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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

12.02.2016 um 18:53
Zitat von GoggoGoggo schrieb:Es geschahen und geschehen auch unter "gottesfürchtigen" Menschen unfassbare Taten, nicht nur unter Katholiken. Die Beichte war aber damals wie auch heute ein kleines "Ventil" bzw. ist m.W. ja dazu da, sein Gewissen zu erleichtern.
Der Pfarrer kann gewusst haben, aber er muss es nicht gewusst haben.

Was die damalige Zeit betrifft: Gebeichtet wurde sicher fleissig. Aber eine Tat dieser Größenordnung? Das bezweifel ich.
Und ein Gewissen muss man erstmal haben.
I. Weltkrieg - rohe Nachkriegszeit - Verlust des Vermögens, der Existenz, unbändige Wut, Neid auf die, denen es besser gegangen ist usw.

Viele Menschen waren verroht und haben vergessen, wie man betet.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.02.2016 um 19:44
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich ergänze Bürgermeister Greger, in Wangen.
Da bin ich mir nicht sicher...

Im Buch von Peter Leuschner heisst es zwar, dass Greger seine Frau (und den Knecht) gerufen hätte, sie mögen mit der Gendarmerie telefonieren... er müsse nach Hinterkaifeck...

Aber in seiner Zeugenaussage heisst es:
..."seinen Jungen zu mir mit der Mitteilung, dass bei den Gabriel alles ermordet worden ist.
Ich verständigte sofort die Gendarmerie Hohenwart und dann bin ich mit den beiden Gendarmen gegangen."


Das "hört" sich für mich so an, als hätte er persönlich mit den Herren gesprochen und sei dann nach dem Gespräch mit den Gendarmen nach HK gegangen... Sie kamen dort gemeinsam an.

Muss aber nicht sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.02.2016 um 20:31
Das ist eine interessante Überlegung.
Bin bisher immer davon ausgegangen, dass Greger den Luxus eines Telefons besaß.

Wenn du darüber etwas herausfinden solltest, bitte posten. Ich lese mich dazu nochmal ein.

Vielleicht sind alte Telefonbücher vorhanden?
Ich hab mir für dieses Jahr eine Reise in die Gegend vorgenommen. Dann würde ich auch Gregers Telefon nachgehen.

Noch eine Idee dazu:
Hat Reingruber Gregers angesteuert (nicht Schlittenbauers Haus), weil SB kein Telefon hatte?


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Mordfall Hinterkaifeck

12.02.2016 um 20:37
@Heike
Ich kann noch etwas konkretisieren.
Die Poststation Waidhofen (mit Telefon), befand sich (Quelle HK-Wiki) in der Gastwirtschaft.


Zitat:
In der Gastwirtschaft befand sich die Poststation und eine Telefon- und Telegraphenstelle.
Von hier aus wurde die Gendarmarie Hohenwart verständigt.

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Orte:_Waidhofen


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Mordfall Hinterkaifeck

12.02.2016 um 20:44
Ich glaube Heike hat recht und Gregers hatten kein Telefon in ihrem Haus.

Schlittenbauer schickte ja seinen ältesten Sohn los, Greger in Wangen zu informieren. Der Junge wurde von einem Radfahrer mitgenommen.

OTon Schlittenbauer:

Unterdessen kamen mehrere Bauern aus der Ortschaft Gröbern zum Anwesen Gabriel. Den Bauernsohn Alois Schwaiger in Gröbern gab ich den Auftrag, nach Waidhofen zu gehen und dort zu veranlassen, dass die Angehörigen der Ermordeten telefonisch von den Vorkommnissen in Kenntnis gesetzt werden. Dies war am Abend um 6 Uhr.

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Schlittenbauer_Lorenz


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Mordfall Hinterkaifeck

12.02.2016 um 20:48
/dateien/31345,1455306500,Hu776terrbub Mord Grausig-1Original anzeigen (0,2 MB)
@AngRa schreibt:

Interessant ist auch die Zielgenauigkeit mit der der jugendliche Täter seine Opfer getötet hat und das in einem düsteren Bereich, der nur durch eine Kerze beleuchtet war. Er hat also keinen Beleuchter gebraucht, wie das im Mordfall Hinterkaifeck schon mal als Indiz für Mittäter oder Gehilfen vermutet worden ist.
Die Kerze stellte er stets ab, nahm die Axt, lief den ahnungslosen Opfern nach, und traf zielgenau, wie man im Anhang aus der Beschreibung der tödlichen Verletzungen sehen kann.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.02.2016 um 21:27
Zu den 10 Kopfverletzungen der Bäuerin ist noch zu sagen, daß er auf sie eine besondere Wut hatte. Er war nämlich Bettnässer und die Bäuerin hatte wiederholt über ihn geschimpft. Deshalb trug er sich auch schon längere Zeit mit dem Gedanken ihr etwas anzutun.


