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Mordfall Hinterkaifeck

51.980 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

11.01.2016 um 13:20
@egaht
Ich bin gerne bereit mein Resümee nochmals zu revidieren.
Was sagt denn die "andere Seite" ?
Mach mich bitte einfach klüger.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.01.2016 um 19:54
@alle
Seid mir bitte nicht böse, aber ich muss mal meine Skepsis gegenüber diese Schlittenbauer-Chronik hier in Worte fassen.
1. Jahrzehntelang wurde der L.Sch. beschuldigt. Niemand konnte den Verdacht gegen ihn ausräumen und er selbst offensichtlich auch nicht.
2. wurde irgendwann hier im Internet die Story über politische Verstrickungen des Gruber und angeblichen Waffenverstecken in die Welt gesetzt und auch gleich
3. eine Mordtheorie, in der uniformierte Männer den Mord begangen haben sollen (Olt-Theorie).
4. Als diese Theorie fast schon wieder eingeschlafen ist, taucht plötzlich - welch ein Zufall - dieses Schlittenbauer-Tagebuch auf. Und darin ist auch erwähnt, dass man Lastwagen zum Gruber-Anwesen hin und wegfahren sah, dass Uniformierte sich dort in der Mordzeit herumtrieben.
Wo war denn die ganze Zeit vorher dieses Tagebuch? Kann man wirklich alles glauben, was drin steht?


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Mordfall Hinterkaifeck

11.01.2016 um 20:10
Ich habe ganz vergessen, in diesem Zusammenhang auch die märchenhafte Entdeckung der Papiere zu erwähnen. die die Waffenlager-Story entweder ans Tageslicht brachte oder untermauern sollte. Diese Papiere tauchten auch vor den Schlittenbauer-Tagebüchern auf. Sie waren aber wohl doch zu unglaubwürdig und haben die Hinterkaifeck-Gemeinde nicht überzeugen können. Mussten deshalb die Schlittenbauer-Tagebücher her?

Was ich damit andeuten will, ist folgendes:
Gibt es jemand, der mit allen Mitteln dieses Mordkommando und die Waffenlagergeschichte als Wahrheit unter die Leute bringen will? Tauchen deshalb von Zeit zu Zeit Papiere auf, die auf ein Geschehen dieser Art hinweisen? Der erste Fund, nämlich die angeblichen Aufzeichnungen eines Oberleutnants auf jeden Fall. Aber das Auftauchen und auch die Geschichte waren einfach zu märchenhaft und zu übertrieben. Komisch, dass später in den Schlittenbauer-Tagebüchern einige Beobachtungen auch in diese Richtung gingen. Deshalb kann ich an die Authenzität dieser Tagebücher nicht glauben, und nehme alles, was darin steht, nicht für bare Münze.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.01.2016 um 20:10
@Hathora

Was weißt Du denn über die Umstände, wie die Schlittenbauerchronik entstanden und an die Öffentlichkeit gelangt ist?


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11.01.2016 um 20:22
@sigbert
Ich weiß gar nichts darüber, wie sie entstanden sind und wie sie an die Öffentlichkeit gelangten. Plötzlich waren sie in aller Munde.


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11.01.2016 um 20:45
@Hathora
Ich mag dazu mal was sagen, weil es meine Plattform ist, auf der diese beiden von Dir angesprochenen Dinge aufgetaucht sind.

Die Olt-Theorie wurde nicht "hier in die Welt gesetzt". Es gab eine Kontaktaufnahme nach der Ausstrahlung der Hieber-Doku im November 2009. Dieser (umstrittene) Kontakt kam mit dieser Geschichte ums Eck.
Mit Alois Schlittenbauer hat das Ganze nichts zu tun. Allerdings hat er irgendwann 2011 oder 2012 davon erfahren (u.a. auch durch diesen Kontaktmann) und war offensichtlich interessiert genug, diese Variante in Betracht zu ziehen und in seine Sammlung mitaufzunehmen.
Er selbst hat in den 90ern begonnen, die Erinnerungen der Familienmitglieder aufzuschreiben. Und er hat sie sukzessive erweitert, wenn er dazukam oder wenn ihm neue Dinge bekannt wurden. Nach seinen Erfahrungen hatte er keine Veranlassung, sich noch mehr zu verteidigen und an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Wunsch, die eigene Version zu erzählen, kam wohl bei den verbliebenen Geschwistern erst die letzten Jahre auf und sie waren dankbar, als Jemand ernsthaft Interesse an ihrer Geschichte hatte. Als er uns diese Papiere überließ erlebte ich einen geistig sehr aufgeweckten, witzigen und klaren Mann, der in ehrlichem Ansinnen uns die Papiere übergab. Ganz im Gegensatz zum Erbringer der Olt-Theorie. Hier wurden trotz mehrfacher Versprechungen und Übergabetreffen keinerlei Materialien ausgetauscht.

