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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

491 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Köln, Messer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

15.11.2024 um 14:08
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich kann leider nicht mehr sagen, an welcher Stelle wir in der Sendung erfuhren, dass das Foto von „Klaus“ nicht den „Klaus“ zeigt.
Das wurde am Schluß des Filmfalles von dem Ermittler gesagt - die Kollegen hätten damals ein unscharfes Foto einer Person gehabt, mittlerweile weis man, dass da eine ganz andere Person abgebildet war. Deswegen die Frage ob es ihn überhaupt gibt.

Es gab wohl einen Hinweis aus dem direkten Umfeld von Andrea (nach der XY-Sendung) , was eigentlich eher selten der Fall ist, wenn sich jemand meldet und konkrete Angaben zu Namen und Personalien machen kann - so die Aussage bei der Schlussabfrage.

Quelle:
https://www.dailymotion.com/video/x98wjvu

in dieser Folge - gibt es auch noch ein ganz anderes Foto von Andrea -


Screenshot 2024-11-15 134506


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

15.11.2024 um 20:02
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Das wurde am Schluß des Filmfalles von dem Ermittler gesagt - die Kollegen hätten damals ein unscharfes Foto einer Person gehabt, mittlerweile weis man, dass da eine ganz andere Person abgebildet war.
Danke für die Info, das habe ich wohl buchstäblich verpennt.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Also, worauf ich hinauswill: Es scheint mir nicht so unwahrscheinlich, dass man zwischenzeitlich mal glaubte, ein Foto zu haben, bei dem sich dann aber herausgestellt hat, dass es leider nicht der Klaus war, sondern ein unbeteiligter Partygast.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:- er soll die Tätigkeit als Psychologe aufgegeben haben
Falls die Ermittler damals den potenziellen ehemaligen Arbeitgebern das falsche Foto von Klaus zeigten, könnte es daran gelegen haben, dass er nicht gefunden wurde.
Im Artikel* steht, Klaus habe im Raum Heidelberg gearbeitet, also kommt nicht nur die Stadt Heidelberg infrage, wie R. Czerne es gegen Ende der Sendung sagte.
*https://www.allmystery.de/themen/km171995-8#id35695631


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

15.11.2024 um 20:33
Zitat von watnuwatnu schrieb:Falls die Ermittler damals den potenziellen ehemaligen Arbeitgebern das falsche Foto von Klaus zeigten, könnte es daran gelegen haben, dass er nicht gefunden wurde.
Im Artikel* steht, Klaus habe im Raum Heidelberg gearbeitet, also kommt nicht nur die Stadt Heidelberg infrage, wie R. Czerne es gegen Ende der Sendung sagte.
das ist ja offenbar ein alter Zeitungsartikel - neuer war dann wohl "für die Stadt Heidelberg" , was es dann -, später - wohl auch eingekreist hat.

Interessant ist in dem alten Zeitungsartikel auch der Vermerk mit dem PKW - woher haben die Ermittler die grobe Info gehabt , dass dieser Klaus einen PkW gehabt hätte , der nach einem Unfall nicht mehr fahrtüchtig gewesen sei ?

Andrea wurde ja bei der Sylvesterfeier von einer Freundin gefragt "was macht eigentlich Dein Freund ? " und sie antworte "welcher ?"
sie muss erst überlegen ? dann antworte die Freundin,'" na der Psychotyp von dem Du mir ein Bild gezeigt hast.."-, sie zögert wieder etwas und antwortet dann "ach der Klaus"...
das klingt doch sehr nach einem "erfundenen " Freund.
Dann könne die Sache mit dem PKW ein ausgedachter Grund dafür sein, dass er halt nicht mehr so oft bei ihr vorbei kommen konnte.

das ist aber nur Spekulation.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

15.11.2024 um 22:35
@musikengel
Vielen Dank für den Link zu Daily Motion.

Nun kann ich belegen, dass Andrea Weltzer ein seltsames Verhalten um 2:30 zeigte. Statt nach Hause zu gehen, nach Norden, ging sie nach Westen.

Ich stelle mal die Bilder aus DailyMotion-Aktenzeichen xy ein.