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12.02.2016 um 22:48
Pfarrer Haas ist gemäß Aussage von August Hueber vom 24.11.1951 von nur einem Täter ausgegangen.. Einen Verdacht betreffend eine Person hat er nicht ausgesprochen. Hueber war kein Zeuge vom Hörensagen. Er hatte persönlich mit dem Pfarrer gesprochen.

"Zur Zeit der Tat oder einige Jahre später, vermutlich zur Zeit, da die Untersuchungen wegen des Mordes stattfanden, habe ich öfters mit dem Pfarrer Michael Haas, der damals Ortspfarrer in Weidhofen war, gesprochen. Dabei hat Pfarrer Haas öfters geäussert (dem Sinne nach): "Die brauchen bloß zugreifen, dann haben sie ihn." Sonst hat er kein Wort über den Fall geäussert. Pfarrer Haas ist bereits in Augsburg verstorben."

_____________________

@troadputzer

Es ist interessant, dass der Hüterbub besonders oft auf die Bäuerin eingeschlagen hat, weil er auf sie einen besonderen Hass entwickelt hatte. Er hatte also aus Hass gehandelt und hatte daneben auch ein Bereicherungsmotiv..

Aus meiner Sicht ist die unterschiedliche Behandlung der Opfer beim Töten auch eine Parallele zu HK, denn der Täter dort hat meines Erachtens mit besonderem Hass auf Viktoria eingeschlagen. Das ergibt sich für mich aus dem schriftlichen Bericht des Staatsanwaltes Renner vom 10.4.1922 an seinen Vorgesetzten, denn ihre Verletzungen müssen nach Ansicht des Staatsanwaltes so schwer gewesen sein, dass er die Anzahl der Schläge ( neun sternförmige Wunden am Kopf) und ihre sonstigen Verletzungen ( Würgespuren am Hals) im Gegensatz zu den Verletzungen der anderen Opfer besonders beschrieben und somit hervorgehoben hat. Diese Angaben im schriftlichen Bericht des Staatsanwaltes sind meiner Meinung nach am verlässlichsten, egal was sonst in den Zeitungen zu lesen war oder in der Telefonnotiz.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.02.2016 um 22:54
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Hat Reingruber Gregers angesteuert (nicht Schlittenbauers Haus), weil SB kein Telefon hatte?
Anders rum: Warum sind die Kriminaler überhaupt zum Bürgermeister gefahren... OK, der Bürgermeister war damals ev. höher angesehen, als es heute der Fall ist...

Trotzdem: Warum fahren die Kriminaler aus München zu Greger? Informiert wurden sie von der Gendarmerie Schrobenhausen... Mit Sicherheit waren viele Beamte auf HK, aber unbesetzt war die Gendarmerie in SOB wohl eher nicht...
Also, warum fahren die Kriminaler nicht zu "ihresgleichen", von denen sie zudem noch informiert wurden, sondern zum Bürgermeister?

Da denke ich manchmal schon drüber nach...


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Mordfall Hinterkaifeck

12.02.2016 um 23:43
Pfarrer Haas:

Oberkriminalinspektor Meiendres hat in seinem Bericht ebenfalls von Pfarrer Haas berichtet...