Alois Schlittenbauer ist lange nach HK geboren und kann die Wahrheit nicht kennen. Insofern muss Keiner diese Zusammenfassung als Fakt und als Wahrheit ansehen.
Dennoch ist es angemessen, dieses Vertrauen und Entgegenkommen zu respektieren.
Hier wenn auch subtil anzudeuten, diese Quelle hätten WIR aus den Fingern gesogen, um eine Theorie zu promoten, empfinde ich als gewagt und verletzend.

Ich bin gerne bereit, Einzelheiten aus diesen Erinnerungen zu untersuchen. Aber doch nicht mit dieser Unterstellung als Grundlage.
Zitat von HathoraHathora schrieb:Jahrzehntelang wurde der L.Sch. beschuldigt. Niemand konnte den Verdacht gegen ihn ausräumen und er selbst offensichtlich auch nicht.
Das Rechtssystem funktioniert auch anders, man muss den Täter überführen. Und interessant ist doch auch, dass alle Leute, mit denen ich vor Ort bislang gesprochen habe, andere der Tat verdächtigen. So schwarz-weiß ist das gar nicht, wie Du hier dargestellt hast. Gerade weil der Fall nicht gelöst wurde blühten Gerüchte. Und zwar in alle Richtungen und über Jahrzehnte lang. Hier blieb kaum einer verschont.


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12.01.2016 um 00:36
hoffentlich wird dieser Fall bald aufgeklärt


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2016 um 14:33
Ich werde auch nach meiner Winterpause weiterhin diese Schlittenbauer - Chronik in hoffentlich ausreichend kritischer Weise als Quelle für einzelne meiner Überlegungen mit heranziehen.

Vielleicht fahre ich im kommenden Mai in alter Frische noch einmal nach Waidhofen - Hnterkaifeck. Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit, dort auch den/die eine oder andere von Euch zum Spargelessen zu treffen ?

(Aber jetzt werden erst einmal alle HK - Unterlagen in das hinterste Regal geräumt und in wenigen Tagen auch der shortcut zu Allmy auf dem Desktop gelöscht. Kalter Entzug wie in jedem Jahr.)

Lesenswert:

Hans-Ludwig Kröber, Direktor des Instituts für Forensiche Psychiatrie an der Berliner Charité :

“Die meisten Täter sind nicht a priori böse. Nur in bestimmten Situationen, wenn sie gedemütigt, wütend, verletzt sind, lassen sie sich zu entsprechenden Taten hinreißen. Anders gesagt:
Das Böse lebt in der Tat. Und man muss kein böser Mensch sein, um böse Taten zu begehen.

http://www.coach-your-self.tv/index.php/coach-your-selftv/uber-das-bose-interessanter-artikel-aus-der-zeit/


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2016 um 14:56
Hans-Ludwig Kröber, Direktor des Instituts für Forensiche Psychiatrie an der Berliner Charité.
Mollaths Rechtsanwalt Gerhard Strate warf Kröber im November 2013 im Zusammenhang mit seinen Äußerungen zum Fall Mollath „Verfälschung der Wahrheit“ sowie „Realitätsverlust“ vor.[19] Auch in seinem 2014 erschienenen Buch „Der Fall Mollath - Vom Versagen der Justiz und Psychiatrie“ beschäftigt sich der Hamburger Strafverteidiger mit dem Gutachten Hans-Ludwig Kröbers. Unter der Überschrift „Die Allzweckwaffe aus der Hauptstadt“ schreibt er: „Grundsätzlich fällt auf, dass sich die Arbeitsergebnisse des Hans-Ludwig Kröber mit den mutmaßlichen Wünschen seiner Auftraggeber nicht nur in diesem Falle decken."

