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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2012 um 01:07
@Hauser
Schon mal was von der Zwangsanleihe gehört?
In Deutschland wurde nach dem Ersten Weltkrieg 1922 eine Zwangsanleihe eingeführt, um den Reparationsforderungen nachkommen zu können. Unter dem Eindruck der Hyperinflation.... Faktisch war diese Zwangsanleihe zu einer Vermögensabgabe geworden.(wikipedia)
Erschienen ist der Zeitungsartikel im Dateianhang am 01.03.1922, also noch zu Lebzeiten der Hinterkaifecker.
Ja, sicher habe ich davon - nicht nur - "gehört". Aber einmal abgesehen von Ihrer gelungenen Wiki-Kopie:

Was möchten Sie uns denn damit sagen?

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2012 um 01:47
@Kailah
Zitat von KailahKailah schrieb: Vielleicht Mitwissen gepaart mit "der Schande"?
Mitwissen? Du meinst, die steckten alle unter einer Decke?
Zitat von KailahKailah schrieb:Ich glaube nicht, dass er das kleine Mädel als "seine Enkelin" empfunden hat.
"Rausgeholt" hatte er etwas im Sinne einer gewissen "Vergeltung" für seinen Erstgeborenen und Haupterben.
Guter Gedanke... Rache
Zitat von KailahKailah schrieb:LS ging ihm dabei, mit Verlaub, am am A.... herunter.
Ja, natürlich hatte das mit dem Schlitti nichts zu tun, ich wollte damit auf was anderes raus:

Karl liefert einen Erbstreit und will auf biegen und brechen Alleinerbe sein und das Vorgehen / Verhalten von Karl scheint bei verschiedenen User wohl ok zu sein...

Bei Schlitti (im Bezug auf die Alimente für Josef) wird ein mortz Aufstand gemacht, weil er angeblich nachgefragt haben soll, ob er das Geld von Josef wieder kriegt.

Beides gleich schlimm...
Zitat von Heike75Heike75 schrieb: Nur bei Schlitti ist das natürlich viel, viel schlimmer - logisch...



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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2012 um 02:00
@Heike75

"ALLE unter einer Decke" wohl eher nicht. Womöglich aber "die Wichtigen" (Gruber/Starringer).
Die, die weniger zu erhoffen hatten, waren sicher mit einem "schnellen Gewinn" zufrieden.

Zum Thema LS:

Naja, "Sex & Crime sells" - warum nicht auch hier im Forum wie schon 1923 - damals? 😰

Die Menschheit als Ganzes ändert sich nun einmal - seit sechstausend Jahren - nicht wirklich (nur ihre Autos!).

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2012 um 08:28
Zitat von KailahKailah schrieb:Ja, sicher habe ich davon - nicht nur - "gehört". Aber einmal abgesehen von Ihrer gelungenen Wiki-Kopie
Erst mal herzlichen Dank von Ihnen, für die Loorbeeren.

Zuerst kam eine zusätzliche Steuer für die Reichsnotopfer im trockenen Sommer 1921.
Die Reichseinkommenssteuer stieg drastisch durch den Werteverfall des Geldes und zusätzlich musste noch für die Zwangsanleihe bezahlt werden.
Scheinbar brauchte der Täter einen Sofortkredit, oder was meinen sie dazu?


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2012 um 17:21
@Heike75
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:*lach* hast Du nicht.

Ich bin immer noch auf dem Stiefkindtrip ;-)
Oder... Auf dem "Überspringt nicht gleich 2 ganze Ordnungen, nur weil sie tot sind - Trip".
Ach so? Aber was ist dann mit diesen (mE) völlig richtigen Aussagen hier:
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Fam. Gruber (Geschwister oder deren Abkömmlinge von Gruber) hätten NUR ihren Bruder beerben können... sie haben aber Vik. beerbet und das geht laut Gesetz nicht.
Der Grund, dass Starrringer nicht die Tochter von Gruber war, ist gesetzlich nicht haltbar. Also stimmt mit dem Erbe von Vik. schonmal etwas nicht.
und hier:
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:ja, Starringer hätte ihre Halbschwester ALLEINE beerben müssen.

