Ich habe nochmals über die Raumaufteilung nachgedacht.
Bezüglich der Raumaufteilung in der Scheune und im ehemaligen Maschinenhaus ist nach den historischen Aten nichts gegeben, wenn ich mal die Sprache der Mathematik verwenden darf, also der gesamte Hauskomplex, der südöstlich des Stalls ist, muss allein nach Überlegungen bestimmt werden.
Sowohl oldschool70 als auch die FFBler haben mE den Raum nach ihren Vorstellungen aufgeteilt. Das muss uns aber nicht binden.
Fest steht nur, dass es ein Tor vom Hof aus gegeben hat, welches wir Hoftor oder meinetwegen auch Westtor nennen können. In diesem Bereich kann von der Logik her keine Trennung zwischen Scheune und Maschinenhaus bestanden haben. Aber ob die Trennung nördlich oder südlich des Bereichs erfolgt ist, können wir selbst überlegen. Fix ist nix.
Gefühlsmäßig gehe ich davon aus, dass Scheune (Tenne, Stadel - zur Verwirrung gibt es natürlich auch mehrere unterschiedliche Ausdrücke) und Maschinenhaus südlich der Einfahrt durch eine Wand getrennt waren, weil nördlich ders Hoftors einfach zu wenig Platz für die Leichen und für die Arbeiten an der Häkselmaschine ist, sowie für das Aufstellen der Särge.
Konform gehe ich in diesem Punkt mit
@troadputzer und @bernstein. Meine Variante ist auch die, dass Gerichtskommission und die Auffindungszeugen durch das Südtor ( Hexenholztor) ins Haus gelangt sind. Sie durchschritten dann die Tür zur Scheune.
Die Scheune /Stadel muss dann gemäß Inventar-Liste Stinglwagner nochmals eine Unterteilung zur Schneidkammer gehabt haben, weil Stinglwagner zwischen Gsottmaschine im Stadel ( Scheune / Tenne) unterscheidet und Schneidkammer. Das passt auch zu @Theresias Äußerung, dass da, wo geschnitten wurde, kein Surfleisch stehen kann, vermutlich gar nichts, weil alles eingestaubt wäre.
Insbesondere beziehe ich mich aber auf die Sigl Aussage von 1952:
"Als ich der Gerichtskommission meine tags zuvor gemachten Wahrnehmungen an Ort und Stelle schilderte, fiel mir auf, dass plötzlich ein Heuseil in der Tenne, vom Gebälk herunterhing. Ich weiß bestimmt, dass dieses Seil am Tag zuvor nicht an diesem Ort gehangen hat. Dies weiß ich deshalb so genau, weil wir beim Durchschreiten der Tenne noch keine Leichen gesehen hatten und ich dachte, dass die oben irgendwo hängen."
Sigl hat mit den anderen die Tenne durchschritten, d.h. es war ein größerer Raum zwischen der aufgesprengten Tür und den Leichen. Es kann daher nicht sein, dass er sogleich vor den Leichen stand, wie es wäre, wenn die Trennung zwischen Maschinenhaus und Scheune unter Berücksichtigung der Ney.Aussage zu den Särgen und dem Seil nördlich des Hoftors war.
Andere mögen es aber ganz anders sehen. Man darf sich ja Überlegungen machen, weil nichts gegeben ist bezüglich der Raumaufteilung, außer dem Westtor (Hoftor) .