Wikipedia: Hans-Ludwig Kröber


Prof Steller ist Kriminalpsychologe und beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit weiteren Kollegen, wie Prof. Dr. Burkhard Schade, Prof. Dr. Undeutsch, Dr. Luise Greuel und vielen anderen, mit der Thematik Aussageverhalten bei Zeugenaussagen. Die so genannte Aussagepsychologie ist in Deutschland schon seit über 100 Jahren ein wissenschaftliches Thema. Hierbei werden verschiedene Kennzeichen einer Aussage durch wissenschaftlich fundierte Arbeit hinterfragt. Die Sicherheit dieser Methode ist sehr hoch. Man kann davon ausgehen, dass bis zu einer Genauigkeit von 96% festgestellt werden kann, ob die Schilderungen in einer Aussage wirklich erlebt, oder nur erdacht worden sind.

http://www.inhr.net/artikel/landesgericht-klagenfurt-weiterer-skandal-um-prof-max-friedrich (Archiv-Version vom 25.09.2014)

Woran erkennt man einen Lügner?
Ein Unterschied zwischen einer wahren und einer gelogenen Darstellung besteht darin, dass der Ehrliche seinen Bericht aus dem Gedächtnis rekonstruiert, während der Lügner seine Geschichte konstruieren muss. Bei tatsächlichen Erlebnissen werden nebenbei noch viele andere Informationen und Sinnes-eindrücke abgespeichert.

Prof. Max Steller Charite Berlin


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Mordfall Hinterkaifeck

14.01.2016 um 21:07
Griaß Eich!

@Hathora grübelt gedankenschwer und scharfsinnig am 11.01.2016 um 20:10:

...
Gibt es jemand, der mit allen Mitteln dieses Mordkommando und die Waffenlagergeschichte als Wahrheit unter die Leute bringen will? Tauchen deshalb von Zeit zu Zeit Papiere auf, die auf ein Geschehen dieser Art hinweisen? Der erste Fund, nämlich die angeblichen Aufzeichnungen eines Oberleutnants auf jeden Fall. Aber das Auftauchen und auch die Geschichte waren einfach zu märchenhaft und zu übertrieben.


Am 20.Nov. 2014 wurde im Donaukurier ein Beitrag über Hinterkaifeck mit dem Titel „Spielte Erpressung eine Rolle“ veröffentlicht. Nach Ansicht des Pfaffenhofener Heimatpflegers sollen die Mordopfer in zweifelhafte Kriegswaffengeschäfte verwickelt gewesen sein. Dazu gab es einen Leserbrief, der jetzt aber nicht mehr öffentlich zu finden ist – möglicherweise aber doch, wenn man das E-paper vom Donaukurier abonniert hat. Darin stand etwa Folgendes - von mir stichwortartig festgehalten:

Hinterkaifeck ist das „Loch Ness“ der bayerischen Kriminalgeschichte. Immer wieder werden neue schlagzeilenträchtige Theorien aufgetischt, die aber wenig mit der Wirklichkeit zu tun haben.

Nach dem Krieg gab es Handfeuerwaffen wie Sand am Meer in Deutschland, damit konnte man keine Geschäfte mehr machen. Zahlreiche Schnüffelkommissionen der Siegermächte überwachten außerdem Deutschland und kontrollierten streng die Bestimmungen des Versailler Diktats über schwere Waffen und Flugzeuge.

Die Spekulation über Unterlagen zur Synchronisierung eines Maschinengewehres mit dem
Flugzeugpropeller ist ein alter Hut, da die Alliierten solche Synchronisationsgetriebe ebenfalls kannten und diese seit 1917 in ihren Jagdflugzeugen einsetzten. Die Deutschen waren allerdings damit zwei Jahre früher dran. 1922 war das daher kein Geheimnis mehr, sondern alter Schrott – überholt, absolut wertlos - für den man keinen einzigen Sou mehr bekommen hätte. Die Hinterkaifecker hätten außerdem gar nicht das technische Wissen gehabt, um zu erkennen, an welche Unterlagen sie da gekommen waren, wenn sie daran gekommen wären.

Vielleicht bezieht jemand die E-papers vom Donaukurier und kann den Leserbrief finden.

Nix fier unguat, oba dengds oiwei dro, nur wer d'Regeln eihoit, dem is da Berg a Freind!