Der Gruber-Clan (die Geschwister von Gruber oder deren Abkömmlinge) hätten Vik. nie beerben können. Wenn eine Ordnung erbt (also hier die zweite Ordnung) werden alle drauf folgenden Ordnungen ausgeschlossen.

Bei Cilli ist es ja das Selbe und da hat C. Starringer geerbt.
Tja, und jetzt hatte ich mich schon so gefreut, Dich überzeut zu haben! ;-) Immerhin hast Du mich hier gerade noch auf Etwas ganz Wichtiges gestoßen, vielleicht überzeugt Dich das.
Was aber, wenn man zu dem Zeitpunkt, als man den §20 BGB in der Erbsache Cäzilia Gabriel angenommen hatte, bereits das Erbe von Vik. verteilt hatte und es "nur" nicht mehr rückgängig machen konnte/wollte?
Wenn Vik.´s Erbsache also schon geklärt war, könnte es doch folgenden Hintergrund geben:
[...]

Ich weiss schon, dass die Liegeposition im Stapel nichts über die tatsächliche Reihenfolge der Morde aussagt, aber was, wenn man es so angenommen hat?
Das geht schonmal deshalb nicht, weil der Erbschein von der Beerbung der Vik handelt, nicht von der Beerbung des Grubers. Da hätte im Erbschein der Vik zunächst der Gruber auftauchen müssen, dann ein zweiter Erbschein für den Gruber ausgestellt werden müssen, wenn der Gruber Durchgangserbe geworden wäre.

Laut @AngRa war aber außerdem die Begründung des Richters eine andere und sie bezog den § 20 BGB mit ein. Der wurde also schon auch bez. des Erbes der Vik von Anfang an angewandt.

Hier noch mal die relevante Stelle aus diesem Beitrag:
Beitrag von DerGreif (Seite 1.341)
Laut @AngRa ist der Richter aber irgendwie davon ausgegangen, das Erbe der Viktoria nach Linien (Linie des Vaters, Linie der Mutter) splitten zu müssen oder meinte (das war mir in der Diskussion nicht ganz klar geworden) er könne § 1925 BGB aF wegen des gleichzeitigen Versterbens gar nicht anwenden und müsste jetzt von vornherein auf § 1926 BGB aF zurückgreifen, was ebenfalls zu dieser Teilung 50:50 zwischen der Starringer und den Grubergeschwistern geführt hätte.
Diese Argumentation ist natürlich hanebüchener Unsinn und juristisch nicht im Geringsten fundiert. Hier nochmals meine Einschätzung dazu aus eben diesem Beitrag:
Das finde ich grundsätzlich irritierend, weil § 20 BGB aF eigentlich keine besonders nenneswerte Norm ist, die hier so grundlegend die Erbfolge ändern wollte. Alles, was die Norm im Zusammenspiel mit § 1923 Abs. 1 BGB aF erreichen wollte, ist, dass Personen, deren Todesreihenfolge nicht mehr feststellbar ist, nichts voneinander erben. Das ist auch logisch. Von diesen gleichzeitig Verstorbenen können aber alle lebenden Verwandten ganz normal erben. Es gibt da keinen sachlichen Grund diesen Fall anders zu behandeln, als wenn die Eltern bereits deutlich vor der Viktoria gestorben wären.

