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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

05.01.2016 um 15:59
Die drei Erstauffinder berichten ja, daß die Türe zwischen Stall und Stadl offen war und das dort ein Jungrind unterwegs war.

Im Stall waren an der Nordseite Fenster angebracht, dies ist auf den Hofskizzen und auf dem belebten Hofbild ersichtlich.

Wäre es bei der geöffneten Verbindungstüre und angestrengtem / neugierigem Gaffen evtl. möglich gewesen den Stapel zu sehen oder jedenfalls zu erahnen? Ich habe das mal skizziert wie ich denke.

5vzvkyhtOriginal anzeigen (0,3 MB)
Zitat von pensionärpensionär schrieb:[Ich werde wohl am besten auch meine Spekulation begraben, er könnte sein Blut an genau der Stelle vergossen haben, wo angeblich der Versuch gemacht worden sein soll, die Leichen zu vergraben. Ich habe nämlich gedanklich mit der Möglichkeit gespielt, die Grabungsstelle könnte einfach deshalb angelegt worden sein, um blutiges Erdreich zu beseitigen. Denn m. E. hatte niemand jemals die Absicht ein Massengrab auszuschachten.]
Also ich persönlich finde den Gedanken allemal wahrscheinlicher als die Aushebung eines Sechsfachgrabes. Der Stadelboden war vermutlich aus gestampftem Lehm wie aufnahmefähig dieser ist kann ich nicht beurteilen. Andrerseits wozu hätte der Täter Butspuren in der Nähe der Leichen eliminiert, wenn er die Leichen plus ein blutiges Bandeisen sowie ein Taschenmesser unweit des Fundortes zurück lässt.


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05.01.2016 um 16:01
@Hathora
@pensionär
@margaretha
Zitat von HathoraHathora schrieb:Warum die Leichen mit Türblatt und Stroh zugedeckt waren erschließt sich mir leider nicht. Von außen konnten sie nicht gesehen werden. Und wenn jemand die Tür zur Futterkammer aufbrechen muss, (oder eine andere Tür, um ins Haus zu kommen) um nach dem Rechten zu sehen, der ist ja schon auf das Höchste alarmiert und findet die Leichen in eben diesem Raum sowieso. Alle Erklärungsversuche, auf die ich bis jetzt gestoßen bin, stellen mich nicht zufrieden. Es muß aus einem Grund geschehen sein, der bis jetzt noch nicht aufgedeckt wurde.
Es waren alle Leichen abgedeckt. Immer mit dem, was am nächsten greifbar war (Kinderwagen mit Kleid, die Magd mit Bett). Dies sollte meiner Meinung nach dazu dienen, den Auffindezeitpunkt der Leichen möglichst weit nach hinten zu verschieben. Gründe hierfür mag es viele gegeben haben. "Stadtbild 2" ist ja lediglich eine Rekonstruktion der Auffindesituation, also um zu demonstrieren, so hat es ausgesehen. Dabei wurde natürlich nicht 100% gründlich abgedeckt. In Wirklichkeit aber muss mit sehr viel mehr Heu/Stroh abgedeckt worden sein, da ja der Auffindungszeuge (Pöll meine ich) über den Fuß des AG gestolpert ist.

Ich gehe davon aus, dass es zwei Täter waren:
Schon seinerzeit bei der Beerdigung der Opfer soll der amtierende Pfarrer von Waidhofen in seiner Grabrede sich dahin geäußert haben, daß man die Mörder einfach nur unter den Anwesenden herausholen könnte, so klar lege die Sache.



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05.01.2016 um 16:10
@margaretha
Unsere Beiträge haben sich gerade überschnitten. Wie Du es in Deiner Skizze demonstriert hast, so meinte ich es auch. Nämlich dass beim neugierigen Reinschauen man wohl einen Haufen sieht, wo auf einer alten Türe Stroh liegt, da wundert sich dann keiner und schaut genauer hin, denn so Zeug liegt halt auf Bauernhöfen rum. Diese alte Türe müßte sich eigentlich auch schon im Stadl befunden haben.