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Mordfall Hinterkaifeck

14.01.2016 um 23:16
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb am 11.01.2016:Als diese Theorie fast schon wieder eingeschlafen ist, taucht plötzlich - welch ein Zufall - dieses Schlittenbauer-Tagebuch auf. Und darin ist auch erwähnt, dass man Lastwagen zum Gruber-Anwesen hin und wegfahren sah, dass Uniformierte sich dort in der Mordzeit herumtrieben.
Das war VOR der Olt-Theorie bereits bekannt.


@troadputzer
Am 20.Nov. 2014 wurde im Donaukurier ein Beitrag über Hinterkaifeck mit dem Titel „Spielte Erpressung eine Rolle“ veröffentlicht. Nach Ansicht des Pfaffenhofener Heimatpflegers sollen die Mordopfer in zweifelhafte Kriegswaffengeschäfte verwickelt gewesen sein. Dazu gab es einen Leserbrief... Hinterkaifeck ist das „Loch Ness“ der bayerischen Kriminalgeschichte. Immer wieder werden neue schlagzeilenträchtige Theorien aufgetischt, die aber wenig mit der Wirklichkeit zu tun haben.
So: Wer von den beiden Herrschaften hat nur recht?
Der Heimatforscher, der übrigens der gleichen Meinung ist wie andere Historiker zum Thema und ein solches "Szenario" in welcher Form auch immer als möglich einstuft oder der Leserbriefschreiber, der dieses Szenario als " hat wenig mit der Wirklichkeit zu tun" betitelt?

Kucken wir mal, was der Leserbriefschreiber zu sagen hat:
Zitat von troadputzertroadputzer schrieb:Nach dem Krieg gab es Handfeuerwaffen wie Sand am Meer in Deutschland, damit konnte man keine Geschäfte mehr machen. Zahlreiche Schnüffelkommissionen der Siegermächte überwachten außerdem Deutschland und kontrollierten streng die Bestimmungen des Versailler Diktats über schwere Waffen und Flugzeuge.
Gleich beim ersten Satz erkennt man, dass die Person überhaupt nicht kapiert, um was es hier geht.
Wer wollte denn mit den Handfeuerwaffen Geschäfte machen? Niemand!

Ja, es gab diese Waffen "wie Sand am Meer"... sie brachten nur nix, weil sie an die Siegermächte ausgeliefert werden mussten (Bestimmungen im Versailer-Vertrag, Stichwort Demobiliesierung). Und die Deutschen wollten die Waffen nicht abgeben.
Also wurden sie/ein Teil davon versteckt, um eine Abgabe der Selben zu verhindern... und zwar unter den "ach so strengen Augen" der Siegermächte. Diese Waffen wurden dann in illegale Verstecke verbracht.
So, wie es der Leserbriefschreiber darstellt, hätte es ja nie Waffenlager geben können, weil die Entente sooo streng war und Schnüffelkommissionen einsetzte...

Hm - es gab sie aber und das ist hinreichend belegt.
Da es hier schon mehrfach besprochen wurde und damit bekannt sein dürfte, möchte ich den Fememord an dem Dienstmädchen Maria Sandmeyer als Beispiel nennen. Ihre Dienstherrin unterhielt auf dem Dachboden ihres Schlosses ein illegelas Waffenlager. Maria meldete es und wurde deshalb getötet. Der Polizeipräsidenten Ernst Pöhner deckte ihren Täter.
Zitat von troadputzertroadputzer schrieb:Die Spekulation über Unterlagen zur Synchronisierung eines Maschinengewehres mit dem
Flugzeugpropeller ist ein alter Hut, da die Alliierten solche Synchronisationsgetriebe ebenfalls kannten und diese seit 1917 in ihren Jagdflugzeugen einsetzten. Die Deutschen waren allerdings damit zwei Jahre früher dran. 1922 war das daher kein Geheimnis mehr, sondern alter Schrott – überholt, absolut wertlos - für den man keinen einzigen Sou mehr bekommen hätte. Die Hinterkaifecker hätten außerdem gar nicht das technische Wissen gehabt, um zu erkennen, an welche Unterlagen sie da gekommen waren, wenn sie daran gekommen wären.
Auch diese Aussage ist "unterirdisch" und beweist ebenfalls, dass der Schreiber voll am Thema vorbeihaut.