Der Pfarrer soll 1931 gesagt haben, dass der Täter nicht mehr am Leben sei. Genauere Angaben machte er nicht... er berief sich auf das Beichtgeheimnis...
"Über" den Vatikan hatte man dann versucht, den Pfarrer vom Beichtgeheimnis entbinden zu lassen... und das mit Erfolg.
Kurz bevor die Aussageerlaubnis vom Vatikan eintraf, erlag Haas seinem Herzleiden...

http://hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1948-08-12_Meiendres (Archiv-Version vom 16.05.2021)


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Mordfall Hinterkaifeck

13.02.2016 um 00:31
/dateien/31345,1455319871,Hu776terbub 1-OpferOriginal anzeigen (0,3 MB)Hüterbub: Anhang: Die Gelegenheit, erstes Opfer


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13.02.2016 um 00:34
/dateien/31345,1455320096,Hu776terbub 2-OpferOriginal anzeigen (0,2 MB)Hüterbub: Anhang: Zweites Opfer


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13.02.2016 um 00:37
/dateien/31345,1455320228,Hu776terbub 3-OpferOriginal anzeigen (0,3 MB)Hüterbub: Drittes Opfer etc.


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13.02.2016 um 00:41
/dateien/31345,1455320467,Hu776terbub BrandOriginal anzeigen (0,2 MB)Hüterbub: Anhang: Brandlegung, kein schlechtes Gewissen = sanftes Ruhekissen!


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Jairo ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

13.02.2016 um 00:45
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Pfarrer Haas:

Oberkriminalinspektor Meiendres hat in seinem Bericht ebenfalls von Pfarrer Haas berichtet...

Der Pfarrer soll 1931 gesagt haben, dass der Täter nicht mehr am Leben sei. Genauere Angaben machte er nicht... er berief sich auf das Beichtgeheimnis...
"Über" den Vatikan hatte man dann versucht, den Pfarrer vom Beichtgeheimnis entbinden zu lassen... und das mit Erfolg.
Kurz bevor die Aussageerlaubnis vom Vatikan eintraf, erlag Haas seinem Herzleiden...
Der Pfarrer hat im Grunde eh schon viel verraten das es Jemand war der in den nächsten 9 Jahren verstorben ist.

Das deckt sich auch mit meinen Vorstellungen das es Jemand war den niemand so richtig auf dem Radar hatte deswegen Alle Ermittlungen ins Leere liefen weil einige Motive hatten diese aber ausgenutzt geworden sein könnten.

Möglich wäre auch das Schlittenbauer eine Tat geplant hat und diese Probleme von ihm Jemand mitbekommen hat Wochen vorher... da von hörensagen viel Geld auf dem Hof war niemand wusste genau wie viel könnte das Neid verursacht oder die Gier überhand genommen haben selbst das Geld zu holen.

Deswegen verhielt sich Schlittenbauer eventuell auch so komisch bei der Auffindung er war vielleicht wütend das Jemand seinen Plan ausgenutzt, bzw. zerstört hat den er Wochen lange im Kopf hatte.

Irgend eine Rolle muss das Geld gespielt haben vielleicht nicht ursächlich aber es wurde einiges entwendet von wem auch immer.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.02.2016 um 08:40
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Anders rum: Warum sind die Kriminaler überhaupt zum Bürgermeister gefahren... OK, der Bürgermeister war damals ev. höher angesehen, als es heute der Fall ist...

Trotzdem: Warum fahren die Kriminaler aus München zu Greger? Informiert wurden sie von der Gendarmerie Schrobenhausen... Mit Sicherheit waren viele Beamte auf HK, aber unbesetzt war die Gendarmerie in SOB wohl eher nicht...
Also, warum fahren die Kriminaler nicht zu "ihresgleichen", von denen sie zudem noch informiert wurden, sondern zum Bürgermeister?- Da denke ich manchmal schon drüber nach...
Ich hab bisher gedacht, dass zuerst Gregers angesteuert worden sind, weil dort ein Telefon vorhanden war. Z.B. um dafür zu sorgen, dass jemand Telefondienst macht. - Aber das Argument hab ich jetzt geknickt.

Gegen 22 Uhr ist Reingruber mit seinem Team in München losgefahren. Stunden später war man in der Nähe des Tatortes.
Dass die Schrobenhausener bereits am Tatort sind, dürfte er gewusst haben. Reingruber wurde sicher migeteilt, welche Dienststellen involviert sind.

Ich stelle mir vor, dass RG einiges unterschätzt hat. Ihm war nicht klar, dass die Wege für sein schweres Auto nicht befahrbar sind - und ihm war nicht klar, dass HK keinen Strom/also kein Licht hat.

Reingruber ging wahrscheinlich schon in München davon aus, dass es sich um einen Raubmord handelt, durchgeführt von flüchtigen, polizeibekannten Tätern, die man nur zur Fahndung ausschreiben müsse.

