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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2015 um 22:26
@Hathora

Ich hab bisher immer Viktoria als die Kontrollierende gesehen. Weil ich mir vorgestellt habe, dass der Andreas Gruber das Lästige auf Viktoria abgeschoben hat.
(Ich halte nicht viel von ihm, das lenkt mich ab...)
Aber ich glaube, dass du recht hat. A. Gruber wollte er sicher die Kontrolle über den Hof behalten und ist von daher tatsächlich selbst gegangen. - Innen durch die Gebäude und außen rum. Die Seltsamkeiten scheinen ja auch ihm aufgefallen sein.

Wenn er an diesem Abend schon im Hemd war, hatte er den Kotrollgang schon erledigt.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2015 um 22:41
@frauZimt
Über das Seil gibt es geteilte Meinungen.
Ich glaube, dass dieses Seil im Innenraum der Futterkammer von einem Balken hing. Andere behaupten, es hing in der Scheunendurchfahrt.
Dadurch, dass die Wand zwischen Scheunendurchfahrt und Stadel (=Erdegeschoss Futterkammer, oben drauf Heu-Strohlager) gemauert war, zähle ich sie zu den Überresten des alten Stadels. Man hat nicht einfach so mal eine feste Mauer niedergerissen, sondern versuchte, sie in einen Umbau zu integrieren. Tut man glaube ich heute noch. Deswegen glaube ich, war die Mauer durchgehend vom Fußboden bis unter die Dachsparren. Erst mal, um das Ensemble Wohnhaus/Stall/Scheune hermetisch abschließen zu können(sonst hätte ja die ganze Abschließerei der Türe mit Stange keinen Sinn gehabt) und zweitens, um das Heu, Futter usw besser vor Kälte und Feuchtigkeit zu schützen. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass oben am Giebel dieser Mauer ein Holzfenster integriert war, in das man vom Wagen aus das Heu und Stroh hinaufgegabelt hat.
Das Seil sehe ich in der Futterkammer (gleich rechts von der Tür) vom Heuboden durch das Heuloch hinabhängen. Bei uns in der alten Scheune hängen heute noch ein paar alte Seile von Balken herab. Man hatte sie einfach festgemacht, um Sachen hochzuschaffen oder von oben abzuseilen, die man auf der Leiter einfach nicht mitnehmen konnte. Dass man im Staub auf dem Balkon noch Handabdrücke erkennen konnte, muß nicht unbedingt bedeuten, dass diese von den Mördern waren. Das Seil war locker auf dem Balken gelegen und durch das hantieren und das Raustragen der Leichen und den Luftzug ist es dann halt runtergefallen und hat die Leute erschreckt.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2015 um 22:47
@frauZimt
Ich glaube, dass der alte Gruber in jeder Hinsicht die Kontrolle über Hinterkaifeck und seine Bewohner behalten wollte. Auch wenn er schon auf dem Altenteil war, er hat doch sicher den "Chef" raushängen lassen. Alle mußten nach seiner Pfeife tanzen. So ein Mensch kann es nicht lassen, abends mit stolzgeschwellter Brust seinen Besitz zu umrunden und zu Kontrollieren, ob die anderen alles richtig gemacht haben.
Freilich, die Viktoria tätigte die Bankgeschäfte draußen und was halt mit der Außenwelt an Rechnung bezahlen und so weiter anfiel, aber drinnen wollte der Gruber das Sagen haben. Unabgesprochen hat Viktoria bestimmt nicht handeln dürfen.


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06.10.2015 um 22:55
@frauZimt
Das Eisen bei den Tieren:
Im Futterbarren bei den Kühen lehnte ein Kreuzpickel. Die Bauersleute haben bestimmt nicht einen Pickel in den Barren gelehnt. Man nahm deswegen an, er wäre eine Tatwaffe gewesen und die Kühe hatten bereits das Blut abgeleckt.
Die Wunden der Ermordeten können teilweise auch von diesem Kreuzpickel stammen.
Wenn man also dieser Annahme folgt, dann hat es drei Tatwaffen gegeben: Reuthaue, Kreuzpickel und Bandeisen. Das deutet darauf hin, dass es mehr als einen Mörder gegeben hat.