Es spielt nämlich überhaupt keine Rolle, ob die Papiere an sich wertvoll waren und von den Einlagerern "unbedingt" benötigt wurden... oder sie völlig wertlos waren und es ist völlig unwichtig, ob Gruber verstand, was er da gemopst hatte oder eben nicht. Der Hintergrund ist ein komplett anderer:

Gruber entnahm vorm Abtransport des Kriegsmaterial eben diese Papiere... Er wusste, dass der Inhalt dieser Kisten illegal war und die damit verbundenen Unterlagen aus eben diesen Kisten ein Teil dieser illegalen Ware war...

Er versuchte mit den Papieren die Einlagerer zu erpressen. Nicht, weil die Papiere wertvoll waren, sondern weil sie den Nachweis erbrachten, dass er illegal eingelagert hatte... Rennt er nun damit zur Entente, können die Einlagerer mächtig Schwierigkeiten bekommen, wenn er vom Lager erzählt und die entwendeten Papiere als Beweis vorlegt... Jeder kann für sich entscheiden, ob Gruber damit tatsächlich zur Entente gelaufen wäre oder nicht. Fakt war aber, dass er diese Papiere hatte und keiner konnte es sich leisten, solch brisante Papiere in der Gegend "rumschwirre" zu lassen.

Zu dieser Zeit war der Entente längst bekannt, dass es diese Lager gab und Deutschland stand aufgrund dieser Verstöße auch ohne diesen Vorfall kurz davor, besetzt zu werden... Und das wollte man schlicht und ergreifend nicht riskieren - auch sollte die Entente nicht mitkriegen, dass diese illegalen Machenschaften "von oben" (siehe Pöhner) gedeckt wurden.


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15.01.2016 um 10:20
http://www.wasserburg.de/de/stadtarchiv/bestaende/sammlungen/006kanzlerrudolf-einwohnerwehr/Bestand%20VI-Kanzler-Einwohnerwehr.pdf
Trotz der Notwendigkeit der E.W., stimmte der Kreis Schwaben Neuburg einstimmig für die Auflösung der E.W., weil hier die Erkenntnis nicht zurückgewiesen werden konnte, dass führende Persönlichkeiten der Landesleitung hinter dem Rücken Eschrichs, Kanzlers und Kahrs eine eigene Politik treiben und die Gauhauptleute vor ihren – von ehrgeizigen Interessen nicht unbelasteten – Wagen spannen wollten. Dieser Grund ist geschichtlich festzuhalten.
Im Manuskript wurde folgende Passage durchgestrichen, da ich diese Aussage von Rudolf Kanzler aber für Aufschlussreich halte gebe ich sie hier wieder.
Sehen die verfrühte Gründung der Orgesch war in Schwaben und Neuburg als Maßnahme der Kaltstellung ESCHRICHS und KAHRS angesehen und abgelehnt worden. Die E.W. War damals nicht [oder] in ganz Bayern mit Fleisch und Blut mit dem bayerischen Volke verwachsen. (auch nur die wenigen Gauhauptleute waren in ihrer Tätigkeit von selbstsüchtigen Motiven frei.)
weiter heißt es .....
Mit der durch die E.W. erreichten zunehmenden Festigung tauchten immer mehr Persönlichkeiten an die Oberfläche, die im Jahre 1919 und 1920 nicht den Mut zu einem Bekenntnis hatten.
Die teilweise schlechten Erfahrungen am Ende der E.W. Hatten andererseits manche Kräfte veranlasst, sich ganz zurückzuziehen, sie allein könnten dem Maulheldentum, das sich in den sogenannten vaterländischen Kreisen immer breiter macht, das Maul stopfen.
Für den Donauwörthgau war ein "Oberleutnant Haas" zuständig, im ersten Weltkrieg diente er in der gleichen Einheit wie Karl Gabriel.
Im Zusammenhang mit Waffenverschiebungen taucht auch der Name des Waldaufsehers Michael Stuhler auf, der am 02.Dezember 1921 abends durch eine Pistolenkugel ermordet wurde. Verdächtigt wurde der Tagelöhner Georg Wiedemann von Mödingen, der zweimal verhaftet, jedoch wegen Mangels an Beweisen wieder freigelassen werden musste.
Man vermutete zuerst einen Racheakt oder einen Zusammenstoß mit einem Wilderer.
Es gab aber auch das Gerücht, er habe Monate nach der Auflösung der E.W. ein am Waldrand angelegtes Waffenlager entdeckt und es an seinen Vorgesetzten weiter gemeldet und wurde deshalb für immer zum Schweigen gebracht.