Weltzer1 Wohnung.KneipeOriginal anzeigen (0,2 MB)





Weltzer2 Zeugen.Tatort.KneipeOriginal anzeigen (0,1 MB)


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

15.11.2024 um 23:32
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb am 11.11.2024:Heute mag dieser Stadtteil teilweise schon als Hip gelten, damals aber noch ziemlich runtergekommen. Wahrscheinlich hat sie deshalb aus Angst vor Einbrüchen das Licht immer angelassen...
Vielleicht kann ich ein bisschen erzählen. Ich war zu dem Zeitpunkt fast im gleichen Alter und lebe seit 1985 in Köln und schon lange in Ehrenfeld. Von dem Fall habe ich nie was gehört bis jetzt.

Ehrenfeld gehört heute zu den angesagtesten Vierteln in Köln, hip, Künstlerszene, Multikulti etc etc. Damals war es zwar noch nicht so hip aber man kann und konnte hier gut leben. Ich bin oft nachts alleine von den Ringen, wo sich die meisten Locations befanden zu Fuß hierhin gegangen und habe mich relativ sicher gefühlt. Hier lebten damals schon viele ausländische Mitbürger:innen, die aber bis heute zum Multikultibild des Viertels beitragen n und u.a. den besonderen Charme ausmachen. Man darf auch nicht vergessen, dass das Leben in den Veedeln ein ganz eigenes ist. Man kennt sich und gibt aufeinander acht. Natürlich gibt es in jeder Stadt Ecken und Gegenden, die man vor allen Dingen nachts meidet, aber dazu gehört Ehrenfeld sicher nicht. Kalk, Chorweiler waren so die Viertel oder eben der besagte Ebertplatz, leider bis heute.

Rechte Szene trat besonders im Zülpicher Viertel (Studentenviertel) damals auf und wollte sich breitmachen, wurde aber von der linken Szene und Anwohnern regelrecht vertrieben.

Jetzt zum Thema Cutermesser: Ich bin bevor ich nach Köln zog viel getrampt und habe diverse Erfahrungen gemacht. dadurch oder deswegen hatte ich damals auch meistens ein Messer dabei um mich im Falle eines Falles damit verteidigen zu können,das gehörte einfach immer in meine Jackentasche. Später kam dann Reizgas, aber in dieser Zeit war das nicht so unüblich als Frau sowas dabei zu haben. Das war auch die Zeit, wo nicht wenig passierte auf dem Nachhauseweg in bestimmten Gegenden. Meine Arbeit beim Notdienst für vergewaltigte Frauen hat sicher auch nochmal zu einem anderen Verhalten geführt.Wie gesagt in bestimmten Teilen der Stadt, aber Ehrenfeld eher nicht.

Licht anlassen nachts, kann auch auf ein Trauma hinweisen, was sie als Kind erlebt hat und daher nicht auf Angst im Viertel bezogen sein muss zwingend sondern von früheren Zeiten her rührte.

Die Hausbesetzerszene war zum größten Teil alternativ aber stark vertreten in dieser Zeit. Es gab die Möglichkeit dort regelmäßig essen zu gehen oder sich zu treffen zum Austausch, wie man abends in eine Kneipe geht und Leute trifft. Natürlich gab es damals auch den Häuserkampf und viele Demos auf die ich manchmal auch gegangen bin, weil ich noch auf der Suche war nach alternativen Lebensweisen. Veranstaltungen fanden nicht selten statt und jeder konnte kommen.Es war auch völlig ok, wenn man selbst Wohnraum hatte und dort aktiv war,wie hier schon bemerkt wurde..Dusche etc.Die Leute dort habe ich nicht als eingeschworene Gemeinschaft empfunden, wenn ich mal da war. Aus dieser Zeit stammen auch noch die heutigen, wenigen Bauwagenplätze, wo die Leute aber eher friedlich und alternativ zusammenleben und man auch jederzeit vorbeischauen kann, wenn man denn will.

Hoffe ich kann ein bisschen Licht ins Dunkle bringen, was so die damalige Zeit betrifft. Mir kommt es daher auch überhaupt nicht ungewöhnlich vor, dass sie was zur Verteidigung in der Tasche hatte.Der Melatenfriedhof in dessen Nähe sie gefunden wurde, korrigiert mich gerne, hab noch nicht alles gelesen, ist auch nicht gerade die sicherste Gegend, auch heute nicht. Mag an der Nähe zum Aachener Weiher liegen, der, je nachdem, wo man ist, sich nicht weit entfernt davon befindet und damals trieben sich schon merkwürdige Gestalten im Grüngürtel um den Aachener Weiher rum..