Darum wollte er zunächst den Bürgermeister ansteuern?
Um ihn zu befragen. Wer hat sich in letzter Zeit um HK herumgetrieben? Nach dieser Befragung wollte Reingruber nach HK fahren. RG hat nicht damit gerechnet, bei Gregers fetzusitzen.

Ich wüsste gerne, wie das mit den Suchhunden war.
Die saßen ja ja auch bei Gregers.
Wie war das 1922? - Hat man da gedacht, die Hunde suchen am nächsten Morgen noch genau so gut?
- Oder war den Hundeführern klar, dass die Hunde besser sofort nach HK gebracht werden sollten?

Wahrscheinlich war Reingruber nicht jemand, mit dem sich die Untergebenen zu diskutieren getrauten. Sein "Wort war Gesetz".
Siehe Annesers Gram...


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Mordfall Hinterkaifeck

13.02.2016 um 09:07
Zitat von JairoJairo schrieb:Der Pfarrer hat im Grunde eh schon viel verraten das es Jemand war der in den nächsten 9 Jahren verstorben ist.

Das deckt sich auch mit meinen Vorstellungen das es Jemand war den niemand so richtig auf dem Radar hatte deswegen Alle Ermittlungen ins Leere liefen weil einige Motive hatten diese aber ausgenutzt geworden sein könnten.
Beichtgeheimnis Quelle Wiki, 1951-11-16 Schwäbische Landeszeitung:
Ein bereits verstorbener Pfarrer soll einmal erzählt haben, daß ihm eine Bauersfrau nach ihrer letzten Beichte auf dem Totenbett gestanden habe: Meine beiden Brüder waren die Mörder von Hinterkaifeck.“ Der alte Priester sagte nie, wer die alte Frau war und wen sie benannte, obwohl er in diesem Fall das Beichtgeheimnis nicht verletzt hätte. Der Papst in Rom habe damals Dispens gegeben. Aber als dieser eintraf, war der Beichtvater bereits gestorben. Der Priester nahm sein vielleicht so wichtiges Geheimnis mit ins Grab. Des Rätsels Lösung fand bislang noch keiner, weil rund um Hinterkaifeck nicht nur die Wälder schweigen.

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Zeitungsartikel:_1951-11-16_Schw%C3%A4bische_Landeszeitung

...ein bereits verstorbener Pfarrer soll einmal erzählt haben. Das klingt schon mal nach Märchenstunde.

Eine weitere Quelle:
"Ich weiss wer der Mörder ist...

...aber sage es nicht!" Seit Jahren kennt ein Geistlicher das Geheimnis einer furchtbaren, bisher ungesühnten Mordtat. Aus seinen Andeutungen geht hervor, daß die Täter noch leben. WELTBILD-Reporter Heinz Ulrich und Gerhard Gronefeld forschten daraufhin in monatelanger Arbeit den Spuren des Verbrechens nach. Es ist als wären die Geister der Toten wieder lebendig geworden. Ein Stein ist ins Rollen gekommen.

"In einer kleinen schwäbischen Landstadt sitzt ein Priester, der weiß es", schreibt am 10. Oktober 1951 der neunzehnjährige Schriftsetzerlehrling Rudolf Stolz an die Radaktion der "Schwäbischen Landeszeitung" in Augsburg. "Der Priester weiß, wer die Mörder sind", schreibt er, "aber er will es nicht sagen." "Sonst wir man denken: die Kirche hat Diener, die nicht zu schweigen verstehen", hatte der Geistliche zu diesem jungen Mann gesagt, als sie einmal im Kreise der Pfarrjugend über das Beichtgeheimnis sprachen. In diesem Gespräch hatte der Priester erwähnt, daß er die Täter eines seit dreißig Jahren ungesühnten ungeheuerlichen Verbrechens kennt - die sechsfachen viehischen Mörder, die "Schlächter von Hinterkaifeck".
Dreißig Jahre liegt diese Mordtat nun zurück. Sie wäre im April dieses Jahres verjährt, wenn nicht immer wieder, zuletzt im November 1951, neue Verdachtsmomente aufgetaucht wären. Sie erwiesen sich stets als falsch oder unzureichend, aber die vergilbten Akten fanden keine Ruhe in ihren Regalen. Und die Verjährungsfrist von dreißig Jahren beginnt mit jeder neuen richterlichen Untersuchung wieder von vorne zu zählen. Und nun ist da ein Mann, der die wirklichen Mörder kennt. Aber er sagt nichts. Doch immerhin hat er den Burschen und Mädchen der Pfarrjugend so viel erzählt, daß mit einem Male eine Spur da ist, eine ganz neue Spur mit verwehten, aber doch noch erkennbaren Fährten.