Auf seinem Marterl ist folgender Spruch zu lesen.

„Gott gebe ihm die ewige Ruhe, seinem Mörder die Gnade der Reue.“



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Mordfall Hinterkaifeck

15.01.2016 um 16:36
Die Sache ist und bleibt klar (ja natürlich nur für mich und einige andere @Mods).
Der Hauptverdächtige ist und bleibt der Hauptverdächtige.
Außer ihm bleiben nur seine nächsten (damals lebenden) Verwandten als weitere Verdächtige übrig.

Das man seinen Kindern und Kindeskindern nicht erzählt -> "Hey ich hab damals mal schön die Familie xy abgeschlachtet - das war ein Fest" dürfte jedem klar sein. Die meisten unerkannten Mörder nehmen ihre Tat mit ins Grab.

Irgendwelche Erpresser oder was auch immer hätten keinen Grund gehabt die ganze Familie zu töten - zu mal die ganzen Umstände klar dagegen sprechen.

Klingt alles ein bischen wie eine VT - wenn man die Wahrheit nicht sehen will oder versteht biegt man sich eine zurecht.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.01.2016 um 20:01
@alle
Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich in meinem Post am 11.1. lediglich folgendes ausdrückte: Die sogenannte Schlittenbauer-Chronik tauchte lange NACH der OLT-Theorie auf (Chronik wurde 2015 im WIKI veröffentlicht) und bestätigte indirekt diese Theorie, um den Verdacht von Lorenz Schlittenbauer abzulenken. Dass ich sehr skeptisch dem Verfasser gegenüber stehe (übrigens genauso skeptisch, wie ich dem Verfasser und dem Auffinder der OLT-Theorie gegenüberstehe) und dies in Worte fasse muss gestattet sein.
Lediglich der Verfasser der Schlittenbauer-Chronik (bis vor kurzem dachte ich dabei an Alois Schlittenbauer) könnte sich bei mir beschweren dass ich ihm unterstelle, diese Aufzeichnungen erst nach dem Auftauchen der OLT-Theorie so verfasst, bzw vervollständigt zu haben, dass der Verdacht wieder hin zu dieser Theorie gelenkt wurde. Wer sich nun den Schuh anzieht, darauf habe ich keinen Einfluß und das kann mir auch nicht angekreidet werden.

Übrigens: In der damaligen Zeit haben sich sehr viele Männer, die im Krieg waren, mit den warmen Uniformsachen wie eben Mantel, gekleidet. Das war kein ungewöhnlicher Anblick und kann deswegen nicht gleich mit einer Militäraktion oder Waffenschieberei oder Mordkommando in Verbindung gebracht werden.
Dass ein Lastwagen in Hinterkaifeck war glaube ich sehr gerne. Denn dass die 50 Zentner Kunstdünger mit einer Fokker angeliefert wurden ist sehr unwahrscheinlich.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.01.2016 um 21:00
Deine Bedenken haben doch andere auch. Es gibt zu viele Ungereimtheiten in der OLT-Saga. Da sie zuerst nicht ausreichend durchdacht war, mußte sie nach Einwänden mehrfach nachgebessert werden. Das kann hier nachgeforscht werden – wer halt Zeit und Lust dazu hat, und Spreu vom Weizen zu trennen vermag. Nicht unmöglich erscheint mir Deine Vermutung, daß später andere Schreiber ins Konzept passende Teile aus dieser Femesaga in ihre Schriften übernommen haben. Auch Deine Aussage zur Anlieferung des Kunstdüngers ist plausibel. Wenn mit einer Fokker geliefert worden wäre, dann sicher mit einer D VII, den auf die waren die stolzen Sieger scharf wie der Teufel auf die arme Seele – das Verstecken im Heu hätte sich daher gelohnt :).


