drehbuch schreibt es vor).
Die Spusi macht sich ans Werk, es wird fotografiert-und dann wird die Leiche bewegt und in die Gerichtsmedizin gebracht.

wer die HK-Historie liest versteht natürlich schnell, dass das damals ganz anders war. Es ist ja bekannt, was auf dem Hof nach der Entdeckung los war-und mit welchen Schwierigkeiten die Ermittler kämpfen mussten.
Darum sehen wir auf den Fotos was die ermittler vorfanden, aber nicht die Situation, die der (die) Täter zurückließ(en).
In wieweit die Auffindesiuation rekunstruiert werden konnte, wissen wir alle nicht. Man wird sich Mühe gegeben haben.

Wenn der Rock der Bäuerin so hoch gerutscht war (Ich sehe das nicht als Ergebnis einer sexuellen Handlung), dass es ihr zu Lebzeiten peinlichgewesen wäre, wird der etwas runtergezogen worden sein.
Das ist mein Eindruck. Aber ich suche dazu keine zustimmenden Meinungen.

Das Tuch auf dem Gesicht der Magd wundert mich. Ihre Leiche war ja mit dem Oberbett verdeckt worden.


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06.01.2017 um 01:05
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das Tuch auf dem Gesicht der Magd wundert mich.
Wäre interessant zu wissen von wem das stammte, weil wenn das Bild die Auffindesituation darstellt dann ja nicht von den Kriminalern sondern eher von einem der Schaulustigen die das aus Pietät oder Abscheu der Magd über das Gesicht gelegt haben? (Ihr Kopf war derartig zugerichtet das die Schwester sie nur anhand der fleischigen Lippen erkannte)
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Darum sehen wir auf den Fotos was die ermittler vorfanden, aber nicht die Situation, die der (die) Täter zurückließ(en).
Ne da stimme ich Dir zu das man das bestmöglich versucht hat wieder herzustellen.
Wenn der Rock der Bäuerin so hoch gerutscht war , dass es ihr zu Lebzeiten peinlichgewesen wäre, wird der etwas runtergezogen worden sein.
Der kann durchaus bei der ganzen Stapelei und Entwirrung verrutscht sein und in der Aufregung das man 6 bestialisch zugerichtete Leichen vor sich hatte wird man nicht auf die Rocklänge geachtet haben, die ich jetzt nicht als anzüglich ansehe.


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06.01.2017 um 01:13
@margaretha
Meintest Du mich?

So wie Du die Rekonstruktion beschreibst verstehe ich sie auch.

Für mich ist es ein Unterschied, ob ich dieses eine Foto als veränderten Tatort akzeptiere (vor dem Hintergrund des Rekonstruktionsversuches der Originalsituation) oder ob ich ganz allgemein sage, dass "die Fotos" (alle!) nicht das zeigen, was die ersten Zeugen gesehen haben.
Da diese bei der Rekonstruktion dabei waren ist dieser Satz sowieso schon falsch, die sahen ja beide Situationen, vorher UND nachher.


@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:unsere Leseweise von tatortfotos ist eine anderer.- sicher aus den vielen krimis entstanden, die schon nachmittags im tv laufen.
Wen meinst Du denn jetzt mit "uns"? Die heutige Gesellschaft? Und kannst Du selbst denn die Tatortbilder richtiger interpretieren?
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn der Rock der Bäuerin so hoch gerutscht war (Ich sehe das nicht als Ergebnis einer sexuellen Handlung), dass es ihr zu Lebzeiten peinlichgewesen wäre, wird der etwas runtergezogen worden sein.
Das ist mein Eindruck. Aber ich suche dazu keine zustimmenden Meinungen.
Wenn Du so etwas hier verbreitest musst Du schon dazu stehen.
Kann es sein, dass Du das völlig anders meinst, als Du schreibst? Nämlich: "falls der Rock während der Rekonstruktion zu weit nach oben gerutscht war hätten die das korrigiert"???
In diesem Sinne würde ich sogar noch mitgehen, wobei ich jegliche moralischen Bedenken ausschliesse. Das waren nicht die Gründe für die Ermittler, etwas zu verändern. Als einzigen möglichen Grund lasse ich gelten, dass der hochgeschobene Rock eben nicht der Auffindungssituation entsprochen hätte, wie sich die Auffindungszeugen erinnerten.


@margaretha
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Wäre interessant zu wissen von wem das stammte
Da ist maximal ein Schultertuch der Magd selbst. Jedes andere Tuch wäre in den Berichten beschrieben gewesen, wie der Rock, das Oberbett, die Tür.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.01.2017 um 11:23
@SoSo123

Danke für die Erklärungen. Ich lass´ das mal sacken und melde mich wieder, wenn ich mir das Bild nochmal speziell daraufhin angesehen habe.