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05.01.2016 um 16:24
Zitat von SchisslerSchissler schrieb: Immer mit dem, was am nächsten greifbar war (Kinderwagen mit Kleid, die Magd mit Bett). Dies sollte meiner Meinung nach dazu dienen, den Auffindezeitpunkt der Leichen möglichst weit nach hinten zu verschieben.
Was mir immer nie bewusst ist oder was ich mir einfach nicht merken kann: Wie war das mit den Fensterläden? Wenn die nicht zu den üblichen Zeiten auf - und zugemacht wurden, nutzte ja der beste Stapel und die beste Abdeckung nichts.

Kurz zur Situation im Mägdezimmer und Schlafzimmer:
Laut den Zeugen haben ja deren Füße unter dem Bett raus geschaut, wenn XY von außen rein geschaut hätte und ein Bett am Boden gesehen hätte dann wäre das alamierend gewesen, noch alamierender wären die Füße oder Schuhe die raus geschaut haben (sofern man das bei den dicken alten Federbetten gesehen hätte [also von draußen die an der anderen Seite des Raumes befindl. Füße])

Der Kinderwagen im Schlafzimmer wurde durch den Schlag beschädigt, mit dem Kleid wurde (auch) der kaputte Himmel des Wagens abgedeckt.
Falls das Tatortsfoto die Auffindesituation darstellt, macht das für mich mehr den Anschein das man verhindern wollte, daß Neugierige die reinschauen das zerfetzte KiWa-Dach sehen sollen und das Kleid als zusätzliche Abdunkelung dienen soll.


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05.01.2016 um 16:27
@margaretha
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Was mir immer nie bewusst ist oder was ich mir einfach nicht merken kann: Wie war das mit den Fensterläden? Wenn die nicht zu den üblichen Zeiten auf - und zugemacht wurden, nutzte ja der beste Stapel und die beste Abdeckung nichts.
Die Fensterläden wurden durch die Polizei (Gendarmen) geöffnet.


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05.01.2016 um 16:30
@Schissler
@margaretha
@egaht
Wie kann denn ein neugieriges Reinschauen möglich sein bei einer verschlossenen Türe? Wie bereits gesagt - die Türe von der Scheunendurchfahrt zur Futterkammer musste aufgebrochen werden. Wer das tut, der ist schon auf etwas Schlimmes gefasst.
Die Leichen hätten aber selbst bei sperrangelweit offenen Türen vom Hof aus (und von der Stalltüre oder einem Stallfenster aus schon gar nicht) nicht gesehen werden können. Da hätten die Leute zweimal um die Ecke schauen müssen!
Wir reden hier nur vom Leichenstapel in der Scheune. Dass die leichen in den Wohnräumen abgedeckt wurden, damit sie durch das Fenster nicht entdeckt wurden, kann durchaus sein. (Falls die Fensterläden offen waren!) Sonst wäre es ja Quatsch
@pensionär
Diese Wiedergutmachungssache mit dem Abdecken ist mir auch sehr suspekt. Wenn ein Täter mehrere Menschen so brutal und erbarmungslos erschlägt, hatte er meiner Meinung nach ein sehr starkes emotionales Motiv. Danach denkt er höchstens: "Da habt ihrs jetzt" und nicht "Tut mir aber leid, wollte ich nicht"


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05.01.2016 um 18:25
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Wie kann denn ein neugieriges Reinschauen möglich sein bei einer verschlossenen Türe?
Ich hänge Dir nochmal was an wie ich meine, ich hoffe daraus erschließt es sich besser.
Zitat von HathoraHathora schrieb: Danach denkt er höchstens: "Da habt ihrs jetzt" und nicht "Tut mir aber leid, wollte ich nicht
Letzteres denkt er sich höchstens bei der M. Baumgartner die ja vermutlich als Zeugin beseitigt wurde.


