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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

03.01.2017 um 03:56
So Leute,

im Fall wird ja jeder Schnipsel umgedreht.
Bei der folgenden Sache geht es weniger um den Fall an sich sondern um den Nebenschauplatz Tatortfotos.
Was hier schon alles gesichtet wurde. Gesichter, geheime Zeichen und was weiss ich. :-D

Was allerdings noch nicht besprochen wurde und im ersten Moment verrückt klingt: Ich halte die Tatortfotos, bzw. das Foto mit den auseinander gezogenen Leichen im Stall für eine Fotomanipulation. Vermutlich angefertigt zu Pressezwecken um die grausamen Details zu kaschieren. Vermutlich sind die Originale aus denen dieses Bild entstand mit dem Augsburger Aktenbestand verbrannt. Wie gesagt das alles ist eine Vermutung.

Schon greifbarer sind. Auf dem beigefügten Bildausschnitt habe ich eine der vielen Unstimmigkeiten markiert.
Unübersehbar wurde hier der Übergang von zwei Bildern ineinander arrangiert. Von der Weite sieht für das Auge erst mal alles okay aus. Zoomt man allerdings näher ran sieht man das das alles nicht stimmt.

zrpqFW2Original anzeigen (0,4 MB)

Der nächste Punkt ist, dass die Proportionen des Grubers im Gegensatz zur Frau daneben viel zu groß sind. Er hat riesige Gliedmaßen.
Dass das nicht so auffällt wurden die Füße oder der Ellbogen im Stroh versteckt. Dass der Oberkörper schmaler wirkt wurde der Arm abgetrennt und weiter rechts angeklebt. Auch fehlt der Kopf. In der abgebildeten Position müsste dieser entweder zur linken oder rechten Schulter hängen. Er sitzt ja fast schon.

Zoomt man auch näher ran kann man im Vordergrund ca. fünf Gegenstände sehen. Alles auf einem Fleck. Hier handelt es sich um eine Mehrfachbelichtung. D.h. zwei Fotos wurden übereinander gelegt und eines ist blasser und eines dominanter. Diese Technik wurde bereits anfang des 20ten Jahrhunderts angewendet. Motiv dafür ist, für das Auge soviel Chaos zu stiften, dass unsaubere Übergänge zwischen den Fotos nicht sichtbar sind.

Es sind noch viele andere Dinge die mir auffallen. Allerdings ist mir das jetzt zu müßig das alles aufzuzählen.

Bei hinterkaifeck.net habe ich das auch schon diskutiert, allerdings ist dort bisher noch niemand wirklich auf die Argumente eingegangen, was ich schade finde und deshalb wollte ich meine Theorie mal einem breiterem Publikum kundtun.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.01.2017 um 01:48
@Kurt_Eisner
Du irrst Dich, so einfach! Kein Vorwurf, das kommt vor.
Deshalb ist es ja gut, daß Du Deine Wahrnehmung auch nur "Vermutung" nennst.
Zitat von Kurt_EisnerKurt_Eisner schrieb:Ich halte die Tatortfotos, bzw. das Foto mit den auseinander gezogenen Leichen im Stall für eine Fotomanipulation. Vermutlich angefertigt zu Pressezwecken um die grausamen Details zu kaschieren.
Dann kannst Du demnach mit Beispielen aus der damaligen Presse belegen, daß Tatortfotos mit Leichen von Mordopfern damals in Zeitungen abgedruckt wurden? Das glaube ich nicht.
Zitat von Kurt_EisnerKurt_Eisner schrieb:Bei hinterkaifeck.net habe ich das auch schon diskutiert, allerdings ist dort bisher noch niemand wirklich auf die Argumente eingegangen, was ich schade finde und deshalb wollte ich meine Theorie mal einem breiterem Publikum kundtun.
Wenn ich das nachlese, dann sieht es im Gegenteil so aus, daß sehr wohl entschieden gegenargumentiert wurde.
Ich halte es immer sinnvoller, in dem Raum zu bleiben, wenn man eine Diskussion angeregt hat. Einfach, damit ein Austausch überhaupt zielführend sein kann und gegenseitiger Austausch stattfindet. Weniger sinnvoll ist es, einfach den Raum zu wechseln bis man einen findet, der mit Leuten gefüllt ist, die nicht mehr gegenargumentieren. Kann man ja machen, das bedeutet übersetzt ja einfach nur "ich will nur mit Leuten einen Austausch, die das sagen was ich hören will."