Nun hatte ich mir noch überlegt, dass das Recht damals anders ausgelegt wurde als heute (heute wäre der Erbschein ganz unzweifelhaft falsch). Aber ein Kommentar zum gerade eingeführten BGB aus dem Jahr 1900 gibt eine detaillierte Auflistung von Beispielsfällen wieder, in der auch ein Fall beschrieben wird, der mit den vorliegenden vom Prinzip her identisch ist. Auch danach erbt der Halbbruder bzw. in dem Fall der Sohn des Halbbruders alles, während der Onkel des Erblassers leer ausgeht. Das ist letztlich die Konsequenz aus dem Parentelprinzip, das Geschwister als engere Verwandte ansieht als Onkel und Cousinen, auch wenn sie nur über ein Elternteil verwandt sind.
Worauf mich @Heike75 gerade noch gestoßen hat: Der Witz ist ja auch: Bei der Cilli hat es das Gericht richtig gemacht! Da wurde nur die Starringer zur Hälfte Erbin (und nicht nur zu einem Viertel und das restliche Viertel an die Grubers). Das allein zeigt bereits, dass das Gericht hier beim Erbschein der Vik einen gravierenden Fehler begangen hat, der den letztlich betroffenen offensichtlich nicht aufgefallen ist.

@Kailah:
Danke im Übrigen für Ihren Link auf Diskussion: Mordfall Hinterkaifeck (Beitrag von DerGreif)
Sehr interessant!

Gruß aus Gröbern
Nichts zu danken, gern geschehen! Dafür sind wir doch alle hier.

Beste Grüße,
G.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2012 um 18:04
Wer diese meisterliche Belehrung nicht verstanden hat, kann sich hier schlau machen.

http://lexetius.com/BGB/Inhalt

..und über das

"Abstraktionsprinzip"


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2012 um 21:30
@DerGreif
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb: Ach so? Aber was ist dann mit diesen (mE) völlig richtigen Aussagen hier:
Ich weiss schon, wie es hätte laufen müssen... das tat es aber nicht.
Ich versuche einfach nur Möglichkeiten zu finden, warum man beim Verteilen so daneben gelegt hat.
Ich komme immer wieder zur selben Stelle.
Vielleicht holte man den Gruber-Clan ins Boot, weil C. Starringer nicht die Tochter war... Aus Sicht der Viktoria völliger Unsinn, wenn ich aber die Ordnungen anwende (und so tue, als hätte Gruber gelebt), dann wäre C. Starringer bei ihm nie zum Zug gekommen - Code Civil?)
Oder weil zuviele Ordnungen weg gestorben sind und man sich deshalb nicht ans Gesetz gehalten hat.
Klar, da ist die erste genannte Möglichkeit genau so daneben, wie die Zweite... aber irgendwas lief schief und ich will wissen warum....
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb: Tja, und jetzt hatte ich mich schon so gefreut, Dich überzeut zu haben!
Du darfst Dich freuen, denn erst nach dem "hin und her" und einigen Erläuterungen vor Dir habe ich auch erst das Eine oder Andere geschnaggelt ;-)
Worauf mich @Heike75 gerade noch gestoßen hat: Der Witz ist ja auch: Bei der Cilli hat es das Gericht richtig gemacht!
Aber erst nach dem Karl eingegriffen hat...

Sollte das BGB tatsächlich 20 Jahre an Schrobenhausen vorbei gegangen sein und man hat das Gesetz vor 1900 als Grundlage genommen...?


Spannend!


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2012 um 23:30
@Hauser
Zitat von HauserHauser schrieb:Erst mal herzlichen Dank von Ihnen, für die Loorbeeren.
Wie, was? Dank spreche ich schon gerne selbst aus. Alkohol?
Zitat von HauserHauser schrieb:Zuerst kam eine zusätzliche Steuer für die Reichsnotopfer im trockenen Sommer 1921.
Die Reichseinkommenssteuer stieg drastisch durch den Werteverfall des Geldes und zusätzlich musste noch für die Zwangsanleihe bezahlt werden.
Interessante Bestätigung bereits festgestellter meteorologischer und finanzpolitischer Beobachtungen. Ansonsten aber doch völlig ohne Bezug zu dem von mir Gesagten?
Zitat von HauserHauser schrieb:Scheinbar brauchte der Täter einen Sofortkredit, oder was meinen sie dazu?
Keine Ahnung. Wer war denn der Täter? Wie schliessen Sie auf dessen finanziellen Notstand?