Hypothetische Veränderungen:

Veränderung eines solchen Bildes zum Zwecke einer Veröffentlichung vor breitem Publikum halte ich für sehr unwahrscheinlich.

@frauZimt
Wenn Du Beispiele für solche Veröffentlichungen "entschärfter" Bilder aus der Zeit und mit der Thematik hast, bitte zeigen.

Eine Veröffentlichung z.B. in einer Fachzeitung für Kriminalpolizisten ( gab´s bestimmt ) hätte keine Veränderungen nötig gemacht. Sowas wie Zensurbalken hatte man damals in solchen Zusammenhängen nicht. Ich habe einige Fachzeitschriften über Chirurgie aus dem I. WK, da wird nichts abgedeckt oder geschönt.

Das
Zitat von jaskajaska schrieb:Da ist maximal ein Schultertuch der Magd selbst. Jedes andere Tuch wäre in den Berichten beschrieben gewesen, wie der Rock, das Oberbett, die Tür.
sehe ich ganz genauso.
In der Düsternis unter dem Bett gehen Schatten, Schultertuch und Blutlache nahtlos ineinander über.

MfG

Dew


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06.01.2017 um 11:43
@Dew
Zitat von DewDew schrieb:Wenn Du Beispiele für solche Veröffentlichungen "entschärfter" Bilder aus der Zeit und mit der Thematik hast, bitte zeigen.
Mich würden ja eher Beispiele von von der Polizei arrangierten und "entschärften" Tatortsituationen interessieren... Das war ja die Behauptung.


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06.01.2017 um 12:07
Zitat von jaskajaska schrieb:Für mich ist es ein Unterschied, ob ich dieses eine Foto als veränderten Tatort akzeptiere (vor dem Hintergrund des Rekonstruktionsversuches der Originalsituation) oder ob ich ganz allgemein sage, dass "die Fotos" (alle!) nicht das zeigen, was die ersten Zeugen gesehen haben.
Da diese bei der Rekonstruktion dabei waren ist dieser Satz sowieso schon falsch, die sahen ja beide Situationen, vorher UND nachher.
Nene, ich gehe schon davon aus, daß dieser Stapel nach besten Möglichkeiten anhand der Aussagen der ersten Zeugen erstellt wurde und die originäre Situation darstellt. Ich für mich nehme das auch als „Auffindesituation“ an.
Zitat von jaskajaska schrieb:
Da ist maximal ein Schultertuch der Magd selbst. Jedes andere Tuch wäre in den Berichten beschrieben gewesen, wie der Rock, das Oberbett, die Tür.
Ja, ich habe mich da gestern unglücklich ausgedrückt, mehr als der Schal (Kopftuch) oder das Schultertuch der Magd ist das natürlich nicht. Was ich eigentlich damit sagen wollte war, das es eher nicht von den Beamten über die Magd gelegt wurde falls dieses Bild die Auffindesituation darlegt.


Ab wann druckten denn Zeitungen Photographien überhaupt ab? War das in den 20iger Jahren überhaupt schon ein Thema? Ich denke da eher noch an Holz- oder Steinstiche (Lithographie). Die beiden Hofansichten aus 1922 in der Augsburger Zeitung sprechen ja auch klar gegen für diese Zeit fortgeschrittene Flachdruckverfahren die ein entschärfen erklären könnte.Könnte!


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06.01.2017 um 12:59
@jaska
Dew schrieb:
Wenn Du Beispiele für solche Veröffentlichungen "entschärfter" Bilder aus der Zeit und mit der Thematik hast, bitte zeigen.
Zitat von jaskajaska schrieb:Mich würden ja eher Beispiele von von der Polizei arrangierten und "entschärften" Tatortsituationen interessieren... Das war ja die Behauptung.
Das stimmt natürlich, aber genau diese Behauptung wird ja immer wieder mit einer Veröffentlichung einhergehend aufgestellt.

@margaretha
bringt hier einen m. E. entscheidenden Fragenkomplex ins Spiel.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Ab wann druckten denn Zeitungen Photographien überhaupt ab? War das in den 20iger Jahren überhaupt schon ein Thema? Ich denke da eher noch an Holz- oder Steinstiche (Lithographie). Die beiden Hofansichten aus 1922 in der Augsburger Zeitung sprechen ja auch klar gegen für diese Zeit fortgeschrittene Flachdruckverfahren die ein entschärfen erklären könnte.
Das war wenig verbreitet und wer Bücher aus der Zeit besitzt, wird sich sicher davon überzeugen können, dass wiedergegebene Fotografien auf anderem Papier wiedergegeben wurden, als der Drucktext.
Das ist in den von mir angegebenen medizinischen Fachpublikationen übrigens auch so.