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Jairo ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

04.01.2017 um 02:59
@Kurt_Eisner
Kann nicht Alles unterschreiben wenn man gesund die Fotos ansieht ist eigentlich Alles normal, man kann dann versuchen zu Phantsasieren das Gehirn mit Zwang in ein anderen Zustand zu versetzen, natürlich sieht man dann Dinge etwas anders ich sehe zum Beispiel Affengesicht ein Anderes Gesicht ein Kind ein paar Spinnen und viele Strohlame zum Trinken.

Das Gehirn seztz einfach Automatisch Dinge zusammen die fehlen, ähnlich wenn man bei einem Verpixelten Bild die Augen zukneifft sieht man auf einmal etwas besser, Informationen die vom Gehirn berechnet werden, aber jedes Gehirn macht das etwas anders.

Man kann darüber eben kaum diskutieren verstehe dich auch das nur selten Jemand darauf eingegangen ist, weil nicht Alle gleich viel sehen können hier geht es wirklich um Details die man nur mit einem komischen Gehirn sehen kann.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.01.2017 um 13:19
@Jairo:
Zitat von JairoJairo schrieb:...verstehe dich auch das nur selten Jemand darauf eingegangen ist, weil nicht Alle gleich viel sehen können hier geht es wirklich um Details die man nur mit einem komischen Gehirn sehen kann.
Bezüglich der Bildverarbeitungsprogramme, die in unseren Hirnen ablaufen und die zusätzlich von persönlichen Eindrücken/beeinflusst werden, hast Du grundsätzlich recht.

Ein Gärtner wird sich vor einem zusammengerollten Gartenschlauch im Halbdunkel kaum erschrecken, während der Teilnehmer an einer Dschungelexpedition da durchaus eine Schlange "sehen" kann, was ihm im Zweifelsfall das Leben rettet. Genau dazu sind diese Programme als Ergebnis der Evolution nämlich da.

Deswegen ist der Gärtner nicht dümmer und der Expeditionsteilnehmer hat deshalb, genau wie @kurt Eisner, kein "komisches Gehirn". Sein Bildverarbeitungsprogramm hat nur andere Ergänzungen.

Da @Kurt_Eisner , mangels erwünschter Resonanz die ins Fantastische abgeglittene Bilddiskussion nicht ohne Seitenhieb gegen hk-net nach hier verlagern möchte, zitiere ich hier mal mich:
Fazit für mich:

- Die relevanten Fakten aus den vorhandenen Tatortfotos sind derzeit bekannt.

- Absichtliche Mehrfachbelichtung ist nach derzeitiger Quellenlage nicht überliefert und nach damaliger Schulmeinung der Fotografie für diesen Bildgegenstand auszuschließen, ein evtl. aus Mehrfachbelichtung veränderter Situationen resultierender Nutzen für den Fotografen im Rahmen damaliger Ermittlungsarbeit erscheint nicht objektivierbar.

- Dass Biegleder als Beamter in der Situation auf eigene Faust irgendwelche abgefahrenen Avantgardetechniken zur Aufwertung des Bildnutzens anwandte, ist nicht überliefert und erscheint im historischen Rahmen unwahrscheinlich. Eine Anordnung, so etwas zu tun, ist auch nicht überliefert und erscheint im historischen Rahmen gleichermaßen unwahrscheinlich.