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06.10.2015 um 23:13
@frauZimt
Die Fußspuren sollen tatsächlich nur zum Anwesen führen und keine zurück. Das will der Gruber so gesehen haben und soll er auch so berichtet haben. Das mag auch so gewesen sein. Doch war die Wetterlage damals doch so, dass im März bereits abgetaut war und in den letzten Tagen vor dem Mord Neuschnee fiel. Ich bin mir nicht sicher, ob soviel Neuschnee fiel, dass es eine geschlossene Schneedecke war, die bis an die Gebäude heranreichte. Wenn also jemand vom Weg über eine sonst unbenutzte Grasfläche bis zum Motorhaus ging, konnte man sicher die Spuren deutlich sehen. Wenn dieser Jemand aber dann nahe der Gebäude diese umrundete und sich dann auf einem schneefreiem Stück davonmachte, dann....? Gruber sagte ja, dass er das Motorhaus untersuchte. Da konnte niemand drin sein. An der Tür zur Futterkammer seien nur Einbruchspuren zu sehen gewesen ("wie von einem Brecheisen"), aber keine Rede davon, dass die Türe aufgebrochen gewesen sei. Ergo - konnte doch niemand dort eingedrungen sein. Wenn also die Spuren nicht wieder von dort wegführten, dann führten sie (unsichtbar, weil dort kein Schnee) dicht an der Scheune weg um die Gebäude rum bis sie entweder einen anderen Weg nach drinnen fanden oder wieder weg. (Auf dem matschigen Weg oder einer schneefreien Stelle)


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06.10.2015 um 23:22
@egaht
Lass Dir bitte von niemanden einreden, dass Hofners Schatten-Mantel-Story nur einer künstlerischen Freiheit eines Journalisten oder einer Ausschmückung zu verdanken sei.
Am 13.5.1952 hat Dr. Andreas Popp in einem Bericht an das Landgericht Augsburg geschrieben, dass Hofner selbst bei seiner Einvernahme angegeben habe, dass "ein Schatten im Haus vorbeigehuscht sei". Ob dies bei seiner ersten telefonischen oder späteren persönlichen Aussage so gesagt wurde, weiß ich nicht und steht auch nicht näher beschrieben.


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06.10.2015 um 23:24
@Hathora

Das von den Spuren habe ich mehrfach gelesen - nur nicht dass sie direkt auf das Motorenhäuschen zugingen. Das irritiert mich an der Skizze.
Deine Idee, dass die Spuren vielleicht auf der Erde weitergingen - eben nicht im Schnee, ist gut. Das klingt wahrscheinlich.

Ich habe dazu folgende Idee: Der Gruber hat von den Spuren erzählt, weil ersie nicht zuordnen konnte. Das "mysthische" sie führten nicht mehr vom Haus weg...wurde später dazu gedichtet, weil jeder die Dinge noch etwas unheimlicher dargestellt hat als sie ohnehin schon waren.


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06.10.2015 um 23:37
@frauZimt
So wird es gewesen sein. Es ist nämlich äußerst unwahrscheinlich, dass HK von einem Geist heimgesucht wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2015 um 09:51
Zitat von HathoraHathora schrieb:Am 13.5.1952 hat Dr. Andreas Popp in einem Bericht an das Landgericht Augsburg geschrieben, dass Hofner selbst bei seiner Einvernahme angegeben habe, dass "ein Schatten im Haus vorbeigehuscht sei".
@Hathora,
ich konnte diese stelle leider nicht finden,vielleicht präzisierst du ja noch etwas genauer.