Auf dem Totenbett

"Es sind Leute, die bisher noch niemand verdächtigt hat!, sagte der Priester. "In keinem Protokoll sind sie aufgetaucht, in den ganzen langen dreißig Jahren. Sie konnten sich sicher fühlen." Und er hat weiter erzählt, daß ihn während des Krieges, er als Kaplan in einer Großstadt war, eine fünfzigjährige Frau ihn rufen ließ. Sie lag auf dem Totenbett und wollte ihr Gewissen erleichtern. Sie hat ihm die Namen der Mörder genannt. Sie hat gesagt, er solle es der Polizei mitteilen. Diese Geständnis erfolgte außerhalb der Beichte. Der Priester könne es also sagen. Aber nach dem Gesetz ist er dazu nicht verpflichtet. Die Zeitungsnotiz kommt natürlich in die Hände des Staatsanwalts. Der junge Mann wird vernommen. Auch in der WELTBILD-Redaktion wird der Fall besprochen. Der Standpunkt des Pfarrers wirft ein Problem auf, das für die Allgemeinheit von größtem Interesse ist. Man muss mit diesem Geistlichen sprechen...
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Zeitungsartikel:_1952-05-05_Weltbild

Damit waren die Brüder Gump gemeint, die schon damals befragt worden waren.

Der Pfarrer war aber nicht Haas. Die Frau hat in Augsburg gebeichtet, nicht in Waidhofen - und Jahrzehnte später, Ende der 40er Jahre.

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Theorien:_Gump_Adolf_und_Anton
Der Pfarrer Anton Hauber erzählt elf Jugendlichen in einer Gruppenstunde vom Mordfall Hinterkaifeck. Er würde die Mörder kennen, aber aufgrund des Beichtgeheimnisses schweigen. Er schilderte den Fall wie folgt: Am 20.10.1941 verstarb eine Frau, die er wenige Tage vor ihrem Tod besuchte hatte. Sie erzählte ihm, dass zwei ihre Brüder die Mörder von Hinterkaifeck seien. Er möge nach ihrem Tod die Polizei hierüber in Kenntnis setzten. Hauber notierte sich die Namen auf einem Zettel.
In einem Gespräch zwischen Pfarrer Hauber und dem Stadtpfarrer August Ritzl erfuhr Hauber, dass die Verstorbene ihren Verdacht auch ihm mitgeteilt hatte. Keiner der Geistlichen ging zur Polizei, sie beriefen sich auf das Beichtgeheimnis.

Wenn du weitere Quellen hast, her damit. Ich bin gerade in Eile.
Zitat von JairoJairo schrieb:Möglich wäre auch das Schlittenbauer eine Tat geplant hat und diese Probleme von ihm Jemand mitbekommen hat Wochen vorher... da von hörensagen viel Geld auf dem Hof war niemand wusste genau wie viel könnte das Neid verursacht oder die Gier überhand genommen haben selbst das Geld zu holen.
Deswegen verhielt sich Schlittenbauer eventuell auch so komisch bei der Auffindung er war vielleicht wütend das Jemand seinen Plan ausgenutzt, bzw. zerstört hat den er Wochen lange im Kopf hatte.
Wenn Schlittenbauer Viktoria und den alten Grubers den Tod gewünscht hätte, und findet sie irgendwann ermordet vor, könnte ich mir vorstellen, dass er sich etwas von "der Hand Gottes" zurechtgefaselt hat.
Allerdings ist überhaupt nicht klar, dass sich am Tatort Schlittenbauer wirklich merkwürdig benommen hat. Wer funktioniert schon normal, mit solch schrecklichen Bildern konfrontiert.
"Normal" ist wahrscheinlich wegzulaufen und iun alle Richtungen zu schreien: "Auf HK sind alle erschlagen .
Worauf sich das ganze Dorf auf die Socken macht, den Tatort zu verwüsten...