- Strukturen auf den Bildern, die mehrdeutig erscheinen oder sind, sind nach derzeitigem Kenntnisstand auf Fehler/Qualitätsmängel im verwendeten Material bzw. den durchgeführten Verfahren von Vorbereitung der Ausrüstung, Transport zum Tatort, Erstellung der Aufnahmen, Lagerung der Negative, Transport, Entwicklung der Positive bis Lagerung der Positive bis heute zurückzuführen.

- Abdeckung von Teilen des fotografisch festgehaltenen Tatbestandes sind weder für diesen Einzelfall belegt, noch als übliches oder zulässiges Verfahren in der Tatortfotographie bekannt oder belegbar, ein daraus resultierender Nutzen für den Fotografen im Rahmen damaliger Ermittlungsarbeit erscheint nicht objektivierbar.

- Nachträgliche Retuschen sind weder belegt, noch objektivierbar, obwohl als Verfahren zu der Zeit schon lange bekannt und belegt. Ein daraus resultierender Nutzen für den Fotografen im Rahmen damaliger Ermittlungsarbeit erscheint nicht objektivierbar; das massiv retuschierte "Sargbild" gibt hier ganz andere Eindrücke wieder, das Bild diente allerdings von vornherein anderen Zwecken.

- Ich habe mich an der Diskussion beteiligt, um nicht die erkennbaren Bemühungen misszuverstehen und voreilig in die Tonne zu treten. Nachdem ich sie nun verstanden habe, halte ich sie für verfehlt.

- Ein "Portemonaie" im Stadel hat es sicher gegeben, wahrscheinlich sogar mehrere. Auf den vorhandenen Bildern sind sie aber nicht zu sehen, da sie mit ihren Besitzern den abgelichteten Raum verließen.

- Weitere Teesatzleserei halte ich bis zum Bekanntwerden neuer Fakten ( Quellen als Gegensatz zu "Interpretationen mehrdeutiger Bildpartien" ) für Zeitverschwendung.
MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 11:10
@Jairo

Ja, dass das Gehirn sich Dinge zusammenbaut sehe ich genauso. Nicht wenige haben auf dem Bild schon das Gesicht der Cilly gesehen usw.

Andererseits ist es doch aber auch so, dass die Ratio einem einen Strich durch die Rechnung macht und man sagt was nicht ist kann auch nicht sein. Beispiel bei dem Foto, viele User bemerken: "Donnerwetter, der Gruber hat ja Zehen wie Kartoffeln" hinterfragen das aber nicht weiter.


@SoSo123

Im Grunde geht es auch nicht um Dinge, die uns das Gehirn vorgaukelt, sondern um Unstimmigkeiten bzgl. Grössenverhältnisse, Texturen und das Arrangement wie man das was man auf dem Bild sieht überhaupt hinkriegt.

Um Fragen, wenn das Tatortfotos sind, wieso die Opfer nicht wie sonst auch einzeln fotografiert wurden und gerade die für die Beamten wichtigen Verletzungen am Kopf nicht sichtbar waren und wieso man den Kopf der unteren Frau mit dem Hintern der oberen verdeckt. Das wäre sehr pietätslos gewesen.

Naja, es muss ja nicht heißen, dass das Bild tatsächlich abgedruckt wurde. Es gab ja vorallem nur 1922 Presseartikel soweit ich das weiss. Vielleicht entstand die Montage erst im Laufe der 20er. Das wäre die einzige Möglichkeit die plausibel wäre das zu untermauern.

@Dew

Ja, es wurde wie jetzt eben auch viel geschrieben aber wenig im Detail diskutiert.

Erklär mir doch bitte was Du auf dem Bildausschnitt siehst.
Was kannst Du erkennen? Was ist mit dem trapezförmigen Fetzen? Die Grautöne kann man ja klar erkennen. Wohin gehen denn die Beine. Besonders das hintere. Die Richtung kann man ja ungefähr abschätzen. Selbst wenn man die streitbaren schwarzen Flecken/Füsse ausser Acht ausblendet stimmt das doch alles hinten und vorne nicht.