@DerGreif
Haben Sie auf Ihre Frage nach eventuellen "bayerischen Interimslösungen" jemals Antworten erhalten oder anderweitig neue Erkenntnisse gewonnen? Ich kann mir dies eigentlich auch nicht vorstellen.

@DerGreif
@Heike75

Da hat der Karl Gabriel aber gut aufgepasst...


Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

30.08.2012 um 01:07
@Kailah
Zitat von KailahKailah schrieb: Da hat der Karl Gabriel aber gut aufgepasst...
So würde ich das nicht ausdrücken... denn er hat noch mehr als gut aufgepasst.

Für mich beginnt der Streit ums Erbe nicht 1922 nach den Morden, sondern schon im Jahre 1915.

Was die Erberei angeht, hatte er sich ja schon mit Vik. ein "Duell" geliefert... es ging um das Erbe seines Sohnes im Bezug auf seine Enkelin.
Die "Schlacht ums Cilli Erbe" war der krönende Abschluss.

Was ich an dieser Sache noch "komisch" finde ist, dass Karl Gabriel sen. erst auf sein Erbe verzichtet hatte, um sich dann, eine kurze Zeit später, als Alleinerbe anzumelden... Taktik?

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1930-12-24_Kriminalinspektor_Riedmayr,_Zwischenbericht_an_den_Oberstaatsanwalt_Neuburg_a.D.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.08.2012 um 01:22
@Heike75

Zwei Möglichkeiten:

- Die Inflation hat ihn zum Umdenken gebracht
- Er wollte sich und seine Famlie zunächst möglichst "unverdächtig" machen und wurde "frecher", nachdem klar wurde, dass Gabriels nicht im Focus der Ermittlungen standen.

Gruß aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

30.08.2012 um 10:31
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Zitat von KailahKailah schrieb:Wie, was? Dank spreche ich schon gerne selbst aus. Alkohol?
Der Schlittenbauer Lorenz gab vor dem Gemeindeschreiber an, dass er der Vater sei. Es ging das Gerücht durch das ganze Dorf, der Schlittenbauer habe sich mit tausend Mark diese Vaterschaft-Unterschrift von seinem Spezl Gruber bezahlen lassen.

Wie heißt es in der Bibel: "Du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen".
Mit dem Gemeindeschreiber Dersch, dass war doch eine eigene Episode.


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30.08.2012 um 22:52
@Kailah
Zitat von KailahKailah schrieb: - Er wollte sich und seine Famlie zunächst möglichst "unverdächtig" machen und wurde "frecher", nachdem klar wurde, dass Gabriels nicht im Focus der Ermittlungen standen.
Genau das habe ich mit diesem Satz sagen wollen...
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Was ich an dieser Sache noch "komisch" finde ist, dass Karl Gabriel sen. erst auf sein Erbe verzichtet hatte, um sich dann, eine kurze Zeit später, als Alleinerbe anzumelden... Taktik?



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Mordfall Hinterkaifeck

30.08.2012 um 23:07
@Hauser
Zitat von HauserHauser schrieb: Mit dem Gemeindeschreiber Dersch, dass war doch eine eigene Episode.
Hauser, da hast Du recht, da hat das Eine (oberflächlich betrachtet) mit dem anderen Nichts zu tun.
Was ich damit sagen wollte ist, dass das Verhalten vom Lenz (die Frage, ob er das Geld zurück bekommt, weil Josef tot ist) als die Frechheit schlecht hin dargestellt wird, weil er in einer solchen Situation auf die Idee kommt, aus Josef´s Tod Geld raus zu schlagen.

Zur gleichen Zeit geht der Opa hin und versucht aus dem Tod seiner Enkelin Provit zu schlagen und Keinen interessiert es.
Das Vorgehen von Karl Gabriel sen. ist nicht besser als das vom Lenz... nur wird es dem Karl nicht als Nachteil ausgelegt und beim Lenz ist es mal wieder ein EINDEUTIGER Hinweis, wie bösartig er wohl war.