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

15.11.2024 um 23:45
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Nun kann ich belegen, dass Andrea Weltzer ein seltsames Verhalten um 2:30 zeigte. Statt nach Hause zu gehen, nach Norden, ging sie nach Westen.
Könnte es nicht sein, dass sie nicht nach Hause wollte, weil dort noch ein Typ war? Vielleicht gab es vorher Streit dort.Er muss ja irgendwie reingekommen sein. Sie ist dann erstmal "geflüchtet" oder einfach nur weg und drauflos gefahren ohne Ziel. Dann ist sie in diese Kneipe, weil sie Hunger hatte und nicht nach Hause konnte, nur mal so als Möglichkeit.Das würde auch erklären, warum sie die Richtung wechselte. Hatte sie Angst vor dem Mann in der Wohnung? Hat er sie später verfolgt? Wusste er von dem Cuttermesser und hat sich deswegen selbst bewaffnet?

Ich bin ehrlich gesagt immer noch sehr verwundert, nie was davon gehört zu haben, obwohl sie im gleichen Viertel wohnte und gar nicht so weit entfernt.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

15.11.2024 um 23:53
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Andrea wurde ja bei der Sylvesterfeier von einer Freundin gefragt "was macht eigentlich Dein Freund ? " und sie antworte "welcher ?"
sie muss erst überlegen ? dann antworte die Freundin,'" na der Psychotyp von dem Du mir ein Bild gezeigt hast.."-, sie zögert wieder etwas und antwortet dann "ach der Klaus"...
das klingt doch sehr nach einem "erfundenen " Freund.
Dann könne die Sache mit dem PKW ein ausgedachter Grund dafür sein, dass er halt nicht mehr so oft bei ihr vorbei kommen konnte.
Mag sein, aber könnte auch sein, dass sie in mehreren Beziehungen steckte, unabhängig wie ernst oder nicht. Das klingt für mich ein bisschen so, als ob sie das eher locker genommen hat und mit Psychotyp ist was gemeint? Der Psychologe aus Heidelberg oder jemand, der Psycho Charakterzüge hat?
Vielleicht ist einer der Verehrer, nachdem er erfahren hat, dass es noch jemanden oder mehrere gibt ausgerastet? Gefällt ja nicht jedem.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 00:08
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Aber es ist eine Tatsache, dass es einfach Spielertypen gibt. Die beiden wollten einfach spielen mit Andrea Weltzer und sie hat alles für bare Münze genommen.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Sie hätte mit ihrer Freundin die Beziehung zu „Tommy“ kurz bequatschen können. Das machen junge Frauen heutzutage ja endlos.
Kann es sein, dass Du ein völlig falsches Frauenbild hast? Nur mal so bemerkt.
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Quietschende Reifen sind eher ein Stilmittel von Actionfilmen. In der Realität hört man diese eher selten. Und in dem hier vorlioegenden angenommenen Szenario wüsste ich auch nicht, warum da ein Reifenquietschen entstanden sein sollte.
Naja, heute sind viele Autos anders aufgemacht. ich hab vor nicht allzu langer Zeit noch ein quietschendes Auto gehört, aber dazu muss ja was ausgelöst werden und da gebe ich Dir Recht in dem Zusammenhang. Aber sie könnte aus einem Auto geflohen sein, der Wagen mit quietschenden Reifen hinterher und die Schritte von der Verfolgung und Schreie als man sie einholte oder bei der Tat.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 09:34
Zitat von sundrasundra schrieb:Dann ist sie in diese Kneipe, weil sie Hunger hatte und nicht nach Hause konnte, nur mal so als Möglichkeit.Das würde auch erklären, warum sie die Richtung wechselte.
Nein, sie war am Sonntag in der Kneipe und die Tat war am Dienstagfrüh ca. 3:00.
Ich frage mich immer noch, was sie dort wollte. Gab es besetzte Häuser oder interessante Locations in der Nähe der Aachener Str.?