Die Höhe des Bodens ist doch auf dem ganzen Bild klar erkennbar. Die Position und Richtung des Beines auch. Müsste es nicht in den Boden gehen? Die feste Struktur des Strohs (die kurzen Halme sammeln sich unten) unterstreicht noch die Nähe zum Boden.

Ich bin gespannt auf Deine Bewertung..


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05.01.2017 um 12:15
@Kurt_Eisner
Zitat von Kurt_EisnerKurt_Eisner schrieb:@SoSo123

Im Grunde geht es auch nicht um Dinge, die uns das Gehirn vorgaukelt, sondern um Unstimmigkeiten bzgl. Grössenverhältnisse, Texturen und das Arrangement wie man das was man auf dem Bild sieht überhaupt hinkriegt.
Es ist nichts, rein gar nichts unerklärliches an diesem Bild. Es ist ein Bild, das Verzerrungen und perspektivisch bedingte Besonderheiten aufweist und super schwer für unser Auge zu entwirren ist, weil so viel Bildinformation darauf ist. Als wäre das nicht genug, wollen jetzt manche noch extra was entdecken...
Zitat von Kurt_EisnerKurt_Eisner schrieb:Um Fragen, wenn das Tatortfotos sind, wieso die Opfer nicht wie sonst auch einzeln fotografiert wurden und gerade die für die Beamten wichtigen Verletzungen am Kopf nicht sichtbar waren und wieso man den Kopf der unteren Frau mit dem Hintern der oberen verdeckt. Das wäre sehr pietätslos gewesen.
Darauf wurden bereits zahlreiche vernünftige Antworten gegeben, die dann allerdings übergangen werden zugunsten der eigenen Idee.
Wie oft kann man dieses Karussell fahren, bis es allen übel wird?
Fragen - Antwort ignorieren - einfach woanders nochmal fragen - Antwort ignorieren - einfach woanders nochmal fragen - Antwort ignorieren - einfach woanders nochmal fragen... so tun, als wäre noch niemand in der Lage gewesen, einem die Frage zu beantworten.
Zitat von Kurt_EisnerKurt_Eisner schrieb:Naja, es muss ja nicht heißen, dass das Bild tatsächlich abgedruckt wurde. Es gab ja vorallem nur 1922 Presseartikel soweit ich das weiss. Vielleicht entstand die Montage erst im Laufe der 20er. Das wäre die einzige Möglichkeit die plausibel wäre das zu untermauern.
Nochmal: Du musst eine Menge "vielleichts" einbauen und Deine Story gewaltig kreativ biegen, damit irgendwie etwas daraus wird. Nur kannst Du nichts davon belegen (wie solche Presseberichte z.B.) und auch die "Ungewöhnlichkeiten", die Du zu sehen glaubst sind nicht real. Warum, wurde Dir im Detail schon x-Mal erklärt. Willst Du nun dieselben Dinge so lange wiederholen, bis Dir jemand beipflichtet? Und dann? Du weißt schon, daß deshalb nicht etwas wahrscheinlicher wird, weil mehr Leute es ähnlich sehen?


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05.01.2017 um 12:58
@SoSo123

Ach komm schon, welche Verzerrungen und perspektivisch bedingten Besonderheiten sollen das denn sein?

Die anderen Bilder sind doch auch vollkommen okay...Warum soll dann das aus der Reihe tanzen?


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05.01.2017 um 15:02
Um ehrlich zu sein, sehe ich, so sehr ich mich auch anstrenge, nicht ungewöhnliches in dem Bild.