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07.10.2015 um 22:12
@Hathora

Sachverhalt:
Zitat von HathoraHathora schrieb:Lass Dir bitte von niemanden einreden, dass Hofners Schatten-Mantel-Story nur einer künstlerischen Freiheit eines Journalisten oder einer Ausschmückung zu verdanken sei.
Am 13.5.1952 hat Dr. Andreas Popp in einem Bericht an das Landgericht Augsburg geschrieben, dass Hofner selbst bei seiner Einvernahme angegeben habe, dass "ein Schatten im Haus vorbeigehuscht sei".
********************************************************
Zitat von HathoraHathora schrieb:Ob dies bei seiner ersten telefonischen oder späteren persönlichen Aussage so gesagt wurde, weiß ich nicht und steht auch nicht näher beschrieben.
Dann solltest Du vielleicht erst mal lesen, bevor Du die Leute mit solchen Aussagen auf´s Glatteis führst.

StA. Dr. A. Popp beruft sich auf die Einvernahme des A. Hofner... Hofner wurde am 15.05.1925 vernommen.
Er erwähnt diesen Mantelmann NICHT.

Eine weiter Einvernahme gibt es nicht, auch keine telefonische Aussage.
Ich zitiere A. Hofer:
Am nächsten Tag wurde ich von der Gendarmeriestation in Schrobenhausen telefonisch angerufen., ob ich der Monteur war, der in Hinterkaifeck die Reparatur vorgenommen hatte, was ich bejahte. Weiteres habe ich dann von der Sache nicht mehr gehört

Eine Aktennotiz zu Hofner vom 19.05.1925:
Eine Befragung des Monteurs Albert Hofner, zur Zeit in Reichertshausen wohnhaft, ist nicht erfolgt. Die Meldung der Gendarmerie in Hohenwart, daß Hofner früher schon eingehend vernommen worden sei, hat sich nicht bewahrheitet.

Es gibt eine einzige Aussage von Hofner und die hat er gegenüber einem Journalisten gemacht. In dem Bericht wird erstmals der"Mantelmann" erwähnt.


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07.10.2015 um 22:39
Zitat von jaskajaska schrieb:1. die 5 Punkte finde ich nicht, zeig die mir mal
@jaska,
leider ist aufgrund der mangelhaften befragung des albert hofner nicht
klar ob er selbst das westliche stadeltor geschlossen hat.
laut hofner war dieses tor offen, laut den auffindern war dieses tor zu,aber
nicht verriegelt.
hofner sah den hund vor der haustür angebunden, die auffinder gaben an er war im stall.
hofner wird also 1925 , 3 jahre danach, zu einen schrecklichen tat befragt.
1. hofner gibt an er singt und pfeift bei der arbeit.
ich glaube nicht dass er dies getan hat, wenn er nach der tat an seinen
aufenthalt auf hk zurückdenkt wird ihm klar dass er sich in todesgefahr befunden
haben muss. immer wenn er zurückdenkt singt und pfeift er, dadurch verdrängt
er ängste, er singt sie weg, das macht es für ihn erträglicher.
seine aussage, er sang und pfiff ist dem befragungsgrund, einen 6fach-mord, absolut
konträr.es ist schlichtweg nicht angebracht. dass er dies trotzdem erwähnt muss
also eine tieferen, für ihn wichtigen grund/ anlass haben.
2. als er an die hintere haustüre geht hört hofner den hund bellen und das vieh
schreien.
3. als er an der vorderen haustüre, am hund vorbei geht??, um in die fenster
zu schauen, bellt der hund genau so laut.
die erklärung ist immer die gleiche, wenn er dem hause sehr nahe ist, fühlt er sich
im nachhinein in lebensgefahr. da gehen bei ihm die alarmglocken los inform
von gefährlichen,lauten höllengetöse.
4.als hofner nach der reparatur in den hofinnenraum geht, bemerkt er dieses
westliche offene stadeltor. er steht draussen im hellen,im licht,im leben und
blickt in das finstere, dunkle, ungewisse scheuneninnere. dieses dunkel
verbindet er im nachhinein mit einen grossen schwarzen ,weit aufgerissenen
höllenschlund,jederzeit bereit ihn zu verschlucken.
5.hofner gibt vor der auffindung in gröbern bei den schlittenbauertöchtern an,
in hk sei alles ruhig. 3 jahre sagt er das gegenteil, der hund bellte und die kühe schrien.
ergo, muss in der zwischenzeit irgendwas passiert sein, was seine aussage um 180 grad gedreht hat.
6. er gibt an , bei einen obstbaum, sitzend eine stunde ?,auf seinen fahrrad gesessen zu sein. in dem er quasi schon auf dem fahrrad sitzt ist er damit fluchtbereit.der baum
gibt ihm eine gewisse sicherheit, eine deckung.
7. wäre der mantelmann gewesen.

