Interessant ist ja auch das Aktenzeichen des Inzestprozesses 105/15 was bedeuten könnte, das die Strafanzeige Anfang des Jahres 1915 erstattet worden ist. (Vielleicht durch Karl Gabriel senior?)
In der Montagsausgabe der Abendzeitung vom 19.01.1953 heißt es zu den Vorgängen von 1914.„Dann wurde eine Magd entlassen. Auch sie berichtete seltsame Dinge von der großen Liebe und den Zärtlichkeiten zwischen der Viktoria und dem alten Gruber. Es kam schließlich zu einem hochnotpeinlichen Verhör durch den Dorfgendarmen, es gab auch eine Gerichtsverhandlung, Zeugen marschierten auf, und am Ende mussten die Viktoria und ihr Vater wegen blutschänderische Beziehung ins Gefängnis".
Nach über hundert Jahren ist die Spur natürlich kalt und was war der Grund für deren Entlassung?
War sie auch Zeugin bei der kommenden Gerichtsverhandlung?
Wo war die Dienstmagd her, kam sie durch eine Verdingerin auf den Hof oder war es eine etwaige Verwandte eines Nachbarn?
Meine Vermutungen führen mich in Richtung Koppenbach/Deimhausen und mir fällt der Name
Schrittenlocher/Stegmaier/Sigl/Gabriel ein und ich bringe sie nicht auf einen Nenner.
13 Jahre nach der Ermordung der Familie Gruber/Gabriel erscheint in der Ausgabe der Berliner Allgemeinen Zeitung vom 30.01.1935 ein Bericht, dass ein gewisser „Josef Pfleger“ aus Daimshausen (Deimhausen) von seiner Tochter wegen den Morden in Hinterkaifeck angezeigt wurde.
Am 06.02.1935 heißt es in der gleichen Zeitung:“ Es hat sich herausgestellt, dass Pfleger mit seiner Familie nicht nur im Streit lag, sondern vor kurzem sogar wegen
sittlicher Vergehen an seiner Tochter verurteilt worden war".
Welche Intrigen und Ablenkungsmanöver wurden in Deimhausen gesponnen, es war in etwa das gleiche Prozedere wie 21 Jahre zu vor in Waidhofen.