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Mordfall Hinterkaifeck

17.01.2016 um 02:17
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Die sogenannte Schlittenbauer-Chronik tauchte lange NACH der OLT-Theorie auf (Chronik wurde 2015 im WIKI veröffentlicht) und bestätigte indirekt diese Theorie, um den Verdacht von Lorenz Schlittenbauer abzulenken
Vollkommen falsch. Die Chronik gibt es schon 20 Jahre, Herr Schlittenbauer erweiterte sie sukzessive. Er hat dort nichts eingebaut, um irgendjemandem hier gezielt irgendwas zu bestätigen. Das kann er nicht und das war nicht sein Ansatz. Was er dort zusammengestellt hat war für ihn und seine Familie gedacht und dass er für sich Erklärungen und Alternativen sucht ist für eine persönliche Niederschrift doch überhaupt nicht verwerflich. Dass er sie uns zur Veröffentlichung freigab geschah spontan und aus dem Bedürfnis heraus, seine Sicht der Dinge und seine Erlebnisse auch mal zu zeigen.
Was Du tust ist ihm was zu unterstellen und darauf auch noch die wildesten Spekulationen zu begründen.
Zitat von HathoraHathora schrieb:Dass ich sehr skeptisch dem Verfasser gegenüber stehe (übrigens genauso skeptisch, wie ich dem Verfasser und dem Auffinder der OLT-Theorie gegenüberstehe) und dies in Worte fasse muss gestattet sein.
Natürlich kannst Du Skepsis ausdrücken und Informationen anzweifeln. Aber doch bitte mit gebotenem Respekt und ohne Unterstellungen an gleich mehrere Personen.
Zitat von HathoraHathora schrieb am 11.01.2016:Mussten deshalb die Schlittenbauer-Tagebücher her?
Zitat von HathoraHathora schrieb:Wer sich nun den Schuh anzieht, darauf habe ich keinen Einfluß und das kann mir auch nicht angekreidet werden.
Kannst mich ruhig direkt ansprechen. Und doch, Du hast einen Einfluß darauf, wen Du angehst und wessen öffentlich verdächtigst.
Du hast den Familienerinnerungen gegenüber nicht nur inhaltlich Dein Misstrauen entgegengebracht, was völlig in Ordnung wäre. Du hast darüberhinaus aber grundlos deren Entstehungsgeschichte angezweifelt, ihnen einen nicht vorhandenen Zweck unterstellt und sogar uns (denn HK.net hat die Papiere nun mal bekommen und veröffentlicht) geschickt-subtil unterstellt, diese Infos gezielt erfunden zu haben.
Da kannste keinen Rückzieher mehr machen.

Statt sich inhaltlich mit den Papieren auseinanderzusetzen oder sie wegen der großen Zweifel einfach zu ignorieren ziehst Du die Diskussion auf die Ebene einer Verschwörungstheorie, indem Du darüber philosophierst, wer am Propagieren welcher Theorie warum ein Interesse haben könnte. Das wird weder der Sache noch den Personen gerecht und macht nur wieder Gräben auf. In meinen Augen völlig sinnfrei.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.01.2016 um 15:39
Ja, im Haus der Grubers wurde einiges an Geld gefunden und auch auf den Sparbüchern war einiges doch soweit ich weiß der Betrag für einen Bauer in dieser Zeit an diesem Ort nicht so hoch, dass er ihn nicht hätte mit harter Arbeit, geiz und ein wenig Glück hätte selbst zusammen tragen können.
Für Waffenhandel gibt es zumindest finanziell keinen Anhaltspunkt.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.01.2016 um 17:55
Zitat von casimiracasimira schrieb: Ja, im Haus der Grubers wurde einiges an Geld gefunden und auch auf den Sparbüchern war einiges doch soweit ich weiß der Betrag für einen Bauer in dieser Zeit an diesem Ort nicht so hoch, dass er ihn nicht hätte mit harter Arbeit, geiz und ein wenig Glück hätte selbst zusammen tragen können.
Für Waffenhandel gibt es zumindest finanziell keinen Anhaltspunkt.
Das ist wahr. - Noch dazu bei Gruber/Gabriels sparsamer (geiziger?) Lebensweise.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.01.2016 um 21:26
Und was ist mit den 700 Goldmark?


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Mordfall Hinterkaifeck

17.01.2016 um 21:30
Zum Schlittenbauer-Tagebuch möchte ich sagen, dass vor dem Erscheinen desselben OLT Kontakt mit Alois Schlittenbauer aufgenommen hatte.

Jetzt kann sich Jeder seinen Teil denken!


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