mein fazit, hofner wird im nachhinein klar dass er sich während seines
gesamten aufenthaltes auf hk in lebensgefahr befunden hat. ein daraus resultierendes trauma hat die auffassungs- und erinnerungsgabe des albert hofners zwangsläufig verändert.daher darf stark bezweifelt werden dass der hund vor der tür angebunden
war und das scheunentor offenstand.
er sucht und findet in seiner 1925er aussage einzelheiten die so nie stattfanden,
die ihn aber seinen aufenthalt an diesen tag auf hk erträglicher, weniger lebensgefährlicher erscheinen lassen. auch wirklichkeitsverdrängung genannt.


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07.10.2015 um 22:43
Zum Schatten Hofnes bzw. der Mutter, die angeblich ins trockene Wasserbecken fiel:

Meines Wissens sind beide Ereignisse der künstlerischen Freiheit Peter Leuschners entsprungen.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2015 um 23:01
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Ich glaube, dass dieses Seil im Innenraum der Futterkammer von einem Balken hing. Andere behaupten, es hing in der Scheunendurchfahrt.
Die Anderen haben recht.

Zeugenaussagen:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1953-01-19_Ney_Heinrich
und
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1953-03-20_Vernehmung_des_Ney_Heinrich:
"Als wir den alten Gruber, dessen Ehefrau, die Frau Gabriel bereits in die Tenne zurückgebracht hatten, und anschließend das 11jährige Kind hineintrugen, bemerkten sowohl ich als auch die 2 Träger, deren Namen mir momentan unbekannt sind, dass plötzlich von der Tenne (Querbalken) ein daumenstarkes Heuseil, das vorher nicht da war, herabhing. Die Träger waren derart erschrocken, dass sie die Bahre fallen ließen und ganz erschreckt ausriefen, woher denn plötzlich dieses Seil komme."

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1930-08-08_Bley_Wenzeslaus
"daß vor dem Scheunentürl – innen – ein Seil herunterhing. Es machte den Eindruck, als wenn sich der Täter an diesem Seil heruntergelassen hat."

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1931-03-30_Schlittenbauer_Lorenz
"Im Wagenhaus ist ein Seil von oben heruntergehängt und ich glaube, daß die Mörder oben im Heuboden bis zur Wagenremise gegangen sind, man konnte nämlich oben durchgehen, und sich dann an diesem Seil heruntergelassen haben."

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1951-11-27_Kerner_Georg
"Außerdem war in der Mitte eines Querbalkens ein längeres Heuseil befestigt. Ich vermutete, dass dies zu dem Zwecke war, um im Bedarfsfalle möglichst rasch herunter auf den Tennenboden zu gelangen. Ich bin der Meinung, dass dieses Seil natürlich nicht ständig heruntergehangen hat, sondern eben hochgezogen war, damit es niemandem auffällt."

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1951-12-17_Schr%C3%A4tzenstaller_Josef
""Das Seil, welches von einem Balken zur Tenne herunterging, ist mir bekannt. Es hing fast bis zum Boden und zwar in unmittelbarer Nähe des Scheunentores links von der Hofseite aus betrachtet."

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1952-01-10_Sigl_Jakob
"Als ich der Gerichtskommission meine tags zuvor gemachten Wahrnehmungen an Ort und Stelle schilderte, fiel mir auf, dass plötzlich ein Heuseil in der Tenne, unmittelbar bei den Toren, vom Gebälk herunterhing.
Zitat von HathoraHathora schrieb: Das Seil war locker auf dem Balken gelegen und durch das hantieren und das Raustragen der Leichen und den Luftzug ist es dann halt runtergefallen und hat die Leute erschreckt.
Falsch.