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05.01.2016 um 18:28
Anhang: (106 KB)Nachdem mit dem Anhang was nicht geklappt hatte: Hier der neue Versuch


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05.01.2016 um 18:38
Ich bekomms anders nicht hin:

r4nfhty6Original anzeigen (0,5 MB)


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egaht ehemaliges Mitglied

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06.01.2016 um 00:29
Ich gehe davon aus, dass es zwei Täter waren:

Schon seinerzeit bei der Beerdigung der Opfer soll der amtierende Pfarrer von Waidhofen in seiner Grabrede sich dahin geäußert haben, daß man die Mörder einfach nur unter den Anwesenden herausholen könnte, so klar lege die Sache.
@Schissler
da ist es ja höchst bedauerlich dass es in unseren breitengraden nur einen
pfarrer braun gibt.


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06.01.2016 um 02:39
Erstmal wünsche ich allen Usern hier alles Gute fürs neue Jahr!

@margaretha
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Ich hänge Dir nochmal was an wie ich meine, ich hoffe daraus erschließt es sich besser.
Ich GLAUBE, ich habe verstanden, was Du meinst und denke, dass es nicht funktioniert hätte.
Die Tür vom Stall zum Stadl war sehr schmal (laut Wiessner...). Das heisst, dass ein "um die Ecke kucken" vom östlichst gelegenen Stallfenster aus nicht möglich war. Hinzu kommt, dass es im Stadl dunkel war.


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06.01.2016 um 03:06
Habe die letzten Beiträge "nur" grob überflogen. Sorry, wenn es hier also nun zu Doppelungen kommt.

Meine Überlegung zum Thema Abdecken:
Auch ich kann mich mit einem "undoing" nicht zufrieden geben. Da hätte es gereicht die Leichen abzudecken. Ein "stapeln" wäre unnötig gewesen....

Gruber konnte so, wie er lag, nicht gefallen sein (wie @pensionär u. A. bereits geschrieben haben...). Und ich stelle auch die Aussage von Wiessner ("... die Frauen liegen so, wie wie zusammen gesunken waren...") in Frage.

Ich denke, dass der Kinderwagen und die Magd abgedeckt wurden, weil man ihn/sie vom Fenster aus gesehen hätte. Auch das wurde schon geschrieben...

Wäre der Tatablauf so, wie man allgemein annimmt (ein Täter stand an der Stallwand neben der Treppe und schlug zu, als die Bewohner im begriff waren, die Treppe zum Stadl zu nutzen...), wie können die Frauen dann so gefallen sein, wie sie lagen? Eine Frau liegt mit dem Kopf zu Treppe hin auf dem Rücken, die andere Frau mit dem Kopf Richtung Stallwand, ebenfalls auf dem Rücken. Die Frauen hätten sich ja überschlagen müssen, um so zu fallen...

Nach den dokumentierten Verletzungen müssten die Frauen doch auf der Treppe von links aus getroffen worden sein, denn so entstehen die Verletzungen der rechten Gesichtshälfte... dann fallen sie doch Richtung Wand neben der Treppe (an der die offene Tür zum Stall zu sehen ist) und nicht in die Richtung, aus der der Schlag kommt...!?
Hier müssten sie aber in die Richtung gefallen sein, aus der der Schlag kam und das halte ich für unmöglich - mir gibt es zu denken. Ich denke, dass die Frauen auf der Treppe lagen und vom Täter runter geworfen / gezogen wurden. So könnte auch Gruber "runtergeworfen /gezogen" worden sein und landete so auf den Frauen.
Kurz: Ich denke, dass zumindest die drei Leichen bewegt / gestapelt wurden und das weisst dann nicht auf ein "undoing" hin.

Das anschliessende Abdecken des Leichenstapel kann eine einfache Erklärung haben...
Ich gehe ja davon aus, dass die Täter für eine gewisse Zeit auf dem Hof blieben. Hätte also eine Person nach den HKlern geschaut, während die Täter noch im Haus waren und wären über das offene Tor "eingebrochen" (so wie die Auffinder ins Gebäude kamen), hätten die Leichen direkt entdeckt, wären weg gelaufen und hätten Hilfe geholt, wären die Täter im Haus mächtig in Bedrängnis gekommen... hätte der "Besucher" die Leichen nicht gesehen, wäre er ev. weiter zum Stall und ins Haus (so wie Lorenz) und den Täter ohne Warnung direkt in die Arme gelaufen, was sein Todesurteil gewesen wäre.