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05.01.2017 um 15:26
@Kurt_Eisner

Tatortfotos sahen damals eben nicht vor, jedes Detail abzubilden. Wozu auch? Diese Dinge klärte ja später die Obduktion. Außerdem dienten diese Bilder den Ermittlern und nicht dem Unterhaltungswert für die Öffentlichkeit, die sich an grauslichen Details delektieren sollte.
Zitat von Kurt_EisnerKurt_Eisner schrieb:Die anderen Bilder sind doch auch vollkommen okay...Warum soll dann das aus der Reihe tanzen?
Es tanzt nicht aus der Reihe, höchstens für jemanden, der keine Ahnung von Perspektive und Fotografie hat oder diese einfach zugunsten seiner Fantasie ignorieren will.
Zitat von Kurt_EisnerKurt_Eisner schrieb:Ach komm schon, welche Verzerrungen und perspektivisch bedingten Besonderheiten sollen das denn sein?
Diejenigen, die Dir bereits erklärt wurden. Wie gesagt, es ist nicht schlimm, dass Du Dich offensichtlich nicht mit der Materie auskennst, aber gerade deshalb solltest Du keine Thesen auf Deinem Mangelwissen aufbauen, sondern das fehlende Wissen besser mal nachlernen.


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05.01.2017 um 15:29
@Kurt_Eisner
Zitat von Kurt_EisnerKurt_Eisner schrieb:Ach komm schon, welche Verzerrungen und perspektivisch bedingten Besonderheiten sollen das denn sein?

Die anderen Bilder sind doch auch vollkommen okay...Warum soll dann das aus der Reihe tanzen?
Die anderen Bilder sind ja auch nicht vollkommen anders. Dieses tanzt optisch nur aus der Reihe, weil die Objekte (Personen) darauf ganz anders angeordnet sind und das in Bezug auf die Kameraposition ein anderes Ergebnis liefert.

Deine Idee würde ja noch nicht einmal dann Sinn machen, wenn Du belegen könntest, daß Mordopferfotos zu veröffentlichen überhaupt Praxis gewesen wäre.
Aber nehmen wir mal für einen Augenblick an, das hätte es gegeben. Was hätte Dein Fotograf dann also gemacht oder ein ominöser Bildbearbeiter?
Er hätte also Arbeitsstunden dahin investiert, die toten Körper zu verzerren, die Zehen eines Opfers zu skalieren und einzelne Körperteile in die anatomische Unmöglichkeit zu drehen. Das macht ja doch sehr viel Sinn... Achso, ja, und weil unser Vorfahr von Photoshop-Philip schon dabei war, hat er auch Doppelbelichtungen vorgenommen und so kleine Zeichen und Gesichter überall platziert. Um was genau zu erreichen? Um die Leser der fiktiven Zeitung, die Bilder von erschlagenen Opfern abdruckt, nicht zu dolle zu verunsichern.

Wenn Dir das, Kurt, ehrlich wahrscheinlicher erscheint als realitätsnahe, belegbare und logische Erklärungen für ein im Grunde so gar nicht sonderbares Foto, dann wirst Du eben immer auf Korrektur stoßen, wo auch immer Du Dich hinwendest.
Nicht, weil sich niemand Deine Ideen anhören mag, sondern weil sie nach kurzer Prüfung nicht standhalten können.


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05.01.2017 um 16:47
@off-peak
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Tatortfotos sahen damals eben nicht vor, jedes Detail abzubilden. Wozu auch? Diese Dinge klärte ja später die Obduktion. Außerdem dienten diese Bilder den Ermittlern und nicht dem Unterhaltungswert für die Öffentlichkeit, die sich an grauslichen Details delektieren sollte.
Das ist schlicht falsch. Tatortfotos hatten damals wie heute auch einen Zweck: den Tatort zu dokumentieren. Dazu dienten durchaus auch grausige Details.
Wir konnten Vergleichsfälle auftun, wo definitiv Gesichter und Verletzungen von Opfern zu sehen sind, teilweise sehr explizit. Zudem wurden in der Regel auch damals schon während der Sektion weitere Lichtbilder erstellt.
Denn leider können genau diese grausigen Details später bei den Ermittlungen entscheidend sein.