Das Seil hing schon am 04.04.22 herunter. Ich zitiere den OAR Wiessner:
"Dort hing vom Dachboden herunter bis auf den Fußboden ein etwa fingerdickes Seil, das oben so fest angeknüpft war, daß sich eine erwachsene männliche Person an ihm herunter lassen konnte."

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1922-04-06_Wiessner_Konrad,_Oberamtsrichter


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egaht ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2015 um 23:11
Das Seil hing schon am 04.04.22 herunter. Ich zitiere den OAR Wiessner:
"Dort hing vom Dachboden herunter bis auf den Fußboden ein etwa fingerdickes Seil, das oben so fest angeknüpft war, daß sich eine erwachsene männliche Person an ihm herunter lassen konnte."
@Heike75,
deswegen kann ja das seil auch ohne menschliches zutun heruntergerutscht sein.
so wie @Hathora es formuliert hat. gerade weil es in der scheunendurchfahrt
herunterhing ist die wahrscheinlichkeit eines durchzuges von wind umso höher.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2015 um 23:16
@arschimedes
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:eines Wissens sind beide Ereignisse der künstlerischen Freiheit Peter Leuschners entsprungen.
Nein, es muss ein anderer Journalist gewesen sein. Ich weiss leider nicht, wie der Gute heisst...
Hier mal der Bericht:


Wieder ein Zeuge im Mordfall Hinterkaifeck

War der Mörder kurz vor der Entdeckung der Bluttat noch zur Stelle?