Warum ist das Vorgehen (Provit raus schlagen) von Karl ok und das vom Lenz nicht?
Zitat von HauserHauser schrieb: Der Schlittenbauer Lorenz gab vor dem Gemeindeschreiber an, dass er der Vater sei. Es ging das Gerücht durch das ganze Dorf, der Schlittenbauer habe sich mit tausend Mark diese Vaterschaft-Unterschrift von seinem Spezl Gruber bezahlen lassen.
Ja, das glaube ich sogar... (ich hätte dem Gruber min. 5000 Mark abgenommen!)

Warum ist das so schlimm? Gruber brauchte einen Vater... offiziell wissen wir nur, dass der Lenz wohl von den Alimentenzahlungen (Einmalzahlung) befreit wurde... von einem persönlichen Dankeschön in Form von den 1000 Mark haben wir "nur" Gerüchte... aber wie gesagt, ich könnte mir die Zahlung durchaus vorstellen...
Da geht der Mann, der mit Vik. zwar Geschlechtsverkehr hatte, aber definitiv nicht alleine als Vater in Frage kam hin und lässt sich das Ganze (schlecht) bezahlen...

Wer ist denn hier nun der "Bösewicht"? Der Lorenz, weil er den Kopf für ein Kind hin hält, welches er ev. gar nicht gezeugt hat oder Andreas Gruber, weil er die Finger nicht von der Tochter lassen konnte und die ganze Familie damit einer großen Gefahr ausgesetzt hatte?

Dem Lenz wird es negativ ausgelegt, dass er einen solchen Deal eingegangen ist... aber keiner redet davon, warum ein solcher Deal überhaupt nötig wurde...
Zitat von HauserHauser schrieb: Wie heißt es in der Bibel: "Du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen".
Gilt das nur für den Lenz oder auch für Gruber?

Und bitte, nun keine Beiträge, wie böse/schlimm es denn ist, über Tote zu lästern, denn das tue ich nicht.
Sicher war das so ziemlich das Heftigste, was diesen Mensch passieren konnte (vor allen den Kindern und der Maria) und ein Täter, der solch ein Massakter anrichtet gehört hinter Gitter und nie mehr raus... aber trotzdem waren sie (Gruber und Vik.) keine Heiligen!
Ich glaube nicht, dass Josef oder die Inzucht etwas mit den Morden zu tun hat... sollte es aber so sein, dann haben zwei Menschen aufgrund dieser Neigung ihre Familie in große Gefahr gebracht.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.08.2012 um 00:22
Die Hinterkaifecker waren hilfsbereit und freundlich zu jedermann, sie waren geachtet und gingen Sonntags in die Kirche, aber sonst führten sie ihr eigenes Leben. Nur die allernächsten Nachbarn kamen mitunter in das innere des Hofes, ob ein Hamsterer einmal zum Mittagessen eingeladen wurde lasse ich mal dahingestellt.

Auf Einödhöfen in den dunklen Wälder von Schwaben kam Inzest öfter vor.

Lorenz Schlittenbauer war so wenig gefragt wie Karl Gabriel und Viktoria Gabriel hat sie "dass" durchaus spüren lassen. Sie besaß sogar die Frechheit sich nach der Kirche bei ihrem Vater einzuhängen, ein sicheres Zeichen das da was laufen muss. Ein Lorenz Schl. war berechnend, das ganze hatte überhaupt nichts mit Liebe zu tun; es war ein, wie du es nennst "Deal" zwischen Schlittenbauer und Gruber. Nur Andreas hatte eigene Pläne und wollte den aufdringlichen Lorenz loswerden, der sich als Bauer auf Hinterkaifeck schon im gemachten Nest sah.

Stellt sich die Frage, ob Viktoria Gabriel die leibliche Tochter von Andreas Gruber war, weil vom aussehen her, sie sehr wenig mit den "Gruberischen Erbanlagen" zu tun hat.