Warum die Tatortfotos im Fall Hinterkaifeck nur einen groben Überblick bieten ist unklar.


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05.01.2017 um 18:31
@Kurt_Eisner

Ich habe mir die Bilder jetzt nochmal im Vergleich betrachtet und muss tatsächlich
insofern
in aller Form Abbitte leisten,

als ich jetzt zumindest glaube, sehen zu können, was Dich auf die Idee mit der Fotomontage brachte.

Und das nicht, indem ich so lange auf eine Stelle starrte, bis die Strohalme anfingen sich zu bewegen, sondern durch gezielte Suche nach Schnittstellen oder solchen, die, ähnlich wie beim "Sargbild" auf mehr oder weniger massiven Einsatz der Airbrush hinweisen.

Da könnte es tatsächlich Stellen geben. Könnte.

Ich bin von der von Dir oben markierten Fläche ausgegangen und habe versucht Dir zu folgen. Der Schatten rechts von A.Gr.´s linkem Bein z.B., der auf die bestrumpften Füße fällt, läuft am A.Gr.-fußseitigen Ende in der Form aus, wie eine Sprayspur beginnt, wenn man keine variable Druck- und Farbmengenregelung an der Airbrush hat.

Es gibt auch Stellen, da sieht es aus, als könnten Schnittstellen aneinander oder übereinander gelegt worden sein oder als habe jemand unter den Rand einer lose aufliegenden Abdeckung geairbrusht. Wie gesagt: es sieht aus.

Ich muss mich da nochmal detailliert dransetzen. Ich bin nicht der Superbildbearbeitungsfreak, aber vielleicht können wir uns ja ergänzen.

Was ich trotz allem Betrachtens nicht feststellen kann, sind Anzeichen einer Mehrfachbelichtung.

Was mir nicht klar ist, ist der Zweck der Übung.
Als vorsichtige Annahme, falls sich Anzeichen einer Bearbeitung verifizieren lassen, könnte ich mir vorstellen, dass die Aufnahmen im Stadelbereich, es müssten ja dann mehr als die bekannten zwei gewesen sein, allesamt so schlecht waren, dass eine stellenweise Korrektur stattfand, um überhaupt irgendwas zu haben, was die Situation im Stadel in etwa wiedergab.

MfG

Dew


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05.01.2017 um 18:51
Zitat von DewDew schrieb: Ich bin nicht der Superbildbearbeitungsfreak,
Was für ein Glück, denn ich bin einer ;-)
Ich finde nach intensivster Suche keine Anzeichen der Bildbearbeitung, Abwedeln am Negativ nicht eingeschlossen. Ich weiß nicht, was genau Du mit "airbrusch" meinst, Dew, aber ich ahne es so ungefähr. Solche Dinge wurden am Bild nicht vorgenommen. Alle Irritationen finden nur im Kopf statt in diesem Fall.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 19:29
@SoSo123

Also ein Analogfotospezi?
Das ist doch schon hilfreich.
Airbrush = Farbspritzpistole, das gab´s immerhin schon und wurde in der Bildbearbeitung auch eingesetzt.

Nur damit keine Missverständnisse Raum greifen:
Zitat von SoSo123SoSo123 schrieb:..keine Anzeichen der Bildbearbeitung, Abwedeln am Negativ nicht eingeschlossen.
Also "Abwedeln am Negativ" könnte stattgefunden haben? Was ist das bitte?