Das Rind hätte bei einem solchen Szenario ev. als "Ablenkung" gedient, um die Aufmerksamkeit des "Suchers" auf sich zu ziehen und so wäre dem "Besucher" der Menschen/Heu/Tür-Haufen gar nicht aufgefallen...

Deshalb ist mir auch der ursprüngliche Liegeort von Cilli so wichtig, weil er eine solche Theorie untermauern oder vom Tisch wischen könnte.


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Taggi ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

06.01.2016 um 04:50
Also, Asche über mein Haupt und steinigt mich verbal, wenn es das schonmal gab. Habe hier die ersten 40 Seiten gelesen und die letzten 15, davor die zwei Hinterkaifeck Websites und die Projektarbeit der Polizeijungs von FFB. Dann hier gesucht nach "drei Tage Seele", kein Ergebnis. Was mir mit der angenommenen Verweildauer der oder des Täters durch den Kopf ging ist, es heisst doch, die Seele geht erst nach drei Tagen. Keine Ahnung, ob das 1922 auch schon so "geglaubt" wurde. Aber wenn ja, könnte es erklären, warum sich der/die Täter erst nach vier Tagen verzwitschert haben. Er/Sie/die waren religiös (was nicht heißen muss, dass es nicht zusätzlich treibende persönliche Motive gab). Die Blutschande wurde "ausgerottet". Aber man wollte noch die armen Seelen ins Jenseits beten (evtl. auch nur die Magd und die Kinder oder auch nur eines der Kinder aus einem persönlichen Bezug heraus oder, weil alle drei letztlich nichts dafür konnten). Wäre das als Erklärung vorstellbar. Sofern es wirklich einen ca. viertägigen Aufenthalt gab...


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06.01.2016 um 06:51
@egaht
Ich gehe davon aus, dass es zwei Täter waren:

Schon seinerzeit bei der Beerdigung der Opfer soll der amtierende Pfarrer von Waidhofen in seiner Grabrede sich dahin geäußert haben, daß man die Mörder einfach nur unter den Anwesenden herausholen könnte, so klar lege die Sache.

@Schissler
da ist es ja höchst bedauerlich dass es in unseren breitengraden nur einen
pfarrer braun gibt.
Versuch doch einfach nochmal, meinen Beitrag richtig zu lesen.
Da steht: der amtierende Pfarrer von Waidhofen.
Nix von Pfarrer Braun. Auch nicht zwischen den Zeilen.
Dann guckst Du Wiki und findest raus, dass der Pfarrer Haas hieß. Michael Haas.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.01.2016 um 10:12
@ heike75, die Lage von Cilly ist tatsächlich einer der wichtigen Gesichtspunkte bei der Theoriebildung zur Stapelung und Abdeckung.

Vernehmung Pöll am 5.4.22 nach HKnet Wiki:

„Schlittenbauer ging dann etwas zurück u. hob glaublich zuerst ein Brett auf u. griff dann an einen frei sichtbaren Fuß. Er zog diesen weiter hervor u. erkannten wir in dieser Person den Andreas Gruber. Wir haben dann noch weiter 3 Personen [sic] unter dem Heu liegen sehen. Das Mädchen lag an der Wand neben der Stalltür. Er nahm es und legte es etwas rückwärts gegen die Häckselmaschine in der Scheune.“ [Hervorhebung von mir].

Warum lag nicht auch das Kind direkt im mit einer Tür abgedeckten allgemeinen Leichenstapel sondern etwas abseits an der Wand nur mit Heu zugedeckt ?

Wird damit nicht die Theorie, - man habe mit der Stapelung und Verbergung auf einen Sichtschutz abgezielt – in Frage gestellt oder wird sie gar unhaltbar ?

Ich meine nein.

Bei Cilly deutet nach dem Verletzungsbild doch manches darauf hin, daß der Tatablauf anders gewesen sein könnte als bei den anderen Opfern in der Scheune.

Es scheint mir deshalb nicht abwegig anzunehmen, daß Cilly erst zu einem späteren, uns unbekannten und vielleicht sogar viel späteren Zeitpunkt an die spätere Auffindestelle gelangt ist.

