@egaht Es gibt mehrere Personen, die ein Motiv hatten und es gibt sogar einige wenige Personen, die mehrere Motive hatten. Man kann also nicht behaupten, dass man so wie Du ein Motiv herausnimmt, und dann diese Person als Mörder bezeichnet. Es gehört schon mehr dazu. Nicht einmal ein bestimmtes Motiv kann man als "das größte" bezeichnen. Es kommt immer auf die Zusammenhänge an und auf die Wahrscheinlichkeit. Ich versuche das mal mit einem Beispiel:
Wenn ein Astronom einen neuen Stern findet und am nächsten Tag erschossen aufgefunden wird, dann .... Dann will jemand, dass der Stern unentdeckt bleibt. Motive dafür hat: ein Kollege, die Bewohner dieses Sterns, die Regierung, seine Ehefrau. Das größte Motiv haben die Bewohner dieses Sterns, denn u.U. hängt von einer Entdeckung die ganze Existenz dieser Lebensform ab. Also haben nach Deiner Auffassung den Astronomen Außerirdische umgebracht. Aber nun kommt, meiner Auffassung nach die Wahrscheinlichkeit ins Spiel. Dass nach ihr ein Ufo landet und den Erdenbewohner mit einer irdischen Waffe umbringt ist sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist schon, dass die drei anderen Kandidaten das waren. Dann kommts darauf an, wer überhaupt von der Entdeckung wußte. Regierung wußte noch nix, scheidet aus. Jetzt Alibi: Kollege hatte wasserdichten Nachweis, wo er war. Frau bleibt übrig. Die wollte sich grade trennen und gönnte ihrem Mann den Ruhm nicht. Sie hatte ganz offensichtlich das kleinste Motiv!
Okay, ist blödes Beispiel aber ich habe schon so oft erwähnt, dass nicht ein einziges Teil wie ein Motiv oder ein Indiz oder sonstwas auf den Mörder deutet, sondern mehrere wie ein Puzzle. Und vor allem, es muss von der Wahrscheinlichkeit her gegeben sein! Wenn mann etwas Unbekanntes analysiert, dann geht man zuerst immer von der Wahrscheinlichkeit aus. Was ist am Wahrscheinlichsten. In unserem Fall ist Hofner als Mörder eher unwahrscheinlich.
In der Wirklichkeit ist nicht immer derjenige der Mörder, der das größte Tatmotiv hat, sondern der, bei dem alle Wahrscheinlichkeiten passen und im Zusammenhang ein logisches Bild ergeben.