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Mordfall Hinterkaifeck

13.02.2016 um 14:47
Das sich Pfr. Haas in welcher Form bezügl. einer Täterschaft geäußert haben soll lässt sich mit dem Beichtsigill nur schwer vereinbaren.
Der Pfarrer stammte aus Ammersberg, einer Einöde welche 1971 durch die Eingemeindung von Diepoltshofen mittlerweile zu Waidhofen gehört.
Das heißt, er war dort aufgewachsen und kannte die meisten Leute (seine Gemeinde) schon seit seiner Kindheit, und auch nach seinem Weggang nach Augsburg hatte er noch familiäre Verbindungen nach Waidhofen.
Ich denke das es für ihn als Pfarrer sicherlich nicht schön zu sehen war, wie es in seiner ehemaligen Gemeinde die ja auch sein Heimatdorf war zuging, Leute wurden verdächtigt, Kinder der Tatverdächtigen litten unter dem Verdacht gegen die Eltern, usw.
Aber ich kann mir nur schwer vorstellen das er sich, falls ihm die Täter überhaupt namentlich aus der Beichte bekannt waren, sich zu Aussagen hinreißen ließ, die das Beichtgeheimnis brechen würden.
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Oberkriminalinspektor Meiendres hat in seinem Bericht ebenfalls von Pfarrer Haas berichtet...

Der Pfarrer soll 1931 gesagt haben, dass der Täter nicht mehr am Leben sei. Genauere Angaben machte er nicht... er berief sich auf das Beichtgeheimnis...
"Über" den Vatikan hatte man dann versucht, den Pfarrer vom Beichtgeheimnis entbinden zu lassen... und das mit Erfolg.
Kurz bevor die Aussageerlaubnis vom Vatikan eintraf, erlag Haas seinem Herzleiden...
Meiendres war ab 1931 in der Gendarmeriestation Hohenwart tätig. Für den Bericht der die Stelle enthält und den Meiendres 1948 erstellte gibt er selbst an:
Ich möchte abschließend ausdrücklich darauf hinweisen, daß meine Darlegungen ausschließlich auf Erinnerungen beruhen; irgendwelche Unterlagen stehen mir nicht zur Verfügung.


Der Sermon von Kain und Abel hat m. E. auch weniger damit zu tun das es sich um eine kryptische Botschaft handelte den Täter innerfamilär zu suchen sondern im Mord (hier den biblischen) ganz allgemein.


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Jairo ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

13.02.2016 um 15:23
Die Mutter von den Schreyer Brüder hat beim Pfarrer gebeichtet behauptet eine Nachbarin.

Habe bei solchen Aussagen von Anderen immer so meine Zweifel, da aber A. Schreyer früh verstorben ist u der Pfarrer selbst andeutete das der Täter nicht mehr leben würde könnte es tatsächlich stimmen.
Wenn man täglich bei Hinterkaifeck vorbei muss fällt es auch niemand auf wenn man dort etwas verweilt.
........Es ist dies der 31 jährige Taglöhner Andreas Schreyer, genannt Schwanzenmanderl, von Sattelberg, wo seine Mutter ein Kleingütleranwesen besitzt. Seinem 23 jährigen Bruder Karl gelang es vorläufig, sich vor der Festnahme durch die Flucht zu retten. Die beiden Brüder, als gewalttätige Menschen weit umher bekannt und gefürchtet, waren seiner Zeit in der Nähe von Waidhofen beim Abfahren von Holz aus dem Wald beschäftigt und fuhren dabei täglich in Hinterkaifeck vorbei, sodass sie die dortigen Verhältnisse genau kennen konnten.
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1922-08-05_Aktennotiz_zu_Andreas_Schreier


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Mordfall Hinterkaifeck

13.02.2016 um 15:43
Man kann davon ausgehen, dass Pfarrer Haas nicht an einen Täter aus der Fremde geglaubt hat. Vielmehr dürfte er angenommen haben, dass der Täter aus der Nähe kam. Ansonsten wird er öffentlich niemanden verdächtigt haben und es ist auch nicht überliefert, dass er jemanden , der von Gemeindemitgliedern verdächtigt wurde, vor Beschuldigungen in Schutz genommen hat.


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