Zu einem Zeitpunkt jedenfalls als der Stapel nämlich bereits fertig war und man die Türe samt Heu nicht nochmals abheben wollte, um auch das Kind noch nachträglich darunter zu schieben. Zumal das Kind nach seinen Größenverhältnissen vermutlich auch mit der Heuabdeckung ausreichend verborgen war.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.01.2016 um 08:59
A.

Aus der Aussage des Auffindezeugen Pöll vom 5.4.1922

„Durch die geöffnete Stalltür schaute ein losgebundenes Rind heraus. „

Sigl am 5.41922

„Beim Eintritt in die Scheune bemerkte Schlittenbauer als Erster durch die geöffnete Stalltür ein losgebundenes Rind.


B.

Aber wie wahrscheinlich ist es denn tatsächlich, daß ein Rind schon seit der Tatvorbereitung (also insgesamt an vier Tagen frei im Stall oder sogar in der Scheune rumgelaufen ist (und z. B. auch Heu vom Leichenhaufen runtergefressen hat ? LS im Vernehmungsprotokoll vom 5.4.1922: „Zum Schluß bemerke ich noch, dass ich das Heu wie es auf den Leichen ausgebreitet war, liegen gelassen habe ausser was während der Zeit das losgelassene Rind weggefressen hat.")

1. Die Annahme, das freilaufende Rind sei dort bereits an 4 Tagen unterwegs gewesen kollidiert m. E. zunächst mit der These, daß die Tatentdeckung gezielt hinausgezögert werden sollte. Ein freilaufendes Rind im Stall hätte weiterhin für Unruhe im Stall sorgen können und die war für das Ziel einer Spätentdeckung gerade zu vermeiden und auch zur Ablenkung möglicher neugieriger Besucher zur Unzeit kontraproduktiv..

2. Die Gerichtskommission Wiessner hat ferner in ihrem Protokoll nichts von Verunreinigungen durch Dung im Stallgang oder der angrenzenden Scheune festgehalten. Solche Verunreinigungen wären aber m. E. bei einem über 4 Tage freilaufenden Rind eben auch an solchen Stellen zu erwarten gewesen, an die im Normalfall das Vieh – weil angekettet - überhaupt nicht hinkommen konnte und wären m. E. als auffällig auch protokolliert worden.

3. Der Zeuge Andreas Schwaiger in einem Tonbandinterview vom 4.7.1980:
….KHK Kolb: „Sie waren damals droben, Hr. Schwaiger, in Hinterkaifeck, Was haben Sie gesehen?“
Andreas Schwaiger: „Als die vier zurück gekommen waren von Hinterkaifeck, da haben sie hinausgeschrieen, dass in Hinterkaifeck alle erschlagen wären. Das war am Nachmittag um vier und die sind wieder zurückgekommen und da haben sie wieder geschrieen: ‘In Hinterkaifeck sind alle erschlagen‘. Dann habe ich einen gebeten, mit mir mitzukommen und er hat mir das gezeigt…
Andreas Schwaiger: „Der Gang war sauber zusammengekehrt gewesen. Alles ganz sauber. Die anderen haben gesagt, dass das Vieh gefüttert worden ist. Da war kein Heu gestreut gewesen im Gang drinnen und gar nichts…“

5. Der Stallgang konnte m. E. auch nicht zwischen der „Erstentdeckung“ und der Ankunft des Zeitzeugen Schwaiger gereinigt worden sein, denn dafür wäre ja wohl nur LS in Frage gekommen. Dieser hielt sich aber nach seinen eigenen Angaben gar nicht im Haus auf.
Aus der Vernehmung LS vom 5.4.1922 „Wir gingen nun alle 3 aus dem Hause. Während Sigl und Pöll nach Gröbern zurück gingen, blieb ich in der Nähe des Hauses Gabriel zurück…“

6. Im Reingruberbericht stellt sich die Situation nach der mittlerweile stattgehabten Fütterung dann tatsächlich anders dar : „Im Stallgang selbst lag viel Heu und sonstiges Futter.“

C.