Bleibt vorerst als Grund für vielleicht möglicherweise an diesem Bild vorgenommene Manipulationen die Korrektur von Fehlstellen oder die Betonung nicht so klar rausgekommener Partien.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

06.01.2017 um 13:02
Die Zitatfunktion hier ist oder macht mich manchmal gaga!

Mfg

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

06.01.2017 um 13:26
Darf ich nur mal dazwischenfragen und @Kurt_Eisner direkt ansprechen:
Warum hast Du das Thema wieder aufgebracht und Dich dann, wie auch beim letzten Mal, dann nie mehr miteinzubringen?
Keiner wollte diese Dinge hier diskutieren, weil ausführlichst woanders schon geschehen. Aber Du bringst die Nummer hier nochmal und gehst dann wieder?


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Mordfall Hinterkaifeck

06.01.2017 um 14:55
@Dew
da würde ich gern eine Frage an @SoSo123 draus machen: wie lief das technisch ab? Da hat man also eine belichtete Glasplatte und überträgt das auf einen Abzug. Bleibt die Glasplatte als Negativ erhalten und kann wiederverwendet werden? Welches Medium wäre bearbeitet worden, die Glasplatte?


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Mordfall Hinterkaifeck

06.01.2017 um 15:51
Hallo zusammen,

ich hab gerade nicht viel Zeit, bin gerade viel mit meiner Freundin unterwegs, hab nur das Handy zum tippen und widme mich der Diskussion immer mal wieder wenn mir langweilig ist.

Das mit den Gesichtern und Zeichen war so gemeint, dass hier viele dachten Dinge zu sehen die sie sich einbilden. Besonders viele sahen ja Cillys gesicht...

@Dew

Ja, dieser Strich neben Grubers Bein und Oberkörper fand ich auch unnatürlich. Die Mehrfachbelichtung sehe ich nur links neben Grubers Körper. Die schwache Abbildung eines Kleidungsstücks oben, zwei tellerförmige Objekte und noch ein zwei Sachen. Alles auf einen Fleck konzentriert. Motiv sind wohl Übergänge kaschieren.

Das Kleid ist übriges auch sehr verschwommen links.

Melde mich wieder beizeiten....😉


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Mordfall Hinterkaifeck

06.01.2017 um 16:53
@SoSo123
Zitat von SoSo123SoSo123 schrieb:@frauZimt
dochdoch, wir sprechen von der gleichen Technik. Du hast natürlich recht, insofern kann durch nachdunkeln bzw. Aufhellen noch ein Bereich mehr betont oder zurückgenommen werden. Das hatte ich ja früher schon geschrieben. Ich meinte nur, daß keine Schärfe mehr hervorgebracht werden kann, wo auf dem Negativ keine ist.

Im Grunde ist es in digital heute nicht anders:
Danke!
Nett wieder an ein altes Hobby erinnert zu werden.
Nein, das ist klar. Die Infos die auf dem Negativ fehlen, können nicht dazugezaubert werden.

Das ist eben vielleicht doch ein Vorteil der digitalen Technik. Hier können (zumindest begrenzt) Lücken gefüllt werden. Irgendwann ist die Linie zur Verfälschung überschritten-oder man sieht es einfach.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.01.2017 um 17:31
@jaska

Hier kannst Du Dir einen Überblick verschaffen.
Wikipedia: Fotomanipulation
Manipulationstechniken sind deutlich älter als hundert Jahre. Mittels feiner Pinsel und spezieller Farbe wurden wichtige Bilddetails sowohl auf Fotos, als auch den Originalen (Negative, Glasplatten) nachgezeichnet. In den meisten Fällen diente diese Arbeit der Verbesserung des Schärfeeindrucks. Diese Methode war so erfolgreich, dass sie bis Ende des 20. Jahrhunderts von den meisten Profifotografen für derartige Zwecke benutzt wurde.
................
Eine weitere Möglichkeit, die heute noch in ähnlicher Form angewendet wird, war die Fotomontage, bei der ein Bild aus mehreren Negativen zusammengesetzt wurde oder durch Mehrfachbelichtungen erzeugt wurde.
Im Zusammenhang mit dem massiv retuschierten "Sargbild" habe ich mich mal näher damit beschäftigt, es gab auch eine tolle Website zu dem Thema mit massenhaft Beispielen, aber die finde ich irgendwie nicht wieder.

Im Grunde, soweit ich das verstanden und behalten habe, waren dem Aufwand und der Kreativität kaum Grenzen gesetzt und die Güte des Ergebnisses hing vom ( handwerklichen ) Können des Fotografen ab.

