@allAussagen J. Schrittenlocher aus Gröbern.
An J. Schrittenlocher sind im Dez. 1951 gezielte Fragen gestellt worden, worauf er Antworten gab, die sich mit bekannten Sachverhalten aus den Protokollen von 1922> decken.
Interessant ist hier seine Beurteilung der Familie im allgemeinen, auch diese deckt sich mit Aussagen in anderen Verhören von 1922>.
Gerade seine Aussage, dass er bereits während des Krieges und auch später noch auf HK gearbeitet hat, ist ein praktikabler Hinweis dafür, wer da 1915 (Inhaftierung A. Gruber) die Lücke einer Arbeitskraft geschlossen haben könnte.
Auf der Suche nach einen Motiv für A. Gump hat man dann im Juli 1952 bei J. Schr. noch mal nachgefragt.
Dabei hat J. Schrittenlocher eine nicht uninteressante Aussage gemacht.
Als sich am Morgen um ca. 7 Uhr Schrittenlocher, Schrätzenstaller und Kreitmayer am HK Hof trafen, um A. Gruber beim Dreschen zu helfen, kam dieser etwas verspätet/ermüdet dazu. Gruber erklärte sein spätes Erscheinen damit, dass in der selbigen Nacht das Kind der Viktoria geboren wurde.
Dazu erklärte er unter anderen:
"Ja von mir aus wäre es gewesen wer wollte, meinetwegen auch der Bauernsepp (Schrittenlocher)".
Aus diesem Ausdruck des alten Gruber haben die drei geschlossen, dass er mit dem Erzeuger des Kindes nicht einverstanden war.
Es ist nicht anzunehmen ist, dass er sich selbst der Vaterschaft bezichtigte, sondern dabei eine bestimmte Person meinte, die ihm aus welchen Grund auch immer nicht genehm war.
Es könnte ja durchaus sein, dass zum Zeitpunkt der Zeugung des Josef schon längere Zeit keine Inzestbeziehungen zwischen V. Gabriel und A. Gruber mehr bestanden haben und sich A. Gruber deshalb absolut sicher war, dass er nicht der Vater sein konnte.
Vielleicht wollte sich der eigentliche Zeuger des Josef, schon im Vorfeld durch die Verbreitung solcher Inzest Gerüchte, den zu befürchtenden Unannehmlichkeiten entziehen.
pilvax