Wie bekannt, wurde die Bluttat zu Hinterkaifeck in den Abendstunden des Freitag, 31. März 1931 verübt. Für den darauffolgenden Samstag hatte der alte Gruber einen Monteur bestellt, damit dieser die Reparatur eines schadhaften Benzinmotors vornehme. Hierzu haben wir inzwischen einige uns nicht unwesentlich erscheinende neue Einzelheiten ermittelt. Irgendwelche Umstände verhinderten den Monteur, am Samstag zu erscheinen. Er fand sich am Dienstag, 4. April, vormittags gegen elf Uhr mit dem Fahrrad in Hinterkaifeck ein, wo er niemanden antraf.
Das Tor des Stadels war geöffnet, alle übrigen Türen hingegen waren geschlossen. Seitlich an der Haustür befand sich eine kleine Hundehütte. Der Hund, ein kleines Tier, offenbar ein Spitz, fuhr mit wütendem Gekläff auf den Ankömmling los. Die Kette, an der er hing, war aber so kurz, dass der Monteur auf die Klinke der versperrten Tür drücken und einen Blick durch die Fenster werfen konnte. Alle Anzeichen wiesen darauf hin, dass sich trotz der Mittagsstunde niemand zu Hause befand. Dem Monteur war dies schon unangenehm, da er beabsichtigt hatte, ein paar Eier im Hof zu kaufen.
An dem grimmig bellenden Hund vorüber durchquerte er den Wurzgarten an der Stirnseite des Hauses und begab sich zum sogenannten Motorenhäuschen, das an der Rückseite des Stadels angebaut war. Es bereitete ihm, dem Schlosser, keine Schwierigkeiten, die ebenfalls versperrte Tür zu öffnen. Die Reparatur des Motors nahm eine ganze Weile in Anspruch. Der damals 20jährige Monteur pfiff und sang während der Arbeit. Einmal entglitt ihm eine Schraubenmutter. Sie fiel in die Kühlwassergrube, die allerdings kein Wasser enthielt.
Der Mann stieg in die etwa einen Meter tiefe Grube. In diesem Augenblick vernahm er ein Geräusch aus dem Freien. Es hörte sich genau so an, als sei jemand eilig und mit flatterndem Mantel außen vorübergelaufen. Der Monteur stieg schleunigst aus der Grube und begab sich ins Freie. Obwohl seit Hörbarwerden des Geräusches nur einige wenige Sekunden vergangen waren, konnte er ringsum keinen Menschen sehen. Im ersten Augenblick hatte er gedacht, jemand von den Hofbewohnern sei vom Felde heimgekehrt. Dann, als sein Blick auf eine am Fenster steckende Zeitung fiel, sagte er sich der Postbote habe kurz Halt gemacht und sofort die Weiterfahrt angetreten.
Er führte seine Arbeiten zu Ende, ließ den Motor eine Weile zur Probe laufen, und da inzwischen immer noch niemand zurückgekommen war, trat er die Rückfahrt an. Dies war ungefähr gegen ein Uhr mittags. Er verständigte den Ortsführer von Gröbern davon, dass er in Hinterkaifeck keine Menschenseele angetroffen hatte. Im Laufe des Nachmittags entdeckte der Ortsführer und noch einige Männer das Verbrechen.
Am folgenden Vormittag wurde der Monteur von der Gendarmerie angerufen. Er erfuhr von der Bluttat und sollte Angaben machen, ob ihm während der am vergangenen Tage vorgenommenen Reparatur etwas aufgefallen sei. „Ich konnte eine Weile kein Wort sagen“, berichtete uns der Monteur, als wir ihn besuchten ,denn mir fiel sofort jenes Geräusch wieder ein und mir wurde schwach vor Schrecken bei dem Gedanken, es könnte der Mörder gewesen sein, der am Motorenhäuschen vorbeigelaufen war. Wie leicht hätte mich der Mann erschlagen können, während ich ahnungslos und pfeifend in der Kühlwassergrube nach der Schraubenmutter suchte!“
Wer ist damals am Motorenhäuschen vorbeigelaufen? Von den Hofbewohnern war es niemand, da diese um die fragliche Stunde bereits seit mehr als drei Tagen tot im Hause bzw. in der Futterkammer lagen. Der Postbote kann es unmöglich gewesen sein. Das Fahrrad des Monteurs lehnte einige Schritte vom Motorenhäuschen entfernt an einem Baum. Angesichts dieses Fahrrades und der offenstehenden Tür des Motorenhäuschens hätte der Postbote zweifellos Nachschau gehalten, wer sich hier aufhielt, da ihm doch tags zuvor schon aufgefallen war, dass eine am Samstag ans Fenster gesteckte Zeitung sich immer noch unberührt an der gleichen Stelle befand.
Vielleicht rührte das Geräusch von einem vorbeilaufenden Kind, möglicherweise stammte es überhaupt von keinem Menschen. Es kann sich aber auch anders verhalten. Höchst interessant ist in diesem Zusammenhang eine weitere Aussage des Monteurs. Etwa im Jahre 1924, zwei Jahre nach dem Mord, wurde er von der Gendarmerie einem Verhör unterzogen. Es handelte sich dabei um den Hund, den er am 4. April 1922 mittags bellend und völlig gesund an einer Kette hängend seitlich der Haustür von Hinterkaifeck gesehen hatte. Er erinnerte sich dieses Hundes, der ihm damals die Annäherung ans Haus streitig machen wollte, mit aller Deutlichkeit. Die Gendarmen hingegen behaupteten wenige Stunden später bei Aufdeckung des Verbrechens sei kein Hund mehr vorgefunden worden. Der Monteur blieb unbeirrt bei seiner Aussage.
In Waidhofen erklärte man uns hierzu, der Hund sei damals mit einer schweren Schädelverletzung aufgefunden worden und einige Zeit später eingegangen. Wie verhalten sich diese Dinge? Der Monteur sah den Hund vormittags gesund an der Kette. Wenige Stunden später soll das Tier nicht mehr da gewesen sein bzw. schwer verletzt gewesen sein. In diesem Zusammenhang scheint die Mutmaßung des Monteurs, dass der Mörder oder ein Helfer damals am Motorenhäuschen vorübergelaufen sei, nicht mehr völlig unwahrscheinlich. Derjenige, der den Hund entfernte bzw. verletzte – beides kann nur kurz nach dem Weggang des Monteurs geschehen sein- hat zweifellos Gründe für dieses tun gehabt. Um einen Einbrecher hat es sich nicht gehandelt, denn ein Einbruch wurde zu diesem Zeitpunkt nicht verübt.
An den Aussagen des Monteurs, dass er den Hund tatsächlich gesehen habe, ist wohl nicht zu zweifeln. Das bedeutet, dass das Tier nach dem Mord vier Nächte und beinahe vier ganze Tage an der Kette hing. Wurde der Hund in dieser Zeit von jemandem gefüttert, damit er durch sein Heulen nicht die ganze Umgebung aufmerksam machte? Dies ist wiederum eine der vielen Fragen, die der Mordfall Hinterkaifeck auch heute noch aufbringt.
Über eine weitere Spur, die nach längeren Erhebungen nun spruchreif wird, werden wir in unserer nächsten Ausgabe berichten.