Der Biegleder könnte in dem Fall aus mehreren vergeigten Negativen Positive erstellt, und so lange geschnippelt und gesprüht haben, bis er ein vertretbar erscheinendes Gesamtbild hatte. Ohne die Negative ( = Beweismittel ) dabei zu verändern. Wobei die eh´ eine Situation nach etlichem Rumgezerre zeigten.

Man konnte sogar das retuschierte oder zusammengeschnittene Positiv nochmal abfotografieren und hatte dann ein Negativ des Ergebnisses, was man ganz normal entwickelte um beliebig oft wieder Positive davon zu machen.

Oder bringe ich das was durcheinander, @SoSo123 ?


Das ist zwar nicht die Seite, die ich meine, aber hier gibt´s ein paar schöne Beispiele.

https://www.welt.de/kultur/history/article13794477/Wie-Stalin-und-Ulbricht-Fotos-retuschieren-liessen.html

Auf Beispiel 3 mal auf Thälmanns linke Schulter achten. Da sieht man genau, wie an der Kontur entlang geschnitten und dann Thälmann so weit nach links verschoben wurde, bis das Bild wieder geschlossen war. Eine ähnlich scharfe Linie sieht man an A.Gr´s rechtem Arm. Da das Bild in dieser Region sonst nicht so scharf ist, erscheint das zumindest auffällig.

Ähnlich "geschnitten scharf" wirkt stellenweise der Übergang der Beine der weiblichen Leiche zu ihrem Rock, obwohl das Bild sonst in der Region auch recht körnig daherkommt.

Das obere Ende des gestreiften Kleidungsstücks wiederum verschwimmt deutlich konturloser als seine unmittelbare Umgebung als querliegende hellgraue "Banane". Wo sind die Streifen? Allenfalls stellenweise zu erahnen. Obwohl die Stelle witer in der Tiefe des Raumes liegt, und daher nach meinem Verständnis dunkler werden müsste. Der Ärmel ist wieder deutlich gestreift.
Erweckt den Eindruck, als hätte da jemand halb- bis dreivierteldeckend durch ein ausgeschnittenes Fenster in einer Lackiermaske gesprüht, um Übergänge zu vernebeln.

An deren rechter Seite wiederum ist ein dunkelgraues Schattenfeld zu sehen. Das rechte untere Ende dieser dunklen "Wurst" sieht aus, als hätte da jemand die Airbrush freihand einen Tick zu lange auf eine Stelle gehalten. Ähnlich der Stelle an A.Gr.´s Bein. Die dunkle Zone läuft da so rund aus, obwohl nichts da zu sein scheint, was den Schatten wirft. Wäre die intensive Dunkelheit auf den Stoff begrenzt, würde sich als Erklärung Blut anbieten, aber die Zone setzt sich, nicht ganz deckend, aber rund bleibend in das Stroh fort.

Die Fußzone der weiblichen Leiche macht auch einen verdächtigen Eindruck. Bei den schwarzen Strümpfen, dreckig oder nicht, würde ich erwarten, dass die Dunkelheit da, wo die Füße unter A.Gr.´s Bein verschwinden, umso intensiver wird, je tiefer es geht. Wird es aber nicht. Zudem scheinen auch in der Gegend unvermittelte scharfe Kantenverläufe zu sein, die wieder an Airbrush und Lackiermaske denken lassen.

Und dann stellt sich mir auf einmal noch die Frage, warum man den gestreiften Stoff links vom A.Gr. auf dem Stapelbild nicht sieht, obwohl doch eigentlich das Heu/Stroh auf diesem Bild mehr auf dem Stapel zusammengerafft ist, als auf den "entstapelten" Bild. Wenn man das Ende der Holzkurbel sozusagen als Fixpunkt nimmt, trägt das irgendwie recht hoch auf, wenn ich meinen Eindruck mal so beschreiben darf. Auch dieser Gegenstand mit Griff muss irgendwie in dem Stapel drin gewesen sein.

Es gibt noch ein paar mehr Stellen, die irgendwie "komisch" erscheinen, wenn man nach Ähnlichkeiten mit manipulierten Fotos aus der Schwarz-Weiß-Zeit sucht, sodass ich mittlerweile @Kurt_Eisner ´s Verdacht immer besser verstehe. Umso mehr, als sich auf dem "Stapelbild" nicht solche Verdacht-auf-Unregelmäßigkeiten-Stellen finden.

Und sollten tatsächlich Retuschen in dem Umfang stattgefunden haben, hätte auch der Verdacht auf eine Montage seine Berechtigung.

MfG

Dew


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