Mordfall Hinterkaifeck
01.04.2009 um 19:25@tatverdacht
Ich kann zwar Deinen Zorn verstehen, aber auf dem Bild in der SZ kann ich kann selbst beim besten Willen und mit Vergrößerung keine Augen bzw. einen abgebrühten, eiskalten Blick erkennen. Ich sehe eher ein hohlwangigen, kranken Menschen. Aus Fotografien wird es ohnehin immer schwer sein, auf den Charakter des Menschen zu schließen. Wie lächelten doch die Massenmörder im letzten Jahrhundert so freundlich, mild und mit liebevollen Blick beim Tätscheln von Kindern in die Kamera, während Zehntausende zur gleichen Zeit ihr Leben verloren.
Man könnte daher auch so argumentieren:
Der LTV war schwerkrank,
30% kriegsgeschädigt,
er hatte eine große Familie durchzubringen,
blickte auf ein hartes Arbeitsleben zurück,
sein Hof war vor ein paar Jahren abgebrannt,
hatte eine kleine Tochter verloren,
die Frau die er eigentlich heiraten wollte und sein kleiner Sohn waren ermordet worden,
der Verdacht Täter zu sein lastete schwer auf ihn,
die Liste läßt sich noch weiterführen.
Wie sollte er da freundlich in die Gegend blicken. Da bekäme doch selbst der größte Sanguiniker Sorgenfalten im Gesicht und einen melancholischen Blick.
Angst vor seiner seiner Funktion als Ortsführer hatte man sicher auch nicht, man versprach sich eher etwas ihm.
Laut A. Schwaiger jun. gab es zwar Angst ihm Dorfe und jeder hütete sich deshalb davor etwas zu sagen, weil unbedachte Äußerungen angeblich recht gefährlich werden hätten können. U.U. wäre sogar die ganze „Hiebern“ angezündet worden. Auf die Frage, ob es einer vom Dorf hätte sein können vor dem man Angst haben mußte, sagte er aber, „Dös woas i net“. Er spricht von einem Liebesmord und nennt auch einen Grund, warum nach seiner Meinung alle Sechs sterben mußten. Landstreicher schließt er allerdings als Täter aus.
Ich schlage deshalb eine Aufstellung vor, was von unserem Wissen über Hk überhaupt aus verläßlichen und weniger verläßlichen Quellen stammt. Gerüchte verfälschen nämlich nur das Bild und trüben den ansonsten so scharfen Ermittlerblick.