Karl Gabriel sen. hat drei Söhne verloren, es ist eine gewisse Bitterkeit die aus seinen Handlungen spricht. Mit der Schwiegertochter war er absolut nicht zufrieden, sie trug den Namen Gabriel und machte ihn zum Gespött.

Man kann diese Leute nicht mit heutigen Maßstäben messen, ein Motiv haben beide.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.08.2012 um 01:33
@Hauser
Zitat von HauserHauser schrieb:Auf Einödhöfen in den dunklen Wälder von Schwaben kam Inzest öfter vor.
HK, Gröbern und ganz Schrobenhausen sind und waren mitnichten jemals "dunkle Wälder von Schwaben".
Auch ist "Inzest" viel eher doch ein Phänomen der prosperierenden "Schmuddelecken" von (Groß-)Städten, als von ländlichen Gegenden.

Aus Ihren Worten spricht eine diskriminierende Phantasie - keineswegs Sachkenntnis!

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

31.08.2012 um 01:40
@Hauser

P.S.:

"Aus Ihren Worten spricht eine diskriminierende Phantasie - keineswegs Sachkenntnis...."....

....dafür aber eine erstaunliche Blockadehaltung, sobald es um Gabriels geht!

Schon vergessen: Diese finden 1 Jahr später blutige Mordwerkzeuge im Doppelboden des Hofgebäudes, die zuvor keine (Hunde-)Nase erspürte. Nachtigall ik hör dir trapsen....

Ja, "eine gewisse Bitterkeit" vermute ich bei Gabriels auch!

Kein Gruß aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

31.08.2012 um 08:22
"Nun, da musst du selbst zusehen, wie du aus dieser Verlegenheit wieder herauskommst",
meinte der Zuhälter Ludwig Gabler aus Mühlried zu seiner Prostituierten Merz aus Edelstetten, den um ihren Zuhälter zu Retten, legte sie vor Gericht einen Meineid ab, zu dem sie von Gabler verleitet wurde.
Urteil: Merz 1 Jahr und 10 Jahre Ehrverlust (26.05.19XX)

Vom Schnapsausschank über Inzest bis zur Landprostitution, erstaunlich diskriminierende Phantasien.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.08.2012 um 14:22
@Hauser
Zitat von HauserHauser schrieb:Die Hinterkaifecker waren hilfsbereit und freundlich zu jedermann, sie waren geachtet und gingen Sonntags in die Kirche
... und betrieben Inzucht. Ev. mit Folgen.
Zitat von HauserHauser schrieb: Auf Einödhöfen in den dunklen Wälder von Schwaben kam Inzest öfter vor.
Ironie an: Ach so, na - dann ist das wohl nicht so schlimm - tun ja Viele... Ironie aus.
Dann wäre ja zu wünschen, dass sie Alle einen Lenz hatten...
Zitat von HauserHauser schrieb:Ein Lorenz Schl. war berechnend, das ganze hatte überhaupt nichts mit Liebe zu tun;

In dem Fall stimmt das wohl... ich wäre aber auch berechnend, wenn ich schon ein Kind annehme, dass mich ev. nichts angeht...
Wer hat denn mit dem Mist angefangen? Der "berechnende" Lenz oder liegt die Ursache darin, dass der Gruber an der Tochter war?
Zitat von HauserHauser schrieb: Nur Andreas hatte eigene Pläne und wollte den aufdringlichen Lorenz loswerden, der sich als Bauer auf Hinterkaifeck schon im gemachten Nest sah.
Als ob der Lenz darauf angewiesen war, sich in ein gemachtes Nest zu setzten!? Sein Hof war ja nicht am auseinander fallen...
Aber Gruber hatte andere Pläne, da hast Du recht... da musste die Vik. auch schon mal kurz im Kleiderschrank verschwinden, wenn ein junger Mann dem Gruber mit dem Rasenmäher über den "Plan" fahren wollte.
Zitat von HauserHauser schrieb:Stellt sich die Frage, ob Viktoria Gabriel die leibliche Tochter von Andreas Gruber war, weil vom aussehen her, sie sehr wenig mit den "Gruberischen Erbanlagen" zu tun hat.
Es könnte ja durchaus sein, dass das neue Hofbild den Gruber zeigt... woher aber weisst Du, wie Vik. ausgesehen hat und ob sie den Personen der Familie Gruber ähnlich sah?

