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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25655605.htmlEs geht um Verjährung und das Beichtgeheimnis.
Ein Auszug:
Nun wäre der sechsfache Mord vom 31. März 1922 auf der Einöde Hinterkaifeck gar nicht zu einer Sensation im Sinne des Wortes geworden, wenn nicht am 25. Oktober 1951 der in Ingolstadt erscheinende "Donau-Kurier" einen Fortsetzungsbericht über mehrere Wochen gebracht hätte, der den Fall bis in alle Einzelheiten rekonstruierte. J. Ludwig berichtete, was in jener Märznacht der Einöde geschehen war, wie folgt:
Vier Tage nach dem Mordüberfall entdeckten Bauern aus der Umgebung von Gröbern in den Stallungen und Häusern, daß "gottloser Mörderhand" (Inschrift auf dem Grabstein in Waidhofen) Andreas Gruber, 64, Cäcilie Gruber, 73, Viktoria Gabriel, geborene Gruber, 35, und deren Kinder Cäcilie Gabriel, 7, Joseph Gabriel, 3, sowie die Dienstmagd Maria Baumgartner, 45, zum Opfer fielen. Die Mörder hatten die Familie mit einer Kartoffelhaue ausgerottet.
Als die Gendarmen an jenem Apriltag 1922 endlich erschienen, waren die Spuren schon verwischt. Bauern und Neugierige hatten den Einödhof schon von oben bis unten durchstöbert. Zum Schluß standen die Untersuchungsbeamten vor der Bilanz, zwar rund sechzig Verdächtige vorübergehend in Untersuchungshaft genommen zu haben; die ständig wechselnden Indizien aber wuchsen ins Uferlose. Sie hörten immer dann auf, wenn die letzte Frage nach dem Täter gestellt wurde. Die Beamten mußten schließlich alle wieder laufen lassen.