@pensionärMein Eindruck, nach dem ich mich durch die Berichte und Aussagen gelesen habe, ist:
der alte Gruber wusste was Armut ist, denn ursprünglich war er ein Knecht, bevor er sich den Hof erheiratet hat.
Sein Ehrgeiz wird gewesen sein: Nie wieder arm! Und der Hof soll größer werden!
Da wir kaum etwas über seinen Charakter wissen (wir haben Anlass ihn für jähzornig und despotisch zu halten) - Er soll ja auch hilfsbereit gewesen sein....
Gute Geschäfte hat er durch den 1. Weltkrieg gemacht.
Hat er Geld gesammelt, weil er es so liebte? - Oder hatte er im Gefühl, dass wirtschaftlich harte Zeiten bevorstehen und war darum sparsam?
Er hat sich selber ausgebeutet und von seiner Familie das Äußerste verlangt- Der Schwiegersohn war weggelaufen wg. zu harter Arbeit und zu karger Kost.
Die Ex-Knechte erzählten Ähnliches.
Für Kleidung wurde sicher kaum etwas ausgegeben. Gutes Personal haben Gruber Gabriels schon gar nicht mehr bekommen. Einige Zeugen berichten, dass Gruber zwielichtige Kräfte eingestellt hat- saisonbedingt. Es gab kein Personal, auf das er sich verlassen konnte.
Ich denke, das war der Schwachpunkt in Grubers System - und daran sind die HKler zugrunde gegangen.
Und wenn ich mich in die Leute rund um den HK-Hof hineindenken sollte, würde ich sagen, die Haltung war "Who cares...?"
Die Hkler leben für sich, pflegen nur die nötigsten Kontakte. Vielleicht war auch mancher verärgert darüber, dass Gruber auf seinem Hof immer wieder Spitzbuben beschäftigt hat. So weit entfernt von Gröbern war der HK-Hof ja nun nicht.
(Aber Kunstdünger kaufen....)
Was deine Frage nach den Düngemitteln betrifft. Die ist insoweit zu beantworten, dass sich vergleichbar umsatzstarke Bauern Kunstdünger leisten konnten. - Die vielen kleineren Höfe sicher nicht.
Neid funktioniert nicht rational. Neid ist ein Gefühl.
Wenn sich ein Nachbar ein Luxusauto kauft, denkt der Neider ja nicht: Ist ja logisch. Der verdient ja 10x mehr als ich.
Der Neider ist im Grunde nicht neidisch auf das Auto - sondern auf den Besitzuntzerschied.
Es hatten ja einige den Eindruck, dass das Dorf nach der Tat zusammengehalten hat. -
Vielleicht, weil man etwas gegen die Ermittler aus München hatte?
Vielleicht, weil die Täter geschützt werden sollten? - (Ich denke, da hätte irgendwann irgend jemand geredet)
Vielleicht aber einfach, weil die HKler nicht beliebt waren und man ihnen eine Mitschuld an der Katastrophe gab.
...und hinter diesen Gedanken steckte Neid.