Wenn Josef Asam wirklich an dem uns bekannten Tag verstorben ist und die Daten der Hochzeit Gruber A. / Asam C. stimmen liegt das doch sehr nah.
Wäre Gruber nicht der Vater gewesen, hätte es aber geheim halten wollen, könnte ich da Verständnis aufbringen.
Aber spätestens bei der Inzestanzeige aus 1915 hätte er es doch wohl eher zugegeben, als sie ein Jahr ins Zuchthaus zu setzten, oder?
Und den Hick-Hack mit Lenz hätte er sich sparen können... sowie den Prozess aus 1920...
Zitat von HauserHauser schrieb:Karl Gabriel sen. hat drei Söhne verloren, es ist eine gewisse Bitterkeit die aus seinen Handlungen spricht. Mit der Schwiegertochter war er absolut nicht zufrieden, sie trug den Namen Gabriel und machte ihn zum Gespött...
Da bin ich mit vollkommen bei Dir.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.08.2012 um 17:52
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:... und betrieben Inzucht. Ev. mit Folgen.
Ist dir bekannt, das Cilli und Josef, jetzt muss ich deine Abkürzung benutzen ev. :-) behindert waren?
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Ironie an: Ach so, na - dann ist das wohl nicht so schlimm - tun ja Viele... Ironie aus.
Dann wäre ja zu wünschen, dass sie Alle einen Lenz hatten...
Wir haben einige Fälle gesammelt, guckst du hier: http://hinterkaifeckmord.plusboard.de/forum.html
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Wer hat denn mit dem Mist angefangen? Der "berechnende" Lenz oder liegt die Ursache darin, dass der Gruber an der Tochter war?
Verurteilt wurden sie für 1907 bis 1910 oder täusche ich mich und später?
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Aber Gruber hatte andere Pläne, da hast Du recht... da musste die Vik. auch schon mal kurz im Kleiderschrank verschwinden, wenn ein junger Mann dem Gruber mit dem Rasenmäher über den "Plan" fahren wollte.
Die Story mit dem Kleiderschrank ist schon ein alter Hut, Gruber hat sich bei Walter in Koppenbach über A. Schreier informiert, scheinbar waren Schlittenbauer und Gump nicht gerade als Schwiegersöhne geeignet.
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Aber spätestens bei der Inzestanzeige aus 1915 hätte er es doch wohl eher zugegeben, als sie ein Jahr ins Zuchthaus zu setzten, oder?
Das wäre ja noch peinlicher geworden als das Jahr Zuchthaus.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.08.2012 um 18:06
Heike75 schrieb:
Aber spätestens bei der Inzestanzeige aus 1915 hätte er es doch wohl eher zugegeben, als sie ein Jahr ins Zuchthaus zu setzten, oder?
Das wäre ja noch peinlicher geworden als das Jahr Zuchthaus.
Die Behauptung Gruber wäre nicht Viktorias Vater ist m.E. nicht haltbar.
Die Eheschließung von Gruber Andreas und Cäzilia war am 14.04.1886, Viktoria ist am 06.02.1887 geboren- die frische Frau Gruber wird sich ja so schnell nach der Trauung nicht anderweitig amüsiert haben!
http://www.zeugungstermin-zeugungsdatum.de/?M=11

Was dann allerdings peinlicher ist, ist Ansichtssache.
..wie die Mutter, so die Tochter?... oder ...wenn der Alte in Bau muss werden wir den Hof schon erhalten können, trotz Krieg und fehlendem Mann auf dem Hof...


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