@alleNach einer schlaflosen Nacht komme ich zu folgendem Ergebnis:
Ich glaube inzwischen, dass dem Schreitest keine allzugroße Bedeutung beizumessen ist. Dieser Test war der Auslöser dafür, dass viele glaubten, der Mörder erwartete in aller Ruhe ein Opfer nach dem anderen.
Sollte tatsächlich nichts zu hören gewesen sein:
1. Wie konnte der Hund in den Schlafräumen zu hören sein, denn der hatte ja offensichtlich eine nächtliche Wächterfunktion im Stall.
2. Wenn das Rind los gemacht wurde, um die Familie in den Stall zu locken, ist diese Aktion wohl ins Leere gelaufen. Jemand, der ein und aus ging bei Grubers hätte das gewußt!
3. Also wenn auch keine Schreie gehört wurden, dann mußten wohl die Opfer nach erfolglosem Warten jeweils dem anderen gefolgt sein. Der Mörder hat ihnen sozusagen aufgelauert. Das stimmt nicht überein mit Tat im Affekt, eskalierter Streit, Blutrausch usw. Das Auflauern aus dem Hinterhalt mit Mordabsicht ist ein kaltblütiges, geplantes Handeln.
Alles sieht aber so aus, als wäre dies eine Beziehungstat gewesen: Das Auslöschen einer gesamten Familie, die brutal geführten Hiebe besonders bei den Kindern, das Abdecken der Leichen, das Suchen nach etwas bestimmten nur in Viks Schlafzimmer. Und schließlich auch eine gewisse Ortskenntnis und die Kenntnis gewisser Gepflogenheiten der Familie deuten auch auf jemand hin, der die Hinterkaifecker gekannt hat.
Ich tendiere auch weiterhin dazu, dass es zwei Männer gewesen sind, die die Tat begangen haben. Zwei Männer müssen in enger Beziehung zueinander stehen, wenn sie gemeinsam diese schreckliche Tat begehen können und ein Leben lang darüber geschwiegen haben, sich ev. sogar gegenseitig gedeckt haben. Es waren Männer aus dem Hinterkaifecker Umfeld, die auch nach der Tat ungeschoren in ihrem eigenen Umfeld verblieben.