Mordfall Hinterkaifeck
03.10.2010 um 18:52Die Schrittenlocher-Aussage ist in mehrfacher Hinsicht interessant.
Sie spiegelt wieder, was so vor Josefs Geburt in Göbern gemunkelt wurde:
„Mir ist vom Reden her bekannt, dass der alte Gruber mit seiner verwitweten Tochter Viktoria Gabriel blutschänderische Beziehungen unterhalten hat……………………..
. Eines Tages befand sich Viktoria Gabriel in gesegneten Umständen. Als Erzeuger sagte man, dass ihr Vater in Frage komme. Es handelt sich hierbei um die Schwangerschaft des bei der Mordtat umgekommenen Buben………………………………
Auf Vorhalt:
Ich muss zugeben, dass man seinerzeit auch davon gemunkelt hat, dass Erzeuger des Kindes der Viktoria Schlittenbauer der Landwirt Lorenz Schlittenbauer aus Gröbern sei. Ich selbst habe aber Schlittenbauer weder auf dem Hof in Hinterkaifeck oder sonst wo mit der Viktoria Gabriel angetroffen.“
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Gruber konnte seinen Nachbarn gegenüber natürlich nicht einräumen, dass er als Vater des Kindes in Frage kommt. Dass auch er in der Nacht als Josef geboren worden ist, nicht geschlafen hat, glaube ich gerne. Er wird sich Gedanken darüber gemacht haben, ob nicht gerade die Geburt einen konkreten Blutschande-Verdacht begründen wird, zumal Schl. schon im Vorfeld verkündet hat, dass er die Vaterschaft nicht anerkennen wird.
Ich gehe davon aus, dass nach Karls Tod die Blutschande fortgeführt worden ist. Nur aus diesem Grund hat Gruber Schl.als Verursacher entsprechender Gerüchte nicht wegen übler Nachrede verklagt.
Ich interpretiere die Aussage dahingehend, dass Gruber mit der Bezeichnung / Nennung des Bauern-Sepp als Vater einverstanden gewesen wäre, aber nicht mit der Benennung des Schl. . Denn der Bauern-Sepp war wegen des Weltkriegs im Umkreis neben Schl. vermutlich der einzige ledige Mann, den Viktoria hätte als Vater bezeichnen können. Die anderen Männer aus Gröbern und Umgebung mussten erst heimkommen und konnten, weil sie Anfang Dezember 1918 noch im Krieg waren, schon deshalb nicht als Väter angegeben werden. Das gilt insbesondere auch für Josef Thaler, denn der ist erst im Lauf des Jahres 1919 zurückgekehrt.
Sie spiegelt wieder, was so vor Josefs Geburt in Göbern gemunkelt wurde:
„Mir ist vom Reden her bekannt, dass der alte Gruber mit seiner verwitweten Tochter Viktoria Gabriel blutschänderische Beziehungen unterhalten hat……………………..
. Eines Tages befand sich Viktoria Gabriel in gesegneten Umständen. Als Erzeuger sagte man, dass ihr Vater in Frage komme. Es handelt sich hierbei um die Schwangerschaft des bei der Mordtat umgekommenen Buben………………………………
Auf Vorhalt:
Ich muss zugeben, dass man seinerzeit auch davon gemunkelt hat, dass Erzeuger des Kindes der Viktoria Schlittenbauer der Landwirt Lorenz Schlittenbauer aus Gröbern sei. Ich selbst habe aber Schlittenbauer weder auf dem Hof in Hinterkaifeck oder sonst wo mit der Viktoria Gabriel angetroffen.“
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Gruber konnte seinen Nachbarn gegenüber natürlich nicht einräumen, dass er als Vater des Kindes in Frage kommt. Dass auch er in der Nacht als Josef geboren worden ist, nicht geschlafen hat, glaube ich gerne. Er wird sich Gedanken darüber gemacht haben, ob nicht gerade die Geburt einen konkreten Blutschande-Verdacht begründen wird, zumal Schl. schon im Vorfeld verkündet hat, dass er die Vaterschaft nicht anerkennen wird.
Ich gehe davon aus, dass nach Karls Tod die Blutschande fortgeführt worden ist. Nur aus diesem Grund hat Gruber Schl.als Verursacher entsprechender Gerüchte nicht wegen übler Nachrede verklagt.
Ich interpretiere die Aussage dahingehend, dass Gruber mit der Bezeichnung / Nennung des Bauern-Sepp als Vater einverstanden gewesen wäre, aber nicht mit der Benennung des Schl. . Denn der Bauern-Sepp war wegen des Weltkriegs im Umkreis neben Schl. vermutlich der einzige ledige Mann, den Viktoria hätte als Vater bezeichnen können. Die anderen Männer aus Gröbern und Umgebung mussten erst heimkommen und konnten, weil sie Anfang Dezember 1918 noch im Krieg waren, schon deshalb nicht als Väter angegeben werden. Das gilt insbesondere auch für Josef Thaler, denn der ist erst im Lauf des Jahres 1919 zurückgekehrt.