So, hier mal die Fehler, die im Bericht vorzufinden sind:
wurde die Bluttat zu Hinterkaifeck in den Abendstunden des Freitag, 31. März 1931 verübt.
Der Mordtag ist leicht von der Realität abgewichen... so ca. 9 Jahre ;-)
An dem grimmig bellenden Hund vorüber durchquerte er den Wurzgarten an der Stirnseite des Hauses und begab sich zum sogenannten Motorenhäuschen, das an der Rückseite des Stadels angebaut war. Es bereitete ihm, dem Schlosser, keine Schwierigkeiten, die ebenfalls versperrte Tür zu öffnen.
Es wird so dargestellt, als sei Hofner erst im Hof beim Hund gewesen und hätte dann erst die Rep. vorgenommen, was nicht stimmt.
Dann, als sein Blick auf eine am Fenster steckende Zeitung fiel, sagte er sich der Postbote habe kurz Halt gemacht und sofort die Weiterfahrt angetreten... Angesichts dieses Fahrrades und der offenstehenden Tür des Motorenhäuschens hätte der Postbote zweifellos Nachschau gehalten, wer sich hier aufhielt, da ihm doch tags zuvor schon aufgefallen war, dass eine am Samstag ans Fenster gesteckte Zeitung sich immer noch unberührt an der gleichen Stelle befand.
Diesen Unsinn hat man Mayer vorgehalten... er stellt es in zwei Aussagen richtig. Keine Zeitung in Sicht.
Am folgenden Vormittag wurde der Monteur von der Gendarmerie angerufen. Er erfuhr von der Bluttat und sollte Angaben machen, ob ihm während der am vergangenen Tage vorgenommenen Reparatur etwas aufgefallen sei... Höchst interessant ist in diesem Zusammenhang eine weitere Aussage des Monteurs. Etwa im Jahre 1924, zwei Jahre nach dem Mord, wurde er von der Gendarmerie einem Verhör unterzogen.
Der Anruf fand statt, aber es gab keine Vernehmung. 1924 gab es ebenfalls keine Vernehmung:
Sie Aktennotiz zu Hofner:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1925-05-19_Aktennotiz_zu_Hofner_und_zur_Reuthaue
und
Zeugenaussage Hofner:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1925-05-15_Hofner_Albert


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2015 um 23:26
@egaht
Zitat von egahtegaht schrieb:deswegen kann ja das seil auch ohne menschliches zutun heruntergerutscht sein.
so wie @Hathora es formuliert hat. gerade weil es in der scheunendurchfahrt
herunterhing ist die wahrscheinlichkeit eines durchzuges von wind umso höher.
Bitte lies doch mal die Beiträge, darum geht es doch gar nicht!

Es geht um 1. Standort Seil (Zitat @Hathora):
Zitat von HathoraHathora schrieb:Ich glaube, dass dieses Seil im Innenraum der Futterkammer von einem Balken hing. Andere behaupten, es hing in der Scheunendurchfahrt.
Zeugen geben an, dass es in der Scheunendurchfahrt hing. Dazu habe ich sieben Zeugenaussagen genannt und verlinkt.

und

2.) Entdeckung des Seils (Zitat @Hathora):
Zitat von HathoraHathora schrieb: Das Seil war locker auf dem Balken gelegen und durch das hantieren und das Raustragen der Leichen und den Luftzug ist es dann halt runtergefallen und hat die Leute erschreckt.
Die Situation, die @Hathora hier beschreibt, fand am 07.04.1922 statt. Nach der Obduktion wurde Cilli in die Scheunenfurchfahrt getragen und PLÖTZLICH soll da ein Seil gewesen sein. Die Träger hätten sich furchtbar erschrocken...