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 12:24
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Gab es besetzte Häuser oder interessante Locations in der Nähe der Aachener Str.?
Da die Polizei die Frage nach einem ihr unbekannten besetzten Haus auch stellt, wird die Antwort ziemlich sicher "Nein" lauten.
Ich kann mich jedenfalls auch an kein auffällig beseztes Haus (mit Transparenten) erinnern. Baubestand und Umgebung sprechen meines Erachtens auch eher dagegen. Lindental ist und war als Stadtteil immer bürgerlich vornehm.
Für Hausbesetzung müßte es erstmal einen längeren Leerstand geben. Da man in Lindental aber mit Mieten gutes Geld verdienen kann ist das eben unwahrscheinlich.
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Ich frage mich immer noch, was sie dort wollte.
Da wo sie gesehen wurde, war, wie schon geschrieben, nichts los.
Ich würde das als gefühlt "einsam" beschreiben, auch wenn das wortwörtlich nicht stimmt, aber es gibt halt neben den Wohnhäusern auch einige Geschäfts- und Firmengebäude die nachts entsprechend unbelebt sind, dazu der Friedhof. Über die Innere Kanalstraße hinweg wird es dann abseits des Straßenverkehrs wirklich einsam, weil hier nur noch eine Parklandschaft rechts und links neben der Straße ist. (@watnu)
Die Aussage von @sundra, dass die Gegend "nicht gerade die Sicherste" sei - vorallem nachdem zuvor Ehrenfeld zum Ort der glückseeligen Eintracht verklärt wurde - kann man ignorieren. Dass man sich dort nachts unwohl fühlt bzw. fühlen kann, ist eine andere Geschichte.

Eine Erklärung, warum sie in der Gegend gewesen sein könnte, habe ich vor in paar Seiten genannt.

Ps: Freunde unter der Woche mitten in der Nacht besuchen, halte ich persönlich für extrem uwahrscheinlich.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 13:06
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Ps: Freunde unter der Woche mitten in der Nacht besuchen, halte ich persönlich für extrem uwahrscheinlich.
Frage ich mich auch schon die ganze Zeit, mitten in der Woche? Wie war das damals, musste AW nicht zur Schule ihr Fachabi machen, welchen Beruf übten ihre Freunde aus? Man musste doch für den nächsten Tag fit sein!

Die Tat wurde in der Nacht vom Montag, 06.01. zum Dienstag, 07.01.1992 ausgeführt.

War damals der 06.01.1992 auch in Köln Feiertag - "Heilige Drei Könige", ein arbeitsfreier Tag oder nur in anderen Bundesländern wie Bayern, Sachsen-Anhalt oder Baden-Württemberg?

War vielleicht der (Ex-) Psychologen-Freund zu Besuch da, der kommt doch aus Heidelberg (BL Baden-Württemberg) und dort war arbeitsfrei? Hat sie evtl. einen Besucher noch zur nächsten Straßenbahnhaltestelle oder zur Bahn gebracht?


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 13:14
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Bestimmt hat die Polizei mit allen Teilnehmern der Party gesprochen.
Auf der Party waren die Leute, die mit der Polizei nichts zu tun haben wollten.

Ich vermute, es gibt keine konkrete Personenbeschreibung und Tom wurde in XY schemenhaft gezeigt, damit potenzielle Zeugen nicht beeinflusst werden.




Hier sind die Stellen aus dem Artikel, in denen man u. a. vom Bruder etwas über Andrea erfährt (Hervorh. durch mich):
Er sei froh, dass die Kripo den Fall noch einmal aufrolle – und dass die Medien mitzögen. „So lange sich Leute darum kümmern“, sagt er, „ist meine Schwester nicht wirklich tot.“

Erinnerungen an sie, an die schöne Zeit, an die Familienurlaube im italienischen Lignano Sabbiadoro zum Beispiel, daran, wie sie ihn einmal bis zum Hals im Sand eingebuddelt hat, wie er mit Andrea auf einer Luftmatratze in der Adria paddelt, die hat er zwar gut im Gedächtnis.
[…]
In Kartons auf dem Speicher liegen Andreas hochhackige Schuhe, die sie zu festlichen Anlässen trug, Fotos, ihr Schmuck.
[…]
Drei Monate vor ihrem Tod hatte Andrea W. sich bei der Post beurlauben lassen, sie wollte ihr Abitur nachholen und Psychologie studieren. Die Polizei fand später Hinweise darauf, dass die 28-Jährige zuletzt in der als radikal geltenden Kölner Hausbesetzerszene Fuß gefasst hatte. Peter Förster und seine Eltern fielen aus allen Wolken, als sie das hörten. Andrea war doch ruhig, zurückhaltend, häuslich, naturverbunden und tierlieb. Sie sympathisierte mit den Grünen, erschien aber nicht übermäßig politisch.
[…]
In ihrer ordentlichen Dachgeschosswohnung in der Gutenbergstraße fanden Peter Förster und seine Eltern beim Ausräumen kommunistische Schriften, ein Buch von Mao und „Das Kapital“ von Karl Marx. Auch das eine Riesenüberraschung, sagt Peter Förster. „Das passte für mich überhaupt nicht ins Bild, das ich von ihr hatte. Passt es bis heute nicht.“