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 20:34
Zitat von DewDew schrieb:Also ein Analogfotospezi?
Jein. Ganz sicher kein Spezi. Aber einige Semester zwangsläufig einige Kameratypen mitgemacht, selbst entwickelt, retuschiert usw.
Ich denke, es genügt, um einen Blick zu haben auf verdächtige Anzeichen. Aber mein heutiges Handwerk ist u.a. digitale Bildbearbeitung und da die Methoden im Wesentlichen beihnahe dieselben sind (nur mit anderem Werkzeug), hinterlassen Manipulationen so oder so, damals wie heute, ganz ähnliche Spuren, auf die man achten kann.
Ich sehe bei den HK Bildern keine Manipulation, wie Kurt sie beschreibt. Wie gesagt, was z.B. Abwedeln angeht, wage ich keine Einschätzung (also dunkler/heller/diffusermachen von einzelnen Bereichen. Doppelbelichtung oder Übereinanderlegen von mehreren Bildern ist nicht gegeben (hier ist die Methodik natürlich eine ganz andere heute, aber die analoge Variante kenne ich, da selbst schon oft ausgeführt).
Zitat von DewDew schrieb:Airbrush = Farbspritzpistole, das gab´s immerhin schon und wurde in der Bildbearbeitung auch eingesetzt.
Danke für die Präzisierung, jetzt wird mir klarer, daß Du genau das meinst und nicht als Synonym.
Aber auch dafür sehe ich keinerlei Hinweise. Hast Du schon mal ein in dieser Art retuschiertes Foto in starker Vergrößerung gesehen?
Die Spuren davon lassen keinen Raum für Diskussionen, sie müssten Eindeutig sein. Ich erkenne nicht mal Spuren.
Zitat von DewDew schrieb:Also "Abwedeln am Negativ" könnte stattgefunden haben? Was ist das bitte?
Siehe oben: dadurch macht man einzelne Bereiche im Bild deutlicher oder diffuser. Es ist also eine Art partielle Bearbeitung des Gesamtbildes, abgedunkelt oder andere aufgehellt. Aber nein, dazu kann ich nichts sagen. Sowas sieht man eigentlich nur dann, wenn es schlecht ausgeführt wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 20:39
Dew schrieb:
Also "Abwedeln am Negativ" könnte stattgefunden haben? Was ist das bitte?


Siehe oben: dadurch macht man einzelne Bereiche im Bild deutlicher oder diffuser. Es ist also eine Art partielle Bearbeitung des Gesamtbildes, abgedunkelt oder andere aufgehellt. Aber nein, dazu kann ich nichts sagen. Sowas sieht man eigentlich nur dann, wenn es schlecht ausgeführt wurde.
Ihr versetzt mich gerade in die Zeit zurück, als ich noch selbst entwickelt habe.- Das ist schon lange her...Schüler-AG.

Abwedeln ist mir noch dunkel ein Begriff. Ist das nicht so, dass man vorsichtig eine Stelle länger belichtet, wenn das Negativ partiell flau ist? Dabei entstehen schnell scharfe Kanten. Darum muss damit sehr vorsichtig umgehen. Man sieht den Trick schnell.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 20:47
Richtig, Frau Zimt, diese Technik meinte ich.
Man arbeitet da teilweise auch mit richtig komplexen Masken und wenn man das gut beherrscht, sieht man gerade abgedunkelte Stellen nicht bzw. man sieht schwer, ob da manipuliert wurde. Man sieht das eben nur, wenn jemand die Technik schlecht anwendet.

Es wurde ja immer mal wieder eingeworfen, daß man evtl. die Köpfe der Opfer so bearbeitet hat in besagtem Foto.
Ich will das technisch nicht ausschließen. Aber, ich persönlich sehe es so, daß anatomisch keine Unmöglichkeit besteht, daß die Köpfe einfach in einer Art "totem Winkel" liegen. Aber dieses Fass will ich jetzt bitte nicht wieder aufmachen ;-)


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Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 21:04
Zitat von SoSo123SoSo123 schrieb:Richtig, Frau Zimt, diese Technik meinte ich.
Man arbeitet da teilweise auch mit richtig komplexen Masken und wenn man das gut beherrscht, sieht man gerade abgedunkelte Stellen nicht bzw. man sieht schwer, ob da manipuliert wurde. Man sieht das eben nur, wenn jemand die Technik schlecht anwendet.