Nach alledem komme ich jedenfalls zu dem Ergebnis, daß das Rind, was nach den Bekundungen der Auffindezeugen bei der „Erstauffindung“ nicht angekettet oder festgebunden war, sondern herumlaufen konnte - sich nicht bereits seit dem Tattag so frei im Anwesen aufgehalten hat.

Ich meine auch, daß es sich dort über keinen sehr langen Zeitraum hinweg vor dem Auftauchen der Auffindezeugen so ungebunden bewegt hat. An einen Überzufall, dass es sich etwa kurz vorher selbst losgerissen haben könnte glaube ich auch nicht.

Ich denke eher, das Rind wurde nicht sehr lange vor der „Erstauffindung“ in der Absicht losgelassen, den Ermittlern ein Angebot zur Annahme eines bestimmten Tatablaufs zu machen. Das ist ja dann ersichtlich auch gelungen:

Aus dem Bericht Reingruber 6.4.1922 :

„Wie die vernommenen Zeugen Schlittenbauer, Pöll und Siegel angaben, war bei ihrer Ankunft im Stalle ein Rind losgekettet gewesen. Vielleicht ist durch diese im Stalle entstandene Unruhe eines von den Ermordeten und vielleicht die Viktoria Gabriel in den Stall gegangen, dort niedergeschlagen und in die Tenne geworfen worden. Die weiteren Personen dürften infolge längeren Ausbleibens der Ersteren nach und nach zur Nachschau in den Stall nachgefolgt sein….“
(alle Zitate nach HKnet Wiki}


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Mordfall Hinterkaifeck

07.01.2016 um 10:16
Ich habe keine Ahnung was so ein junges Rind pro Tag ausscheidet aber wären die Mengen wirklich so enorm, daß sie dokumentiert worden wären? Da fehlen ja zum Teil andere wichtige Sachen wie ein zweiter Schuh oder generell Schuhe.

Ich weiß auch nicht was ich von dem freilaufenden Jungind halten soll, dafür das es die Melkarbeit übernimmt und selbständig an die Milchbar geht war es wohl zu alt fals das der eigentliche Grund war es freilaufen zu lassen.


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07.01.2016 um 19:35
@pensionär
@margaretha
Womit wir wieder bei dem Streitthema "Fütterung nach dem Mord oder nicht" wären.
Was @pensionär
unter dem Punkt B 1 schreibt ist mehr als logisch.
Ob nun eine Fütterung stattfand oder nicht, nach der Auffindung stellte es sich so dar:
Der Futtergang (entlang des Futtertroges an den Köpfen der angebundenen Kühe) war sauber, bemerkten die Erstauffinder. Einer sagte, dass es aussah wie für die Nacht hergerichtet. Ich habe noch nichts gefunden, wie es dagegen im Stallgang aussah (also bei den Hinterteilen der angebundenen Kühe) Schwaiger sagte sogar, es sah aus wie gekehrt, also sehr sauber. Und dazwischen streunte ein Jungrind. Erst Reingruber protokollierte, dass Heu und Futter im Stallgang lag. Irgend jemand sagte auch aus, dass der Schlittenbauer gleich angefangen habe, sich um die Tiere zu kümmern. Ein anderer sagte aus, dass die Tiere erstmal nur nach viel Wasser verlangten.
Das stellt sich für mich so dar:
Die Tiere waren längere Zeit unversorgt:
1. waren die Tröge sauber ausgeleckt,
2. kein Halm lag im Futtergang
3. sie verlangten viel Wasser.
Es kann sehr gut sein, dass sich das Jungrind selbst los gerissen hat, nachdem es unversorgt geblieben war. Bestimmt hat es vom Heu auf den Leichen gefressen, obwohl ein Rind sehr ungern eine Treppenstufe überwindet (egal ob rauf oder runter) Aber eine, nämlich die vom Niveau des Stalles hinauf zum Futtergang muss es benutzt haben.
Auch aus einer eisernen HalsKette kann sich ein Rind rausfädeln. Wir hatten selbst so einen "Kandidaten", der das regelmäßig praktizierte. Es muss also gar nicht sein, dass es absichtlich von jemanden losgebunden wurde. Falls aber doch, dann kann es durchaus sein, dass die Täter den Anschein erwecken wollten, es sei eine bestimmte Räuberbande gewesen, die nach diesem Muster verfuhr oder ähnliche Räuber. Schon dieser eventuelle Gedankengang der Räuber zeigt mir, dass sie keineswegs ortsfremde Täter waren, sondern nur eine Spur legen wollten, um von ihnen selbst abzulenken.
Ich schließe mich@pensionär insofern an, dass sich das Jungrind erst kurz vor der Auffindung ungebunden im Stall bewegt hat. "Gemolken" hat es die Kühe sicher nicht. 1. war es schon entwöhnt und 2. hätten die Kühe ohne Tragezeit keinen Artgenossen ans Euter gelassen und wenn sie ein Kälbchen hatten, dann hätten sie wahrscheinlich kein fremdes Tier saugen lassen. Das ist unter Normalbedingung so. Vielleicht ist es unter Extrembed. anders. Is aber nicht sehr wahrscheinlich.