Aber ob all dies auch mit Andreas Tod zu tun hat – unklar. Auch die Polizei ist ratlos.
Quelle: https://www.ksta.de/koeln/koelner-cold-case-bei-aktenzeichen-xy-mord-an-andrea-w-praegt-die-familie-1-885604


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 13:18
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:War damals der 06.01.1992 auch in Köln Feiertag - "Heilige Drei Könige", ein arbeitsfreier Tag oder nur in anderen Bundesländern wie Bayern, Sachsen-Anhalt oder Baden-Württemberg?
Der 06.01.1992 war der letzte Tag der Schulferien, aber kein Feiertag in NRW.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Hat sie evtl. einen Besucher noch zur nächsten Straßenbahnhaltestelle oder zur Bahn gebracht?
Als sie von der Zeitungsauslieferin gesehen wurde war sie ja allein.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 13:31
Zitat von watnuwatnu schrieb:in denen man u. a. vom Bruder etwas über Andrea erfährt
Ich finde es schwierig, wie man mit solchen Aussagen von Angehörigen umgehen soll. Wirklich viel über die Person wird ja auch nicht gesagt - der größte Teil des Artikels beschreibt, wie schlimm der Mord für die Familie war und bis heute ist, was ja auch absolut verständlich ist.

Und dann Dinge, die ja nun nicht wirklich überraschend sind, wie z. B. dass sie bei festlichen Familienfeiern hochhackige Schuhe getragen hat.

Wo es dann mal konkret wird, geht es darum, dass die Familie total schockiert war, als ihnen nach dem Mord gesagt wurde, dass Andrea in einer bestimmten politischen Richtung Kontakte hatte und wie schockiert sie waren, als sie beim Ausräumen der Wohnung Mao und Marx gefunden haben.

Alles in allem scheint mir der Bruder bis heute ratlos darüber zu sein, dass Andrea ein "Doppelleben" geführt hat.

Nur stellt sich da die Frage: War das "Doppelleben" wirklich so wild, wie es der Familie dann erschien? Nur alleine der Besitz einer Mao-Bibel und des Kapitals macht aus einem Menschen ja noch keinen linksradikalen Aktivisten. Sowas kann man auch mal bekommen haben um es zu lesen und sich selbst ein Bild davon zu machen. Und beim Lesen zu der Überzeugung gekommen sein, dass das nichts taugt.

Und nicht jeder, der mal auf einer Party in einem besetzten Haus war, gehört gleich zu einer "Szene".

Für mich macht der Artikel den Eindruck, dass der Familie in ihrem Schrecken und ihrer Trauer dieses "Doppelleben" dann vielleicht "schlimmer" vorkam, als es in Wirklichkeit war.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 13:51
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Danke @musikengel für das Heraussuchen der Bekleidung. Ich frage mich, es waren in dieser Nacht nur 3 Grad Celsius, hatte sie nicht noch eine andere wärmendere Jacke? War dieser Lagenlook damals in den 90er Jahren so angesagt? Wie konnte der Mörder mit diesem kurzen Küchenmesser, geschützt durch diese Pullover, AW solche tödlichen Stiche zufügen?
Also, ich kann nur was zum Lagenlook sagen. Die Kleidung hätte so aus meinem Anfang-der-90er-Kleiderschrank stammen können. Ich war zwar keine Mode-Ikone, aber das war kein ungewöhnlicher Look zu der Zeit. Ich glaube, ich hatte sogar die gleichen Schuhe.

Ich hab in der Zeit in der Kölner Südstadt gelebt und hab mich ein bisschen am Rand der linken Szene bewegt, die ich übrigens als nicht besonders radikal oder extrem erlebt habe. In bzw. durch die Szene sind ganz coole kollektive Sachen entstanden wie der Q-Hof oder das Rhenania.