Diese Seil war aber gar nicht soooo plötzlich da, weil es OAR bereits am 04.04.22 in seinem Augenscheinprotokoll erwähnt.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2015 um 23:54
@Heike75, zu diesen unbekannten zeitungsartikelverfasser.
ganz offensichtlich kann er nicht mit zahlen umgehen aber wie will man den
artikel sonst gross angreifen, mit den "unlogischen wegeverlauf" den hofner
vorgenommen hat?
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:In Waidhofen erklärte man uns hierzu, der Hund sei damals mit einer schweren Schädelverletzung aufgefunden worden und einige Zeit später eingegangen. Wie verhalten sich diese Dinge? Der Monteur sah den Hund vormittags gesund an der Kette. Wenige Stunden später soll das Tier nicht mehr da gewesen sein bzw. schwer verletzt gewesen sein. In diesem Zusammenhang scheint die Mutmaßung des Monteurs, dass der Mörder oder ein Helfer damals am Motorenhäuschen vorübergelaufen sei, nicht mehr völlig unwahrscheinlich. Derjenige, der den Hund entfernte bzw. verletzte – beides kann nur kurz nach dem Weggang des Monteurs geschehen sein- hat zweifellos Gründe für dieses tun gehabt. Um einen Einbrecher hat es sich nicht gehandelt, denn ein Einbruch
wurde zu diesem Zeitpunkt nicht verübt.
in diesen ausschnitt des artikels macht der verfasser das was die polizei offensichtlich
nicht oder unzureichend tut, er recherchiert und das seriös. ich kann in dem artikel keine reisserischen, plakativen, auflagensteigendere elemente erkennen.
deswegen halte ich den artikel durchaus für brauchbar.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.10.2015 um 00:50
@egaht
Zitat von egahtegaht schrieb:in diesen ausschnitt des artikels macht der verfasser das was die polizei offensichtlich
nicht oder unzureichend tut, er recherchiert und das seriös. ich kann in dem artikel keine reisserischen, plakativen, auflagensteigendere elemente erkennen.
deswegen halte ich den artikel durchaus für brauchbar.
Ironie an:
Klar, sehr seriös... vor allem die Tatsache, dass er noch nicht mal das Datum kennt, sich mal eben so um 9 Jahre verschätzt hat... liegt an der Tatsache, dass er nicht gut mit Zahlen kann... kann ja mal vorkommen - Schwamm drüber. Ironie aus...

Ich frage mich manchmal echt, ob solche Beiträge ernst gemeint sind... Dieser Journalist hat vieles getan, aber nicht seriös recherchiert.

Hier nochmal Dein zitierter Ausschnitt:
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:n Waidhofen erklärte man uns hierzu, der Hund sei damals mit einer schweren Schädelverletzung aufgefunden worden und einige Zeit später eingegangen.
Der Hund war am Auge verletzt, von einer schweren Schädelverletzung wusste niemand etwas zu berichten...

Der Hund kam nach Laag auf den Hof der Familie Gabriel. (Quelle: Peter Leuschner-Buch).
Zitat von Heike75Heike75 schrieb: Der Monteur sah den Hund vormittags gesund an der Kette.
Hofner sah den Hund im 15:00 Uhr Bereich... Bei uns in der Pfalz ist 15:00 nachmittag...

Dann der Quatsch mit der Zeitung... deshalb wurde Mayer nochmal vernommen - keine Zeitung da... Lügt Meyer? Nö - Die Zustellung einer Zeitung fand definitiv nicht statt, weil zwischenzeitlich keine Zeitung erschienen war - ergo konnte Mayer auch keine Zeitung am Folgetag zustellen...

Und sowas ist in Deinen Augen seriös...?


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