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07.01.2016 um 20:08
@margaretha
Du meinst, jemand (ein Neugieriger) hätte vom Stallfenster auf der Wegseite die Leichen sehen können?
Auch das denke ich war unmöglich:
Das Gelände hatte dort laut Googke earth ein starkes Gefälle (Vom Hexenholzwinkle 429 m ü 0 bis hin zum Weg 417 ü 0. Also immerhin 12 Meter. Auch das Haus stand also auf einem Gefälle. Wenn es nur auf die Hausbreite 1 Meter war, so stand also der Beobachter außerhalb des hauses ein gutes Stück tiefer als das Niveau der Scheune innen. Das beeinträchtigt seinen Blickwinkel immens! Er kann nicht nach unten schauen auf den Boden. Weder auf den Stallboden noch auf den Scheunenboden, der ja noch eine Stufe niedriger lag. Möglich wäre es nur, wenn das Stallfenster sehr niedrig angebracht gewesen wäre, also schon fast auf Bodenhöhe. Das ist aber nicht möglich, denn dann wäre das Gebäude sozusagen in den hang hinein gebaut worden. Das wurde es aber nicht, denn die Eingangstür des Stalles auf der Hofseite ist auf Bodenhöhe. Und wir sind uns doch alle einig, dass die Bodenfläche des Stalles innen nicht abfällig gebaut war, sondern "in der Waage". Wenn also zwar innen im Stall die Fenster(zur Wegseite hin) auf Kopfhöhe angebracht waren, dann waren sie von außen am Gebäude höher gelegen (eben um das Gefälle).
Wenn es auch nicht sehr viel war, meinetwegen sogar nur ein Viertel meter, so kann man von außen nicht mehr den Boden drinnen sehen! Außer man kann um die Ecke schauen (in unserem Falle also vielleicht 100 Grad nach links unten). Selbst wenn jemand diese Fähigkeit gehabt hätte:
Es war in der Scheune stockdunkel. Man hätte die offene Tür vom Stall zur Futterkammer nur als dunkles Rechteck wahrnehmen können.
Der Hofner hat doch ausgesagt, er hätte in ein Stallfenster und in ein Küchenfenster geschaut und nichts außergewöhnliches wahrgenommen. Nicht mal das lose Rind hat er also bemerkt. Das wird wohl zum Wiederkäuen gelegen haben - ob im Gang oder auf seinem Platz.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.01.2016 um 20:16
@Schissler
Die Fensterläden waren offen als der Albert Hofner auf dem Hof war. Er sagte aus, dass er auf der Hofseite durch ein Küchenfenster und ein Stallfenster schaute und in der Hofseite durch die Zimmerfenster bei der Haustür.
Da fällt mir auf, dass er einen Satz vorher aussagte, dass der Hund bei der haustür angeleint gewesen sei und wie verrückt gebellt habe. Wie kann er dann unbeschadet an dem Hund vorbei an die Fenster gekommen sein?
Woher hast Du die Information, dass die Polizei die Fensterläden geöffnet hat?


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