An ein besetztes Haus im Bereich Aachener Straße kann ich mich nicht erinnern (was aber nichts heißen muss). Die besetzten Häuser, an die ich mich mit Partys, Volxküche und Konzerten erinnern kann, waren die Häuser an der Weißhausstraße und am Mauritiuswall (wenn ich mich richtig erinnere) und die waren 1992 schon geräumt. Anfang der 90er hab ich eher das Rhenania als Dreh- und Angelpunkt der linken Szene der Südstadt erlebt.

Der folgende Text beschreibt die damalige Zeit mMn ganz gut (ist nicht von mir, sondern ein Netzfund):
https://www.qhof.de/historie.html


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 13:56
@brigittsche in o. g. Textauszug steht, dass die Polizei Hinweise auf die linke Szene fand, also nicht die Familie. Ich habe die Infos zusammengefasst, damit wir nicht nur das Bild, wie es die XY-Redaktion mithilfe der Polizei ca. 30 Jahre später darstellte. Redaktion und EB kannten AW nicht und gehören evtl. nicht ihrer Generation an.
Dass AW nicht mit ihrer Familie über ihre politische Ansicht sprach, kann ich mir damit erklären, dass sie Diskussionen und elterliche Vorhaltungen vermeiden wollte.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Andrea wurde ja bei der Sylvesterfeier von einer Freundin gefragt "was macht eigentlich Dein Freund ? " und sie antworte "welcher ?"
sie muss erst überlegen ? dann antworte die Freundin,'" na der Psychotyp von dem Du mir ein Bild gezeigt hast.."-, sie zögert wieder etwas und antwortet dann "ach der Klaus"...
Realität und Fiktion in XY-Videos auseinanderzuhalten ist nicht immer leicht. Ich habe vereinzelte Berichte über Betroffene gelesen, die sich nicht richtig dargestellt sahen. (Es wenden sich vermutlich nicht alle Betroffenen, die das so sehen, an die Öffentlichkeit.)
Evtl. hat der Dialog so nicht stattgefunden und die XY-Redaktion nahm sich die dramaturgische Freiheit, so einzubauen, dass AW seit ca. November einen neuen Freund hatte?

Ich schließe u. g. aber auch nicht aus:
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:das klingt doch sehr nach einem "erfundenen " Freund.
Dann könne die Sache mit dem PKW ein ausgedachter Grund dafür sein, dass er halt nicht mehr so oft bei ihr vorbei kommen konnt
Hier gehe ich mal davon aus, dass die Konstellation "Tom + Andrea + Freundin waren auf der Party" nicht erfunden ist. Dann wäre das Risiko groß gewesen, dass die Freundin Tom auf Klaus anspricht.

Auch stellt sich mir die Frage, warum Andrea es nötig gehabt haben sollte, einen Freund zu erfinden.
Um zu verschleiern, wo sie sich tatsächlich aufhält, wenn sie sagt, sie fährt nach HD zu Klaus?


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 14:14
Zitat von watnuwatnu schrieb:dass die Polizei Hinweise auf die linke Szene fand, also nicht die Familie
Das habe ich doch auch gar nicht geschrieben - sondern dass die Familie eben dann, als sie das erfahren haben, überrascht oder gar schockiert war.

Und dass eben die Äußerungen des Bruders in dem genannten Artikel davon geprägt sind. Es gibt dort ja eben nur die Äußerungen des Bruders, d. h. dass der Artikel nur seinen Eindruck wiedergibt.

Was die Polizei damals wirklich festgestellt hat und was sie zu der Familie gesagt hat, geht aus den heutigen Äußerungen des Bruders nicht unbedingt hervor. Es ist also sinnvoll, auch diese Äußerungen nicht 1:1 für die Realität zu nehmen, genauso natürlich (da stimme ich Dir absolut zu) wie die Darstellung in dem Film nicht 1:1 die Realität zeigen muss.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 14:49
Zitat von watnuwatnu schrieb:Hier gehe ich mal davon aus, dass die Konstellation "Tom + Andrea + Freundin waren auf der Party" nicht erfunden ist. Dann wäre das Risiko groß gewesen, dass die Freundin Tom auf Klaus anspricht.