Es wurde ja immer mal wieder eingeworfen, daß man evtl. die Köpfe der Opfer so bearbeitet hat in besagtem Foto.
Ich will das technisch nicht ausschließen. Aber, ich persönlich sehe es so, daß anatomisch keine Unmöglichkeit besteht, daß die Köpfe einfach in einer Art "totem Winkel" liegen. Aber dieses Fass will ich jetzt bitte nicht wieder aufmachen ;-)
Danke. Freut mich, wieder an die alte Analog-Fotozeit erinnert zu werden.
Wir haben uns damals zum Abdunkeln was zurechtgerissen, damit es keine glatten Kanten gibt.
Und Abwedeln heisst es glaube ich, weil man die Maske hoch und runter bewegt.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass so etwas auch angewendet worden ist, weil die Negative wahrscheinlich recht mies waren.
Bei den Lichtverhältnissen kein Wunder. Ich glaube das vom Magdzimmer ist noch das Beste.
Warum nur 5 entstanden sind, ist ein Rätsel.
Mir kommt es so vor, als hätte man die Gesichter absichtlich nicht fotografiert.
Das Gesicht der Magd wurde vor dem Fotografieren wahrscheinlich extra mit einem Tuch bedeckt. Der Mörder (oder sein Komplize) hatte ihre Leiche ja mit dem Oberbett abgedeckt.

Die Fotos sind schrecklich und zugleich schamhaft.
Der Rock der Bäuerin wurde wohl runtergezogen.
Die Fotos zeigen zeigen nicht, was die ersten Zeugen gesehen haben.

Manipulationen direkt kann ich auch nicht erkennen. Vielleicht ging es um "die Würde der Opfer"?
Ob der Fotograf schamhaft war-oder er angewiesen wurde?
Wir müssen mit den wenigen Bildern leben.
Vielleicht sollte man es so sehen: So viele Dolumente sind verbrannt. Zum Glück sind diese Fotos erhalten geblieben.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 21:17
@frauZimt
Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, einige Deiner Überlegungen entbehren jeglicher Grundlage und widersprechen der damaligen Polizeiarbeit.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Fotos sind schrecklich und zugleich schamhaft.
Es sind Tatortbilder! Weder schrecklich noch schamhaft. Sie stellen eine Situation dar ohne Verfremdung. So war gängige Praxis und ist es auch heute noch.
Das Motiv war nunmal keine Seenlandschaft sondern eine Mordszenerie.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Der Rock der Bäuerin wurde wohl runtergezogen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das Gesicht der Magd wurde vor dem Fotografieren wahrscheinlich extra mit einem Tuch bedeckt.
Damit in den Akten kein nacktes weibliches Knie landet???? Damit niemand ein verletztes Gesicht zu sehen bekommt?
Nein, das war nicht das Ziel von Lichtbildern am Tatort. Ich habe in all den Polizeiakten zu anderen Fällen nie auch nur ein Tatortbild gefunden, bei dem irgendetwas umarrangiert wurde. Das stünde ja dem originären Zweck entgegen.
Solche Maßnahmen wären höchstens dann angebracht gewesen, wenn das Klientel nicht erfahrene Ermittler und Richter gewesen wäre sondern vielleicht Zeitungsleser, denen man grausame Details nicht zumuten wollte. Das war es aber nicht, wir reden von 5 Tatortfotos.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Fotos zeigen zeigen nicht, was die ersten Zeugen gesehen haben.
Aha, woher weißt das? Was haben denn die ersten Zeugen in Wirklichkeit gesehen?


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Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2017 um 21:35
@SoSo123
Kannst Du bitte den Sinn des Abwedelns erklären? Die Qualität wurde dadurch doch nicht besser, oder?
Bei Tatortbildern ist mir lediglich untergekommen, dass einzelne Ausschnitte nachträglich nochmal vergrößert wurden. Bildbearbeitung wäre da ja kontraproduktiv.


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