Auch stellt sich mir die Frage, warum Andrea es nötig gehabt haben sollte, einen Freund zu erfinden.
Um zu verschleiern, wo sie sich tatsächlich aufhält, wenn sie sagt, sie fährt nach HD zu Klaus?
Sie fragt in dem XY-Video ja auch ihre "Freundin" ,- ah , da ist Tommy - kommst Du mit ?
die Freundin antwortet ich hole mir erst mal was zu trinken - bedeutet zwischen den Zeilen für mich - sie hätte auch keine Bedenken gehabt, diesen Tommy irgend jemanden real zu zeigen und vorzustellen..


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 15:14
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Über die Innere Kanalstraße hinweg wird es dann abseits des Straßenverkehrs wirklich einsam, weil hier nur noch eine Parklandschaft rechts und links neben der Straße ist. (@watnu)
Thx für die Info. Wie der Polizist am Ende des XY-Beitrags sagte, können die EB u. a. auch kein sexuelles Motiv ausschließen (weil sie nichts ausschließen können).
Dann wäre es im Bereich des Möglichen, dass AW beim Trampen an den Falschen geraten ist, der eine abgelegene Stelle ansteuerte, AW aber zunächst aus dem Auto flüchten konnte.
Könnte das erklären, warum die Zeitungszustellerin sie Stadtauswärts gesehen hat, sie später aber in der Gegenrichtung gefunden wurde?
Es bleibt aber u. a. die Frage, warum sie vermutlich stadtauswärts trampen wollte. Thx @Füchschen für die Karten mit den relevanten Positionen: Beitrag von Füchschen (Seite 10)

Andererseits könnte es sein, dass AW jemanden, der in der Nähe wohnte, kannte und besuchte. Denn sie wurde zwei Mal innerhalb weniger Tage in der Gegend gesehen.
Laut XY besteht eine zeitliche Lücke von ca. 40 Min. ab dem "Zeitpunkt Zeitungszustellerin" bis zum Auffinden. Oder waren es 40 Min. bis zum Zeitpunkt, als die Zeugen etwas hörten?
In dieser Zeit hätte AW evtl. nochmals in die Wohnung zurückkehren können. Es könnte zu einem Streit gekommen sein und der Täter hätte sie mit einem Messer aus seinem Haushalt verfolgen können.
Als Nachteule kann ich bestätigen, dass man sehr wohl auch unter der Woche so spät noch bei Freunden abhängen kann. Wenn man jung ist, wie AW, steckt man Schlafmangel besser weg. Am Ende der Ferien hatte sie evtl. noch einen anderen Rhythmus.
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Eine Erklärung, warum sie in der Gegend gewesen sein könnte, habe ich vor in paar Seiten genannt.
Ich vermute, du meinst diese Erklärung/Alternative zu o. g. Szenarien:
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb am 12.11.2024:Wie gesagt, die Aachener Straße muss ja nicht das Ziel gewesen sein.
Wenn das Opfer z.B. aus dem rechtsrheinischen oder der Altstadt kam und dort in eine der Straßenbahnen stieg und aus welchen Gründen auch immer das Umsteigen am Neumarkt oder Rudolfplatz verpasst hat, dann kommt sie an die Stellen wo sie war. Dafür muß sie nur eingeschlafen sein, oder sich eben nicht entsprechend ausgekannt haben.
Achso und sorry, @brigittsche. U. g. habe ich missverstanden und dachte, du hättest überlesen*, dass die Hinweise von der Polizei stammten. (*Hätte durch meine Hervorhebungen passieren können.)
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nur stellt sich da die Frage: War das "Doppelleben" wirklich so wild, wie es der Familie dann erschien? Nur alleine der Besitz einer Mao-Bibel und des Kapitals macht aus einem Menschen ja noch keinen linksradikalen Aktivisten.



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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 15:42
Zitat von watnuwatnu schrieb:Achso und sorry, @brigittsche. U. g. habe ich missverstanden und dachte, du hättest überlesen*, dass die Hinweise von der Polizei stammten
Kein Problem ;)

Ich bin mir noch nicht wirklich im Klaren darüber, was ich von dieser, nennen wir es mal Verstrickung in die "Szene" halten soll. Was hat die Polizei wirklich ermittelt, was hat die Familie seinerzeit mitbekommen oder was hat sie dann im Nachhinein gedacht als ihr das von der Polizei gesagt wurde? Alles irgendwie so eine "Gemengelage" die ich nicht recht auflösen kann.....


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